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Wanderung auf die Heukuppe (2007m), Raxalpe, über Reißtalersteig - 4.9.2011

Eckdaten:
  • Wegführung und Zeiten: Preiner Gscheid (ca. 9:00; 1070m) - Reißtalerhütte (9:30; 1445m) - Reißtalersteig (A-B) - Heukuppe (11:15; 2007m) - Karl-Ludwig-Haus (1804m) - Predigtstuhl (1902m) - Waxriegelsteig (14:15)- Waxriegelhütte (1361m) - Preiner Gscheid (15:30)
  • Höhenmeter (Auf/Abstieg): 1052
  • Reine Gehzeit Aufstieg: ca. 2 h
  • Reine Gehzeit Abstieg: ca. 2 h
  • Distanz: 10,4 km
  • Schwierigkeit: Bis zum Beginn des Steigs steil durch den Wald und Latschen ohne Schwierigkeit, Einstieg im Reißtalersteig ist B-(langer Schritt), danach kurze Passage A mit abschließender Eisenleiter, aber nicht sonderlich ausgesetzt, insgesamt etwa 100 hm. Bis Gipfel wieder ohne Schwierigkeit. Der Abstieg über Waxriegelsteig ist breit, aber steil und grobschottrig, Trittsicherheit/gutes Schuhwerk unbedingt erforderlich, bei Nässe gefährlich rutschig.

    Ich hab den Reißtalersteig als relativ harmlos empfunden und hatte kein Klettersteigset mit, da es keine ausgesetzten Kletterstellen zu meistern gilt. Bei anderen Steigen auf die Rax mag das anders aussehen, z.B. beim Bismarcksteig (A-B) unterhalb des Predigtstuhls (siehe Bild 26) sind Helm und Seilsicherung absolut notwendig wegen Steinschlaggefahr und Ausgesetztheit des Weges (Querung am Hang)

Bericht

Am Sonntag, 4. September 2011, trafen sich am Preiner Gscheid, ein niedriger Gebirgspass südlich der Raxalpe, der die Steiermark und Niederösterreich trennt, 11 Wanderer einschließlich mir durch eine im Gipfeltreffen-Forum ausgeschriebene Tour. Ziel war der höchste Gipfel der Raxalpe, die Heukuppe, über den Reißtalersteig, einem leichten Klettersteig. Ursprünglich war vorhergesehen, ab dem Carl-Ludwig-Haus über den Schlangenweg retour zu gehen. Da wir aber recht früh am Gipfel waren und auch nach längerer Pause noch genügend Zeit hatten, wählten wir als Abstieg den Weg über den Predigtstuhl und Waxriegelsteig.

Die Besonderheit der Tour war, dass jeder unterschiedliche Erfahrungen mit Klettersteigen hatte (von gar keine über wenig bis erfahren) und sich jene, die diese Route noch nicht gingen, wohl mehr Gedanken über die Wegbeschaffenheit machten als notwendig war. Das trifft in erster Linie auf mich zu. Im Nachhinein war ich fast enttäuscht, wie kurz der Klettersteig war, da ich zuvor mit dem Fadensteig am Schneeberg eine wesentlich längere Strecke durch Klettern zurückgelegt hatte. Andererseits war es an diesem Tag von der Früh sehr warm und die Sonne brannte unbarmherzig auf die Raxmäuer, so gesehen war die Länge des Steigs in Ordnung und anstrengend wurde es aufgrund der Hitze und erstaunlich geringer Luftbewegung später ohnehin noch.

Los ging's um ca. 9.00 MESZ am Preiner Gscheid, bis zur Reißtaler Hütte führte ein steiler Waldsteig aufwärts (ebenfalls Reißtaler Steig genannt), wo wir bereits um 9.30 MESZ ankamen.

Zum Preiner Gscheid gibts auch eine meteorologische Besonderheit, siehe die im Link versteckte Analyse.

Bild 1: Reißtaler Hütte (1447m), der Weg folgt dem Forstweg bis hinter die Hütte, um dann rechts in den Wald abzubiegen.

Bild 2: Nach einem weiteren Steilstück darf man erstmals einen Blick auf die Raxenmäuer werfen. Im Bereich des linken Bildrands führt der Große Fuchsloch-Steig hinauf, der Reißtalersteig ist hier durch die Tanne verdeckt.

Bild 3: Im Westen erhebt sich das mächtige, und touristisch viel stillere Massiv der Schneealpe (1903 m), eine Reihe dahinter im Morgendunst liegt die Veitschalpe (1981m). Rechts an der Schneealpe vorbei dürfte der Blick auf das Hohe Waxenegg (1647m) fallen.

Bild 4: Im Mürztal liegt der angesprochene Nebel, dahinter erheben sich die Fischbacher Alpen.
Am Horizont rechts der Bildmitte der kleine Zacken ist der Hochlantsch (1720m) in 42 km Entfernung, der über die Bärenschützklamm ersteigbar ist.

Bild 5: Raxenmäuer, links der Tanne sieht man den Reißtalersteig in voller Länge, er schlängelt sich in drei seilversicherten Serpentinen und schließlich mit Hilfe von zwei Eisenleitern über einen steilen Grashang nach oben. Der Ausstieg verläuft zwischen den Felsen ohne Kletterei auf das Hochplateau der Raxalpe, von wo es noch etwa 10 Minuten bis zum Gipfel sind.

Bild 6: Erste Rast unterhalb der Raxenmäuer in den Latschen, im Hintergrund Raxengraben und ein paar bewaldete Gipfelzüge, die den Raxengraben vom Mürztal trennen. Dahinter wiederum erheben sich die nordöstlichen Teile der Fischbacher Alpen mit dem Stuhleck (1782m)

Bild 7: Bereits im oberen Teil des Reißtalersteigs. Die Kletterpartie dauerte kaum länger als zehn Minuten.

Bild 8: Auf dem Hochplateau angekommen sieht man weite Teile der Raxalpe, im Vordergrund der Predigtstuhl (1902m), an dessen Flanke oberhalb der spätere Abstieg (bzw. Zwischenaufstiegs-) Weg verläuft, unterhalb ginge der schwierigere Bismarcksteig, rechts die markante Preiner Wand mit dem gleichnamigen Gipfelkreuz (1783m), dahinter leicht vorstehend die Hohe Kanzel (1699m), ein gipfelloser Aussichtspunkt, und noch etwas dahinter der Jakobskogel (1736m). Schräg unterhalb der Preinerwand lugt der 1264 m hohe Sengerkogel hervor, dahinter im Tal liegt Hirschwang an der Rax, mit der bewaldeten Felsflanke des Mittagsteins (1300m). Der Predigtstuhl setzt sich nach Nordnordosten als leicht gewelltes Gipfelplateau fort, es folgen Dreimarkstein (1948m), Bieskogel (1924m) und Scheibwaldhöhe (1943m).

Im Hintergrund thront natürlich der Schneeberg mit Klosterwappen (2076m, links) und Waxriegel (1888m, rechts), rechts davon sieht man sogar das Elisabethkirchlein am Hochschneeberg (1795m). Weiter rechts in der Einsattelung liegt das Baumgartner Haus (Haltestelle der Schneebergbahn) und rechts davon der Krummbachstein (1602m), der noch zum Schneebergmassiv gezählt wird. Zwischen Krummbachstein und Waxriegel geht der Blick in 32 km Entfernung zur Hohen Wand (1132m), die von dieser Seite aus wenig spektakulär ausschaut.

Bild 9: Wenige Meter bis zum Gipfel

Bild 10: Blick übers Raxplateau, in der Senke links die Grasbodenalm mit Franzlbauernhütte (1650m), dahinter die markante "Rote Wand", worüber die Habsburghaus (1786m) thront. Rechts die unbewaldete Scheibwaldhöhe (1943m), ganz rechts hinten Klosterwappen.

In Verlängerung zur Habsburghaus knapp rechts dahinter sieht man den Unterberg (1342m), in dessen Fortsetzung (nicht sichtbar) liegen Kieneck (1106m) und Hocheck (1037m), die man auch von Wien aus sehen kann. Weiter links öffnen sich die Voralpen mit zahlreichen Tourenmöglichkeiten im Winter mit Schneeschuhen.

Bild 11: Links der Direktweg vom Predigtstuhl zur Habsburghaus, dahinter Schneeberg und Krummbachstein, rechts Preinerwand.

Bild 12: Eindrucksvoll die Felsabbrüche der Scheibwaldmauer, die über den Peter-Jokel-Steig, einem kniezerstörenden Abstiegsweg überwunden werden kann. Im oberen Teil des Rehbodens befindet sich mit Kaisersteig (Richtung Hütte) und Bärenloch (Richtung Franzlbauernhütte) eine weitere Aufstiegsmöglichkeit. In Verlängerung zur Scheibwaldmauer der mittlere Hügel ganz hinten müsste die Reisalpe (1399m) sein, links davon die Hinteralm (1311m), rechts Hochstaff (1305m)

Bild 13: (ohne Zahlen: bitte Bild anklicken); Blick nach Westen auf die Schneealpe mit Windberg (1903m),
1: Hochtürnach (1770m), 2: Hochstadl (1919m), 3: Dürrenstein (1878m) , 4: Scheiblingstein (1622m), 5: Gemeindealpe, 6: Kleiner Ötscher (1552m), 7: Ötscher (1893 m) in 42 km, 8: Göller (1766m)

Bild 14: Zoom auf den Ötscher (1893m) mit dem Rauhen Kamm rechts, der Weg ist teils versichert mit ein paar ausgesetzten Stellen, meist A-B, links davon Kleiner Ötscher (1552m)

Bild 15: Im Südwesten die Veitschalpe (1981m), dahinter Hochschwab, rechts mit der Felswand Riegerin (1939m)

Bild 16: Hinter der Riegerin im Dunst weitere Gipfel im Gesäuse: 1: 1 Großer Buchstein (2224m), 2 Admonter Frauenmauer, 3 St. Gallener Spitze (2144m), 4 Kleiner Buchstein (1990m), über der Riegerin das Spitzl ist der Tamischbachturm (2035m)

Bild 17: Riegerin, Hochtürnach und Hochstadl (Kräuterin).

Bild 18: Im Hintergrund Dürrenstein, im Vordergrund links mit rotem Dach: Schneealpenhaus (1784m), dahinter Michlbauerhütte (1731m) und Rinnhoferhütte. Im Vordergrund schlängelt sich links der Zäunlwand ein Serpentinenweg aufs Hochplateau.

Bild 20: Sonne genießen auf der Heukuppe

Bild 21: Habsburghaus, dainter Unterberg

Bild 22: Carl-Ludwig-Haus (1804m), im Sattel führt der Schlangenweg (Karrenweg) ins Tal, links auf gleicher Höhe der Weg zur Habsburghaus, und am Kamm entlang der Weg zum Predigtstuhl. Rechts im Tal Payerbach-Reichenau.

Bild 23: Über die Preinerwand führt der Haidsteig (C-D) rechts der Bildmitte zum Gipfelkreuz, unterhalb der Felswände verläuft der Holzknechtsteig (mühsam durch loses Geröll und Altschneefelder) auf den Sattel, wo die Seehütte (1643m) liegt (hier bin ich damals zurück Richtung Ottohaus gewandert). Ein weiterer Klettersteig zum Gipfel (A/B) ist der Preinerwandsteig an der Stirnseite.

Im Vordergrund Waxriegel(steig), der spätere Abstiegsweg. Links an der Felswand mündet der Bismarcksteig (A-B; Steinschlaggefahr!) im Waxriegelsteig.

Bild 24: Raxkircherl, rechts Fischbacher Alpen und Semmering, links Bucklige Welt

Bild 25: Carl-Ludwig-Haus, Habsburghaus, Predigtstuhl und der teilweise sichtbare Bismarcksteig unterhalb.

Bild 26: Vom anderen Ende am Beginn des Waxriegelsteigs fotografiert, die Schlüsselstelle(n) des Bismarcksteigs kommt hier gleich zu Beginn (B), wenn es ausgesetzt über die Felswände geht. Die Steinschlaggefahr ist förmlich greifbar.

Dann ging es an viel Edelweiß vorbei dem Waxriegel entlang zum Waxriegelhaus (1361m). Der Weg bis fast durchgängig mit losem Geröll, rutschigem Schotter versehen und sehr unangenehm zu gehen (Stöcke hilfreich, gutes Schuhwerk Pflicht), zudem ist es in den Latschenfeldern sehr heiß.

Bild 27: Wir beobachteten dann einen Rettungseinsatz des ÖAMTC-Hubschraubers im Siebenbrunnenkessel (aus Pietätsgründen keine Nahaufnahme)

Vom Waxriegelhaus geht es noch ein kurzes Stück deutlich angenehmer durch den Wald, ehe man auf den faden Schlangenweg stößt, der uns zurück zum Preiner Gscheid brachte.

An dieser Stelle nochmals danke an Eva und Armin für die Mitfahrgelegenheit, an Eva für die Ausschreibung der Tour und an die restlichen 9 Wanderer fürs Mitgehen, hat Spaß gemacht :)

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