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20.12.2015 - Kleiner und Großer Grasberg (1075 bzw. 1078m), Kleiner Otter (1327m)

Eckdaten:

  • Wegführung: Schottwien (569m, 8.30) - Krenthallerwand (940m, 9.15) - Kleiner Grassberg (1075m, 9.50) - Großer Grasberg (1078m, 10.10) - Schanzkapelle (10.55) - Kleiner Otter (1327m, 11.50) - Kummerbauerstadl (12.30-14.30) - Göstritzgraben - Göstritz Hst. (15.20)
  • Länge: 13,5 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 950 hm
  • Gehzeit Gesamt (exkl. Fotografierpausen): 3,5 Std.
  • Schreibweise: Grassberg (AMAP, OpenStreetmap), Graßberg (Kompasskarte); früher: Grasberg

Eine Tour zu dritt mit Stefan und Thore. Ausgangspunkt war Schottwien, wo sich der Nebel auf der Hinfahrt rechtzeitig bereits zwischen Weißenbach und Aue verzogen hatte. Entsprechend war es in dem engen Graben recht frisch mit stellenweise Reifansatz auf den Wiesen. Uns sollte aber bald wärmer werden.

Bild 1: Die Spannbetonbrücke über den Ort Schottwien, im Hintergrund Sonnwendstein.

Bild 2: Spätgotische Kirche mit neogotischem Kirchturm.

Mehr Infos über den Ort Schottwien in meinem Tourenbericht von 2012.

Bild 3: Vom Ortsteil Himmelreich erste Blicke zum vernebelten Semmeringpass.

Der Nebel im oberen Mürztal floss über den Pass, stürzte in den Heidbachgraben und stieg teilweise am Gegenhang wieder auf. Ein ganz gewöhnliches Wolkenphänomen bei ruhiger Wetterlage. Auffallend hier, dass der Pinkenkogel (1292m) noch im Nebel liegt, während der Hirschenkogel (1340m) bis weit herab nebelfrei ist. Hier hatte die Strömung eine stärkere Südkomponente.

Nach der ersten Kehre auf dem Asphalt biegen wir gleich links in den Wald ab und gehen zunächst weglos, später auf einem schwach erkennbaren Steiglein bis zum markierten Forstweg.

Bild 4: Die Abzweigung Richtung Schanzkapelle deutet nach rechts, wir bleiben links.

Der Weg geht kurz darauf in einen steiler werdenden Hohlweg über, bis wir, neuerlich auf einer frischen Forststraßensackgasse auf einem Sattel angelangt sind. Von dort nach Süden auf den Kamm und bald auf erkennbarem Steig immer entlang der Gemeindegrenze bis zur Krenthallerwand (940m), unserem ersten Aussichtspunkt.

Bild 5: Blick aufs Nebelgeschehen.

Maria Schutz liegt im Winter weitgehend im Schatten, hier kann sich großflächig Reif halten. Spürbar milder war die Luft oberhalb der Inversion, bei deutlichen Plusgraden. Richtung Pass sieht man deutlich die Nebelschlange, die am Eselstein wieder hinaufsteigt.

Bild 6: Nebelwasserfall auch am Preiner Gscheid, links Sitzbichl (1212m)

Die Mächtigkeit des Nebels war dort insgesamt geringer, links hinter der Heukuppe ist noch ein Teil der Schneealm zu sehen.

Bild 7: Beide Wasserfälle auf einem Bild, inkl. Nebelschlange über dem Eselstein

Der Weiterweg führt immer am Kamm entlang zum Kleinen Grasberg, wunderschön angelegt, mit gelegentlichen Ausblicken zum Semmeringpass.

Bild 8: Faszinierendes am Wegesrand.

Bild 9: Sonnwendstein

Bild 10: Stefan hat auch Spaß mit dem Steiglein.

Bild 11: Felssturz beim Aufstieg zum Grasberg (wird links umgangen)

Bild 12: Das kleine, versteckte Gipfelkreuz am aussichtslosen Kleinen Grasberg

Bild 13: Beim Übergang zum Großen Grasberg treffen wir auf riesige Bäume, lebendige und tote; mit Thore als Größenvergleich

So gewaltige Wurzelteller habe ich überhaupt noch nie gesehen!

Bild 14: Der hier lebt noch

Bild 15: Die Baumriesen wirken überdimensioniert im Vergleich zum restlichen Wald.

Bild 16: Bei gut erkennbarem Steig mit verblichener Rotmarkierung ist der Hauptgipfel rasch erreicht; mit zweifachem Gipfelkreuz.

Bild 17: Aussicht gibt es auch hier kaum, dafür austreibende Sträucher.

Bild 18: Beim Rückweg kommen wir am Gemeindebau der Spechte vorbei.

Bild 19: Die erste längere Rast legen wir auf der sonnigen Wiese oberhalb der Schanzkapelle ein.

Bild 20: Ich fotografiere Blätter.

Bild 21: Überraschend markiert.

Unweit von der Schanzkapelle entlang des blau markierten Geotrails Richtung Kummerbauerstadl zweigt links ein recht neu markierter Steig zum Kleinen Otter ab. Das Schild mag schon länger dort sein, die Markierungen sind es definitiv nicht. Recht großzügige pinke Farbtupfer leiten ohne Verhauer auf den zeitweise recht steilen Rücken hinauf.

Bild 22: Neue Forststraße

Damit hatte ich am wenigsten gerechnet. Der Bagger steht auf der Kehre einer nagelneuen, naturgemäß hässlichen Forststraße. Die Farbtupfer führen entlang der Felsabbrüche rechts der Forststraße weiter hinauf.

Bild 23: Rückblick Richtung Wiener Becken (ein Nebelmeer)

Bild 24: Aussichtsfelsen beim Anstieg, Rax komplett

Bild 25: Ins Schwarzatal zieht der Nebel taleinwärts

Darüber links Jubiläumsaussicht und rechts Ilse-Rast, zwei schöne Aussichtsfelsen am Gahns. Man sieht auch die Waldburgangerhütte ganz rechts, sowie Saurüssel (links) und Hohen Hengst (1450m) ganz hinten.

Hier treffen zwei Nebelphänomene auf engstem Raum zusammen: Vom Semmeringpass und Preiner Gscheid strömt die steirische Nebelluft auf die andere Talseite, sinkt dabei ab und erwärmt sich (damit löst sich der Nebel auf, ausgenommen, die Luft steigt erneut auf wie am Eselstein). Im Tagesverlauf wird die Nebelschicht immer dünner, vorausgesetzt es herrscht genügend Wind, der von oben her turbulent durchrührt.

Im Schwarzatal sowie in den Adlitzgräben bis Schottwien geschieht das Gegenteil: Die Erwärmung der nebelfreien Berge am Semmering sorgt dort für einen Luftdruckfall, teils noch durch die föhnigen Effekte über die Pässe hinweg gestützt. Unterm Nebelmeer im Steinfeld ist die Luft dagegen viel kälter, bleibt kalt und sorgt für den relativ höheren Luftdruck dort. Am Nachmittag, wenn tageszeitbedingt die maximale Erwärmung über den Bergen erreicht ist, strömt die Luft in Richtung tieferen Luftdruck, und zieht die Nebelluft weiter ins Tal hinein, meist bis ins Höllental und eben auch bis nach Schottwien (siehe später).

Bild 26: Burg Klamm und Kreuzberg

Bild 27: Magere Schneelage am Hochschneeberg.

Links Mittagstein und Feichterberg, dann Eng, dann Gahns und Hengst. Im Vordergrund die Krenthallerwand mit dem langen, schönen Kamm zum Grasberg.

Bemerkenswert am Nebel im Schwarzatal ist, dass nur die unterste Schicht taleinwärts zieht, die obere, mächtigere, zunächst noch talauswärts (Inversion!).

Bild 28: Schneealpe und Rax, Pollereswand (wo das Zugunglück Anfang Dezember stattfand)

Bild 29: Nach dem letzten Steilstück haben wir den Kleinen Otter erreicht:

Bild 30: Schönes Gipfelkreuz

Bild 31: Weihnachtsschmuck ist auch vorhanden

Bild 32: Der waagrechte Nebel will talauswärts, der am Talboden hingegen taleinwärts.

Der Abstieg vom Kleinen Otter ist dank Steinmann und Schneise im Wald mit plattgedrücktem Gras problemlos zu finden.

Bild 33: Lichtspiele

Nach ausgiebiger Rast beim Kummerbauerstadl, wo ich das größte Cordon Bleu ever zu Gesicht bekomme, und zumindest zur Hälfte aufesse (die andere Hälfte ließ ich mir einpacken), und mit einem großzügig eingeschenkten Enzian anschließend verdaue, steigen wir Richtung Göstritz ab.

Bild 34: Kuhschneeberg, Stadelwandleiten, Klosterwappen, Waxriegel (hintere Reihe)

Mittagstein und Feichterberg, Eng und Saurüssel (vordere Reihe)

Bild 35: Schon wieder eine neue Straße am Ausgang des Göstritzgrabens

Zum Abtransport des Ausbruchmaterials am Zwischenangriff dient die "temporäre Erschließungsstraße Maria Schutz" (Quelle: Wikipedia)

Bild 36: "Zwischenangriff" am Semmeringbasistunnel

Der Zwischenangriff Göstritz ist neben den beiden Portalvortrieben in Gloggnitz aufgrund der in diesem Bereich vorherrschenden geologischen Störungen notwendig. Es wird ein rund 1000 Meter langer Zugangstunnel in den Berg vorgetrieben, der zur baulogistischen Versorgung dient. Am Tunnelende werden 2 ca. 260 m tiefe Schächte mit für den Baubetrieb notwendigen Kavernen errichtet.

Quelle: Bauprojekt Tunnel Gloggnitz

Bild 37: Der Nebel zieht nach Schottwien

Bild 38: Die Nebelwand wird rasch mächtiger und überläuft die Brücke.

Bild 39: Wenige Minuten später ist der Ort im Nebel verschwunden, und leckt bereits in Richtung Göstritz

Bild 40: Einen Hauch von Winter gibts bisher nur im Straßengraben.

Als wir um 15.30 bei der Bushaltestelle zwischen Göstritz und Schottwien ankommen, sind wir bereits im zunehmend dichten Nebel gefangen.

© www.inntranetz.at