Start über Innsbruck lokale Windsysteme Föhn Niederschlag Ereignisse Galerie Impressum

04.06.15 Gamsecksteig (A/B), Altenberger Steig und Schutzsteig

Eckdaten:

  • Wegführung: Naßkamm-Parkplatz (980m, 9.05) - Naßkamm - Grabnergupf (1553m, 10.37) - Gamsecksteig (A/B, 11.30) - Gamseck (1857m, 12.35) - Heukuppe (2007m, 13.35-14.20) - Altenberger Steig - Schutzsteig (16.25) - Parkplatz (18.05)
  • Länge: 16,5 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 1350 hm
  • Reine Gehzeit: 7 Stunden
  • Schwierigkeit: A/B-Klettersteig, sehr gerölliger Altenberger Steig, ganz kurze leichte Kletterstelle (I-) am Schutzsteig

Teil 1: Grabnergupf (1553m) und Gamsecksteig (Zahmes Gamseck)

Nach dem Reißthaler Steig (A/B), der Brandschneide (A) mein dritter Rax-Klettersteig und zugleich mein streckenmäßig bzw. höhenmetermäßig längster (versicherter) Klettersteig überhaupt. Mit von der Partie waren Wolfgang, Günter und Eli. Wir starteten um 9.00 am Parkplatz Naßkamm im Altenberger Tal. Die Wettermodelle zeigten nur eine geringe Gewitterneigung am Alpenostrand, da von Norden trockenere und geringfügig kühlere Luft heranströmte. Im Nachhinein entstanden selbst in der Obersteiermark kaum Gewitter und manche Modelle haben das Potential hier deutlich überschätzt.

Bild 1: Naß-Naßkamm?

Bild 2: Nach der ersten Quelle zum Wasservorräte auffüllen folgt der Naßkamm mit Blick zur Schneealpe

Bild 3: Wolfgang fotografiert unterdessen den Grabnergupf (1553m), unser erstes Ziel heute.

Bild 4: Die idyllisch gelegene Gamseckerhütte (1330m)

Bild 5: Sumpfdotterblumen wachsen hier im schattigen Wald mit kleinen Quellen.

Nach ein paar Serpentinen erreichen wir den Sattel auf 1480m, rechts kündigt der Wegweiser 30 min Gehzeit zum Gipfel an. In Wahrheit brauchten wir nur 10 min für die 70 hm.

Bild 6: Sehr steil, aber kurz und reichlich Petergstamm wächst hier.

Bild 7 : Wildes und Zahmes Gamseck

Links geht es übers Wilde Gamseck in ungesicherter I-IIer Kletterei auf den Gipfel (Günter und Eli), rechts versichert übers Zahme Gamseck (Wolfgang und ich).

Bild 8: Gamsecksteig

Hier der ungefähre Routenverlauf: Nach Überquerung zweier Schotterfelder folgt die erste A/B-Stelle, dann geht es steil, aber unschwierig hinauf und hinab in eine versicherte, ausgesetzte Rinne. Dann folgen die zweite A/B-Stelle und zwei Leitern. Nachfolgend wieder Gehgelände, und schließlich ein längerer, durchgehend versicherter Abschnitt, eher A als B.

Insgesamt überwindet der Steig ca. 300 hm und wird vor allem von Kletterern des Wilden Gamsecks zum Abstieg benutzt. Auch Mehrtageswanderer finden hier die verhältnismäßig leichteste Schwachstelle an der Westflanke der Rax. Ich kann ihn zum Abstieg dennoch nicht empfehlen, da viel Schotter bei den steilen Stellen. Für auch im Abstieg trittsichere Berggeher kein Problem.

Bild 9: Blick zum Schauerkogel mit dem Schneealpenhaus (1784m), schräg dahinter der unauffällige Windberg (1903m), höchster Gipfel des Gebirgsstocks.

Bild 10: Vom Grabnergupf bietet sich ein prächtiger Talblick:

Im Hintergrund links die Fischbacher Alpen, im Dunst zu sehen sind auch Hochlantsch und Rennfeld links bzw. rechts des Roßkogels (1479m)

Bild 11: Auf dem ersten Schotterfeld Blick zum Wilden Gamseck.

Bild 12: Nach wenigen Gehminuten im Wald kommt bereits die mühsamere Qerung.

Der Weg verläuft am linken Rand der Rinne und quert dann oben rechts bis zum Beginn der Versicherungen. Der Schotter ist recht locker. Konzentration ist gefragt.

Bild 13: Für diesen Tiefblick lohnt sich ein kurzer Halt.

Bild 14: Dann heißt es Klettersteighandschuhe anlegen und Stecken weg.

Bild 15: Die Schotterrinne im Rückblick, ein Wanderer steigt gerade ab.

Bild 16: Wolfgang geht voraus.

Bild 17: Die erste Kletterstelle ist geschafft: Rückblick!

Nun folgt ein kurzer, steiler Serpentinenabschnitt im Schutt.

Bild 18: Gegenüber der Grabnergupf (1553m), die Wiese am Fuß markiert den Sattel.

Im Hintergrund rechts der Ameisbühel (1828m), den ich im September 2011 bestiegen habe.

Bild 19: Schlüsselstelle

Kurz geht es hier hinab, unten bei der Markierung beginnt bereits das durchgehende Seil. Technisch gesehen kein Problem, reines Gehgelände, aber doch ziemlich ausgesetzt. Und wer durch den Schotter die Ausgesetztheit als stärker empfindet als bei Schrofen oder reinen Wiesenhängen, der nimmt das Seil sehr dankbar an.

Bild 20: Am schmalsten Stück bleibe ich stehen, schütte das Adrenalin aus und sehe zu, wie es die Rinne hinabpurzelt.

Bild 21: Wolfgang vor der steilsten Passage, oben die erste Leiter.

Bild 22: Durchgucker

Bild 23: Felsgupf, rechts geht's zur Schotterrinne.

Bild 24: Bereits nach der Leiter.

Das Bild mit dem schmalen Steig und dem erdigen Schutt gegenüber fand ich bereits in ein paar Berichten und war ehrlich gesagt die einzige Stelle, vor der ich mich fürchtete. Im Nachhinein ist es dort aber längst nicht so ausgesetzt, wie es das Bild suggeriert.

Bild 25: Nach kurzem, mäßig steigendem Gehgelände folgt die Genusskletterei mit tollen Ausblicken.

Bild 26: Durch Schrofengelände windet sich hier der Steig im Zickzack nach oben.

Bild 27: Ideal zum Einhängen oder Anhalten, aber man käme auch ohne Seil durch.

Bild 28: Abstieg ins vermeintliche Nichts.

Bild 29: Unweit vom Ausstieg ein Rückblick.

Im Vordergrund die Steilstufe mit Schrofengelände, dahinter die Gehpassage.

Mein Fazit: An keiner Stelle fühlte ich mich unsicher. Die ausgesetzten Passagen sind überall durch Seile entschärft, ich fand überall gute Tritte und war nicht zwingend aufs Seil angewiesen. Im Abstieg würde ich mir die Kletterstellen zutrauen, hätte aber kein großes Bedürfnis, die Schotterpassagen abzusteigen. Die Tiefblicke und Nahblicke zur Schneealpe lohnen diesen Steig allemal!

weiter geht's in Teil 2 zum Gipfel am Gamseck (1857m), zur Heukuppe (2007m), den Altenberger Steig hinab und den Schutzsteig zurück zum Parkplatz am Naßkamm.

© www.inntranetz.at