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20.10.2012 - Terzer Göller (1729m), Göller (1766m) und Kleiner Göller (1673m), Mürzsteger Alpen

Eckdaten:

  • Wegführung: Donaudörfl (922m, 9.30) - Lahnsattel, Ort (956m) - Lahngraben - Skitourenroute - Terzer Göller (12.40-13.00) - Göller (13.15-14.15) - Kleiner Göller (15.00) - Göllerhaus (1442m, 15.45-16.30) - Donaudörfl (17.45)
  • Länge: 12,0 km
  • Höhenmeter (Auf/Abstieg): 950/950 hm
  • Gehzeit Gesamt (inkl. Fotografierpausen, ohne Rastpausen): 6 Stunden
  • Schwierigkeit: am Übergang Göller - Kleiner Göller stellenweise ausgesetzt, aber Versicherungen (nur bei Nässe notwendig)

Am Samstag, 20. Oktober 2012, nutzten Wolfgang, Klaus, Günter und ich das herrliche Bergwetter zur Besteigung der drei Göller-Gipfel.

Bereits in den Vortagen gab es alpenweit weit überdurchschnittliche Temperaturen mit über 20 Grad auf den Bergen und sommerliche 27 Grad im Tiroler Oberland. Bei gleichzeitiger relativer Luftfeuchte von unter 10 Prozent versprach das maximale Fernsicht. Während es auf den Bergen auch nachts mit 15 Grad ziemlich warm blieb, kühlte die Luft unterhalb der Inversion stark aus. Entsprechend wechselhaft gestaltete sich auch die Hinfahrt von Wien zum Lahnsattel, beginnend mit Nebel im Wiener Becken und Nebelnässen in Wiener Neustadt (wie bereits in den Tagen davor), ab etwa Neunkirchen lichtete sich der Nebel bei +7 Grad, auf der Passhöhe des Semmerings schien die Sonne bei +12 Grad, nur wenige Kilometer nördlich in Spital am Semmering zeigte das Autothermometer nur noch +5 Grad. Im Mürztal tauchten wir wieder in den Nebel ein, der uns mit immer lichter werdenden Nebelschwaden bis kurz vor dem Ankunftsort erhalten blieb. In Donaudörfl zeigte das Thermometer nur noch 0 Grad, die Wiesen waren reifbedeckt, teils hielten sich extrem flache, wenige Meter dicke Nebelschwaden, die Wasserpfützen waren schattenseitig gefroren.

Bild 1: Donaudörfl mit bereiften Wiesen im Vordergrund

Im Hintergrund links der Karlriegel, rechts der Saugraben - unsere Abstiegsroute

Wir folgen zunächst der Straße bis zum Lahnsattel (Ort) und biegen kurz vor der Brücke rechts in den Lahngraben ein.

Bild 2: Dort geht es unmarkiert zunächst leicht ansteigend den Graben hinauf

Bild 3: Der Forstweg geht in einen Karrenweg über, der sich bald darauf im Wald verliert

Bild 4: Orientierungsübung

Wir steigen mehr oder weniger querfeldein über Wald und Wiese hinauf.

Bild 5: Herbstfarben

Und erreichen schließlich die Forststraße. Weiter oben schauen uns zwei fette Gämsen zu, und suchen nur langsam das Weite.

Bild 6: Hilft garantiert gegen Depressionen

Bild 7: In der Eisgrube: Hier fahren im Winter geübte Schitourengeher ab.

Bild 8: Wolfgang und Klaus bei inwischen jenseits der 10-Grad-Marke T-shirt- tauglichen Temperaturen

Bild 9: Günter baut uns einen Tritt im erdigen Hang

Die weitere Wegfindung gestaltet sich schwieriger. Nach Überquerung des Lawinengrabens zweigen wir einem zunächst breitem, dann nicht mehr vorhandenem Jagdsteig folgend nach links ab, dann steil über das Waldstück nach links. Dort treffen wir auf einen ziemlich verwachsenen Jagdsteig, der die Eisgrube quert. Leider ist der Weg an zwei Stellen von den Lawinen komplett weggerissen und der Abbruch zwingt uns, in den Graben über einen schrofigen Hang abzusteigen. Auf der gegenüberliegenden Seit führt der ehemalige Jagdsteig einen erdigen Hang hinauf.

Wir folgen dem Jagdsteig, der in den Latschen so verwachsen ist, dass wir öfters mal kriechen müssen. Er führt schließlich über einen leicht abschüssigen Waldboden sehr schmal, aber nicht ausgesetzt, immer parallel zum Hang nach Westen, bis wir auf die mit Schildern markierte, offizielle Schitouren(aufstiegs)route stoßen. Da ich Querungen generell hasse, zumal das Herbstlaub den Weg und den Untergrund verdeckte, und man nie wusste, auf was man eigentlich tritt, einen rutschigen Stein, nasse Erde, eine Wurzel oder lose Äste, erforderte die Querung meine volle Konzentration und ich erreichte ziemlich ausgepowert den flacheren Wegabschnitt mit Beginn der Wiese. Dort rasteten wir für ein paar Minuten bei spätsommerlicher Wärme und Windstille.

Bild 10: Wieder auf leichterem Weg

Bild 11: Danach geht es steil weiter

Es handelte sich vermutlich um den wärmstmöglichen Aufstieg zum Göller, südseitig exponiert, die Hitze streckenweise durch Latschenkiefergruppen verstärkt, in dessen Nähe der Untergrund flimmerte.

Bild 12: Dafür öffnet sich schon bald ein feiner Blick zum Hochschwab und zu den ersten Gesäusegipfeln

Bild 13: Links der Göller (1766m), südseitig die mächtige und steile Eisgrube

Bild 14: Wolfgang folgt mir, im Hintergrund unsere Aufstiegsroute

Links unten der Lahngraben, dann ging es es mehr oder weniger direkt den Kamm hinauf. Im Hintergrund der Lahnsattel mit dem Kriegskogel (1150m) rechts, Sulzriegel (1189m) links und Aufschwung zur Wildalpe (1523m) rechts - dort bin ich im Februar 2011 auf meiner ersten Schneeschuhtour hinauf.

Bild 15: Terzer Göller

Am Terzer Göller wird ein umfassendes Panorama sichtbar, vom Hochschwab über die Niedere Tauern, Kräuterin-Stock, Haller Mauern, Dachstein, Totes Gebirge, Dürrenstein

Bild 16: Dachstein-Blick

V.l.n.r.: Tamischbachturm (2035m, 63 km), davor rechts Fadenkamp (1804m), dahinter Großer Buchstein (2224m, 70 km) und Kleiner Buchstein (1990m, 67 km), rechts Grimming (2351m, 115 km), dann Koppenkarstein (2863m, 143 km), Dirndln (2832m, 145 km) und Hoher Dachstein (2995m, 146 km), rechts daneben abgesetzt Niederer Dachstein (2934m, 145 km) und rechts daneben Hohes Kreuz (2837m, 145 km)

Rechts vom Dachstein schließen Mittagskogel (2041m, 77 km) und Natterriegel (2065m) sowie Hexenturm (2172m, 77 km) in den Haller Mauern an. Im Vordergrund die Zellerhüte, dahinter Hochkar (1808m), dahinter schauen zwei Spitzen heraus, die Linke ist der Kesselkargrat (1984m, 78 km), weiter rechts wuchtiger Scheiblingstein (2197m, 81 km) und Großer Pyhrgas (2244m, 83 km). Am rechten Bildrand unverkennbar die flache Pyramide des Warschenecks (2388m, 95 km) im Toten Gebirge.

Bild 17: Im Hintergrund Dunst- und Hochnebelfelder im Donauraum

Dahinter zeichnen sich länglich die Erhebungen im Waldviertel (links) bzw. der Wachau (rechts Jauerling) ab.

Bild 18: existiert nicht (2x dasselbe Bild abgespeichert)

Bild 19: Vom Hochschwab über Rottenmanner Tauern bis Gesäuse (Anklicken für Beschriftung)

Bild 20: Blick zum Göller

Bild 21: Schneeberg-Blick

Im Vordergrund Schnalzstein (Hofalm, 1546m), dahinter Mitterberg, im Hintergrund das gesamte Schneebergmassiv, bestehend aus Kuhschneeberg, Schneeberg und Krumbachstein

Bild 22: Das improvisierte Gipfelkreuz am Terzer Göller

Bild 23: Scheiblingstein/Scheibe (1622m) , Kleiner Ötscher (1552m) und Großer Ötscher (1893m)

Bild 24: Tiefblick in die Eisgrube

Kaum zu glauben, dass sich die Schitourengeher hier in die Tiefe stürzen.

Bild 25: Doline

Ausgerechnet an der engsten Stelle des ansonsten breiten Grats zwischen Terzer Göller und Göller zwingt eine Doline zur Umgehung.

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