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Synoptische Wettervorhersage für Österreich

Wichtiger Hinweis:

Diese Wetterprognose ist folgendermaßen gegliedert:

In der synoptischen Lage wird die großräumige Wetterentwicklung mit Einfluss auf Österreich mit synoptischen Fachbegriffen geschildert (und soll somit für interessierte Laien einen Anreiz liefern, dazuzulernen). Im Anschluss folgt eine 3-Tages-Detailprognose für Österreich, mit Temperaturangaben gültig für die Niederungen (Kärntner Beckengebiete über Burgenland bis Innviertel).
Die Bergwetterprognose enthält Angaben zu durchschnittlichen Temperaturen, Wind und Wetterverlauf in 2000m bzw. 3000m Höhe. Die weitere Wetterentwicklung liefert die vorauss. Entwicklung für die folgenden zwei Tage, basierend auf den neusten Modellvorhersagen. Falls notwendig, werden besondere Hinweise zur Wetterlage oder Warnsituation ausgegeben.
Lokalprognosen werden derzeit nur für Innsbruck erstellt - hierbei bedeutet die Angabe eines Wertes z.B. "um 5°C" eine Schwankungsbreite von 1K, d.h. 4-6°C. In Warnsituationen kann ein Vorhersageupdate herausgegeben werden!

Die Vorhersagen werden von Inntranetz.at eigenständig angefertigt - für falsche Vorhersagen übernimmt Inntranetz.at keine Haftung!

herausgegeben am 05.04.2008 um 21.15 Uhr MESZ

Synoptische Lage am 06. April 2008, 02.00 MESZ:

Sonntag kurz nach Mitternacht...Ein kräftiges Hoch über dem Nordatlantik und ein ausgedehnter Höhentrog vom Nordmeer über Mitteleuropa bis zum Südbalkan resultieren in einem erneuten Vorstoß polarer Kaltluft zum europäischen Kontinent hin. Österreich befindet sich anfangs noch unter einem sich auflösendem Zwischenhoch - zum Morgen hin zieht die Okklusionsfront eines flachen Tiefs, das von der Nordsee bis zur Ostsee reicht, von Nordwesten durch und legt sich nachmittags an die Alpen. Auf der Vorderseite des Haupttrogs, der sich über der südlichen Nordsee abzuschnüren beginnt, bildet sich ein Wellentief, das in der Nacht zu Montag und am Montag vormittag von der Poebene über über Kärnten weiter zur Slowakei zieht (Vb-Tief). Nachfolgend kann sich von Westen her schwaches Absinken bemerkbar machen.

In der Nacht zu Dienstag verlagert sich der Haupttrog, dessen Achse in der Höhe zunehmend auf Südwest-Nordost kippt, weiter nach Westeuropa. Damit dreht die großräumige Strömung über dem Alpenraum auf Südwest und nimmt an Stärke deutlich zu. Bevorzugt die Alpensüdseite wird dabei von Feuchtefeldern ausgehend von einem flachen Tief über Italien und von in die Südwestströmung eingebetteten Vorticitiymaxima überquert, nördlich des Hauptkamms wird es zunehmend föhnig. Deutlicher Temperaturanstieg in allen Höhenschichten.

Vorhersage für Österreich bis Dienstag abend, 08.April 2008:

In der Nacht zu Sonntag lösen sich die tiefen Wolkenfelder im Süden zunächst auf, dort kann sich in Tal- und Beckenlagen wieder örtlich Nebel oder Hochnebel bilden. Sonst ist es zunächst klar, im Westen ziehen bereits dichtere Wolken durch, die aber kaum Regen bringen. Gegen Mitternacht ziehen dann teils kräftige Schauer von Nordwesten heran, sie erreichen bis Sonntag mittag die gesamte Alpennordseite. Im Süden bleibt es nachts noch meist trocken, hier erst nachmittags aufkommende Niederschläge..Die Tiefstwerte liegen zwischen -2°C im Süden und +3°C im westlichen Donauraum.

Am Sonntag viele Wolken, besonders im Alpenbereich immer wieder Regen. Die Schneefallgrenze liegt am Nachmittag zwischen 700-900m im Norden und 1300m im Südwesten. In den Abendstunden zieht von Südwesten her ein ergiebiges Niederschlagsfeld über ganz Österreich hinweg. Der meiste Niederschlag wird aus jetziger Sicht in Nord- und Osttirol, Kärnten und in den nördlichen Bundesländern erwartet, die Schneefallgrenze sinkt dabei verbreitet bis in die Täler ab. Die Höchstwerte am Sonntag werden mit 8°C in Salzburg und 12°C in Wien erreicht. Es weht meist schwacher Wind aus südlichen Richtungen südlich des Hauptkamms und aus westlichen Richtungen nördlich davon, in den Morgenstunden mit Frontdurchgang örtlich starke Böen.

Am Montag startet der Tagesbeginn noch verbreitet mit Regenfällen, mittags lockert es dann von Westen her auf und bis zum späten Nachmittag bleibt es dann überall trocken. Die Schneefallgrenze liegt allgemein zwischen 400m und 600m. Die Sonne kommt bei der meist dichten Bewölkung nur selten zum Vorschein, am Ehesten im Westen. Der Wind weht gegen den Uhrzeigersinn um das Tief, das genau über die Ostalpen hinwegzieht, nachmittags und abends frisch er vor allem im Donauraum stark auf, vorübergehend sind einzelne steife, im Wiener Becken auch stürmische Böen möglich. Sonst eher schwachwindig. Die Tiefstwerte liegen verbreitet um den Gefrierpunkt, am Nachmittag werden maximal 8°C erreicht.

Nachts klart es vorübergehend auf, doch schon zum Morgen ziehen von Südwesten her erneut dichte Wolken auf, die bevorzugt südlich des Alpenhauptkamms meist unergiebige Regen bringen, entlang der Karnischen Alpen und der Karawanken auch etwas stärker. Die Schneefallgrenze steigt im Tagesverlauf von 900m auf über 1500m an. Im restlichen Bundesgebiet ist es dagegen überwiegend trocken bei einigen Auflockerungen, nördlich des Hauptkamms zunehmend föhniger Südwestwind, am Alpenostrand abends stark böig aus Südost auffrischend. Die Tiefstwerte liegen am Morgen zwischen -2 und +2°C, tagsüber Erwärmung auf 11-14°C.

Wetter in den Bergen (Angaben jeweils für Mittag)
Zeitraum Temperatur (°C) - 2000m Temperatur (°C) - 3000m Wetterverlauf
Sonntag -6 bis 0 -9 bis -12 Häufig Schneefall, mit Frontdurchgang am Vormittag vom Bregenzer Wald bis zu den Bayrischen Alpen starke bis stürmische Böen aus West bis Nordwest, tagsüber abschwächend und auf Südwest bis Süd drehend.
Montag -7 bis -10 -10 bis -15 Vor allem vormittags noch verbreitet Schneefälle bis in tiefe Lagen, nachmittags einzelne Auflockerungen, vor allem in Vorarlberg und Tiroler Oberland. Nachts stark aus südlichen Richtungen auffrischend, tagsüber in Vorarlberg und Nordtirol starker Nordwestwind mit stürmischen Böen, in den Süd- und Ostalpen vorübergehend stürmisch aus Südwest, in exponierten Lagen Sturmböen. Ab dem Mittag im Süden nachlassender Wind.
Dienstag -6 bis 0 +3 bis -4 Im Süden dicht bewölkt und gelegentlich geringer Schneefall, nördlich des Hauptkamms häufiger Auflockerungen und trocken. Generell mäßig bis starker Südwestwind, vor allem nördlich des Hauptkamms zeitweise stürmisch auffrischend und föhnig werdend.

Besondere Hinweise:

In der Nacht zu Montag und am Montag vormittag im gesamten Alpenraum teils ergiebige Neuschneefälle, bevorzugt entlang des Alpenhauptkamms. Schneefallgrenze bis in tiefe Lagen absinkend.

Weitere Aussichten:

Zu Wochenmitte bahnt sich nach erneutem Regenfällen am Mittwoch in Verbindung mit einem flachen Tief (Luftmassengrenze) über den Alpen auf der Vorderseite eines kräftigen Tiefdruckgebiets über Südwesteuropa eine markante Luftmassengrenzlage über Europa an. So sollen die 850hPa-Temperaturen am Donnerstag zwischen +2°C im Atlasgebirge, -2°C an der westfranzösischen Küste und an Nord- und Ostsee und +25°C in Nordalgerien, +20°C in Sizilien und +10°C mit Föhnunterstützung am Alpennordrand liegen. Südlich des Alpenhauptkamms dominiert ab Donnerstag ergiebiger Dauerniederschlag, nördlich davon mitunter schwerer Föhnsturm bzw. Föhnorkan.

Vorhersage für Innsbruck bis Sonntag abend:

In der Nacht ziehen von Westen dichtere Wolken durch, in der zweiten Nachthälfte dann kräftige Schauer. Der Wind frischt dabei vorübergehend stark vom Oberinntal her auf. Die Tiefstwerte liegen bei 2°C. Tagsüber dann wieder meist trocken und auch etwas Sonne, in den Abendstunden von Südwesten her aufkommender Regen. Die Schneefallgrenze liegt am Morgen in der Talsohle und steigt tagsüber auf etwa 1200m an. Die Höchstwerte werden mit 10°C erreicht. Es weht schwacher Taleinwind.

Verifikation der Vorhersage für Innsbruck:

Schauer erst am frühen Morgen, aber kaum Windauffrischung. Tiefstwerte bei 3°C, tagsüber immer wieder Regen, am Vormittag kurz auch Schneeregen, ganz kurz auch etwas Sonne am Nachmittag, abends wieder verstärkt Regen. Die Schneefallgrenze lag bei ca. 1000m. Höchstwerte nur mit 5,3°C. Schwacher Taleinwind.

Warum fiel die Prognose so schlecht aus? Die Modelle schwenkten nachts/morgens um und brachten den wellenden Frontenzug nördlicher, damit auch in Nordtirol stärkere und längerandauernde Niederschläge. Der Rest sind Folgefehler, sprich, mehr Niederschlag bedeutet automatisch dichtere Bewölkung, weniger/keine Sonne und ein deutlich tieferes Maximum, da die Tageswelle der Temperatur durch Bewölkung/Niederschlag stark gedämpft wurde. Für eine Kurzfristprognose dennoch bemerkenswert schlecht.

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