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Synoptische Übersicht für Österreich - experimentell

Wichtiger Hinweis:

Diese Wetterprognose ist folgendermaßen gegliedert: In der synoptischen Lage wird die großräumige Wetterentwicklung mit Einfluss auf Österreich mit synoptischen Fachbegriffen geschildert (und soll somit für interessierte Laien einen Anreiz liefern, dazuzulernen). Im Anschluss folgt eine 3-Tages-Detailprognose für Österreich, die sich jedoch auf die Prozesse im Wettergeschehen beschränkt (keine Angabe von Zahlenwerten). Die weitere Wetterentwicklung liefert die vorauss. Entwicklung für die folgenden zwei Tage, basierend auf den neusten Modellvorhersagen. Falls notwendig, werden besondere Hinweise zur Wetterlage oder Warnsituation ausgegeben. Detailliertere Vorhersageangaben finden sich schließlich in der Lokalprognose für Innsbruck-(Stadt) - hierbei bedeutet die Angabe eines Wertes z.B. "um 5°C" eine Schwankungsbreite von 1K, d.h. 4-6°C. Die Vorhersagen werden von Inntranetz.at eigenständig angefertigt - für falsche Vorhersagen übernimmt Inntranetz.at keine Haftung!

herausgegeben am 04.12.2007 um 21.15 Uhr MEZ:

Synoptische Lage am 05. Dezember 2007, 01.00 MEZ

Die für Dienstag vorhergesagten Starkniederschläge sind weitgehend ausgeblieben, da die damit verbundene Warmfrontwelle schwächer ausfiel und rascher über das Vorhersagegebiet gezogen ist als erwartet.

Mittwoch Mitternacht...wölbt sich vorübergehend ein kurzwelliger Höhenkeil über Westeuropa auf, der jedoch bereits in der zweiten Nachthälfte von einer Warmfront, die zu einem umfangreichen Tiefdrucksystem bei Island gehört, überlaufen wird. Im Tagesverlauf flacht der Keil langsam ab und verlagert sich ostwärts weiter. Vorübergehend wird recht milde und trockene Luft von Südwesten her in den Alpenraum advehiert. Schon in der ersten Nachthälfte greift die nachfolgende Kaltfront auf Mitteleuropa über. Ursache ist ein zonaler Jet mit sehr hohen Windgeschwindigkeiten über dem Nordatlantik, welcher die Entwicklung stromabwärts beschleunigt.

Donnerstag mittag... passiert die Trogachse den Osten Österreichs, dahinter dreht die Höhenströmung kurzzeitig auf Nordwest und es kann sich noch schwacher Stau in den Nordalpen bemerkbar machen. Von den Britischen Inseln her naht jedoch schon ein weiteres Sturmtief, das sich im linkem Auszug des intensiven Jetstreaks entwickelte. Es führt erneut deutlich mildere Luft heran und verschärft zudem den Luftdruckgegensatz über West- und Mitteleuropa deutlich. In der Nacht zu Freitag greift das Starkwindfeld an seiner Vorderseite mit kräftigen Regenfällen auf Deutschland und auf die Alpennordseite über. In den Alpen weht aber nur vereinzelt (seichter) Föhn, da die Höhenströmung auf West- bis Nordwest bleibt.

Am Freitag erreicht das Sturmtief mit einem Kerndruck von rund 965hPa über der Nordsee seinen Höhepunkt, im Tagesverlauf beginnt seine Kaltfront über Deutschland zu verwellen und greift vorauss. in der zweiten Tageshälfte und am Abend auf den Westen Österreichs über.

Vorhersage für Österreich bis Freitag abend, 7. Dezember 2007

Nachts ziehen von West nach Ost meist schwache Niederschläge durch, die in höher gelegenen Alpentälern meist noch als Schnee fallen, im Flachland dagegen schon oft als Regen. Die Alpensüdseite ist dabei leicht wetterbegünstigt. Der Wind weht meist aus West- bis Nordwest im Flachland und frischt anfangs noch im südlichen Niederösterreich und im Burgenland stark mit einzelnen stürmischen Böen auf. In den Hochlagen von Salzkammergut bis zu den Karnischen Alpen weht lebhafter Nordwind mit schweren Sturmböen. Die Schneefallgrenze steigt bis zum Morgen auf 800-1000m an.

Am Mittwoch setzt sich von Vorarlberg bis zum westlichen Oberösterreich und Kärnten schon am Vormittag langsam die Sonne durch, im Osten ist es zunächst noch dicht bewölkt mit etwas Regen, oberhalb 1200m als Schnee, später lockern auch hier die Wolken auf. Der Wind ist untertags nur schwach und kommt aus West bis Nordwest, nur in den Hochlagen der Ost- und Südalpen bleibt der stürmische Nordwind erhalten. In der ersten Nachthälfte klart es überall auf, in Tal- und Muldenlagen kann sich jedoch Nebel oder Hochnebel bilden.

In der zweiten Nachthälfte am Donnerstag breitet sich von Nordwesten her schauerartiger Niederschlag auf die Alpennordseite aus, im Süden bleibt es ganztägig meist trocken. Der Wind frischt vor allem in den Morgenstunden im Donauraum deutlich auf und weht stark mit stürmischen Böen aus West. Sonst schwacher bis mäßiger West bis Nordwind, im Süden Nordföhn. In den Hochlagen entlang der Alpennordseite stürmischer Nordwestwind.

Bereits in der Nacht zu Freitag greift Warmfrontniederschlag auf die Alpennordseite über, dessen Mengen sich aber zunächst in Grenzen halten. Der Wind kommt in den Morgenstunden erst aus Nordwest und dreht im Tagesverlauf auf West, in höheren Lagen auf Südwesten. Damit kann sich nachmittags vorübergehend leichter West- bis Südföhn einstellen, ehe abends von Nordwesten her verstärkt Regen, oberhalb 1400-1700m als Schnee, auf weite Teile Österreichs übergreift. In den Hochlagen weht stürmischer West- bis Südwestwind mit einzelnen Orkanböen.

Besondere Hinweise:

Am Freitag mit Durchzug eines Sturmtiefs schwere Sturm- oder Orkanböen in den Hochlagen des Nordalpenraums aus West- bis Südwest.

Weitere Wetterentwicklung:

Die nordwestliche Strömung setzt Freitag abend eine Genuatiefentwicklung in Gang, die vorauss. bis in den Samstag hinein weite Teile Österreichs mit gebietsweise stärkeren Niederschlägen versorgen kann. Dabei sinkt die Schneefallgrenze bis Samstag morgen wieder in tiefe Lagen ab. Am Samstag zunehmend Einfluss eines Zwischenkeils und deutlich kühler. In der Nacht zu Sonntag und am Sonntag Übergreifen eines weiteren Sturmtiefs. Jedoch bestehen noch große Modelllunterschiede, wie stark und wie weit südlich dieses Tief nach Mitteleuropa zieht.

Vorhersage für Innsbruck bis Donnerstag abend:

In der ersten Nachthälfte setzt Schneefall ein, der ohne Unterbrechungen bis in die Morgenstunden anhält. Die Tiefstwerte liegen dabei um den Gefrierpunkt oder leicht darunter. Der Wind kommt aus unterschiedlichen Richtungen. Am Vormittag klingt der Schneefall rasch ab, danach lockert es auf. Ab den Mittagstunden halten sich lediglich noch Restwolken an den Hängen, sonst scheint bis zum Abend die Sonne. Die Höchstwerte erreichen 7°C. Der Wind weht am Tage schwach vom Oberland her.

Am Donnerstag greift in der Nacht eine schwache Kaltfront auf Innsbruck über, mit der die Schneefallgrenze wieder von anfangs 1800m auf 1200m absinkt. Die Tiefstwerte liegen bei 1°C. Der Wind dreht mit Ankunft der Kaltluft auf Taleinwind. Das Nordföhnrisiko liegt bei 10%. Am Vormittag zunächst noch zugestaut mit Schauern, nachmittags einzelne Auflockerungen. Die Höchstwerte liegen bei 6°C. Schwacher Taleinwind.

Verifikation der Vorhersage für Innsbruck bis Donnerstag abend:

In der Nacht anfangs noch etwas Schneeregen, jedoch nur vorübergehend, da die Warmfront schwächer ausfiel als erwartet. Tiefstwerte bei +1,8°C (fehlende Niederschlagskühlung). Zunächst schwaches Einfließen, ab der 2. Nachthälfte bis abends Ausfließen. Sonnenschein ab dem frühen Mittag bis abends mit Restwolken bzw. Hangnebel. Höchstwerte um 5°C.

Nachts nur kurzzeitig Regen, Schneefallgrenze auf etwa 1200m absinkend. Tiefstwerte bei -0,5°C. Wind aus unterschiedlichen Richtungen, kein Nordföhn. Tagsüber anfangs noch Restwolken, aber kein Niederschlag mehr, nachmittags sonnig. Höchstwerte bei 7,5°C, schwacher Taleinwind.

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