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Wanderung auf den Wolfendorn (2776m), Brennerpass, 3. Oktober 2009

Eckdaten:

  • Startort: Brennerbad (1330m)
  • Ziel: Wolfendorn (2776m)
  • Streckenlänge gesamt: 18,5 km
  • Höhenmeter gesamt (aufwärts): ca. 1500
  • Wegverlauf: Brennerbad (ca. 8.30) - Bad-Alm - Leitner-Alm - Flatschegge (weglos) - Bei der Lacke - Flatschjoch (12.00) - Gipfel (12.55) - Postkessel - Post-Alm (17.00) - Lueger-Alm - Brennerhof - Bf Brenner (18.20)
  • Schwierigkeiten: Beim Abstieg auf dem teils verfallenen Karrenweg Trittsicherheit im Schuttgelände notwendig;

Am Tag der deutschen Einheit trafen sich "Zugfahrer" aus dem Gipfeltreffenforum und fuhren mit dem Zug um 7.16 zum Brenner, dort nahmen wir den Bus in Richtung Sterzing und stiegen an der ersten Haltestelle "Brennerbad" (1330m) aus. Die Hauptschwierigkeiten bei Wanderungen westseitig des Brennerpasses bestehen darin, einen vernünftigen Weg über/unter die Staatsstraße, Autobahn und Zugstrecke zu finden, was uns etwa zehn Minuten kostete. Gegen 8.30 schließlich konnten wir in Richtung Schlüsseljoch starten. Ein mäßig steiler Steig führt in Serpentinen anfangs durch den Wald, später entlang eines (verfallenen) Schihangs zur Bad-Alm (1600m). Von dort geht es den Hang weiter hinauf zur Leitner Alm (1894m).

Bild 1: Knapp oberhalb der Waldgrenze auf ca. 1700m, links Untere Flatschspitz (2463m), mittig Flatschspitz (2566m), rechts Weißkopf.

Wir stiegen dann weglos entlang der Rinne zwischen Unterer Flatschspitz und Weißkopf hinauf, es geht über Wiesen und unzählige Blaubeersträucher, die auch Früchte trugen und im Schatten gefroren waren.

Bild 2: Südlich sind die schroffen Felswände der Daxspitze (2645m) zu sehen.

Bild 3: Im Vordergrund die Brennerberge (im Westen), dahinter mittig Tribulaune, rechts Habicht (3277m) mit Glättespitze (3133m) als Nebengipfel, links der Tribulaune schaut der Übeltalferner heraus, in dessen Umfeld tummeln sich namhafte Gestalten wie Zuckerhütl und Wilder Freiger, zu sehen sind aber tendenziell eher die südlichen Gipfel des Ferners.

Bild 4: Die Landschaft am Hauptkamm ist karg, geprägt von Wiesen und Blaubeerbüschen bis große Höhen. Im Vordergrund die Daxspitze, dahinter links Rollspitze (2800m), der höchste Berg des Zillertaler Hauptkamms auf Südtiroler Seite.

Weglos steigen wir zunächst die Rinne aufwärts, queren dann den Hang nordwärts über die Flatschegge. Der weiche Untergrund ist angenehm zu gehen, wir gewinnen schnell an Höhe.

Bild 5: Blick nach Südsüdwesten - Brennerberge rechts, dahinter Hochstubai, mittig das Pflerschtal in Südtirol, mit (v.r.n.l.:) Äußerem Hocheck (2867m), Maratschspitze (2648m), Wetterspitze (2709m) und Telfer Weißen (2588m).

Bild 6: Brennerberge, dahinter Rötenspitze (2481m), dahinter mittig Glättesüitze (3133m), daneben Habicht (3277m)

Bild 7: Die Tribulaune - bestehend aus Hauptdolomit

Von der Flatschegge durchquerten wir die Lawinenverbauungen und in einer weglosen Scharte hinunter ins weitläufige Kar "Bei der Lacke", wo sich auch eine Lacke befindet.

Bild 8: Die langgezogene Westflanke des Wolfendorns, das Wipptal in der Mitte, hinten rechts Patscherkofel, ganz hinten Nordkette komplett mit Restbewölkung.

Bild 9: Blick auf den Gipfelaufbau des Wolfendorns (2776m), der über die zu sehende Südflanke bestiegen wird.

Bild 10: Am Flatschjoch (2395m) mit dem Brennermäuerl, dahinter der Hochfeiler (3510m), der höchste Berg des Zillertaler Hauptkamms, gleich links davon etwas südwestlicher die Hochfernerspitze (3470m), direkt vor dem Hochfeiler Vordere Weißspitze (3209m).

Bild 11: Spektakulärer Felsen neben dem Flatschjoch, rechts Tribulaune

Bild 12: Beim weiteren Aufstieg zum Wolfendorn, im Vordergrund "Bei der Lacke", über die Felsen bzw. im linken Bildbereich querten wir hinunter, dahinter Brennerberge mit dem längsten zusammenhängenden "Hoch"-Wiesenbereich Tirols.

Bild 13: Eine der unzähligen Lawinenverbauungen, ganz rechts Flatschjoch, hinten Rollspitze, daneben mit den Sendemasten Amthorspitze (2749m), links daran vorbei streift der Blick in die östlichen Sarntaler Alpen, ganz hinten der Gebirgsstock könnten irgendwas bei Bozen sein (ca. 75km)

Bild 14: Links Pfitscher Joch (2248m), dahinter Großer Möseler (3478m) mit Schlegeiskees, mittig Hochfeiler mit firnbedeckter Nord- und Westseite (Weißkarferner), rechts Griderferner, der Niedere Weißzint (3283m) ist noch erkennbar. Das Pfitschertal teilt sich vorne ins Oberbergtal (zum Pfitscher Joch) und Unterbergtal (zur Hochfeilerhütte).

Bild 15: Unten Pfitschtal mit St. Jakob, der erste Gipfel südwestlich des Unterbergtals ist das Rote Beil (2749m), dann folgen diverse Felsgipfel mit jeweils ausgedehnten Ex-Gletscherkaren. Selten fühlt man sich so in die Geologie und Historie der Alpen hineinversetzt.

Bild 16: Am östlichen Gipfelaufbau des Wolfendorns vorbei führt am Fuß von dessen Felswand der Landshuter Höhenweg zur Europahütte, links vorbei Olperer (3476m), mittig Hohe Wand Spitze (3289m) und Sagwandspitze (3227m)

Bild 17: Das mittlere Pfitschtal war vor ca. 1000 Jahren nach einem Felssturz ein See, ehe das Wasser "hinausgepfitscht" ist. Den ehemaligen Grund des Sees sieht man immer noch anhand des ebenen Talgrunds im Vordergrund, zwischen Fußendraß und Platz.

Bild 18: Entlang eines alten Militärweges geht es die letzten Höhenmeter zum Gipfel.

Bild 19: Anstelle eines Gipfelkreuzes musste die Wetterstation des Instituts für Meteorologie und Geophysik Innsbruck herhalten.

Bild 20: Rechts Grabspitze (3059m), links Felbespitze (2849m), dazwischen ganz hinten evtl. Seekofel (2810m) in der Sennesgruppe (53km) südlich des Pustertals.

Bild 21: Das untere Wipptal ab dem Brennerpass, mittig im Vordergrund Padauner Kogel (2066m), schräg nordwestlich gegenüber Nösslach (2231m), dahinter Blaser (2241m) und Serles (2718m), zentral hinten Nordkette

Bild 22: Grenzstein zu Italien, die österreich-italienische Grenze verläuft über den Wolfendorn und Nordostgrat bis Kraxentrager und Hohe-Wand-Spitze, nordwärts Griesberg (2239m) mit langgestrecktem Kamm, der in der Wildseespitze (2733m) kulminiert, weiter nordwärts Tuxer Alpen mit diversen Gipfeln.

Bild 23: Rechts der Grat, an dem die Staatsgrenze sowie Landshuter Höhenweg verlaufen.

Bild 24: Im Vordergrund die extrem bröselige Ostseite des Wolfendorns, unten Grat, der von tiefen Furchen durchzogen ist, in die Furche mittig geht der Höhenweg hinab, teils sind alte Grenzbefestigungen (Mauern) erkennbar.

Bild 25: Beim Abstieg vom Wolfendorn finden sich eigenartige Felsplatten

Bild 26: ... die ein wenig an das Opernhaus von Sydney erinnern.

Bild 27: Eine verfallene Alm, vtml. aus den späten 20ern bis Anfang der 40er, den gesamten Westhang des Wolfendorns säumen verfallene Gemäuer des Vallo_Alpino. Ein Eldorado für Historiker und Archäologen, aber auch Geologen.

Bild 28: Im Postkessel, nördlich davon Geigenspitze (2334m) mit Felskamm, dahinter Nordkette. Im Kessel selbst Mischung aus Talaufwind und Hangaufwind, recht flotter Wind, begünstigend sind hier sicherlich die Engstelle zwischen Geigenspitze und Valsunspitze (Kanalisierung) sowie der Waldbewuchs im unteren Teil des Kartals (Thermikproduktion).

Bild 29: Erste Nadelverfärbung kündet den Frühherbst an, links markant Serles (2718m)

Bild 30: Postkessel - unterer Teil, im Tal Brennerpass, dahinter rechts der Mitte Sattelalm (ca. 1700m) am Fuß des Sattelbergs (2115m), wo ebenfalls eine Wetterstation des IMGI steht.

Bild 31: Grashüpfer auf meinem Tourenrucksack

Dann stiegen wir zur Post- und Lueger-Alm ab und folgtem einem immer mehr verfallenen Fahrweg nordwärts, der schließlich in einen immer mehr verfallenden Trampfelpfad überging. Dieser querte die italienische Grenze, die mit alten Grenzsteinen (ob die 1920 darauf für die Jahreszahl oder für was anderes steht konnte ich noch nicht eruieren) markiert ist, und endete am Brennerhof. Dort schlussendlich entlang der Straße über die Autobahn und zurück zum Bf Brenner.

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