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Sonnenuntergang auf der Hafelekarspitze (2334m), Nordkette, 18.9.2009

reitag (18.9.2009) nachmittag fuhr ich mit Mike von der Hungerburg-Talstation bis zur Hafelekarspitze (2334m), um den Sonnenuntergang dort oben zu erleben. Die Bahn zur/von der Seegrube fährt jeden Freitag bis 23.30 Uhr MESZ, entsprechend kann man sich viel Zeit beim Sonnenuntergang lassen.

Ich war zunächst noch skeptisch, ob uns nicht die allabendlichen Schauer noch die Show vermiesen würden, doch hielten sich die Haufenwolkenschwammerl dezent im Hintergrund. Für mich persönlich war es das erste Mal, einen Sonnenuntergang am Berg zu erleben (vom Feuerkogel/OÖ im September 2007 mal abgesehen, aber die Erinnerung ist schwach, da von Übermüdung benebelt), außerdem war es meteorologischer Leckerbissen, wie die folgende (chronologische) Dokumentation zeigen wird. Leider ist es dem bereits niedrigen Sonnenstand zu verdanken, dass wir die Sonne nicht direkt untergehen sahen, dennoch war es ein sehr faszinierendes und beeindruckendes Erlebnis.

Bild 1: Die spätere Abstiegsroute nach Sonnenuntergang, die Serpentinen entlang der Rinne runter und dann rüber zur Seegrube.

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Bild 2: Vorne links die Gleirschzähne, mittig Gleirschspitze (2317m), bereits 2x erstiegen am 6.9. und 15.8., dahinter Mandlspitze (2366m), ganz hinten links Bettelwurfmassiv (schneemanndls Wohnzimmer), rechts an der Gleirschspitze vorbei Rumer Spitze (2454m), ganz hinten rechts schmaler Cumulonimbus-incus

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Bild 3: Ein kleiner Cb stand auch hinter der Gleirsch-Halltal-Kette, in Verlängerung zum Jägerkar (das ist das latschenbewachsene Kar ganz links) ist vtml. die Seekarspitze (2677m) zu sehen, die sich westlich der Vomper Kette befindet

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Bild 4: Die Gleirschzähne, dahinter das Gletscherkar Grubach

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Bild 5: Cb-inc über den Tuxer Alpen, ganz rechts Olperer (3476m)

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Bild 6: Innsbruck-Ost (Olympiadorf, Rum) und Industriegebiet, im Vordergrund Mühlau (rechts) und Arzl (links)

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Nach der Cb-Parade folgt schon das nächste spannende meteorologische Phänomen, spannend, wenn man sich für Wolken begeistern kann. Im Alpenvorland hatte sich eine kompakte Hochnebeldecke ausgebildet.

Bild 7: Etwa eine Stunde vor Sonnenuntergang begannen die Hochnebelschwaden über die Scharnitzer Senke/Mittenwald ins Karwendel hereinzuziehen. Als Antrieb dafür könnte ich mir vorstellen, dass die Karwendeltäler noch sonnenbeschienen waren (Taleinwind/Hangaufwind => Massenverlust), und die Luftmasse aus dem Alpenvorland angesaugt wurde

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Bild 8: Der nächste Knaller ging über Südtirol hoch, genauer gesagt zwischen Langkofelgruppe und Rosengarten, Sichtweite 95-100 km

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Bild 9: Und der Hochnebel zog unaufhaltsam weiter alpinwärts, füllte das Karwendel auf wie eine Badewanne

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Bild 10: Die Gewitterzelle wuchs weiter (später Multizelle), zu diesem Zeitpunkt (18.30-19.00 MESZ) ca. 10-11km hoch.

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Dann verschwand die Sonne hinter dem Kemacher bzw. Kumpfkarspitze und blieb dort auch.

Bild 11: Ganz links Hohe Warte (2597m), dann der markante Zinken des Kleinen Solsteins (2637m), dahinter Großer Solstein (2541m), rechts Kemacher (2480m)

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Bild 12: Alpenglühen - 1

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Bild 13: Alpenglühen - 2

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Bild 14: Im Süden klare Sicht zum Habicht (3277m)

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Bild 15: Das Nebelmeer schiebt sich unablässig ins Tal herein

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Bild 16: Schwache Linsenwolken zeigen die Föhnströmung

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Bild 17: Das Dolomitengewitter bei Sonnenuntergang

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Bild 18: Föhnschwamm über der Nordkette

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Bild 19: Mittelhohe Wolken nun auch über dem Hochnebel, freilich nicht die Ausdehnung erreichend, um den Hochnebel durch Gegenstrahlung aufzulösen

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Bild 20: Nochmal das Föhnschwammerl

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Bild 21: Ac-cas-artige Quellungen bei den mittelhohen Wolken, durch aufsteigenden Leewellenast verursacht?

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Dann ging die Sonne endgültig unter und mit meiner sechs Jahre alten Kamera war bei den pixeligen Verhältnissen nichts mehr zu machen. Mittlerweile war es auch ziemlich gesäßkalt geworden, der Wind wehte konstant mäßig, in Böen frisch aus Süd. Beim Abstieg um ca. 20.30 hinunter zur Seegrube (mit Stirnlampe) dann die Überraschung - der Wind wurde immer wärmer, deutlich wärmer als am Gipfel, wir stiegen in die Föhnschicht hinab! Der Abstieg dauerte ca. 30-40min bei völliger Dunkelheit und Einsamkeit, da wir die einzigen waren, sehr steil der Steig und durch den Schotter (naturgemäß) ziemlich rutschig (ich bevorzuge lieber Block/Fels), an einer ausgesetzten Stelle weiter unten befindet sich auch ein Seil.

Gegen 21.15 kamen wir auf der Seegrube an. Ein toller Abend geht zu Ende.

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