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Wanderung aufs Peterköpfl im Kaisergebirge

Am 10. August 2008, zwischen einer abziehenden Rückseitenlage am Samstag mit Staubewölkung, und einer aufkommenden Föhn/Gewitterlage am Montag gelegen, herrschte ideales Wanderwetter mit einem frischen Morgen (10°C in Innsbruck), und guter Fernsicht trotz aufziehender hoher Bewölkung und leicht dunstigen Verhältnissen über Südbayern.

Ich entschied mich für die Anreise mit dem Zug und kam um 9.07 in Kufstein an. Nun gibt es zwei Möglichkeiten zum Kaisertal zu gelangen - entweder mit dem Postbus bis zum Kaisertal-Parkplatz oder zu Fuß. Da ich noch nie in Kufstein war, wählte ich letztere Option. Das war, wie sich herausstellte, eine gute Idee, denn wenn man über die Brücke beim Bahnhof einfach immer geradeaus weitergeht und dann nach Norden abbiegt, hat man eine herrliche Aussicht über Kufstein, dessen Festung, und angrenzende Berge. Zudem ist der Weg abseits und daher ruhig gelegen und führt via Kaiserlift-Parkplatz und angrenzender Wiese zum Sparchensteig

Bild 1 -- Festung Kufstein, rechts der Zellberg (555m), vermutlich ein Umlaufberg

Bild 2 - Festung, rechts der Kufsteiner Hausberg, der Pendling (1563m), auf dessen Gipfelplateau die Kufsteiner Hütte weithin sichtbar ist

Über den Sparchensteig, einem recht steilen Fußweg, der unangenehm zu gehen ist, da viele Stufen zu überwinden sind, gelangte ich schließlich ins Kaisertal. Inzwischen gibt es auch eine nur für Bewohner des Tals nutzbare Straße (Tunnel), die alleine durch den erleichterten Zugang in Notfallsituationen (Brände, Unfälle, ärztliche Versorgung...) nachvollziehbar ist.

Bild 3 - Blick vom Sparchensteig ins Unterinntal, unten Festung und Zellerberg, rechts Pendling, im Hintergrund die Stubaitaler Gletscher. Sichtweite: 85km

Ich hielt mich links und wanderte über einen breiten, aber steilen Fußweg zur Rietzaualm. Sonntag und gutes Wetter - das nutzten zahlreiche Touristen für Wandertouren. Vor allem Südbajuwaren und Tiroler waren zugegen, vereinzelt auch Engländer und Franzosen und Norddeutsche. Das tat dem Naturgenuss aber keinen Abbruch. Immerhin ist das Kaisertal unberührt gelassen, es gibt dort keine Sessellifte oder gar Seilbahnen.

Bild 4 - Blick von der Rietzaualm ins Unterinntal, im Hintergrund Stubaitaler Alpen/Gletscher, links die Tuxer und Zillertaler Alpen, weiß hervor lugt vermutlich der Olperer (3476m)

Bild 5 auf dem Weg zur Vorderkaiserfeldenhütte (1388m)- Blick zum Inntalausgang

An der Vorderkaiserfeldenhütte geht ein Feldweg vorbei und dahinter schließt der Aufstieg zu Naunspitze und Petersköpfl an. Hier geht es wieder sehr steil auf lockerem Schotter/Waldboden hinauf. An der Naunspitze bin ich vorbeigelaufen, da der Aufstieg über Schotter geht und sehr griffige Schuhe und Konzentration verlangt. Die letzten Höhenmeter zum Petersköpfl gehen durch Latschenkieferfelder, was im Anbetracht der Tages- und Jahreszeit immer eine schwitzige Sache ist. Darum verzichtete ich auf eine weitere Wanderung in Richtung Pyramidenspitze, die durchgehend in den Latschenfeldern stattfindet.

Bild 6 Gipfel Petersköpfl - Blick nach Osten zu Einserkogel (links, 1924m), Zwölferkogel, Elferkogel und Pyramidenspitze (1997m)

Bild 7 Blick nach Westen: vorne Zehnerkopf (1241m) am Eingang des Kaisertals, im Tal Kufstein mit Zellbererg, Pendling, dahinter Heimberg, weiter taleinwärts dann Wörgl, rechts Thiersee (See ganz rechts, Orte auf den Grünflächen), in Verlängerung dessen Sonnwendjoch (1986m), dahinter allgemein Karwendelgebirge

Bild 8 - Kiefersfelden, im Hintergrund Brünnstein (1634m, rechts) und Großer Traithen (1853m, links)

Bild 9 -im Vordergrund unten Ritzaualm, links Pfandlhof und Enzianhof

Bild 10 - links Pyramidenspitze, rechts zentral Stripsenjoch samt -hütte, links davon Stripsenkopf (1807m), dahinter rechts viele schroffe Felsgipfel des Wilden Kaiser inkl. dem bekannten Ellmauer Tor, in der Lücke zwischen Zahmen und Wilden Kaiser waren die Loferer Steinberge bzw. Leoganger Steinberge zu sehen, Sichtweite ca. 35km

Bild 11 - Blick Südwest - vorne markant das Pölvengebirge mit Mittagskogel (1595m), rechts hinten Stubaitaler Alpen, zentral Zillertaler Gletscher mit Olperer, links davon Gipfel wie Hochfeiler (3509m), Großer Löffler (3379m), recht nahe am Großvenediger (Hohe Tauern).

Über die Latschenfelder in Bild 10 bin ich dann zu Hinterkaiserfeldenalm (1480m) abgestiegen. Der Weg ist steil und bei dem groben Schotter waren meine Stöcke eine gute Hilfe. Sonst macht der Weg keine Probleme.

Bild 12 - verfallene Hütte, links Stripsenkopf und -joch, zentral Ellmauer Halt (2344m)

Über Vorderkaiserfeldenhütte, Rietzaualm bin ich dann in Richtung Hechleitalm abgestiegen und dem breiten Schotterfahrweg bis zur Antoniuskapelle gefolgt. Unterwegs begegnete ich vielen Schmetterlingen, darunter eine große Ansammlung (Silbergrünen?) Bläulingen (7-10 Tiere), die sich auch fotografieren ließen

Bild 13 - Bläuling im Flug

Bild 14 - Bläuling-Stammtisch

Bild 15 - Antonius-Kapelle

Bild 16 - Blick ins unberührte Kaisertal

Bild 17 - links Naunspitze (1533m), rechts Petersköpfl (1745m)

Insgesamt war ich knapp acht Stunden unterwegs, legte dabei ohne längere Pausen 21km zurück und erstieg 1245 Höhenmeter. Mit Zwischenstiegen etwa 1300 hm. In der Kufsteiner Altstadt ließ ich den schönen Tag dann bei nem Bier ausklingen.

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