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Gondeln mit der Innsbruck-Card

Am 17. Feber 2008 nutzte ich gemeinsam mit meinem Stuttgarter Gast, Marco Puckert, die Innsbruck-Card aus, um auf die umliegenden Berge zu gondeln. Nach einer frostigen Nacht von -7,9°C stieg das Thermometer am Tage im Tal auf +7,7°C an - Februarsonne eben. In 2000m herrschten am Nachmittag ca. -2°C, in 3000m etwa -8°C. Dazu wehte ein schwacher, aber unangenehm kalter Nordwind.

Marcos Bildbericht

Bild 1: Den niedrigen Wasserstand des Inns nutzen in den letzten Tagen immer wieder Angler aus, die sich teilweise bis zur Mitte des Flusses vorwagen.



Kurz nach der Aufnahme hat auch ein etwa 20cm langer Fisch angebissen.

Bild 2: Die Bergstation des Hafelekars (2269m) bei stahlblauem Himmel.



Die Schneehöhe auf der Seegrube (1966m) betrug ca. 100-130cm (geschätzt), die Hafelekarspitze (2334m) befindet sich rechts der Bergstation und ist im Sommer von Sandalentouristen sehr begehrt, da ein ausgebauter Steinweg zum Gipfel führt. Wir haben uns den Weg hinauf gespart, da der Wind doch sehr unangenehm war. Zudem war ich mit meinen Winterstiefeln nicht ideal ausgerüstet, um den vereisten Weg zu gehen (tja, man sollte nicht nur auf Touristen schimpfen..), links der Bergstation ist die Seegrubenspitze (2435m). Der Weg dahin ist allerdings recht ausgesetzt und mehr eine Klettersache.

Bild 3: Sessellift bei der Seegrube



Den Hang (vermutlich rote Piste) sind viele Snowboarder heruntergefahren - dort ist auch eine kleine Schanze vorgebaut. Ein Großteil der Wintersportler hier kommt aus Großbritannien & Frankreich, zumindest soweit ich es hören konnte...

Bild 4: Blick nach Süden



Für sieben Euro kann man sich einen Liegestuhl ausleihen und faul sich die Sonne auf den Bauch scheinen lassen. Ganz nette Dunstinversion herrschte im Inntal, Wipptal und rechts hinein ins Stubaital. Die Höhe der Inversion befand sich in ca. 1100m, wobei es sich um eine Doppelinversion handelte, bedingt durch die nächtliche Auskühlung (Kaltluftinversion) und tief abgesunkene Absinkinversion. Es sind (v.l.n.r.) folgende Berge zu sehen:

- Morgenkogel (2607m)
- Patscherkofel (2246m),
- diverse Gipfel der Tuxer Alpen
- Amthorspitze (2748m, Südtirol)
- Blaser (2241m)
- Serles (2717m)

Bild 5: Innsbruck



Besagte Doppelinversion sieht man besonders auf dem Mittelgebirge links (östlich) des Wipptalausgangs gut. Inversion 1 in 1100m, Inversion 2 in ca. 1400m. Auffallend ist aber vor allem die für Februar ungewöhnliche Schneearmut bis auf gut 1000m herauf. Mit wenigen Ausnahmen sieht es so schon den ganzen Winter aus. Häufiger Südföhn hat ganze Arbeit geleistet und Staulagen waren zu kurz, um genügend Schnee bis in die Täler zu bringen.

Bild 6 - Karwendel



In die andere Richtung sieht es kaum anders aus, auch wenn die Schneeverhältnisse durch die effektivere Staulage tendenziell besser als südlich des Inntals sind. Der Blick geht bis zur westlichen Karwendelspitze (2385m) bei Mittenwald. Ganz hinten ist der dreckige Dunst über dem bayr. Alpenvorland zu sehen.

Bild 7 - Kalt



Marco und ich auf einer Bank unterhalb der Hafelekarspitze auf ca. 2280m, der Wind wehte sehr böig um die Ohren, in der Sonne wars aber sehr angenehm.

Bild 8 - Ötztaler Alpen



Blick zur Seegrubenspitze, westlich der Nordkette ist außerdem der Roßkogel (2642m) am Eingang des Sellraintals zu sehen, im Hintergrund links diverse Gipfel der Ötztaler Alpen.
Links die Bergstation des Hafelekars, wo wir eine leckere Gulaschsuppe im dortigen Restaurant genossen, mit breiter Fensterfront und guter Aussicht. Die Preise waren akzeptabel und das Leitungswasser kostete nichts (auf Seegrube angeblich schon..).

Bild 9 - Inntal und Stubaitaler Alpen

Sehr schön sieht man die Runway des Innsbrucker Flughafens sowie die schneefreien Mittelgebirge mit den Dörfern Birgitz, Götzens, Axams. Am linken Bildrand stechen die Zacken der Kalkkögel bei der Axamer Lizum hervor - auch dort befindet sich ein schneesicheres Skigebiet. In der Verlängerung der Kalkkögel ganz hinten (linker Bildrand) befinden sich die höchsten Gipfel der Stubaitaler Alpen mit Zuckerhütl (3507m). Weiter in Richtung Bildmitte könnte sogar die Wildspitze (3777m) zu sehen sein, der höchste Berg der Ötztaler Alpen und der zweithöchste Berg Österreichs. Konnte ich allerdings dank meines schlechten Zooms (3fach) nicht näher heranzoomen. Fernsicht demnach ca. 60km.

Bild 10 - Wipptal



Noch einmal der Blick ins Wipptal, ein in jeder Hinsicht beeindruckendes Tal, nicht nur klimatologisch gesehen. Das Tal geht ab Matrei in das tief eingeschnittene Silltal über, während rund 200m höher das flache Mittelgebirgsplateau bis zum Talausgang dominiert. Weiter taleinwärts spaltet es sich in das Wipptal (links, östlich) und das Stubaital (rechts, westlich) auf. Nordwestlich der Europabrücke verläuft das Talende des tief eingeschnittenen Stubaitals und der beginnenden Sillschlucht bzw. des engen Silltals nahezu parallel. Besonders markant hebt sich hier die Amthorspitze (hinten, links) auf italienischer Seite ab und dank der guten Fernsicht sind auch die Sarntaler Alpen, welche zwischen Passeiertal und Eisacktal liegen, noch zu sehen. Die Fernsicht beträgt auch in dieser Richtung über 60km. Weiter westwärts schließt die Pyramidenform der Serles an und ein Stückerl ins Stubaital hinein folgt die breite, abgeflachte Pyramidenform des Habichts (3277m) nach, ganz hinten wiederum Zuckerhütl und ganz rechts die Ruderhofspitze (3474m). Im Vordergrund rechts Nockspitze (Saile) mit 2404m.

Bild 11 - Unterinntal



Auch hier geht eine Skipiste herunter, die einzelne, wenige Skifahrer und einige Snowboarder nutzten (schwarze Piste). Im Tal zu sehen sind die östlichen Stadtteile Innsbrucks und die Dörfer Rum, Thaur, Hall sowie das östliche Mittelgebirge von Igls bis Tulfes. Bei Südföhn kommt es bisweilen vor, dass im Inntal noch vorföhniger Westwind mit Kaltluft überwiegt, während auf besagter Mittelgebirgshöhe schon der Föhn bläst.

Bild 12 - Zillertaler Alpen



Noch so ein Blick für die Götter...ganz links das Kellerjoch (2344m), über der sich im Sommerhalbjahr thermikbedingt eine charakteristische Cu-Wolke ausbildet, rechts davon einige Gipfel der Tuxer Alpen und rechts am Gilfert (2506m) vorbei kann man evtl. sogar den Großglockner sehen. Ganz rechts Glungezer mit 2677m.

Bild 13 - Nordkette



Die steilen, schneebewucherten Hänge der Nordkette, sowie westliches Mittelgebirge bis Sellraintal.

Bild 14 - Karwendel



Szenenwechsel. Nachdem wir ein bisschen Zeit vertrödelt hatten, erwischten wir noch die letzte Gondel zum Patscherkofelhaus (1907m), um für etwa zehn Minuten Bilder machen zu können, ehe es mit der vorletzten Gondel ins Tal ging. Auf der Mittelgebirgshöhe Sistrans (918m), im Tal Thaur und weiter östlich dann Hall und Mils (wo der schneemanndl herkommt), im Hintergrund schneemanndls Heimtrainer, der Große Bettelwurf (2726m), weiter östlich Hochnissl (2547m).

Bild 15 - Dunst



Bei der Abfahrt zeigte sich eine messerscharfe Dunstinversion vom Oberinntal bis Innsbruck, deren Oberkante durch den Sonnenstand gut erkennbar war. Zu sehen sind hier ganz hinten links die Mieminger Kette mit Hoher Munde (2662m) am Ostrand, im Vordergrund Martinswand und Hechenberg (1912m), zwischen Hoher Munde und Hechenberg die Zugspitze, weiter östlich Kleiner (2637m) und Großer Solstein, ganz östlich Nordkette.

Bild 16 - Shilhouette



Dann ging die Sonne hinter dem Nockspitzmassiv unter.

© www.inntranetz.at