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Wanderung auf die Gleirschspitze (2317m) im Karwendel (Nordkette) - 15.August 2009

Startort war der Planötzenhof (784m), wo Mike (Mountain Infinity) und ich gegen 7.40 aufbrachen. Um 10.00 erreichten wir die Höttinger Alm (1487m), die wir kräftesparend über den Fahrweg erstiegen. Von der Höttinger Alm ging es über einen unmarkierten Steig über die Schipiste zur Seegrube (1906m) ,der Steig beginnt in der Lawinenrinne östlich der Alm. Von der Seegrube ging es weiter über den groben Schotter der Diretissima (östliche Rinne) unterhalb des Goethewegs zur Gleirschspitze, wo wir gegen 13.00 ankamen. Denselben Weg retour (siehe Karte unten), mit ein paar Abkürzungen des Fahrwegs erreichten wir um ca. 18.15 den Planötzenhof.

Nachfolgend einige Bilder, vorwiegend vom Gipfel, von dem sich eine grandiose 360°-Aussicht bot.

Bild 1 Ein ziemlich aufdringlicher Esel wollte auf der Höttinger Alm an meine Schinkensemmel

Bild 2 Eine Ebene tiefer gingen mir die Hühner auf die Eier

Bild 3 Zwischen Seegrube und Gleirschspitze, der Weg zieht sich, bietet aber tolle Tiefblicke ins Inntal

Bild 4 Am Jöchl unterhalb der Gleirschspitze (im Bild), ein unschwieriger Aufstieg, allenfalls auf den teils feinen Schotter muss man ein wenig aufpassen. Bei nassen Verhältnissen ist der Aufstieg nicht zu empfehlen. Am Gipfelbereich war leider alles mit Schafskot vollgeschissen, sodass man sich nirgends hinlegen konnte. Überhaupt habe ich mir von Mike und einem weiteren Innsbrucker sagen lassen, dass der Grasbewuchs im Gipfel/Gratbereich generell zugenommen hat (Klimaerwärmung) und damit auch die Schafe höher gehen.

Bild 5 Südlicher Ausläufer des Niederbrandjochs, das weitläufige Kar wird in der AV-Karte als Grubach bezeichnet, im Hintergrund die Gleirsch-Halltallkette

Bild 6 Rumerspitze (2454m), dahinter Großer Bettelwurf (2726m), rechts Kellerjoch (2344m)

Bild 7 Blick auf die schrofffen Grubreisentürme (Mitte), mit 2266m in der Mitte und Seegrubenspitze (2435m) als höchste Erhebung, links die (touristenüberlaufene) Hafelekarspitze (2334m), weiter hinten Brandjochspitze (2559m), sehr markant der hervorstehende, überhängende Felsen des Kleinen Solsteins (2637m); ganz rechts Wettersteingebirge und Zugspitze (2963m)

Bild 8 Zwischen Grubreisentürme und der Westflanke des Katzenkopfs (2531m) ist das Mandltal gelegen, an dem talauswärts der Angerwald anknüpft. Zentral das Wettersteingebirge in ganzer Ausdehnung, rechts vorbei dürfte das Elstergebirge nordöstlich von Garmisch-Partenkirchen sichtbar sein

Bild 9 Links teilweise in Wolken versteckt die Stubaier Gletscher, sonst die Runway des Flughafens im Tal (580m), das südlich vorgelagerte Mittelgebirge, das Sellraintal und hinterm Kühtai die hohen Stubaier mit den letzten Schneefeldern und Gletscherresten.

Bild 10 Blick auf Innsbruck-West, rechts im Vordergrund der Goethe-Höhenwanderweg in Richtung Hafelekarspitze. Meistens ein breiter (50cm), unschwieriger Weg, nur manchmal verengend mit Tiefblicken. Für Höhenängstliche mit genügend Zeit und Zuversicht eine schöne Einstiegsrunde. Zwischen Gleirschspitze und Mandlscharte wird der Goetheweg dann schmaler, ausgesetzter, teils mit Seilversicherungen, aber ohne Klettereien (Kinder am besten anseilen.).

Gegenüber das Nockspitzmassiv, schräg links dahinter Habicht (3277m) im Stubaital

Weiter geht's im Gipfeldschungel...

Bild 11 Tiefblick vom Gipfel in den Grubenbach, eine aufbauende Erfahrung, wenn die Höhenangst immer mehr abnimmt und man auch mal ein paar Minuten sehr nahe am Abgrund stehen kann.

Bild 12 Gegenüber im Norden, zwischen Jägerkarspitze (2608m, links) und Jägerkarlspitze (2470m) befindet sich... na was wohl, das Jägerkar. Die Gletscherzunge ist immer noch deutlich erkennbar, nur besteht sie nun aus Wiese und Latschen statt aus Eis und Schnee. Ein Lehrbuch-Ex-Gletscher - optisch betrachtet...

Bild 13 Rumerspitze herangezoomt, schon ein mächtiger, schroffer und äußerst anspruchsvoller Berg, Aufstiege sind von Osten her übers Kreuzjöchl und von Westen entlang des Grats möglich, naturgemäß ziemlich ausgesetzt und nur durch Kletterei (II in der UIAA) erreichbar.

Bild 14 Unweit vom Hafelekar (Seilbahn-Bergstation) trifft man auf schlecht ausgerüstete Touristen (hier: Franzosen), die mit Turnschuhen in der Karrinne herumturnen. Löst sich dabei ein Stein, kriegt ihn der ahnungslose Goethe-Weg-Wanderer an den Schädel.

Bild 15 Das Unterinntal, hinten ganz rechts lugt der Olperer (3476m) hervor, im Hintergrund Hohe Tauern

Bild 16 Herangezoomt und mit Bitte um Gipfelbestimmung:

Zentral glaube ich den Großvenediger (3666m, ca. 100 km Sichtweite) zu sehen, links davon müsste irgendwo der Großglockner sein, rechts Zillertaler Hauptkamm?

Bild 17 Innsbruck-Mitte, Wipptal mit der schiefpyramidalen Amthorspitze am Brenner (2749m), dahinter waren auch die Sarntaler Alpen zu sehen, leider wegen dem Dunst und Gegenstrahlung nicht erkennbar, rechts Stubaital mit Serles (2717m), einem der schönsten Berge Tirols (vor allem wegen der steil abfallenden Nordwand), rechts der Habicht.

Bild 18 Die Fortsetzung des Goethewegs ist unterhalb der Gleirschspitze gratüberschreitend nördlich zu finden, dann geht's über die Mandlscharte (Mandlspitze 2366m ganz rechts, Gipfelkreuz erkennbar) hinab zur Pfeishütte.

Bild 19 No comment

Bild 20 Zoom auf Hafelekar(spitze), Seegrubenspitze, dahinter Brandjochspitze, Hohe Warte, Kleiner Solstein

Bild 21 Nochmal Grubenbach/Runboden oder wie auch immer dieses Gletscherkar heißt..

Bild 22 Auch ein Blick, der mich vor ein paar Jahren noch schwindlig gemacht hätte... heute kein Problem. Übrigens wehen in solchen Karrinnen gerne beständige Hangaufwinde, die durch die Seiten"wände" kanalisiert werden.

Bild 23 Vom Jöchl ins Herz des Karwendels, der spitze Gipfel ist der Katzenkopf, daneben Jägerkarspitze

Bild 24 Beim Abstieg unmittelbar unterhalb der Seegrube, die Rumerspitze erscheint plötzlich viel kleiner und harmloser als sie es tatsächlich ist, dahinter rechts die grüne Kuppel könnte der Thaurer Roßkopf oder der Haller Zunterkopf sein.

Die Seegrube ist prädestiniert für ein Wetterphänomen namens "Seegrubenwolke", darüber gibt es von Peter Rafelsberger eine Diplomarbeit an der Universität Innsbruck (gibts auch als Buch bei amazon.de), Segelflieger schätzen die Anwesenheit dieser Wolke sehr, da sie andeutet, wo Thermik auftritt, also Warmluftblasen aufsteigen.

Die Wolke tritt auch auf, wenn die Hänge schneebedeckt sind (die Bäume aber wegen dem exponierten Südhang meist nicht, und das macht den Unterschied). Ihre Entwicklung hängt stark von der Temperatur- und Feuchteverteilung im Talboden (Inntal) ab, je besser das Talwindsystem dort ausgeprägt und je heißer die Luft, desto eher bildet sich über der Seegrube eine flache bis mäßig hohe Quellwolke.

Karte des Auf/Abstiegs:

Eingezeichnet Planötzenhof - Höttinger Alm - Seegrube - Gleirschspitze

Tourdaten:

© www.inntranetz.at