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Eckdaten:
- Wegführung: Habsburghaus (9.10) - Dreimarkstein (10.10) - Trinksteinsattel - Seehütte (11.05-11.30) - Eishöhle (11.45) - Seeweg - Bergstation (13.40)
- Länge: 11 km
- Höhenmeter (Aufstieg): 350 hm
- Reine Gehzeit: ca 3,5 Std.
Zweiter Teil des Berichts. Nach dem Abendessen, ich hatte das Paprikahuhn (nicht allzu groß für 18,50 Euro, hohe Erhaltungskosten hin oder her) kam der Höhepunkt des Tages: Der Sonnenuntergang, wofür das Habsburghaus eine prachtvolle Aussichtstribüne darstellt. Ein wenig getrübt wurde die idyllische Stimmung von einer sich akustisch recht in den Vordergrund drängenden bundesdeutschen Familie, die seit der Ankunft draußen, dann im Gastraum und dann beim Sonnenuntergang übermäßig laut war. Beim Sonnenuntergang hörte man dauernd, wie die Kamera/das Handy richtig zu halten war, welcher Filter benutzt werden sollte - dazwischen ein "Papa, kannst Du mir einen Hotspot machen?" und hier ein Selfie, da ein Selfie. Das Gelaber ging nicht nur mir auf die Nerven. Ich werd da bei aller Aufregung leicht unrund, aber an der Disneyfizierung des Berge erlebens ist etwas dran. Soweit gesudert, ich lasse die Bilder sprechen:
Bild 48: Kleiner Ötscher, Ötscher und Gemeindealpe.
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Bild 49: Scheiblingstein und Gemeindealpe dürfen auch ins Bild.
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Bild 50: Seckauer Tauern und Eisenerzer Alpen.
Im Vordergrund mittig Sperrkogel (Veitsch-Ostausläufer), im Hintergrund links Gamskogel in den Seckauer Tauern (2386m), rechts Eisenerzer Reichenstein (2165m) und Trenchtling (2081m).
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Bild 51: Zartes Alpenglühen. Wie eine abrutschende Kalkscholle.
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Bild 52: Dann näherte sich die Sonne ...
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Bild 53: ... dem Vaterberg an.
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Bild 54: Gleichzeitig ging über dem Trinksteinsattel der Mond auf.
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Bild 55: Zitat "Man weiß gar nicht, wo man zuerst hinschauen soll."
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Bild 56: Die beiden Hüttenhunde beim abendlichen Spielen.
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Bild 57: Die Sonne stieg über den Rauen Kamm ab.
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Bild 58: Um hinter dem Kamm ...
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Bild 59: ... unterzugehen.
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Die Nacht verlief für mich unruhig, obwohl ich das Zimmer für mich alleine hatte. Lebhafter Westwind kam auf und das Holz knarzte mit jedem Windstoß. Gleichzeitig zog es empfindlich. Nach etwa zweieinhalb Stunden unruhigen Schlaf zog ich mir das langärmelige Leiberl an und holte mir die zweite Decke vom Nachbarbett. Damit konnte ich dann bis etwa sieben durchschlafen.
Bild 60: Über der Materialseilbahn ging die Sonne auf.
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Bild 61: Klare Sicht nun bis zum Dürrenstein.
Im Tal der Kalten Mürz nördlich des Hohen Waxeneggs hielten sich Nebelschwaden.
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Bild 62: Schneealpenmassiv mit dem Naßkamm. Die Forststraße ist neu.
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Bild 63: Sperrkogel (1716m) links, dahinter Aflenzer Bürgeralm (1809m) und nun deutlich Reichenstein und Trenchtling.
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Bild 64: Schneealpenhaus, dahinter Karlhochkogel (2096m), rechts Zagelkogel (2255m).
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Frühstücksbuffet war von 08 bis 09 Uhr. Die Auswahl konnte sich sehen lassen: Verschiedene Schinkensorten, Hartwurst, Eierspeis, Käse, Marmelade. Trotzdem - achtzehn Euro musste man sich erst einmal leisten können. Für Familien wurde es schnell teuer.
Bild 65: Bärengrube links mit Ebnerhütte, rechts die Grasbodenalm unterhalb vom Gamseck.
Der Anblick täuscht - dazwischen liegt der tief eingeschnittene Bärengraben.
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Bild 66: Links das Geierhaupt (2417m), im Vordergrund links Rauschkogel (1720m), vor dem Gamskogel länglich Vordernberger Zinken (2007m).
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Am Rückweg ging ich gemeinsam mit Wolfgang und Ralf bis zur Seehütte, mit zweitem Abstecher zum Dreimarkstein.
Bild 67: Vorbei an der Unglücksstelle, wo der Pächter Karl Jahn am 08. Februar 1919 in einem fürchterlichen Schneesturm erfroren war.
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Bild 68: Nun am markierten Weg vorbei an der großen Rinderweide.
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Bild 69: Predigtstuhl links, Heukuppe zentral.
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Bild 70: Gesäuse und Dachstein.
Riegerin, Tamischbachturm, Großer Buchstein, Hochtürnach und Kleiner Buchstein waren klar. Wer ganz genau schaut, sieht an der sanften Flanke der Riegerin etwas weißes durchscheinen - es handelt sich um den Hohen Dachstein (2995m) in 160km Entfernung. Im Vordergrund Schneealpenhaus und Michlbauernhütte.
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Bild 71: Das Kalkgestein hinterlässt seinen Fußabdruck.
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Bild 72: Im Abstieg zur Seehütte erspähte ich die Lichtung in den Latschen, wo sich unweit die Eishöhle befindet.
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Bild 73: Die Hütte sieht man erst fünf Minuten, bevor man dort ist.
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Bild 74: Weltkatzentag!
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Bild 75: Viktor Frankl, immer für ein gutes Lebensmotto zu haben.
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Ich hielt mich nur kurz für ein Getränk auf (bei großer Hitze wird man auf der Rax arm) und verabschiedete mich dann, im Glauben, ich müsste die Seilbahn um 15 Uhr erwischen, für den 15.25 Uhr Bus - dazu später mehr. Der Beginn des Ho-Chi-Minh-Pfads ist leicht zu finden, die Fortsetzung mag den ein oder anderen abschrecken.
Bild 76: In der zuwuchernden Latschengasse.
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Bild 77: Die Lichtung von Bild 72. Der HCM-Pfad setzt gegenüber fort und umrundet die Seitenmoräne.
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Bild 78: Ich fand die Eishöhle auf Anhieb - sie bot gegenüber früheren Aufnahmen ein trauriges Bild mit geringer Schnee- und Eisdecke.
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Zurück zur Lichtung, wo ich den direkten Weg (punktiert eingezeichnet) zum Seeweg suchte. Dabei geriet ich in eine aufgelassene Latschengasse, die immer dichter zugewachsen wurde. Irgendwann stand ich inmitten dichter Brennnessel- und brusthoher Eisenhutstauden, den besser nicht inhalieren sollte. Zudem blieb ich mehrfach mit dem großen Rucksack in den Latschen hängen. Ich drehte dann um und ging am gleichen Weg zurück zur Seehütte und dann die Latschenautobahn bis zum Ottohaus. Den HCM-Pfad hob ich mir für einen weniger heißen Tag auf.
Bild 79: Alpen-Aster.
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Bild 80: Sengerkogel (1264m), Vorgipfel des Gsolhirns.
Über den Gsolhirnsteig sollte er unschwierig erreichbar sein, das mach ich mal im Herbst.
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Zurück bei der Bergstation buchte ich als erstes die Talfahrt um 15 Uhr und setzte mich dann in den Berggasthof, nachdem draußen im Schatten nichts mehr frei war. Mit Suppe, Topfenstrudel und Cappucino ließ es sich gut aushalten. Kurz vor der Abfahrt dann das Aha-Erlebnis: Ich musste mich verschaut haben, es gab gar keinen 15.25-Bus, erst um 16.25 Uhr wieder. Aber schnell umbuchen und später fahren, wollte ich auch nicht mehr, zu viel Andrang. Kurz dachte ich darüber nach, den Rufbus auszuprobieren, installierte sogar schnell die App, um festzustellen, dass eine Wartezeit von 25-50 Minuten angegeben war - da konnte ich auch auf den Bus warten. Erstmals kehrte ich also in der Talstation ein, wo - wie auf der restlichen Rax - ebenfalls Selbstbedienung war. Ich trank noch ein Raxbier, das war dann zugleich das Abendessen.
Zuletzt noch die Luftqualitätsmessungen im Habsburghaus und im Bus auf dem Rückweg zum Bahnhof mit dem CO2-Messgerät Aranet4, das ich aus Interesse wieder einmal dabei hatte:
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In der Nacht stiegen alleine durch meine Atmung die Kohlendioxidwerte auf bis zu 2500ppm an. Die hohen Werte erklären den schlechten Schlaf. Es kam dennoch kühlere Luft ins Zimmer, der Tiefstwert lag bei knapp 16 Grad in der zweiten Nachthälfte. An sich optimale Schlaftemperaturen. Warum ich so erbärmlich fror, weiß ich nicht - vielleicht noch eine Folge der Infektion.
Beim Frühstücksbuffet stiegen die Werte ebenfalls in bedenkliche Höhen, aber nur für eine halbe Stunde. Die lautstarke Familie war auch erkältet, saß aber zum Glück am anderen Ende des Raums.
Auf der Rückfahrt war der Bus voll - es erschließt sich für mich nicht, warum man nicht einen Stundentakt mit einem - notfalls kleineren - Shuttlebus zwischen Bahnhof und Talstation einrichtet. So ist das öffentlich ausgesprochen mühsam, auch zum Preiner Gscheid und ins Höllental, wo man vor halb zehn nicht starten kann. Die CO2-Werte sprachen jedenfalls nicht für eine funktionierende Frischluftzufuhr im Bus.
In Summe hatte ich den Stresstest bestanden und fühlte mich an beiden Tagen fit ohne jegliche Probleme. Übernachtung gerne wieder, aber nicht mehr zur Ferienzeit. Danke auch an Wolfgang und Ralf für das schöne Zusammentreffen.
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