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08.01.25 Schlossberg (291m) und 2x Hundsheimer Berg (480m)

Eckdaten:

  • Wegführung: Hainburg Hst (10.30) - Ruine Röthelstein (11.00) - Schlossberg (11.45) - Hundsheimer Berg (12.45-13.15) - Hundsheim über Fliegerkreuz (13.50) - Hundsheimer Berg (14.25) - Carnuntumstraße - Hainburg Hst. (15.51)
  • Länge: 16 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 700 hm
  • Reine Gehzeit: ca. 4,5 Std.
  • Viecher: Rehe

Wandertag mit Hindernissen. Ich startete am Personenbahnhof von Hainburg.

Bild 1: Tiefe Wolkenfetzen Richtung Slowakei.

Bild 2: Spuren des Septemberhochwassers.

Das Wasser stand beim Jahrhunderthochwasser Mitte September bis zur Stadtmauer. Es sah generell aus, als sei der Wasserstand erst in der Vorwoche zurückgegangen. Über dreieinhalb Monate später immer noch deutlich sichtbar, wie die Donau hier gewütet hatte. In den Medien hat man davon kaum etwas gelesen.

Bild 3: Auch die Ufergebiete rund um den Thurnhaufen, eine Donauinsel, wurden stark in Mitleidenschaft gezogen.

Noch vor dem Felstunnel kam mir ein Gassigeher entgegen, der - wie ich später rekapitulierte - überrascht war, dass ich weiterging. Doch ich hatte keine Hinweisschilder gesehen, keine Wegsperre.

Bild 4: Teilweise recht gatschiger und durch das Hochwasser dezimierter Weg, aber keine Hindernisse.

In den Buchten hielt sich noch das Eis von der Dauerfrostperiode über den Jahreswechsel.

Bild 5: Naturdenkmalwürdig - ein besonders dicker Stamm, der das Hochwasser überlebt hatte.

Bild 6: Blick von der Ruine Röthelstein auf den Thurnhaufen, rechts der Spittelauer Arm.

Bild 7: Blick nach Norden.

Bild 8: Volkswagen Slovakia Areal im Bratislava Stadtteil Devínska Nová Ves.

Das Werk wurde 1971 gegründet und hat über 12000 Mitarbeiter. Weltweit einzigartig gibt es dort eine Autoseilbahn von der Firma Doppelmayr, um neu gebaute VW-Automobile von der Montagehalle zur Teststrecke zu transportieren. Sie ist 450 Meter lang.

Bild 9: Ungetrübter Blick zum Schneeberg.

Zum dritten Mal im neuen Jahr blieb mir ein Aussichtspunkt verwehrt, nach der geschlossenen Habsburgwarte an Neujahr, der mit Besen versperrten Prokschwarte an Dreikönig. Ich ging also von der Ruine dem Keltenweg folgend bergan. Oben, wo die Straße überquert wird, stand ein Straßenarbeiter und schaute immer wieder in meine Richtung. Ich kam näher, alle drei schauten zu mir. Ich hörte sie über mich reden: "Weiß er nicht, dass gesperrt ist? Hat er das Schild nicht gesehen?" Oben angekommen grüßte ich freundlich, sie grüßten zurück, sagten aber nichts. Jetzt sah ich erst, dass neben der normalen Wintersperre der Straße auch "alle Wege wegen Baumsturz gesperrt" waren. Die entsprechenden Verbotstafeln standen aber nur bei der Straße, nicht unten. Das wäre das erste Mal gewesen, dass ich vom Braunsberg einen tollen Alpenblick gehabt hätte. Verärgert ging ich die Straße hinab zurück zum Ort. Wäre der Zug zurück nach Wien gefahren, hätte ich mich wohl reingesetzt, aber bei 40 Minuten Wartezeit ging ich trotzig weiter Richtung Schlossberg wie ursprünglich geplant.

Bild 10: Ausblick oberhalb vom Gasthaus Karnunt:

Links Gippel (109km), Bärenköpfl, Göller (115km), dann Stocker (889m) und Hochwald (919m,76km) nördlich von Pernitz.

Bild 11: Aus dieser Perspektive wirkt auch der Unterberg (1342m,87km) mächtig.

Links Traflberg (1146m) und Kalter Berg (1044m), rechts Hoher Lindkogel (834m).

Bild 12: Romanische (vor 1200) Pankratiuskapelle, die mit dem Wohnturm verbunden war.

Hier heiratete 1252 Margarete von Babenberg, Witwe des römisch-deutschen Königs, Ottokar II. Przemysl, König von Böhmen. Der Boden wurde kürzlich neu verfließt.

Bild 13: Hainburg an der Donau, im Weinviertel zog eine Warmfront vorbei.

Bild 14: Palas mit romanischem Rundbogenfenster.

Bild 15: Mürzsteger Alpen.

Links Donnerkogel (1617m) und Lahnberg (1594m) in 105km Entfernung, dann Handlesberg (1370m), Perschkogel (1613m), Schwarzauer Gippel (1605m) und Gippel (1669m), rechts Göller (1766m, 114km).

Nach der erfolgreichen Besteigung ging ich über den breiten Weg in ausladenden Kehren auf den Hundsheimer Berg hinauf, wechselte aber bald auf den markierten, schmalen Steig, der gatschig-rutschig und teilweise vereist war.

Bild 16: Alleine am Gipfel

Eilig hatte ichs nicht. Es hat tatsächlich 13 Besteigungen gebraucht, um festzustellen, dass die Hütte am Gipfelplateau nicht privat, sondern frei zugänglich war. Darin befand sich ein slowakischer Kräuterlikör (Demanovska) gegen eine freie Spende. Ich ließ mich nicht zwei Mal bitten.

Bild 17: Mittlerweile dunstiger Schneebergblick aufgrund des Sonnenstands.

Nach Nordwesten hin mittelhohe Wolken der aufziehenden Warmfront. Nach Südosten hin Leewellenbewölkung mit Altocumulus lenticularis.

Bild 18: Pfarrkirche Hundsheim, im Kern aus dem Jahr 1300, später barockisiert.

Der Ort wurde im 9. Jahrhundert vom Bistums Passau gegründet. Das Erdgeschoss des Turms ist noch aus dem 13. Jahrhundert, im 17. Jahrhundert wurde die Kirche umgebaut und dabei barockisiert.

Bild 19: Einer von fünf mittelalterlichen Wehrtürmen (um 1230 errichtet) im Ort, von denen zwei noch erhalten blieben.

Der Turm ist zu den Öffnungszeiten des ansässigen Heurigen von außen besichtigbar. Eine von mir bisher verschmähte Sehenswürdigkeit ist die ehemalige Annenkapelle, eine romanische Kirche, die später zum Wohnhaus umgebaut wurde.

Bild 20: Neusiedler See, die flachen Erhebungen im Hintergrund liegen auf der ungarischen Seite.

Bild 21: Zaunkapfel.

Ab 2025 sollen am gesamten Trockenrasenareal des Hundsheimer Berg Rinder grasen. Die Zäune versperren alte Wanderwege bzw. muss man weitläufig drum herumgehen. Bis Herbst 2024 waren noch Schafe zugegen, für sie wurden die großen Bottiche bereitgestellt. Seit 1965 sind Hundsheimer Berg und Braunsberg Naturschutzgebiet.

"Wir wollten die gewohnte Wanderroute (Rundweg vom Junzenweg bzw. über das Fliegerdenkmal - Gipfel - Rundwegroute ab Gipfel abwärts) absolvieren und stieß auf Weidezäune ungeahnten Ausmaßes. Die Route des Rundwanderweges ab Gipfel abwärts komplett mit Elektrozäunen verbarrikadiert, ein Durchkommen unmöglich." (meinbezirk.at/bruck-an-der-leitha//c-lokales/bald-weiden-die-kuehe-am-hundsheimer-berg_a7022805, 26.11.24)

Beschilderung gibt es nach wie vor nicht. Es ist nur ein "Weide-Rundweg" ausgeschildert. Der Weg zum Fliegerdenkmal endete dort, ich unterquerte den Zaun dann, der im November offenbar noch Strom hatte. Bis auf den Bürgermeister scheint von den Ortsansässigen niemand begeistert. Mir selbst ist auch unverständlich, weshalb man so ein riesiges Gebiet einzäunen musste.

Jedenfalls stieg ich kurz zum Ort ab und dann Richtung Weißes Kreuz über den Junzenweg wieder auf. Auch hier befanden sich bis zum Gipfelplateau auf beiden Seiten Zäune.

Bild 22: Gutensteiner Alpen:

Reisalpe (1399m,96km) vor Hocheck (1037m), daneben Hochstaff (1305m), dann Hinteralm (1311m) und Muckenkogel (1248m), sowie Kiensteineröde (1160m) und Sengenebenberg (1104m). Davor steht in Bildmitte wuchtig, aber zugleich unscheinbar der Anninger.

Bild 23: Maximale Fernsicht vom Hundsheimer Berg: Vom Hochschwab bis zum Göller!

Möglich machte die gute Fernsicht sehr klare (trockene) Luft zwischen 1 und 2km Höhe, unterhalb des aufziehenden Warmfrontschirms.

Vergrößerter Ausschnitt mit Donnerkogel und Lahnberg:

Links vom Donnerkogel eine gezackte Spitze, der Rauchstein (1525m), dann eine kleine Spitze, der Ringkamp (2153m,142km) und auch der Hauptgipfel ist klar erkennbar (2277m) in 145,6km Entfernung. Links davon noch das Hohe Waxenegg (1647m,112km) in der Schneealpe.

Bild 24: Neusiedler See und Günser Gebirge in rund 94km Entfernung.

Bild 25: Ochsenriegel (781m,91km) und Steinstückl (833m) mit Staubewölkung von Süden her, Bernsteiner Hügelland.

Bild 26: Wahrscheinlich Samtfußrübling.

Bild 27: Stuhleck (1782m,105km), Sonnwendstein (1523m) und Pinkenkogel (1290m).

Bild 28: Dreimarkstein/Rax links (1948m), rechts Waxriegel, Klosterwappen und Kaiserstein, davor die Hohe Wand.

Bild 29: Günser Gebirge ganz nah.

Bild 30: Gippel und Göller ganz nah.

Bild 31: Pfarrkirche Hainburg, Stadtmauer und im Hintergrund das Volkswagenwerk.

Über die Carnuntumstraße ging ich zum Bahnhof zurück und kam zeitgleich mit dem einfahrenden Zug an.

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