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30.08.25 Garnitzenklamm und St. Urban, Karnische Alpen

Eckdaten:

  • Wegführung: Parkplatz (8.30) - Wasserfall (11.30) - Ende 3. Teil (12.00) - Urbankirche (13.15-14.00) - Klammwirt (14.40)
  • Länge: 8,5 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 530 hm
  • Reine Gehzeit: ca. 5 Stunden (mit viel Schauen)
  • Hinweis: Die Garnitzenklamm ist KEIN Spaziergang. Es befinden sich auch im ersten und zweiten Teil der Klamm versicherte Stellen und kurze versicherte Kletterpassagen mit Trittstiften und Trittbügeln (A). Insbesondere bei Nässe (nach Regen) muss man konzentriert steigen. Erst im Juli 2025 kam es zu einem tödlichen Absturz. Zwar nicht vorgeschrieben, ist ein Helm mitunter anzuraten, da der Weg wiederholt unterhalb von steilen Felswänden quert.

Vierter Tag des Moderatorentreffens. Beim Wetter wurden die Karten täglich neugemischt. Der Samstag sollte jetzt der schlechteste Tag war mit der Passage einer Trogachse bei sonst geringen Höhenwinden, also viel Restfeuchte in der Früh, Nebelfelder, dann aufquellende Bewölkung und vor allem über den Bergen punktuell heftige Regenschauer und einzelne Gewitter. So der Plan. Als ich wach wurde, war der Himmel wolkenlos. Nicht mal ein Nebelfetzen. Ich musste offenbar noch viel über das Lokalwetter lernen. Aufgrund des Schönwettereinbruchs kam uns die Begleitung in der Klamm wieder abhanden, denn die Finks entschieden sich stattdessen für ihren Hausberg, den Spitzegel.

Bild 1: Noch während dem Frühstück tauchten über dem Nassfeld erste Quellwolken auf.

Intuitiv dachte ich mir, nein, wir bleiben bei der Klamm, denn es war immer noch feucht und labil genug für Schauer - die richtige Entscheidung!

Gegen viertel neun erreichten wir die nahe Garnitzenklamm. Als wir uns aufmagazinierten mit unseren großen Rucksäcken (an allen Tagen hätte der 20L-Rucksack gereicht, aber ich hatte ja mit Regen gerechnet und evtl. Regenhose, Zusatzleiberl), ging der Kassenwart gerade mit einer Kaffeetasse vom Klammwirt vorbei, und schaute uns seeeehr skeptisch an. Wir waren (nahezu) die Ersten heute. So konnten wir die Klamm nahezu ohne Menschen genießen und die Eindrücke aufsaugen. In der Garnitzenklamm gibt es vier Teilstücke, wobei die ersten beiden Teile als leichter beschrieben werden als der letzte Teil. Wir gingen drei von vier Teilen und können die Angaben nicht bestätigen, denn aufgrund der Nässe waren die Kletterstellen in der ersten Hälfte durchaus nicht ohne, während der dritte Teil zwei Mal den Bach über steile Brücken querte, aber dafür gab es kaum Kletterstellen. Den vierten Teil haben wir ausgelassen.

Bild 2: Am Eingang der Klamm.

Bild 3: Geologisch interessant Felswände.

Bild 4: Nackerte Wurzeln.

Bild 5: Einer von vielen kleineren Wasserfällen.

Bild 6: Felssturzgelände oberhalb (siehe auch Bild 34)

Bild 7: Im engsten Teil der Klamm.

Bild 8: Erste versicherte Stellen.

Bild 9: Zwischendrin gewaltige Felsblöcke, teils mit kleinen Laubbäumen bewachsen.

Bild 10: Hinab und wieder hinauf.

Bild 11: Trittsicherheit war bisweilen gefragt.

Bild 12: Schmale natürliche Bänder unter den überhängenden Felsen.

Bild 13: Ausgewaschen.

Bild 14: Hinten die Brücke am Ende des ersten Teils.

Bild 15: Ein Erdrutschgebiet galt es zügig zu passieren.

Bild 16: Beeindruckender Felsklotz. Da hilft ein Helm dann auch nichts mehr.

Bild 17: Regentropfen an Baumschwämmen nahe der Garnitzenklammhütte (Unterstandshütte)

Bild 18: Beginn des dritten Teils:

Bild 19: Nicht minder beeindruckend als die vorherigen Abschnitte.

Bild 20: Künstliche Stufen links, dann über die Brücke.

Bild 21: Rückblick von der Brücke.

An einigen Stellen konnte man sich bei stärkerer Wasserführung nasse Füße holen. Deshalb wird empfohlen, die Klamm unmittelbar nach Regenfällen bzw. während durchziehender Schauer/Gewitter nicht zu gehen.

Bild 22: Ein weiteres Band, mit großem Schritt am Ende.

Bild 23: Steile Holzleiter als Brückenaufgang.

Bild 24: Fragile Konstruktion, den Kräften der Natur ausgesetzt.

Bild 25: Auch diese Brücke wurde neu errichtet, unten waren die alten Beton-Fundamente noch erkennbar.

Bild 26: Bonus: Abstieg zum Wasserfall

Bild 27: Gut, er haute mich nicht vom Hocker, aber bei höherer Wasserführung möglicherweise schon.

Bild 28: Die Kette über einen Nebenbach war eher unnötig, vielleicht bei eisigen Verhältnissen im Herbst ratsam?

Ohne es recht zu merken, waren wir bis zum Ende des dritten Teils gut dreieinhalb Stunden unterwegs gewesen. Meist kurze Pausen, aber die Klamm ist eben relativ lang und gehört sicher zu den schönsten (begehbaren) Gebirgsklammen in Österreich.

Bild 29: Vom Forstweg hoch über der Klamm sah man direkt auf den Murenhang.

Bild 30: Auch hier interessante Gesteinsschichten.

Bild 31: An einer Stelle schauten ein paar Zacken des Gartnerkofels (2195m) aus den Quellwolken.

Bild 32: Blick auf die Urbanikapelle direkt über der Klamm.

Bild 33: Von oben hatte man tolle Einsichten in die Klamm:

Bild 34: Und man sah fast eben hinüber zum markanten Felssturz, der weiterhin überwacht wird.

Bild 35: Noch eine Draufsicht auf Murengelände.

Bild 36: Kurze Kletterstelle beim Aufstieg zur Kapelle, die wir im Abstieg quasi mitnahmen.

Bild 37: Es handelt sich um eine spätgotische Kapelle mit Spitzbogenportal.

Bild 38: Freskenmalerei im Chor.

Ein Kirchenforscher (Dr. Hermann Verderber) fand heraus, dass das rechte Wappen über dem Triumphbogen von Anna Söllin von Teissegg stammt, die 1515 ins Gailtal kam und als Stifterin auftrat. Sie stammte aus Bruneck, in Südtirol waren Urbani-Prozessionen üblich. Im Eingangsbereich der Kirche gab es eine Infotafel - demnach wurde die Kirche 1529 erstmals urkundlich erwähnt und 1858, 1874 und 1922 renoviert. Das jetzige Dach aus Lärchenschindeln stammt aus dem Jahr 2011. In der Barockzeit wurden die 12 Apostel übermalt. Altar um 1700. Urban ist der Patron der Winzer und Fassbinder.

Bild 39-41: Von der Felsrande hatte man einen spektakulären Blick auf die Wasserfälle:

Bild 42: Über einen relativ neu angelegten Steig gelangte man direkt zum Klammeingang zurück.

Er war gut zu gehen, aber mit sehr großen Stufen/Tritten. Für Kniemarode ist der etwas längere, aber flachere Umweg weiter nördlich wohl die bessere Alternative.

Bild 43: Zum Schluss über die Brücke.

Bild 44: Haustoast beim Klammwirt, wo wir wieder sehr gut essen konnten.

Und wie schon an den Vortagen blieben wir zur Gänze trocken. Erst am Rückweg regnete es kurzzeitig stärker, als wir schon im Auto saßen.

Bild 45: Regenschauer am Nassfeld.

Als Halbtagestour angelegt waren wir doch einen Dreivierteltag unterwegs - aber es hat ideal gepasst und war sehr abwechslungsreich!

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