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Eckdaten:
- Wegführung: Windischgarsten - Bannholzmauer (772m) - Wurbauerkogel (858m) mit Aussichtsturm - Windischgarsten
- Länge: 6,2 km
- Höhenmeter (Aufstieg): 290 hm
- Viecher: Katze
Eine Woche Urlaub in Windischgarsten. Zuerst hatte es nach verregneten Tagen ausgesehen, geworden sind es bis auf die ersten beiden Tage hochsommerliche Touren mit teilweise drückender Schwüle und durchaus heftigen Gewittern am Abend. Es hat mir so gut gefallen, dass ich beschlossen habe, noch einmal hierherzufahren. Wegen des starken Besucherandrangs aber nur in der Nebensaison und bevorzugt dann im Herbst, wenn die südseitigen Gipfelhänge erträglicher zu besteigen sind.
Am Anreisetag startete ich direkt vom Hotel ("Das Rössl") nahe der Kirche und ging eine kleine Runde zum Kennenlernen der Umgebung. Für den späten Nachmittag rechneten die Modelle aufkommende Regenschauer der durchziehenden Kaltfront. Die Zuverlässigkeit der Wettermodelle ist ein eigenes Thema, das ich in den Berichten noch näher beleuchten werde.
Bild 1: Zuerst Check-in ins Hotelzimmer, toller Blick ins Tote Gebirge vom Warscheneck bis Großem Priel.
Bild 2: Blick auf mein Betätigungsfeld an drei Tagen mit Dümlerhütte, Zellerhütte, Klammberg, Rote Wand.
Auf dem Stromkabel gegenüber saß die ganze Woche ein Hausrotschwanz und weckte mich von 3.15 bis 3.25 Uhr MESZ mit seiner charakteristischen Zwitscherabfolge.
Bild 3: Historisches Ortszentrum, viele Gebäude aus dem 16. oder 17. Jahrhundert, im Kern teilweise älter.
Bild 4: Gesteinsschichten am Weg zum Wurbauerkogel.
Bild 5: Am Rand vom Steinbruch bot sich der erste Blick über den Ort.
Bild 6: Am Weg zur Bannholzmauer wurde es gatschig bis moorig und Holzbohlen erleichterten das Vorankommen.
Bild 7: Bannholzmauer (772m).
Der rund 50 Meter hohe Felsen weist vier Klettersteige in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden auf. Nachdem selbst der leichteste Steig (A/B) eine Seilbrücke enthält, habe ich mangels Klettersteigset darauf verzichtet und bin über den Normalweg mit ein paar harmlosen Stufen auf den höchsten Punkt gegangen.
Bild 8: Dort hatte ich bereits einen schönen Blick zu Spitzmauer, Großem und Kleinen Priel.
Bild 9: Nahaufnahme vom Großen Priel (2515m) mit Brotfall (2360m) links.
Noch recht viel Schnee auf der Ostseite bis weit herab.
Bild 10: Zwischen Kleinerberg (1287m) und Wurbauerkogel im Sattel herrschte Idylle.
Am Folgetag stieg ich über die steile Südflanke ab.
Bild 11: Gut getarnt und sehr entspannt im Schatten der ehemaligen Jausenstation beim Wurbauerkogel.
Dort befindet sich ein 20 Meter hoher Aussichtsturm, komplett verglast und entsprechend mit der starken Sonneneinstrahlung ein einziges Treibhaus. Da ging wieder einmal Ästhetik vor praktischem Nutzen. Die offenen Dachluken halfen da nur bedingt. Ich gönnte mir die 6,70 Euro Eintritt. Im unteren Teil befindet sich ein kleines Museum über Wildtiere und die erdgeschichtliche Entwicklung der Region um Windischgarsten. Durchaus interessant.
Bild 12: Bosruck (1992m), links Arlingsattel und Kleiner Bosruck.
Hier war ich am letzten Tag in der Vogelgesangklamm und drehte eine Runde über die Ochsenwaldalm und Stiftsreith zurück nach Spital am Pyhrn.
Bild 13: Blick nach Osten Richtung Hengstpass.
Links Tannschwärze (1533m) und Schwarzkogel (1554m), dahinter Großes Maiereck (1594m) und Kleines Warscheneck (1090m). In die Richtung fährt leider nur ein Rufbus, den man 30 Minuten vorher bestellen muss.
Bild 14: Kleiner Buchstein (1990m), davor Großer Mitterberg (1231m) mit Sender.
Links schaut ein Äuzerl der Tieflimauer (1820m) durch und ganz links der spitze Westhang des Tamischbachturms (2035m).
Bild 15: Gegenüber Oberweng, dahinter Kleiner und Großer Pyhrgas.
Am Großen Pyhrgas stand ich 2018, der Kleine bleibt auf der To-Do-Liste. Am dritten Tag drehte ich die Runde von Spital am Pyhrn über die Gowilalm und Oberweng zurück. Wegen erhöhter Gewittergefahr war der Kleine Pyhrgas von Haus aus nicht in der Planung inkludiert.
Bild 16: Gesamtpanorama mit Bosruck und dem Garstner Eck vorne rechts.
Dieses verhindert auch, dass Windischgarsten bei Südföhn über den Pyhrnpass in der vollen Windschneise liegt.
Bild 17: Im Westen befinden sich ein paar kleine, aber durchaus beeindruckende spitze Mugeln.
Links die Gunst (787m) und rechts Radingstein (901m). Es gibt noch zahlreiche weitere kleine Erhebungen, teilweise mit Jagdsteigen hinauf, die als Vorberge des Sengsengebirges südlich gelegen sind und sich durchaus Halb- oder Ganztagestouren draus machen ließen. Ich verzichtete aber doch nach dem ersten Tag, als ich sah, wie extrem aufgeweicht der Boden war und entsprechend sehr rutschig und schmierig. Spering und Schillereck hatte ich ebenfalls ausgeschlossen aufgrund der Tourlänge und später Hitze im Laufe der Woche.
Bild 18: Totes Gebirge aufgereiht.
Als weitere Tour hatte ich mir überlegt, von Hinterstoder über die Untere Salmeralm zum Prielschutzhaus zu gehen und dann zur Polsterlucke abzusteigen. Auch das würde ich dann lieber im Herbst machen, wenn die Sonne nicht von der Früh weg in den weiten Kessel hineinknallt. Es gibt also noch reichlich Gipfelziele in der Umgebung, für die sich ein zweiter oder dritter Besuch lohnt.
Bild 19: Zoom auf den Radingberg, links Kasberg, rechts Hochedl und Falkenmauer.
Bild 20: Ich so, wenn ich auf der Speisekarte gebackene Mäuse sehe.
Bild 21: Stolz und fokussiert.
Bild 22: Windischgarsten, mit Warscheneck und Priel.
Seit der Römerzeit gibt es hier eine Siedlung (Gabromagus) als Übernachtungsstation (mansio) der Via Norica. Um 800 wurde hier in der karolingischen Zeit ein Herrschaftshof geschaffen. Die erste Kirche wurde 1119 geweiht. Zum Unterschied zu Garsten bei Weyr wurde der Ort ab dem 13. Jahrhundert Windischgarsten genannt, weil hier viele Slawen lebten. Es hat also nichts mit dem föhnigen Südwind zu tun, der die Höchstwerte teilweise auf Rekordwerte treibt.
Bild 23: Am Nachmittag trafen dann die Vorboten der Kaltfront ein und ich stieg rasch ab.
Es blieb aber entgegen dem Lokalmodell D2 vom Deutschen Wetterdienst noch länger trocken. Es hätte bereits ab 16 bis 18 Uhr regnen sollen, aber die ersten Tropfen fielen erst nach 20 Uhr. Das war auch insofern amüsant, weil ich beim Abendessen von zwei Gruppen mitbekam, die jeweils die Wetterapp zitierten. Eine meinte, ein Teilnehmer wäre ganz frustriert, weil er vorher sicher war, dass es regnen würde und dann blieb es solang trocken.
Bild 24: Bei einem "Duett vom Maibock" ließ sich die Fehlprognose gut verschmerzen.
Großes Lob an die Küche des Hotels. Jedes einzelne Gericht war ein Gedicht.
Mit der Abenddämmerung kam die Kaltfront dann doch, und machte sich zuerst durch absinkende Wolkenuntergrenzen bemerkbar.
Bild 25: Kleiner Priel mit Stratusfetzen.
Bild 26: Großer Priel in der Wolkendecke.
Davor steht ein markanter Baum unmittelbar neben dem höchsten Punkt des Stummerkogels (817m), höchster Punkt des Schweizersberg. Ein schöner Aussichtsplatz und durch Wanderwege erreichbar.
Für den Anreisetag wurde ich schon reich beschenkt mit neuen Eindrücken und konnte wahrlich zufrieden sein.
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