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Eckdaten:
- Wegführung: Parkplatz LKH (9.00) - Holzkapelle (10.50) - Gipfel (11.10) - Holzkapelle (11.15-12.00) - Parkplatz (13.15)
- Länge: 10 km
- Höhenmeter (Aufstieg): 550 hm
- Reine Gehzeit: ca. 3 Stunden
- Viecher: Eichkatzl
- Info: Im Anschluss an die Wanderung besichtigen wir noch die Bezirkshauptstadt Murau (Bild 24-43)
Rückreisetag des Moderatorentreffens vom Rantental. Norbert fuhr gleich nach Hause. Manfred wollte über Obertauern oder Sölkpass nach Hause fahren. Beim morgendlichen Blick in den Himmel Richtung Westen wurde klar, dass es der Sölkpass als Alternative übrig blieb.
Bild 1: Bewölkung: Altocumulus stratiformis, eher etwas tiefer und damit Feuchtezufuhr in den mittleren Schichten.
Er nannte sie "Gewitter-Schäfchen", ein passender Ausdruck. Tauchten sie so früh so massiv auf, konnte es schon am frühen Vormittag schauern oder gewittern, es konnte dann aber auch schon früher durch sein. Was steckt dahinter? Altocumulus kann sich nur durch Höhenwetter bilden, also in Zusammenhang mit Fronten oder Trögen. Es deutete also Tiefdruckeinfluss in der Höhe an und damit steigende Gewittergefahr bei einer hochsommerlichen Luftmasse.
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Wolfgang und ich entschieden uns gegen die Frauenalpe und für die Stolzalpe. Wieder einmal gut getroffen, denn es war extrem dunstig und am benachbarten Kreischberg ging mittags ein erster Schauer nieder.
Bild 2: Ausgedehnte Altocumulus-Felder auch von der Stolzalpe auf 1279m Richtung Westen.
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Bild 3: Die ältesten Gebäude des Landeskrankenhauses von Murau.
Die Stolzalpe ist nicht nur ein Höhenrücken, sondern war bis 2015 auch eine eigenständige Gemeinde. Erstmals urkundlich 1285 als Stallbaum erwähnt. Seit 1915 wurden Straßen und Kinder-Sonnenheilstätte am Berg errichtet. Während des Zweiten Weltkriegs befand sich auch die Grazer Kinderklinik teilweise am Gelände. 1950 wurde ein neues Kinderheim anstelle der Brandruine des ersten Kinderheims errichtet. In den 60er Jahren ging die Zahl der Tuberkulosefälle bei Kindern deutlich zurück, aus der Heilstätte wurde ein "richtiges" Krankenhaus. Seit 1963 spezialisiert sich die Stolzalpe auf Orthopädie, seit 2011 werden Knieprothesen implantiert.
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Bild 4: Wir gingen also direkt vom Krankenhaus weg, die Wege existieren hier wohl schon länger...
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Bild 5: Älterer Wegweiser zum Gipfel
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Bild 6: Vorbei an der Fernerhütte mit gemauertem Holzofengrill.
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Bild 7: Verbleibende Kälber mit Nasenpiercing behinderten uns nicht weiter.
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Bild 8: Das, was wir die letzten Tage nicht sahen, gab es auf dieser Wanderung in Hülle und Fülle:
Neben vielen stattlichen Eierschwammerln auch andere Pilze. Wir waren aber beide keine Pilzsammler und ließen sie daher stehen.
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Bild 9: Ein sauberer Wald mit gesunder Luft erklärt das Flechtenwachstum.
Die Stolzalpe ist nicht nur ein sonniger Luftkurort, er hat auch sehr saubere Luft vorzuweisen.
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Bild 10: Chicken of the Woods?
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Bild 11: Stellvertretend für viele Wegpassagen:
Moos und Heidelbeer bewachsener Boden, Nadelbäume mit Flechten und meist nur moderater Anstieg mit leichtem Auf und Ab, so ging es dahin. Das war gut so, denn im schattigen Wald ließ sich auch dieser heiße Tag gut aushalten.
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Bild 12: Erst am Ende wurde es steiler.
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Bild 13: Die Holzkapelle rückte ins Sichtfeld.
Sie stand nicht am höchsten Punkt - das Gipfelkreuz war noch etwa fünf Minuten weiter nördlich.
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Bild 14: Dunstiger Blick nach Süden, zur Frauenalpe rechts.
Es gab bessere Tage für die klassischen Aussichtsberge, dieser Sommer zählte nicht dazu. Überhaupt kann ich mich nicht erinnern, dass wir bei einem Moderatorentreffen an allen Tagen das gleiche Wetter hatten: Gradientschwach, labil, heiß und am Nachmittag Schauer oder Gewitter. Hier zeigte sich der erste schüchterne Cumulus über der Frauenalpe und weiterhin Altocumulus darüber.
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Bild 15: Kapelle mit Wetterhahn und Geheimnis.
Mit Vorgipfelbuch und Thermometer. Das zeigte 18,5 Grad Celsius um die Mittagszeit auf 1810m Seehöhe.
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Bild 16: Die Kapelle wurde um ein barockes Wegkreuz aus dem Jahre 1630 herumgebaut.
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Bild 17: Pleschaitz (1797m), unser Gipfel vom ersten Tag in der Bildmitte.
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Bild 18: Das eigentliche Gipfelkreuz stand ein paar hundert Meter weiter nördlich.
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Bild 19: Gipfel ohne Aussicht.
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Etwas enttäuschend war die Aussicht schon, so nahe an den Niederen Tauern. Von St. Peter am Kammersberg kommend boten sich wahrscheinlich bessere Ausblicke. Wir gingen daher zurück zur Kapelle, wenngleich die Sitzmöglichkeit nur in der prallen Sonne bestand. Der Abstieg ging dann wesentlich flotter.
Bild 20: Sorry, du bist zu alt für Muttermilch.
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Bild 21: Zurück beim Krankenhaus, während sich beim Kreischberg ein kleinräumiger Regenschauer formierte.
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Bild 22: Entgegen den Erwartungen löste sich dieser aber rasch wieder auf und es blieben nur kleine Quellwolken zurück.
Die meisten Gewitter entstanden an diesem Tag von Osttirol über Salzburg bis entlang der Nördlichen Kalkalpen bis Mariazellerland. In der restlichen Steiermark blieben die Schauer oft kurzlebig. Es war erneut kaum nennenswerter Höhenwind vorhanden und der Regen zerstörte den eigenen Aufwindbereich.
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Für die Einkehr hatten wir den Gasthof Käferhube ausgesucht, mit Panoromaterrasse und prachtvollem Blick auf die Stadt Murau. Wir kamen gerade noch rechtzeitig, denn zehn Minuten später hätte es nurmehr eine Kleine Karte gegeben. So nahmen wir beide das mit Eierschwammerln gefüllte Cordon-Bleu, eine gute Wahl.
Bild 23: Die vier herausragenden Bauwerke auf einem Bild:
Das Schloss Murau, 1296 eingeweiht mit gut erhaltenen Fresken und seltenem Vierungsturm mit sechs Glocken. Die erste Burg stammte von 1232, 1272-78 im Krieg zwischen Habsburg und Ottokar II. zerstört und wiederaufgebaut. 1623 wurde die Burg abgetragen und bis 1643 durch ein Renaissance-Schloss ersetzt. Derzeit im Eigentum des Hauses Schwarzenberg.
Die frühgotische Stadtpfarrkirche, 1296 geweiht, am gegenüberliegenden Hang die spätgotische Leonhardikirche (1439 urkundlich erwähnt) sowie die Burg Grünfels, 1366 als purg erwähnt - erhalten sind ein Wehrturm und die Ringmauern.
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Nach dem Essen besichtigten wir noch die sehenswerte Altstadt.
Bild 24: Ehemals gab es neun Stadttore, hier befand sich eines von ihnen.
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Bild 25: Beim Hauptplatz mit dem stadteigenen Bier und im Hintergrund die Stolzalpe.
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Bild 26: Ersatzkatze - ein Hausrotschwanz.
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Bild 27: Frühgotische Pfarrkirche mit hölzernem Stiegenaufgang und Renaissance-Anbauten beim Chor.
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Bild 28: Freskenreste.
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Bild 29: Die schlanke spätgotische Kirche gegenüber mit gotischem Choranbau.
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Bild 30: Blick in die sehenswerte Kirche, die "wie aus einem Guss wirkte".
Mich beeindruckten vor allem die vielen, vollständig erhaltenen Fresken an den Stützpfeilern und Wänden.
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Bild 31: Wie hier zum Beispiel.
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Bild 32: Junge Kirchenbesucher kehren mit Alpträumen aus dem Gottesdienst zurück.
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Bild 33: Fresken an der Südwand.
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Bild 34: Frei übersetzt: Die Kirche wurde im Jahre 1605 in die ursrüngliche Form zurückgesetzt.
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Bild 35: Hauptportal von Westen mit gotischer Lichtsäule aus dem 15. Jahrhundert.
Auf dem Rasen fuhr ein Rasenrobotor auf und ab. Gerade beim Gehen überquerte er den Asphaltweg und befand sich bedrohlich nahe bei den Stiegen.
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Bild 36: Ein Hauch von Südtirol im Murtal.
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Bild 37: Steiermark (Symbolbild).
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Bild 38 und 39: Beim alten Rathaus, einem ehemaligen Wehrturmm befinden sich mehrere Römersteine:
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Bild 40: Blick vom Murufer auf die Stadt, mit Resten der Stadtmauer.
Über 200 Jahre lang bildete der Fluss eine Grenze und teilte die Stadt.
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Bild 41: Altes Rathaus und ein ehemaliges Hutmacher-Geschäft links davon.
Im Hintergrund links schirmte ein Gewitteramboss die Sonne längere Zeit ab, kam aber nicht näher heran.
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Bild 42: Stromabwärts mit der Stolzalpe und futuristischer Terrasse.
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Bild 43: Friedhofskirche Murau, um 1400 erbaut, mit zahlreichen erhaltenen Fresken
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Mit reichen Eindrücken beschenkt fuhren wir nach Hause in die Hitzehölle von Wien. Bis auf ein paar Phasen mit stockendem Verkehr auf der Südautobahn blieben wir von größeren Rückreisestaus verschont.
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