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06.11.24 Gipfel sammeln auf dem Anninger

Eckdaten:

  • Wegführung: Gumpoldskirchen Bf. (9.10) - Anninger (675m, 10.20) - Eschenkogel (653m, 10.55) - Schenkerberg (453m) - Lehnstuhl (589m, 12.50) - Großer Schweinkogel (565m, 13.00) und Kleiner Schweinkogel (537m, 13.15) - Pfaffstättner Kogel (541m, 13.25-15.10) - Pfaffstätten Hst. (16.00)
  • Länge: 15 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 830 hm
  • Reine Gehzeit: ca. 4,5 Std.
  • Viecher: 2 Schwarzspechte

Was macht man an einem Tag, wo ein Faschist mit deutlichem Vorsprung amerikanischer Präsident wird? Raus aus den Federn und rein in den Zug. Ich begann also wie immer in Gumpoldskirchen meine Tour.

Bild 1: Ja, Kater, so fühlte ich mich auch an diesem Morgen.

Bild 2: Vorbei am Schloss Gumpoldskirchen.

Der Hochnebel lichtete sich leider ein wenig zu früh, ich wäre gerne länger im oder über dem Nebel gewandert.

Bild 3: Aber das weiß auch zu gefallen.

Bild 4 und 5: Frische Austern-Seitlinge

Bild 6: Am Steinweg haben die Unwetter von Mitte September den Weg verlegt.

Bild 7: Wie so häufig hat es auch hier die Wurzeln samt Erdreich und Gesteinsbrocken mitgerissen.

Auch am Plateau zwischen Wilhemswarte und Eschenkogel gab es einige Schäden, der MTB-Trail über die ehemalige Rodelbahn war gesperrt und man hörte dort Bäume krachen. Die meisten Schäden dürften durch eine Kombination aus Starkregen, aufgeweichtem Boden und stürmischen Westwind entstanden sein.

Bild 8: Über dem flachen Dunst in rund 400m Höhe gute Sicht bis zum Schneeberg.

Bild 9: Doch was war das? Richtung Norden hielt sich eine löchrige Stratocumulus-Decke.

Radiosondenaufstieg von Wien-Hohe Warte (Kachelmannwetter.com) von 13 Uhr Lokalzeit:

Es gab zwei Inversionen! Die untere Inversion war stark ausgeprägt, aber sehr feucht, das war die erste Inversion mit dem dünnen Hochnebel bzw. Dunst. Die zweite Inversion, die eigentliche Absinkinversion war in der Temperatur gering ausgeprägt, aber umso stärker der Feuchterückgang. Hier entstand der Stratocumulus, nur wenige Hundert Meter dick.

Bild 11: Starkdunst im Wiener Becken.

Die Stratocumulus-Inversion hielt sich ganztägig und verhinderte starke Sonnenstrahlung. Bis zur zweiten Inversion in ca. 1,5km Höhe war es zu feucht, weshalb die Fernsicht auch über dem bodennahen Dunst bescheiden blieb.

Bild 12: Unüberhörbarer Kranichzug.

Bild 13: Der Herbst schritt voran.

Bild 14: Auf der Jubiläumswarte mit Blick zum Steinbruch.

Auch hier eindrücklich die Nebelschwaden an der unteren Inversionsobergrenze und die Stratocumuli darüber.

Bild 15: Mit der südöstlichen Höhenströmung gab es Föhn- bzw. Rotorwolken.

Ich stieg über einen Forstweg am Westrücken des Eschenkogels ab. Eigentlich wollte ich ins Kleine Buchtal weitergehen, aber bergab wäre das weglos eine Stolperei geworden im tiefen Laub.

Bild 16: Pilz.

Bild 17: Lichtblick.

Bild 18: Kurz vor Gaaden.

Um das abgesperrte Waldstück mit dem Schießgelände herum und schon fand ich den MTB-Trail über den Schenkerberg. Bergauf riskierte ichs, bergab würde ichs nicht machen, aber an einem Wochentag sollte nicht viel schiefgehen.

Bild 19: Ausblick vom Steinbruch auf Gaaden.

Bild 20: Irgendwelche Trameten.

Bild 21: Der Trail ist schön angelegt, an Felsvorsprüngen vorbei.

Bild 22: Wäre auch ein schöner Jagdsteig.

Bild 23: Weiter oben ebenfalls umgestürzte Bäume.

Der Trail ist aber durchwegs befahrbar, alle Gefahrenstellen wurden beseitigt.

Bild 24: Blick zum Buchkogel, den ich ausließ.

Bild 25: Unbekannt.

Bei der großen Kreuzung "Drei Eichen" ging ich am Holzlager vorbei und traf auf die breite Schneise mit der Gasleitung. Dieser folgte ich bis zu einem Sattel und dann wenige Meter nach links ...

Bild 26: ... zum Lehnstuhl (589m).

Naturgemäß kaum Aussicht, aber unten im Wald sprang irgendwas davon, wahrscheinlich Rehe.

Bild 27: Zurück bei der Schneise der Blick auf mein nächstes Gipfelziel:

Bild 28: Notdürftig geflicktes Gipfelkreuz am Großen Schweinkogel (565m)

Bild 29: Von dort weglos auf direktem Weg zum Kleinen Schweinkogel (537m), wo ich noch mehr improvisieren musste.

Zur Sicherheit nahm ich eine nachfolgende Erhebung auch noch gleich mit, wer weiß, welche höher war. Und weil ich schon so nah war, ging ich gleich weglos direkt zum Pfaffstättner Kogel weiter. Dort war es ein bisserl frisch draußen, aber ohnehin Selbstbedienung. Außer man ging hinein. Der neue Pächter bediente gerne, solange wenig los war.

Ich probierte mich durch die Speisekarte: Kaspressknödelsuppe und Schmalzbrot mit Zwiebeln. Beides gut, aber satt wurde man nicht. Zum Abschluss gönnte ich mir einen Blutwurz. Im Automaten vor dem Eingang gibt es außerhalb der Öffnungszeiten Murauer Märzen. In der Hütte war nicht nur angenehm wenig los, sondern auch recht gute Luft. 600-800ppm CO2-Konzentration während meinem Aufenthalt trotz Holzofenwärme. Wie sie das schaffen, weiß ich nicht, aber das war akzeptabel. Insgesamt nette Bedienung und an der Wand hing ein Foto mit Gerlinde Kaltenbrunner. Hunde durften auch in die Gaststube und es waren viele Hundebesitzer da.

Um die Gastro ging es bei den Gästen auch. So erfuhr ich, dass es heuer 35 Prozent mehr Insolvenzen in der Gastronomie gibt als im Vorjahr. Es stirbt vor allem das klassische Wirtshaus. Stabil seien nur Junkfood und gehobene Gastronomie, bei letzterem würde es sogar 10 Prozent Zuwachs geben. Für hohe Qualität zahle man offenbar gerne. Da darf die Viertelsgans dann auch 34 Euro kosten, wie am Gasthaus zur Jägerwiese.

Um viertel vier trat ich beschwingt vor die Tür und ging noch schnell auf die Klesheimwarte.

Bild 30: Im Hintergrund links Buchkogel, rechts Anninger, davor Lehnstuhl und davor wahrscheinlich Großer Schweinkogel.

Bild 31: Abstieg mit planiertem Wiesen- oder Weinanbaugebiet.

Was da wohl hinkommen sollte? Schön wars nicht direkt neben dem Wanderweg.

Bild 32: Der Anblick war schon vertrauter.

Bild 33: Hüter des Weinbergs.

Bild 34: Kecke Enten gegenüber.

Bild 35: Dunstige Abendstimmung.

Im südlichen Anningergebiet hatte ich damit alle Gipfel erreicht, im Norden fehlt vielleicht hier und da noch ein Mugel. Die neue Hütte ist nett innen und es gibt ein großes Weinsortiment. Das Essen ist von der Qualität sehr gut, die Speisekarte noch etwas klein, aber immerhin ein veganes Gericht dabei.

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