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25.09.24 Schneidkogel (1552m) über Echerntal und Salzberg, Dachsteingebiet

Eckdaten:

  • Wegführung: Hallstatt Markt Hst. (9.00) - Lahn (9.25) - Waldbachstrub-Brücke (10.20) - Niedersitz (11.20-11.35) - Salzberg (12.00) - Schneidkogel (13.00-13.35) - Rudolfsturm (15.00) - Hallstatt Marktplatz (15.40)
  • Länge: 18,2 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 1100 hm
  • Reine Gehzeit: ca. 5,5 Stunden
  • Viecher: Katzen
Endlich sollte es so weit sein und dem Hallstatt-Besuch nichts mehr im Wege stehen. Wenigstens einmal wollte ich mir den "Wahnsinn" geben, tatsächlich fuhr ich später noch ein zweites Mal hin.

Bild 1: Frühherbstlicher Bahnsteig um halb neun mit Jochwand im Hintergrund.

Bild 2: Nebelstimmung bei der Überfahrt mit dem Schiff.

Bild 3: Faszinierende Licht- und Schattenspiele.

Links gings ins Echerntal hinein, das noch länger im Schatten liegen sollte.

Bild 4: Glückskatze inspiriert den Gulli.

Bild 5: Traurig, dass so etwas notwendig ist. Hallstatt ist der Inbegriff des Massentourismus.

In der Früh ging ich daher zügig weiter Richtung Ortsteil Lahn, an den asiatischen Besuchergruppen vorbei.

Bild 6: Blick ins Echerntal hinein.

Links schaute ein Teil des Langtalkogels (2037m) heraus.

Nur wenige Minuten hinter dem großen Parkplatz nahe der Standseilbahn-Talstation war ich bereits fast alleine und traf nurmehr einheimische Gassigeher an.

Bild 7: Wenige Minuten vom Weg entfernt befand sich ein Gedenkfelsen für den Maler Anton Schrödl (1820-1906).

Auf der Tafel war das Geburtsdatum mit 8.6.1825 angegeben, in den Geschichtsbüchern von Schwechat ist es der 15.3.1820, laut Grabstein ist es der 8.6.1823.

Der direkte Zustieg zum Waldbachstrub und Gangsteig war leider vom Eigentümer wegen Gefahr im Verzug gesperrt, also ging ich die lange Forststraße aus.

Bild 8: Von dort hatte ich zumindest Sicht auf den Wasserfall.

Bild 9: Und auf den noch zugänglichen Schleierfall bei schwierigen Lichtverhältnissen.

Über diesen stürzt sich der Spraterbach aus über 100 Meter Höhe in die Tiefe.

Bild 10: Durch einen kühnen Straßentunnel hindurch ...

Bild 11: Hinter dem Tunnel bot sich ein prächtiger Blick auf den Feuerkogel (1704m) links und Hohen Zinken (1854m) rechts.

Und auf Lahn, dessen Häuser taleinwärts noch um viertel elf im Schatten lagen.

Bild 12: Lahn und Obertraun am anderen Ufer.

Bild 13: Waldbach von der hohen Brücke.

Hier stromabwärts vor der Vereinigung mit dem Lauterbach.

Bild 14: Stromaufwärts brandete das Wasser an die Felsen.

In diese Richtung führte der Weg in mehreren Stunden durchs Langtal zum Hinteren Gosausee, sowie Richtung Wiesberghaus und weiter zur Simonyhütte oder zur Gjaidalm. Distanzen, die ohne Seilbahnunterstützung kaum an einem Tag zu schaffen waren.

Bild 15: Ich aber stieg die Forststraße weiter an und genoss die herbstliche Stimmung.

Bei der 24-Stunden-Wanderung Mitte September 2017 muss ich diesen Abschnitt auch gegangen sein, allerdings im Dauerregen und zur Umgang der Dammwiese mit den vielen rutschigen Holzsteganlagen. Schön, dass ich dieses Mal eine Aussicht hatte.

Ganz links teilweise von Bäumen verdeckt Feuerkogel (1964m), dann Niederer (2220m) und Mittlerer Ochsenkogel (2365m), rechts Niederer Grünberg (2174m) mit dem Schneeband. Grünkogel (1914m) wuchtig weiter vorne, rechts Gamskogel (2020m) und Hosswand (2247m), ganz rechts Langtalkogel.

Bild 16: Am Sattel zwischen Solingerkogel (1406m) und Hohe Sieg (1151m) sah ich erstmals mein Tagesziel, den Schneidkogel.

Bild 17: Ich abe wandte mich zunächst nach rechts den Forstweg entlang.

Bild 18: Von einem Niedersitz unweit der Hohen Sieg hatte man einen umfassenden Seeblick.

Hier auch zum Hohen Sarstein (1975) mit Altschneeresten und ganz unten rechts zum Schloss Grub aus dem frühen 16. Jahrhundert.

Bild 19: Rudolfsturm und der südliche Hallstätter See mit Obertraun und dem Koppenwinkel.

Bild 20: Krippenstein (2108m) etwa in Bildmitte - gewaltige Felswände.

Bild 21: Ukraine heißt der Schriftzug, den jemand am Niedersitz verewigt hatte.

Bild 22: Felsige Böschung Richtung Gipfel.

Ich startete einen halbherzigen Versuch, aber es war kein schönes Gelände und gesehen hätte man vom Gipfel auch nicht mehr. Im Winter besser erreichbar mit Schneeschuhen von Nordosten, ohne 300mm Niederschlag davor, der den Boden in Gatsch verwandelt hätte.

Bild 23: Lieber erfreute ich mich an den satten Herbstfarben.

Bild 24: Blick zum Plassen (1953m) und Lahngangkogel (1755m).

Beide Gipfel verlieren seit Jahrzehnten an Höhe und verändern außerdem ihre Position. Der Berg sackt förmlich in sich zusammen. Ein Grund dafür ist das zugrundeliegende Haselgebirge im Süden mit den Salzlagerstätten. Im Norden liegt er auf sprödem Kalk. Das führt zu Hanginstabilitäten.

Bild 25: Felssturzgelände.

Mit leichtem Gefälle erreichte ich den Salzberg, wo ich erstmals wieder einen Menschen traf, einen amerikanischen Touristen. Ab dort folgte der Weg teilweise nicht mehr den in der Karte eingezeichneten Markierungen, nachdem es neue Forstwege gab.

Bild 26: Schnapstanne mit Forstweg darüber.

Bild 27: Schneidkogel, die Einheimischen sagen Stoagrabenschneid.

Bild 28: Hindernisse in dem Graben an der Westflanke des Gipfels.

Dort lagen auch Schneereste.

Bild 29: Am steilen Westhang nach Westen gefallen.

Wahrscheinlich durch die starken Niederschläge umgekippt.

Bild 30: Der schmale Steig war zum Glück schon aper.

Trotz des steilen Geländes ist er nicht sehr ausgesetzt, aber mit Schnee wäre es heikel geworden.

Bild 31: Der Schnee am breiten Gipfelkamm störte dafür nicht.

Bild 32: Nach genau vier Stunden Gehzeit erreichte ich den Gipfel.

Unten der Forstweg mit der Hohen Sieg links. Am Gipfel befand sich noch ein Mann, der keine Lust auf Gespräche hatte und lieber in sein Handy schaute.

Bild 33: Schon eine grandiose Berglandschaft.

Bild 34: Koppenwinkel, dahinter Grimming.

Ein unmarkierter Steig führt über das Kar zur Obertrauner Landfriedalm und weiter zum Altarstein, dessen Ortsbezeichnung seit dem Jahr 1750 bezeugt ist.

Bild 35: Steingrabenschneid mit einem gewaltigen Felssturz im Jahr 1652, der den Hallstätter Bannwald zerschnitt.

Mich erinnerten die glatten Felsflächen an die große Bergsturzregion im Hochschwab zwischen Brandstein und Ebenstein.

Bild 36: Beginnende Föhnmauer mit der südwestlichen Höhenströmung.

Links Schober (2426m), in Wolken Hoher Dachstein, rechts Hohes Kreuz (2837m).

Bild 37: Gipfelbereich.

Bild 38: Der höchste Punkt lag noch ein paar Meter nördlicher.

Bild 39: Typische Kalkrillen.

Bild 40: Ich stieg zunächst denselben Weg wieder ab.

Bild 41: Niederer Kalmberg (1827m), Brenntenkogel (1640m), Tiefe Scharte, dahinter Bergwerkskogel (1781m) und Rettenkogel (1780m).

Bild 42: Zurück bei der Alm.

Im Trinkbrunnen lag Zipfer Märzen. So groß war mein Durst dann doch nicht.

Bild 43: Salzberg.

Bild 44: Bergab Richtung Rudolfsturm zunächst über die Wiese, am Ende über eine sausteile Straße.

Bild 45: Rudolfsturm, ein ehemaliger Wehrturm.

Hier begann der Massenandrang. Das war bei der 24-Stunden-Wanderung am späten Abend doch angenehmer, auch wenn man nichts sah. Ich versuchte vergebens, einen freien Platz bei der Terrasse zu ergattern, um ein Bier zu trinken, aber gab nach zehn Minuten dann auf.

Bild 46: Für den berühmten Seeblick nahm ich mir aber Zeit.

Bild 47: Ebenso auf das historische Ortszentrum, das auf einem Schwemmkegel des Mühlbachs aufgebaut war.

1884 löste ein Unwetter im Oberlauf des Mühlbachs eine Mure aus, die in Hallstatt große Verwüstungen anrichtete. Eine Kombination aus starken Regenfällen und Schneeschmelze führte im Frühjahr 1968 zu weiteren Vermurungen, ebenso am 18. Juni 2013. Zu Überflutungen in den seenahen Gebäuden kam es bei den Hochwässern 2002 und 2013. Das Einzugsgebiet des Hallstätters Sees reicht vom Dachsteinplateau bis zum Toten Gebirge, vor allem im Bereich der Altausseer und Grundlsees.

Über den "alpinen Steig", einem normalen, etwas rumpeligen Spazierweg, stieg ich in zahlreichen Kehren bis zum Zentrum ab.

Bild 48: Geschriebener Stein als Denkmal an Kaiser Maximilian I., der den Salzbergbau im Jahr 1504 persönlich besuchte.

Bild 49: Sarsteinmassiv im Hintergrund.

Bild 50: Kalbstafelspitz beim Café Derbl.

Die Preise waren direkt am Marktplatz zwar etwas höher als sonst, aber dafür hatte ich viel Platz draußen. Und auch wenn vielleicht der klassische Semmelkren fehlte (den ich sowieso nicht vertrage), schmeckte das wirklich ausgezeichnet, was mir da vorgesetzt wurde. Ebenso das Hallstätter Bier.

Bild 51: Schlafende Katze im Mulch.

Viele Sehenswürdigkeiten hatte ich mir zwar nicht angeschaut, weil mich die Menschenmassen am Nachmittag doch davon abhielten, aber es war insgesamt weniger schlimm als befürchtet. Die Bergwelt lohnt jedenfalls weitere Besuche.

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