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02.01.23 Anninger, Pacherkogel und Föhrenberge, Wienerwald

Eckdaten:

  • Wegführung: Gumpoldskirchen (9.40) - Wilhelmswarte (675m, 10.50) - Eschenbrunnengraben - Hinterbrühl - Weissenbach - Pacherkogel (426m, 12.55) - Höllensteinhaus (645m, 14.20-14.55) - Josefswarte (582m, 15.55) - Rodaun Waldmühle (16.34)
  • Länge: 23,5 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 1000 hm
  • Reine Gehzeit: ca. 6 Std.
  • Viecher: Buntspechte
Die erste Tour im neuen Jahr hatte es streckenmäßig in sich, aber das war mir vorher schon klar. Das Wetter war nicht ganz berechenbar, eine Warmfront sollte im Tagesverlauf durchziehen. Bodennah entkoppelter Wind, Wolkenuntergrenze über 2000m. Unklar war, wann wie viel Niederschlag wo durchzog. Den Regenschirm hatte ich vorsorglich eingepackt, nachdem ich keinen stärkeren Wind erwartete.

Bild 1: Start wie immer in Gumpoldskirchen, wo mich die weinselige Katze angrinste.

Bild 2: Der pilzträchtige Baum gegenüber vom Schloss war mir zuvor noch nicht aufgefallen.

Bild 3: Hierbei dürfte es sich um Austern-Seitlinge handeln.

Beim Kreuzweg entsorgte ich ein zerbrochenes Sektglas, auch sonst lagen hier und da noch Silvesterreste herum. Dreckspatzn... Beim Beginn der Weinberge fragte mich ein besorgter Gassigeher, ob ich einen weißen Hund gesehen hätte. Ich verneinte und er rief weiter. Wie immer ging ich meine Stammstrecke über den Steinweg, derzeit ohne allzu viel Gatsch gut begehbar. Etwas Leberblümchenartiges blühte am Boden. Es war halt viel zu mild und das schon lange. Nach etwas mehr als einer Stunde Gehzeit erreichte ich den höchsten Punkt des Anningers mit der Wilhelmswarte.

Bild 4: Blick zum Bakonygebirge!

Über das Leithagebirge hinweg ragte über das pannonische Nebelmeer deutlich sichtbar der Höhenzug des Bakonygebirges.

Bild 5: Fernsicht-Rekord des Tages war der Papod-Hügel in 154km Entfernung.

Dort steht übrigens seit 2013 auch eine hölzerne Aussichtswarte, von der man einen weiten 360 Grad-Blick genießt.

Bild 6: Auch die Kleinen Karpaten waren in voller Länge sichtbar.

Am Westhang der Karpaten eine flache Dunstschicht mit östlichen Winden und Nebelansätzen. Die nördlichsten Ausläufer der Kleinen Karpaten mit dem Rozbehy (Vápenková skala, 469m) sind bereits knapp über 100km entfernt. Weiter östlich die bekannten Spitzen mit Záruby (768km,100km), Vápennà (747m) und Vysoká (754m).

Bild 7: An diesem Tag sah man aber noch viel weiter - bis zu den Weißen Karpaten!

Den Javorina kann man an klaren Tagen immer wieder von den Föhrenbergen oder vom Kahlenberg aus sehen. Im gezoomten Ausschnitt erkennt man auch den kleinen Hügel vor dem breiten Bergmassiv, auf dem Branc stehen die Ruinen der 1251-1261 erbauten gleichnamigen Burg. Die weiteste Sicht ging bis zum Dúzník, 14km westlich der slowakischen Stadt Trencín gelegen.

Bild 8: Bei Sopron ragt der 151m hohe Fernsehturm in die Höhe, der 1970 erbaut wurde.

Bild 9: Die Kaltfront in der Silvesternacht brachte ein paar kosmetische Zentimeter oberhalb von etwa 900m Höhe.

Bild 10: Etwas winterlicher präsentierten sich die Mürzsteger Alpen mit Großem Sonnleitstein und Donnerwand in Bildmitte.

Bild 11: Das südliche Steinfeld war wie ausgeputzt, der Dunst begann erst Richtung Leitha- und Rosaliengebirge.

Bild 12: Ausgedehnte, aber noch dünne Schichtwolken.

Mit meinem Infrarotthermometer maß ich anfangs um Null Grad an der Wolkenuntergrenze, am Anninger um 3,5 Grad. Später sank die Untergrenzentemperatur auf -2 bis -3 Grad ab und stieg am Nachmittag auf leichte Plusgrade wieder an.

Das Anninger Schutzhaus war noch nicht geöffnet. Der Eschenbrunnengraben war gut begehbar mit etwas Vorsicht, aber nicht so gatschig wie befürchtet.

Bild 13: Im oberen Teil befindet sich eine zerstörte Bank und Reste von Mauern, nur von was?

Am Ausgang des Eschenbrunnengrabens befand sich eine Tafel, dass der Durchgang wegen Forstarbeiten noch bis März verboten sei. Die Waldarbeiter waren aber eher Richtung Steinbruch unterwegs und nicht im Graben selbst. In Hinterbrühl passte ich dann nicht auf und bog kurz vor dem SOS-Kinderdorf zu früh nach Westen ab. Eigentlich wollte ich die Autobahn unterqueren und am Eichberg entlang wandern. Stattdessen ging ich weiter bis Weissenbach, unter der Autobahnbrücke durch und dann einen alten Ziehweg hinauf zum Hang.

Bild 14: Unschwierig erreichte einen neuen Gipfel für mich: Pacherkogel (426m) mit Steinmann.

Bild 15: Von einem Felsvorsprung etwas unterhalb des Gipfels hatte man Sicht bis zum Hohen Lindkogel, und zum Talübergang Weissenbach.

Bild 16: Ein typischer felsdurchsetzter Föhrengipfel.

Bild 17: Zurück am Weg kam man bei diesem Bildstock vorbei.

Bild 18: Bei Wassergspreng blühten die erste Primeln.

Der folgende Abschnitt bis zum Höllensteinhaus verlangte konzentriertes Steigen, denn der Weg war durchwegs sehr gatschig und glitschig.

Bild 19: Dafür erwartete mich eine reichhaltige Bierauswahl und ich entschied mich für ein Gsiberger.

Nach einer halben Stunde Rast brach ich auf. Es war bereits drei und es würde knapp werden mit der Dämmerung.

Bild 20: Die Wolkendecke senkte sich nun deutlich herab und hüllte den Schneeberg ein.

Bild 21: Reisalpe und Hochstaff waren mit mehr Neuschnee gesegnet, aber auch dort regnete es anfangs.

Bild 22: Auf der eigentlichen Seewiese unterhalb vom Großen Flösslberg hielt sich immer noch eine Lacke.

Nach genau einer Stunde Gehzeit am Hauptweg erreichte ich mit der einbrechenden Dämmerung die Josefswarte am Hinteren Föhrenberg. Überraschenderweise traf ich ein junges Paar oben, die gerade rätselten, was man alles sehen konnte. Als ich die Plattform betrat, flüsterte der Mann zu seiner Freundin "Der kennt sich sicher aus." und sprach mich daraufhin an, ob das wirklich die Wiener Hütte war.

Bild 23: Die Kleinen Karpaten waren noch sichtbar, ebenso der Hundsheimer Berg ganz rechts.

Die Wolkendecke war aber deutlich abgesunken und auch das Wiener Becken wirkte schon diesiger als am Vormittag.

Bild 24: Im Westen reichten die Fallstreifen mittlerweile bis zum Boden.

Kurz darauf spürte ich die ersten Tropfen und im Abstieg fing es an zu regnen. Ich packte den Schirm aus und ging auf direktem Weg am Steinbruchsee vorbei zur Haltestelle Rodaun Waldmühle. Dort regnete es bereits mäßig. Die Stirnlampe hatte ich schon griffbereit, aber gerade so noch nicht gebraucht.

Ich bin hier ein paar Mal im Jahr, aber immer bei anderem Wetter und jedes Mal gibt es etwas Neues zu sehen. Details, die mir vorher nicht auffielen, ein neuer Gipfel zwischendrin. Fad wird mir nie.

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