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Eckdaten:
- Wegführung: Mittertal (9.05) - Löckernmoos von Norden (11.00) - Lockermoos von Süden (12.10-13.00) - Badstubnhütte (13.20-15.00) - Hintertal (16.05)
- Länge: 9,5 km
- Höhenmeter (Aufstieg): 730 hm
- Reine Gehzeit: 4 Std. 15 Minuten
- Viecher: Katzen
In gewissen Maße eine Fehlentscheidung in Punkto Fernsicht, die sehr gut gewesen wäre. Andererseits standen aufgrund der Schneelage mit Restschnee ab 1300m Höhe nicht übertrieben viele Gipfel zur Auswahl. Ich entschied mich daher für den "Geheimtipp" Löckenmoosböden, und vielleicht schreib ich es im zehnten Anlauf dann auch richtig.
Die Anfahrt ab Bad Goisern mit dem Bus praktisch vom Hotel weg. Viele Asiaten, zwei sogar mit Maske. Das war Ende Jänner 2020 noch anders. In Gosaumühle stiegen dann einige Touristen auf den Bus Richtung Hallstatt um. Zwei junge Asiatinnen waren irritiert und fragten beim Busfahrer nach: "Why do so many people change to the other bus?" Der Busfahrer erklärte geduldig. Zwei kamen zurück und fragten, ob der Bus Richtung Gosauseen fahren würde. Ja sicher. Als die Tickets geklärt waren, sagte die Frau: "Ok, then two tickets if the bus will stop." - Der Busfahrer amüsiert: "Of course the bus stops!" Der dürfte das täglich erleben. Ich stieg jedenfalls als Einziger in Mittertal aus.
Bild 1: Eine alte Frau im Jogginggwand führte ihre Katze Gassi.
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Bild 2: Hoch- und Niederkalmberg, die ursprünglichen Gipfelziele.
Hier sah man südwestseitig noch beträchtliche Altschneemengen beim Hochkalmberg, und wie der Weg von der Iglmoosalm übers Plateau aussah, hätte ich wohl bei den Hütten direkt erfragen müssen.
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Bild 3: Wildkatzenschnute - bereit zum Abgang.
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Bild 4: Husky-Fan.
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Bild 5: Stellvertretend für den teilweise sehr vergatschen Anstieg.
Die Stimmung im Wald war dennoch herrlich, ein richtiger Schwammerlwald.
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Bild 6: Erste Ausblicke zum Gosaukamm.
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Bild 7: Hoch- und Niederkalmberg. Die Gipfel selbst abgeblasen und schneefrei.
Ach ja, das Wetter. Ein markanter Föhntag, anfangs aber mit viel hoher und mittelhoher Bewölkung und dadurch gar nicht so warm.
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Bild 8: Nahe der Badstumalm
Etwa die letzten hundert Höhenmeter begannen die Sturm- und Schneebruchschäden, aber weitgehend (nicht alles) von den Wegen beseitigt.
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Bild 9: Historischer Schleifsteinbruch, lange Zeit eine der wichtigsten Erwerbsquellen für die Gosauer Bevölkerung.
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Irgendwie kam ich vom Weg ab und querte dann weglos zum markierten Weg zurück, teilweise knapp ans Moor heranreichend. Betreten der Ränder strengstens verboten, sorry.
Bild 10: Beim Versuch von Süden zum Lockermoossee zu gelangen scheiterte ich dann an dieser Stelle.
Ich wusste nicht, wie es dahinter weiterging. Teilweise stand das Wasser auf den Holzbohlen und etliche Latschen waren niedergedrückt. Fluchend kehrte ich um ...
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Bild 11: ... und folgte einer Gruppe Pensionisten, mit dem Bummelzug bis zur Badstumalm gefahren war.
Bis zur leider schon geschlossenen Grubalmhütte waren etliche Wegpassagen durch umgestürzte Bäume verlegt. Sonst wars aber ganz nett zu gehen. Bei der Felswand befand sich übrigens das Wildfrauenloch, ein enger, langer Spalt.
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Bei der Alm überlegte ich dann. Mein Plan war eigentlich, die Hohe Scheibe zu versuchen, aber angesichts der Altschneereste und vielen Sturmschäden verwarf ich die Idee dann endgültig. Schade. Unweit der Scheibe liegt die Roßalm, wo wir im Zuge der 24-Stunden-Wanderung 2017 eine Rast einlegten im Dauerregen. Von der Umgebung war nebelbedingt nichts sichtbar. Die Roßalm hatte wegen dem frühen Wintereinbruch Mitte September allerdings schon vorzeitiges Saisonende.
Bild 12: Rückblick zur Grubalm am anderen Ende.
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Ich ging weiter bis zur Hinteren Grubalm, wo der Steig von Norden übers Löckenmoos endete. Dort befand sich ein Informationspavillion, alias eine kleine hölzerne Aussichtswarte.
Bild 13: Tennengebirge.
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Bild 14: Das dürfte der Watzmann sein.
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Bild 15: Großer Bratschenkopf (2857m) und Hochkönig (2941m) mit Matrashaus.
Etwas davor war auch die Torsäule (2588m) erkennbar.
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Bild 16: Von Süden gelangte ich problemlos zum idyllischen See.
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Bild 17: Hier ließ es sich eine Weile gut aushalten. Fast windstill, mild und ruhig.
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Bild 18: Spiegelbild.
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Bild 19: Gosaukamm.
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Bild 20: Hochkönig und Tennengebirge.
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Bild 21: Mit den zugehörigen hochreichenden Leewellen (ortsfeste Föhnwolken).
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Bild 22: Hinteres Freieck (2308m) und Hoher Göll (2522m).
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Bild 23: Gamsfeld (2027m) wenige Kilometer nordwestlich.
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Bild 24: Moorseekunst.
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Bild 25: Dieses mal querte ich nach Norden.
Die fragliche Stelle, die mich am Hinweg zum Umdrehen bewegte, war nur wenige Meter lang und ließ sich umgehen. Hohe Schuhe ratsam, aber es kamen auch Turnschuhgeher entgegen.
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Bild 26: Unterwegs im Moos.
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Bild 27: Bei der Alm war die recht wortgewaltige Pensionistengruppe leider vor mir.
Ich setzte mich etwas abseits und gönnte mir eine zünftige Brettljause. Es sollte leider in dieser Woche die einzige Hütteneinkehr bleiben. Das war anders geplant.
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Bild 28: Cirrus fibratus und hochliegender Altocumulus kündeten das nahende Föhnende und den Wetterumschwung an.
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Bild 29: Abstieg nach Hintertal, wesentlich weniger gatschig und ebenfalls schön zu gehen.
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Bild 30: Nach exakt einer Stunde kam ich bei der Bushaltestelle in Hintertal an und erwischte den früheren Bus.
Nur Minuten nach meiner Ankunft fuhr der Bummelzug mit den Pensionisten an Bord an mir vorbei. Ein Mann drückte sein Erstaunen darüber aus, dass ich schon unten war.
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Der laue Abend ermöglichte ein langes Draußensitzen. Leider nicht mehr im Hotel, die sämtliche Garnitur draußen schon verräumt hatte. Ich kehrte daher unweit bei einem syrischen Lokal ein. Es ist schon eine gewisse Ironie, dass ich ausgerechnet im tiefsten, sehr auf "Traditionen" beharrenden Oberösterreich das erste Mal syrisch essen war, gebratene Hühnerspieße mit Gewürzreis wirklich ausgezeichnet. Er schien auch recht beliebt, es kam internationales Publikum, aber auch viele Einheimische zum Abholen. Ich blieb im Dämmerlicht draußen noch länger sitzen. Die Kaltfront mit dem Regen sollte erst in der Folgenacht einfallen.
Und das Hochmoor, ein seltenes Deckenmoor heißt Löckermoos, Löckernmoos oder Löckenmoos, da sind sich offenbar Gebietskenner selbst nicht so einig.
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