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19.06.24 Lagelsberg (2008m) über Zellerhütte (1575m), Totes Gebirge

Eckdaten:

  • Wegführung: Vorderstoder Mitterhauser (8.35) - Zellerhütte (10.50-11.20) - Lagelsberg (12.25-12.45) - Zellerhütte (13.30 bis ca. 14.45)- Windhagersee (15.55) - Weingart (16.35-17.15) - Roßleithen (17.30)
  • Länge: 13,7 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 1250 hm
  • Reine Gehzeit: ca. 6,5 Stunden

Vierter Tag. Es sollte der stabilste Tag der Woche werden mit trockener Luft und nahezu Null Gewitterrisiko. Ich schaffte es, rechtzeitig aufzustehen und den Bus Richtung Hinterstoder zu nehmen, wo ich fast der einzige Fahrgast war. Bei der Kehre mit der Haltestelle Mitterhauser stieg ich aus.

Bild 1: Vorbei an dieser traumhaften Wohnlage.

Bild 2: Rückblick zum Sengsengebirge.

Bild 3: Stellvertretend für den gatschigen Graben entlang der Retschitz.

Rechts der langgezogene Kamm, der mich vom Schafferteich trennte, wo die meisten Wanderer gestartet sind.

Bild 4: Feucht, schwül und fast windstill, ich war froh, als ich bald den Wald wieder erreichte.

Bild 5: Essbar, aber nur als Bauchweh-Koralle.

Bei der Materialseilbahn-Talstation der Zellerhütte begann der eigentliche Anstieg, nach oben hin immer steiler werdend.

Bild 6: Zahlreiche Aussichtsbankerln versüßten die steilen Kehren.

Bild 7: Evtl. Stockschwämmchen (Kuehneromyces spec.), die es sich im Gatsch bequem gemacht hatten.

Bild 8: Grüne Hohlzunge (Coeloglossum viride), eine Orchidee.

Bild 9: Kurz vor der Hütte kam man an der Kyrill-Lärche vorbei, die am 18. Jänner 2007 vom Orkan gefällt wurde.

Nach etwas über zwei Stunden Gehzeit erreichte ich trotz langsamen Gehtempo unter der angegebenen Zeit die Hütte und rastete für ein Getränk.

Bild 10: Links Krems- und Falkenmauer, vorne Tamberg, rechts Sengsengebirge.

Bild 11: Fernsicht bis zum Böhmerwald!

Links am Spering vorbei fiel mir dieser langgestreckte Höhenzug auf. Zuhause wurde klar, dass es sich um den Plöckenstein (1378m)-Kamm im Böhmerwald handelte, immerhin 125km entfernt!

Bild 12: Weiter links über der Kremsmauer wären kontrastverstärkt die Bayerwaldgipfel in 150km sichtbar.

Bild 13: Gemeine Skorpionsfliege (Panorpa communis)

Sie frisst auch die Insekten von Webspinnen und die Spinnen lassen dazu, warum, weiß man nicht. Ist vielleicht wie bei Regierungskoalitionen, irgendein Kuhhandel wird schon dabei sein. Diese genehmigte sich mein Bier, aber ließ sie nicht gewähren.

Bild 14: Schafferteich, ein Naturbadeteich mit Karpfen und Hecht.

Bild 15: Kleiner und Großer Größtenberg, rechts Schwarzkogel, vorne Kleinerberg mit Sender.

Bild 16: Die neu gebaute Hütte mit Sonnen- und Schattenterrasse.

Ich wollte später noch einmal einkehren und brach daher auf, um den Lagelsberg (2008m) in Angriff zu nehmen, einen Vorgipfel des Warschenecks. Zuerst ging es in zahlreichen Kehren recht angenehm zu gehen durch Lärchenwald bergauf.

Bild 17: Blick zum Torstein (2236m), links die Zwischenwänden mit der Scharte zum Warscheneck.

Bild 18: Nach der kurzen Latschenpassage wurde es wieder flacher, das Panorama war bereits beeindruckend.

Bild 19: Kurz vor der Abzweigung zum Lagelsberg (links), rechts die Hochfläche mit Altschneefeldern.

Bild 20: Evtl. Narzissen-Windröschen mit Nelke.

Bild 21: Kalk-Enzian, Gentiana clusii.

Bild 22: Und dann stand ich nach einer knappen Stunde Gehzeit oben!

Mein erster Zweitausender des Toten Gebirges, mit grandioser Fernsicht und harmlosen Cirren.

Bild 23: Von hier aus sah der Weiterweg zum Warscheneck (2388m) auch nicht mehr schwierig aus.

Bild 24: Torstein und Pyhrner Kampl (2241m), rechts im Hintergrund Dachstein.

Bild 25: Dachstein-Panorama.

Hinten: Links Scheichenspitze (2667m), dann wuchtig Koppenkarstein (2863m), spitz Dirndln, rechts Hoher Dachstein. Mittlere Ebene: Links Landfriedstein (2536m) und Almkogel (2116m). Ganz vorne der Kamm, der sich vom Schrocken bis zu den Hutterer Böden zieht.

Bild 26: Priel und Co.

Bild 27: Kamera-Selbstauslöser.

Kurz darauf kam die erste Gruppe mit drei älteren Frauen, die mich freundlich baten, ein Foto von allen zu machen. Danach die zweite Gruppe, wieder ein Gruppenfoto am Gipfel. Schließlich eine junge, durchtrainierte Trailrunnerin mit kleinem Rucksack, die offenbar vom Warscheneck abgestiegen kam. Auch sie bat um ein Foto. Dann hatte ich alle durch und stieg ab, bevor noch mehr Anfragen kamen.....

Bild 28: Panorama von Windischgarsten bis Pyhrgas und bis zu den Ybbstaler Alpen.

Im Vordergrund die "Drei Türme", über die ein unmarkierter Steig hinwegführt.

Bild 29: Ötscher und Dürrenstein waren unverkennbar, in Bildmitte davor die Voralpe und rechts Gamsstein.

Bild 30: Rechts am Pyhrgas vorbei Großer Buchstein, dahinter Trenchtling in den Eisenerzer Alpen.

Bild 31: Rechts am Torstein vorbei ragten zwei hohe Gipfel drüber:

Links Deichselspitze (2684m), rechts Waldhorn (2702m) in den Schladminger Tauern.

Bild 32: Einmal noch: Spitzmauer und Großer Priel.

Bild 33: Bärtige Glockenblume.

Bild 34: Weiße Silberwurz?

Bild 35: Zwergalpenrose.

Bild 36: Zurück über den lockeren Lärchenwald, im November sicher ein toller Anblick.

Bild 37: Zweite Einkehr bei Tellerfleisch und Kuchen.

Ich verzichtete bis auf den letzten Tag bei allen Hüttenstops auf Alkohol und füllte dafür reichlich Flüssigkeit nach mit alkoholfreiem Bier und Skiwasser. Das war angesichts der Hitze und zunehmenden Schwüle sicherlich gescheiter.

Bild 38: Nahaufnahme vom Kleinen Priel, dessen Besteigung nicht schwierig ist.

Mein Abstieg führte anders als 99 Prozent der Besucher des Tages nicht wieder hinab zum Schafferteich, sondern nach Osten über einen gut gestuften Steig, erst später ein wenig verwachsen und mit kurzer Gegensteigung zum Windhagersee (1042m) hinab.

Bild 39: Der See ist nur maximal sieben Meter tief und hat keinen oberirdischen Zu- oder Abfluss, nährt sich also vom Niederschlag.

Über viele verschachtelte, aber gut markierte Wege und Hinweistafeln gelangte ich schließlich zu den Feldern oberhalb von Roßleithen.

Bild 40: Der letzte Hof hieß Weingart, dort sollte der markierte Weg durch den Hof hinabführen.

Wie üblich näherte ich mich dem Hof vorsichtig, man wusste ja nie mit Hofhunden. Draußen sah ich von weitem die Bauern und einen älteren Mann sitzen. Als ich gerade den Wegweiser vor ihnen inspizierte, sprach mich der Mann an und fragte "Haschtanduascht?" Ich verstand erst beim dritten Mal und tatsächlich lud er mich auf ein Bier ein. Die Frau holte ein Gösser, er einen weiteren Stuhl aus dem Schuppen, sodass ich mich setzen konnte. Die Katze lag im Schatten am Boden, wurde aber durch meine Anwesenheit unruhig und wollte durch das Katzenloch in der Holzwand im Schuppen verschwinden. Da hatte ich dummerweise meinen Rucksack hingestellt, die Katze kam nicht vorbei und schaute mich verärgert an. Ich stellte, der Katze um Verzeihung bittend, den Rucksack weg, sodass sie vorbei konnte.

Langer Rede kurzer Sinn, beide sprachen im Dialekt recht schnell mit mir, verstanden hab ich immer nur die Hälfte. War aber auch etwas geschlaucht vom Abstieg in der Hitze. Ich bedankte mich für die Gastfreundschaft und genoss den herrlichen Blick.

Bild 41: Rechts Lagelsberg, links der Kamm mit den Drei Türmen.

Beim spitzen bewaldeten Berg müsste es sich um die Kupferspitze handeln, bin mir aber nicht ganz sicher. Im Kar dazwischen liegt jedenfalls der Windhagersee dazwischen.

Bild 42: Zoom auf den Kamm zu den Drei Türmen.

Bis auf eine abdrängende Wegpassage, die recht ausgesetzt aussieht, ein gut gangbarer, einsamer Steig auf die Hochebene. Wie viele Unternehmungen in diesem Gebirge würde ichs aber nicht alleine gehen wollen.

Bild 43: Der Wirt hatte Recht, in etwas mehr als zehn Minuten war ich bei der Bushaltestelle.

Unverhofft kommt oft und so hatte ich einen kurzweiligen Ausklang der Tour.

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