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30.01.24 Krummbachstein (1602m), Gahns

Eckdaten:

  • Wegführung: Payerbach-Reichenau Bf. (9.17) - Eng - Knofeleben (11.15-11.40) - Krummbachstein (12.40-12.48) - Alpleck (13.30) - Haltestelle Baumgartner (14.15-14.40) - Hengsttal - Kirche - Puchberg Bf. (16.38)
  • Länge: 21,3 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 1300 hm
  • Reine Gehzeit: ca. 6 Stunden
  • Viecher: 1 Katze

Für Schneeschuhtouren liegt derzeit in tiefen Lagen zu wenig (kein) Schnee und bis über 1500m hinauf ist die Schneequalität dafür ungeeignet, zu hart, zu eisig, kein Tiefschneevergnügen. Daher entschied ich mich nach einem halben Jahr Pause wieder einmal für den Krummbachstein. Ich startete in Payerbach bei deutlichem Morgenfrost, die Wiesen bereift.

Bild 1: Die erste Katze ließ nicht lange auf sich warten ...

Nachdem ich sie aus verschiedenen Winkeln ablichten durfte, stieg sie vom Zaun, kam auf mich zu und maunzte mich an. Dann strich sie um meine Beine, ließ sich streicheln und ...

Bild 2: ...wälzte sich zufrieden auf dem Boden.

Bild 3: Ich durfte sie auch ein wenig am Bauch kraulen.

Beschwingt ging ich weiter. Die wenigen zehn Meter Höhenunterschied genügten bereits, um über die Inversion zu kommen.

Bild 4: Auf der Promenade war es bei deutlichen Plusgraden bereits gut auszuhalten.

In Reichenau sollte die Temperatur noch von minus 4 in der Früh auf plus 13 mittags steigen, auf der Rax hatte es plus 9 Grad.

Bild 5: Damit war oberhalb vom Mariensteig in der Eng aber Schluss.

Die Eng selbst war komplett schneefrei, nur an einer kurzen Stelle von etwa zwei Meter Länge befand sich Blankeis am Boden. Zwei Mal rieselte von weit oben ein kleiner Stein in die Klamm. Wenn diese extremen Temperaturschwankungen noch häufiger werden, braucht man irgendwann einen Helm in der Eng. Es wehte ein kalter Wind abwärts.

Bild 6: Seltsamen Baumschmuck gab es hier.

Bild 7: Auch dort, wo früher das Unterstandshäuschen bei der Holzriese war, war von Schnee und Eis noch keine Spur.

Bild 8: Das sollte sich im Mitterbachgraben aber schlagartig ändern.

Hier zog ich die Spikes auf und erst unterhalb der Haltestelle Baumgartner wieder ab.

Bei der letzten Hangquerung unterhalb der oberen Forststraße war der Steig teilweise aper, teils eisig, teils gefrorene Schneefelder.

Bild 9: Still lag sie da, die Knofeleben.

Bild 10: Im Winterraum gab es noch Getränke und ich legte die erste Rast ein.

In der Sonne war es herrlich warm, dazu windstill und weit und breit niemand zu sehen.

Ich war gespannt, wie gut die Spur Richtung Gipfel ausgetreten war und ging weiter. Die Bedingungen wechselten im unteren Teil ständig zwischen längeren schneefreien Passagen im Wald und mehr oder weniger gefrorenen Schneefeldern, bei denen man aufpassen musste, nicht einzubrechen.

Bild 11: Saurüssel (1540m) vorne, im Hintergrund Günser Gebirge in voller Länge.

Nach Osten zu war es deutlich dunstiger, aber nirgends nebelig.

Bild 12: Ab dem Aussichtsplatz wurde die Schneelage allmählich mühsamer und ich war froh um die Spuren.

Bild 13: Diese Wechten wurden rechts umgangen.

Bild 14: Steil hinauf zum fast eingeschneiten Aussichtsbankerl.

Beim Abstieg in die Scharte waren die Spikes wieder von Vorteil, nachdem der Schnee hartgetreten war.

Bild 15: Danach folgte ich der Spur an der Kante entlang.

Das letzte Stück unterhalb vom Gipfel, wo man die Hände brauchte, war wieder aper und so gelangte ich mühelos zum Gipfel hinauf.

Geschafft! Meine siebzehnte Krummbachstein-Besteigung und die vierte Winterbesteigung nach März und Dezember 2015 sowie Jänner 2021. Mein Aranet4 (CO2-Messgerät) hatte ich sowieso mit, es hat auch einen Feuchtesensor. So maß ich am Gipfel eine relative Feuchte von 16 Prozent und das erklärte die außerordentlich gute Fernsicht.

Bild 16: Links Hohes Waxenegg (1647m), ganz rechts Ringkogel (1668m), mittig Großer Priel (2515m, 132km).

Bild 17: Zwischen Großem Sonnleitstein (1639m, links) und Steinerkogel (1592m) thront der Dürrenstein (1878m).

Bild 18: Seetaler Alpen.

Links Zirbitzkogel (2396m, 121km), dann Scharfes Eck (2364m), weiter rechts Kreiskogel (2306m). Im Vordergrund Roßkogel (1479m) bei Mürzzuschlag.

Bild 19: Koralpenblick.

Links mit Sender Großer Speikkogel (2140m, 125km entfernt), rechts Hochschlag (1580m) in den Fischbacher Alpen.

Bild 20: Ganz links Osser (1548m), mittig weitere Koralpengipfel.

Es dürfte sich links im den Kleinen Frauenkogel (1861m) und rechts um den Großen Frauenkogel (1967m) handeln. Sie sind in der Realität aber keine so markante Erhebungen. Das heißt, es handelt sich hier um eine Fata Morgana (Luftspiegelung) aufgrund der extrem trockenen Luft in der Höhe.

Bild 21: Blick auf meinen Weiterweg:

Zuerst in den breiten Sattel unterhalb vom Alpl (1578m), dann dieses umrundend in den Krummbachsattel und über die große ausgeaperte Weide zur Haltestelle Baumgartner.

Bild 22: Panorama Höllental und Rax.

Bild 23: Bei der eingewehten Alpenfreundehütte.

Bild 24: Die lange Querung mit viel Schnee, aber hartgepresst und gut zu gehen.

Bild 25: Bei der Abzweigung zum Schiblsteig fand sich bei den Spuren keine Fortsetzung.

Ich war mir nicht mal sicher, ob das überhaupt menschliche Spuren waren. Eher nicht. Es war mir bei dieser Schneelage ohnehin zu riskant, direkt am Nordhang abzusteigen.

Bild 26: Stattdessen also Richtung Alpleck, das sah schon besser aus.

Bild 27: Hier querte ich links hinauf.

Bild 28: Rückblick.

Bis zum Alpleck lag dann überwiegend Schnee, aber der Forstweg war gut zu gehen, der Schnee meistens fest bzw. gespurt. Ab dann wurde es mühsamer.

Bild 29: Auf der langen eben Forststraße brach ich immer wieder ein, nicht tief, aber es kostete Kraft.

Bild 30: Im unteren Krummbachsattel herrschte der erste tiefwinterliche Eindruck.

Beim nachfolgenden Aufstieg wünschte ich mir das erste Mal an diesem Tag Schneeschuhe. Mit jedem zweiten Schritt brach ich ein und kam nur langsam voran.

Bild 31: Das Licht entschädigte, im Hintergrund wurde gerade der Gösing angestrahlt.

Bild 32: Auf diesem Abschnitt durften die Schuhe dann wieder etwas trocknen.

Bild 33: Die letzte, schräge Querung war dann nochmal unangenehm.

Dann erreichte ich die schneefreie Terrasse der Schutzhütte Baumgartner und genoss die absolute Stille im wärmenden Sonnenschein. Von oben kam ein Wanderer entgegen, ohne Gerät, oder er hatte es im Rucksack, die erste und einzige Begegnung bei dieser Tour. Welch ein Kontrast zur Völkerwanderung in den Föhrenbergen am Sonntag.

Hinter der Hütte herrschte auf kurzen Abschnitten wieder das Blankeis vor. Man hätte es wohl auch irgendwie umghen können, aber mit den Metallzacken unter den Schuhen machte es mir einfach Spaß, über das Eis zu gehen wie Jesus über das Wasser.

Bild 34: Bei diesem Belag war es angenehmer als mit Schotter.

Bei rund 1100m Seehöhe hörte der Schnee- und Eisbelag auf und daran änderte sich bis zum Tal nichts mehr. Bei etwa 900m Seehöhe tauchte ich in eine merklich kältere Luftschicht ein. Im Hengsttal herrschte dann Dauerfrost mit deutlichem Reifansatz auf den Wiesen.

Bild 35: Der See bei Rohrbach war vollständig gefroren mit dem dicksten Einsatz am Ostende.

Meine Theorie ist, dass durch die heuer dominierenden Nordwestwinde das Eis am Ostende zusammengeschoben wird und dadurch dicker ist als am Westende, wo der Wind hineinpfeift.

Bild 36: Rückblick zum Hohen und Niederen Hengst und zum Schneeberg.

Erste Wolkenvorboten der verhatschten Kaltfront, die am Folgetag mit unergiebigem Niederschlag den Alpenraum queren sollte.

Weil ich es überhaupt nicht eilig hatte, machte ich noch einen Schlenker bei der Kirche vorbei und ging dann erst zum Bahnhof. Katzen sah ich allerdings keine mehr. Ich kam Minuten zu spät, der Zug fuhr mir vor der Nase davon. Ich schaute ins Zahnradbahnstüberl, bis auf zwei Stammgäste an der Bar und einem Ehepaar war nichts los. Das Risiko konnte ich eingehen, die CO2-Werte blieben um 700ppm - das war nicht zu hoch.

Das Cordon-Bleu mit Pommes und Gemischten Salat (vorzüglich) verdunstete offenbar am Weg im Magen. Normal vertrag ich das in so kurzer Zeit nicht, aber offenbar hatte ich erhöhten Energiebedarf. Es ging sich ideal aus bis zum nächsten Zug und so konnte ich zufrieden nach Hause fahren.

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