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Eckdaten:
- Wegführung: Spital am Pyhrn (9.30) - Kampleck (1314m, 11.25) - Holzerkar - Gowilalm (12.30-13.50) - Oberweng (14.50) - Spital am Pyrhn (16.00)
- Länge: 17,3 km
- Höhenmeter (Aufstieg): 930 hm
- Reine Gehzeit: ca. 5 Std.
- Viecher: Katzen
Der Tag begann um 3.15 Uhr MESZ, wo mich der Hausrotschwanz zeitig weckte. Ich schlief wieder ein und wachte um 8.15 Uhr auf. Um diese Zeit wollte ich eigentlich schon im Bus nach Spital am Pyhrn sitzen. Ich hatte vergessen, den Wecker zu stellen! Das war zuerst ärgerlich, denn für diesen Tag rechneten die Modelle eine erhöhte Gewitterneigung am frühen Nachmittag, bereits gegen 15 Uhr gab es erste Signale ausgerechnet für die Pyhrn-Eisenwurzen.
Bild 1: Start beim Stiftsplatz
Bild 2: Zuerst entlang vom Klammbach.
Eigentlich sollte es einen ostseitig Richtung Vorleiten und Sonnleitnerreith abzweigenden markierten Weg geben, aber ich sah keine Hinweisschilder. Ich folgte daher den Wegweisern Richtung Hofalm.
Bild 3: Der aufmerksame Wolkenbeobachter sah natürlich die verräterischen Gewittervorboten.
Hier Altocumulus in verschiedenen Höhen.
Bild 4: Und nur kurz erkennbar Altocumulus castellanus Richtung Nordwesten.
Für Feuchte, Labilität und Hebung war also gesorgt. Damit war es für mich ziemlich sicher, dass die Modelle mit dem erhöhten Gewitterpotential richtig lagen. Deshalb auch meine angepasste Routenführung ohne größere Gipfelambitionen.
Bild 5: Hier verließ ich den markierten Weg Richtung Hofalm.
Ich folgte dem Forstweg bis zum markierten Verbindungsweg zwischen Hofalm und Gowilalm. Letztere war übrigens von Spital kommend nirgends angeschrieben. Ab da der Mountainbikeroute folgend langsam ansteigend.
Wieder einmal zeigte sich, dass Forstwege keineswegs fad sein müssen. Neben unzähligen Knabenkräutern bekam ich tolle Ausblicke in die nahe und weitere Umgebung.
Bild 6: Hohes Schareck (2575m), Hochwildstelle (2747m) und Kleine Wildstelle (2577m) in den Schladminger Tauern.
Bild 7: Links halb verdeckt Hirschriedel (1415m), rechts hinten mit Altschnee Nazogl (2057m) und Angerkogel (2114m).
Bild 8: Gegenüber Warscheneck (2388m) und Stubwieswipfel (1786m) davor.
Davor rechts liegt ein wildes Hochtal, das Rosental. Ein unmarkierter Steig führt um die Abbrüche des Stubwieswipfels herum bis zum Rosensattel, wo man unweit auf den markierten Gipfelanstieg treffen würde. Das würde mich in Begleitung durchaus reizen.
Bild 9: Schladminger Tauern hinterm Pyhrnpass.
Bild 10: In Bildmitte Hochwildstelle, rechts Höchstein (2543m).
Dazu flache Quellwolkenentwicklung, meistens noch Cumulus humilis.
Beim Sattel, wo es wieder hinab zur Holzeralm ging, überlegte ich kurz. Es war bereits ziemlich warm, aber die Bewölkung sah noch nicht unmittelbar bedrohlich aus. Ich wechselte auf die OpenTopoMap und sah den Forstweg, wie er in Richtung meines angestrebten Gipfels weit hinaufreichte.
Bild 11: Und so war es dann auch. Sehr steil, komplett in der Sonne, aber dafür ein freier Blick bis Bosruck und Angerkogel.
Bild 12: Gipfelsteinmann vom Kampleck (1314m).
Bild 13: Im Norden gut ausgeprägte Altocumulus lenticularis (Föhnwolken).
Im Hintergrund übrigens Kleiner und Großer Größtenberg im Reichraminger Hintergebirge. Im Vordergrund der moderate Waldhang, über den ich später abstieg.
Bild 14: Der steile Wiesenhang. Keine Zecken.
Bild 15: Zurück am Weg mit ausgewaschenen Kalkfelsen.
Bild 16: Holzeralm mit eingezäunten Pferden.
Blick zum Kleinen Pyhrgas (2023m), darunter das Holzerkar.
Bild 17: Zweiblättrige Waldhyazinthe (Platanthera bifolia)
Bild 18: Holzerkar und Großer Pyhrgas.
Oberhalb der Steilstufe führt ein markierter Weg von der Gowilalm zunächst querend ins Kar hinein und dann von Norden steil auf den Gipfel (Bad Haller Steig). Wegen der ausgeprägten Nordlage öfter feucht und rutschig und deutlich anspruchsvoller als über Hofersteig oder Hofalmsteig.
Bild 19: Mir genügte das Erreichen der Gowilalm, die mir Freund Wolfgang Tage vorher schmackhaft machte.
Seit Mai hat die Alm neue Pächter bzw. eine neue Hüttenwirtin. Suppe und Kuchen waren hervorragend.
Bild 20: Das Panorama entfaltete sich wie versprochen.
Vom Priel über Kasberg und Tamberg bis Kremsmauer und Hohem Nock. Die Wolken machten mir schon etwas Sorgen, sie türmten sich bereits stärker und es war erst Mittag.
Bild 21: Großer Priel mit breitem Kühkar, schmalerem Goldkar und ausgedehntem Kirtagkar mit schneebedeckter Arzlochscharte.
Bild 22: Stubwieswipfel und Rosental, Warscheneck und Rote Wand darunter.
Bild 23: Bereits die mäßig hohen Quellwolken konnten ihr Wasser nicht halten.
Erste Fallstreifen somit um 13.08 Uhr MESZ.
Bild 24: Auch über dem Großen Priel schauerte es wenig später.
Ich wäre gerne noch länger sitzengeblieben. Dann wurde die Alm aber von einer ganzen Schulklasse im pubertären Alter gestürmt und vorbei war es mit der Ruhe. Ich bin also wegen ihnen früher abgestiegen als ich wollte, entkam so aber dem aufziehenden Regenschauer, der sich über dem Großen Pyhrgas heimlich aufgebaut hatte. Wie so oft hatte alles seinen Sinn.
Bild 25: Gegenüber das Kampleck (1314m), mein unmarkierter Bonusgipfel.
Bild 26: Mayrwipfl und Steyreck im Sengsengebirge.
Bild 27: Kuckuckslichtnelke unterhalb der Weide der Unterrannerreith.
Bild 28: Unweit des Gasthof Singerkogels zog ein schmaler, aber intensiver Regenschauers durch.
Hübsch anzusehen, ich war aber ganz froh, dass ich 1-2km entfernt stand und nur ein paar Tropfen abbekam.
Bild 29: Und, habt's scho Abend gessen?
Bild 30: Im Abstieg der lange Asphalthatscher zurück, aber die Ausblicke entschädigten.
Wie hier das Sengsengebirge in voller Länge.
Bild 31: Eine nette Schauerwolke auch Richtung Hengstpass.
Nicht übermäßig hochreichend, da schien schon eine Inversion oder trockene Luft in der Höhe zu verhindern, dass aus den Regenschauern der Umgebung Gewitter wurden.
Bild 32: Mich störte das nicht, denn wurde mir auch der Schauer über Pyhrgas und Bosruck nicht gefährlich.
Bild 33: Geflecktes Knabenkraut unterwegs.
Bild 34: Neugierige Kühe.
Bild 35: Sportliche Gassifahrt.
Bild 36: Die Allee zurück zum Stiftsplatz.
Bild 37: Seriously?
Ich kam trocken bei der Bushaltestelle an, unglaublich eigentlich angesichts von mehreren Schauern in der unmittelbaren Umgebung. Wäre die Schulklasse nicht gewesen, hätte es mich voll eingegossen. Abermals kehrte ich beim Kemmetmüller ein, dieses Mal ein Grillteller, der schon etwas üppiger war.
Bild 38: Über dem Toten Gebirge formierte sich am Abend eine kräftigere Gewitterzelle.
Bild 39: Stummerkogel (817m) dahinter Spitzmauer und Priel.
In der ersten Nachthälfte zog dann ein sich abschwächender Gewittercluster über den Ort hinweg. So gesehen waren die Gewittervorboten zutreffend, in jedem Fall aber auch als Schauervorboten. Labilität war ja schließlich vorhanden und die Altocumuli zeigen nicht an, wie hochreichend diese Labilität ist. Ich mag solche lehrreichen Touren, aber etwas Glück war auch dabei im Abstieg.
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