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22.03.24 Über Malleiten und Karls Stein nach Bad Fischau, Fischauer Vorberge

Eckdaten:

  • Wegführung: Wöllersdorf (9.50) - Teufelsmühlstein (10.20) - Bründl (10.28) - Steinerer Stadl (11.00) - Hans-Lohr-Kanzel (11.18) - Fuchsboden (543m) - Linsbauerfelsen (11.50) - Brunner Eben (546m, 12.50) - Karls Stein (13.12-13.48) - Haus Eisensteinhöhle (14.15-15.45) - Bad Fischau-Brunn Hst. (16.25)
  • Länge: 14,7 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 460 hm
  • Reine Gehzeit: ca. 4,5 Stunden
  • Viecher: 1 Ölkäfer, 1 Eidechse, 1 Wildsau, 1 Eichkatzerl, 1 Katze

Ein geschichtlich interessantes Gebiet hab ich mir da ausgesucht. Zahlreiche Keramikfunde auf der Malleiten (Mahleithen), dem nördlichen Ausläufer der Fischauer Vorberge, deuten auf jahrtausende alte Siedlungstätigkeit (Hallstattkultur) hin. Schwerpunkt dabei im Bereich der Hochebene am Töpferboden, die Fiedlerwiese und die Zweierwiese. Maulwürfe arbeiten hier als die eifrigsten Archäologen und befördern die Funde ans Tageslicht. Auch zahlreiche Hügelgräber wurden gefunden.

Bild 1: Reste eines ehemaligen Steinbruchs in Form einer Betontreppe nahe dem Sportplatz von Wöllersdorf.

Ich folgte den Hinweisschildern Richtung Teufelsmühlstein, alles auf Anhieb auffindbar.

Bild 2: Auf der Anhöhe oberhalb des Teufelsmühlsteins wuchsen verstreute Adonis.

Bild 3: Wohl ausgesetzte Hyazinthen.

Bild 4: Traubenhyazinthen, im Volksmund Rauchfangkehrer genannt.

Bild 5: Angeleuchtete Kuhschellen.

Bild 6: Beim Naturdenkmal Teufelsmühle.

Bild 7: Ein schmaler Spalt trennt vom Aussichtspunkt.

Für mich alleine zu riskant. Hinauf wäre ich gekommen, aber hinab nicht mehr ohne Sprung.

Bild 8: Bründl.

Ich ging dann noch oberhalb der Rudolfs- und Taufsteinhöhle entlang von ausgeprägteren Felsen entlang und stach dann weglos zum markierten Weg zurück. Dabei schreckte ich eine Wildsau aus dem Unterholz auf, die vor mir davon rannte. Zum Glück war sie nicht mit Frischlingen unterwegs.

Bild 9: Beim Steinernen Stadl dann dieser ungewohnte Weitblick Richtung nördliche Gutensteiner und Wienerwald

Ganz links Lindkogel (872m), fast verdeckt Hocheck, unterm Baum rechts Alkersdorf und rechts Kalter Berg (Hoher Lindkogel) in der ganzen Erstreckung.

Bild 10: Eine riesige Durchgangshöhle.

Bild 11: Beim Grillen sollte man den Schulterblick beachten.

Bild 12: Wahrscheinlich Schaumkressen-Art

Bild 13: Weiterer Aussichtspunkt mit einem eisernen Gedenkkreuz.

In Bildmitte der Buchriegel (584m), auf dem ich vor ein paar Wochen stand.

Bild 14: Die Hans-Lohr-Kanzel war ein kleiner Felsvorsprung mit Blick ins Pittental:

Links Türkensturz, rechts Kulm, dahinter die Bucklige Welt. Gut zu erkennen die Südautobahn.

Bild 15: Der Frühling erobert sich zuerst den Boden zurück.

Den höchsten, unspektakulären Punkt des Fuchsbodens (543m) überschritt ich ohne Foto, die Hoffmannshöhle ließ ich mehr oder weniger bewusst aus, weil ich diese Wanderung gerne eine zweites Mal machen möchte.

Bild 16: Die Töpferwiese, wo sich Jahrhunderte vor Christus einmal eine Siedlung befunden haben könnte.

Bild 17: Himmelsschlüsseln beim Linsbauerfelsen.

Bild 18: Dreistetten im Vordergrund mit Einhornhöhle in der Felswand.

Dahinter Teile des Größenbergs (887m).

Bild 19: Blick in die Neue Welt und zur Hohen Wand.

Mit der abschirmenden Warmfrontbewölkung und dem lebhaften Westwind fröstelte es mich und ich hielt mich nicht allzu lange an den exponierten Felsen auf.

Mitten am Weg zwischen Zweierwiese und Größenberg traf ich die ersten Wanderer, ausgerechnet zwei alte Bekannte von Reinis Gruppentouren, Alfred und Monika, die ebenfalls in Wöllersdorf gestartet waren und nach dem Besuch des Größenbergs wieder am Weg dorthin zurückwaren. Ein schöner Zufall. Ich ließ den Größenberg jedoch aus und steuerte direkt über die mäßig steile Südflanke den Brunner Eben (546m) an.

Bild 20: Durchgucker am Gipfel zur östlichen Hohen Wand mit Sendeanlagen.

Bild 21: Notdürftig wieder zusammengepicktes Gipfelkreuz

Von der Brunneben folgte ich einem gut ausgeprägten Steig nach Osten. Der beschilderte Abstecher zum Karls Stein lohnte sich in jeder Sicht. Mehrere Sitzgelegenheiten mit prächtigem Panorama laden hier zu einer längeren Rast ein.

Bild 22: Wie hier mit rückenfreundlicher Liege.

Bild 23: Ehemalige Wasserburg aus dem 12. Jahrhundert in Brunn an der Schneebergbahn.

Nach einem Brand wurde das Schloss in den Jahren 1708-1711 neu aufgebaut und statt einem Wassergraben ein Garten angelegt. Teile einer in der Barockzeit angelegten Rosskastanienallee sind erhalten, die Inneneinrichtung ist mit Kriegsende verbrannt worden. Das Schloss ist in Privatbesitz und öffentlich nicht zugänglich.

Bild 24: Bad-Fischau und Brunn im Vordergrund, links Leithagebirge, rechts Rosaliengebirge.

Bild 25: Das Steinfeld lag mir zu Füßen.

Bild 26: Neben der Liege.

Bild 27: Ölkäfer.

Bild 28: Schwanzlose Eidechse.

Bild 29: Das in der Nacht beleuchtete Eisenkreuz mit weiteren Sitzbänken.

Benannt ist der Platz nach dem 1926 geborenen Bad Fischau-Brunner Karl Holzer.

Bild 30: Beginn des Bergkraxlersteigs (B/C), gerade mit einer Führungsgruppe.

Hier befindet sich der aufgelassene Eisensteinbruch mit dem 2019 errichteten Übungsklettersteig an der 40 Meter hohen Bergkraxlerwand. Es gibt drei unterschiedlich schwere Varianten. Nach den Leitern kommt eine abdrängende Querung, die auch etwas Kraft in den Armen abverlangte. Ohne Klettersteigset geht hier gar nichts.

Bild 31: Ab Mai hat die 73 Meter tiefe und 2,3km lange Eisensteinhöhle wieder für Führungen geöffnet.

Die Thermalquelle hat am tiefsten Punkt der Höhle eine Temperatur von 15,5°C. Die Höhle wurde 1855 bei Steinbrucharbeiten entdeckt, 1896 wurde der tiefste Punkt der Höhle mithilfe von Strickleitern entdeckt. Seit 1907 ist sie eine Schauhöhle und seit 1931 Naturdenkmal.

Bild 32: Das zugehörige Schutzhaus Eisenstein hat bis auf Montag täglich geöffnet.

Der Salat war etwas zu sehr ertränkt in einer geschmacklich intensiven Sauce, aber das Surschnitzel war sehr gut.

Bild 33: Buchs-Kreuzblume.

Bild 34: Mahonie.

Bild 35: Quoten-Katze.

Ich ging weiter nach Bad Fischau, denn ein letzter Punkt stand noch auf meinem Tagesprogramm: Die im Kern romanische Pfarrkirche (St. Martin in Fischau am Steinfeld), erstmals im 9. Jahrhundert genannt.

Bild 36: Das ehemalige romanische Rundbogenportal, Wandmalerei aus dem 14. Jahrhundert.

Bild 37: Gesamtansicht mit wechselvoller Baugeschichte.

Der vorgestellte Ostturm wurde im 12. Jahrhundert errichtet wie das Langhaus. Die romanischen Fenster der Ursprungskirche sind noch unterhalb des Dachs zu erkennen, danach folgten frühgotische Spitzbogenfenster. Vermutlich in der Barockzeit dann die kleineren, neuen Bogenfenster.

Bild 38: Hinter der Kirche steht der ehemalige Karner mit romanischem Mauerwerk.

Das ursprüngliche Bodenniveau könnte tiefer gelegen haben (Halbbogen links).

Bild 39: Die Kirche ist von einem nordseitig gut erhaltenen Gadenkirchhof mit sogenannten Kirchenkellern umgeben.

Auch der restliche Ort ist ganz hübsch und zurecht ein Luftkurort.

Bild 40: Blick vom Bahnhof zum Klosterwappen.

Insgesamt eine nicht sehr lange, aber recht abwechslungsreiche Tour. Gewisses Orientierungsvermögen und GPS sind eine Hilfe, um die zahlreichen Halbhöhlen und Aussichtsfelsen zu finden. Am besten gefiel mir Karls Stein mit den Panorama-Liegen.

Bisher war ich zwei Mal in den Fischauer Vorbergen. Im Februar 2016 hab ich sie von Unterhöflein nach Wöllersdorf vollständig überschritten. Damals ging ich über den Marchgraben zur Haltestelle. Im März 2022 startete ich von Winzendorf und ging über den Engelsberg-Steinbruch weiter nach Muthmannsdorf, wo ich die romanische Kirche besichtigte. Anschließend war ich noch beim Herrgottschnitzerhaus, wo gerade ein Hundekurs stattfand. Die Region gefällt mir immer wieder gut, der vierte Besuch vielleicht mal im Frühling oder Sommer.

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