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19.07.24 Klosterwappen (2076m) über Fadensteig, Schneeberg

Eckdaten:

  • Wegführung: Losenheim Talstation (8.10) - Edelweisshütte (9.00-9.10) - Ausstieg Fadensteig (10.20) - Fischerhütte (2061m, 11.20-13.00) - Klosterwappen (2076m, 13.15) - Witzanikreuz (14.40) - Fadenweg - Edelweisshütte (15.55-16.35) - Losenheim (17.15)
  • Länge: 14,4 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 1300 hm
  • Reine Gehzeit: ca. 6,5 Std.
  • Viecher: Großer Schillerfalter, Schwalbenschwanz

Für den Tag sah es über den Bergen am späten Nachmittag gewittrig aus, wobei das Rax-Schneeberg-Gebiet eher am östlichen Rand liegen wollte. Erst hatte ich an die Weichtalklamm gedacht, aber für die Hitze wären die vollen 1500 Höhenmeter vielleicht etwas viel geworden. Zudem zieht sich der Anstieg vom Kuhschneeberg kommend ziemlich ohne Schatten. Um auch die Gewitterneigung zu berücksichtigen, entschieden wir uns für den Fadensteig. Doris geht ihn gerne, ich seit 2015 nicht mehr (damals bergab) und Werner kannte ihn noch nicht.

Bild 1: Auf geht's!

Statt dem markierten Weg gingen wir die Forstwegkehre links aus, dem Weg zunächst Richtung Breite Ries folgend. Vermeintlich mit mehr Schatten, später mit Jungwald aber ebenso viel Sonne. Dafür mit erträglicher Steigung.

Bild 2: Die Erdkröte war gut getarnt.

Bild 3: Großer Schillerfalter (Apatura iris)

Bild 4: Prächtige Farben, die je nach Einfallswinkel in kräftigem Blau erstrahlen.

Bei der Edelweisshütte füllten wir unsere Trinkflaschen am Brunnen auf.

Bild 5: Ein Husky ließ uns nicht aus den Augen dabei.

Er starrte uns minutenlang an, ohne sich zu bewegen, höchstens, um den Körperschwerpunkt etwas zu verlagern. So trippelte er ein wenig nach vorne und nach hinten, bellte aber nicht.

Bild 6: Bis er dann von seinem Podest sprang und sich in eine schattige Ecke legte.

Ein junger, unsicherer Hund also, der nicht recht wusste, was er mit uns anfangen sollte. Das Hecheln und vermeintliche "Lächeln" ist tatsächlich ein Ausdruck seiner Angst und Unsicherheit. So viel hab ich von einem Tierarzt, der sich auf das Verhalten von ängstlichen Hunden spezialisiert hat, gelernt. Leider missinterpretieren Menschen häufig die Emotionen von Hunden (Tieren) und glauben, wenn es wie ein Lächeln aussieht, dass der Hund dann positive Emotionen hätte. Es hilft jedenfalls zu erkennen, wie es dem Hund gerade wirklich geht, um etwa Bisse zu vermeiden, gerade auch mit Kindern.

Bild 7: Erste Kletterstellen am Fadensteig.

Bild 8: Da hinauf.

Bild 9: Zwischendrin ein schöner Blick zum Handlesberg gegenüber.

Bild 10: Über die sonnenexponierte Schotterflanke.

Dieses Mal kam mir dieser Abschnitt viel kürzer vor.

Bild 11: Weit unten bereits das Almreserlhaus. Im Osten war es recht dunstig.

Bild 12: Alpen-Mohn (Papaver alpinum)

Bild 13: An das Seil bei der Querung konnte ich mich nicht mehr erinnern.

Es war nicht straff gespannt, also konnte man nur Einzeln rüber gehen. Tatsächlich bestand es im November 2015 auch schon, war damals aber vielleicht straffer gespannt.

Bild 14: Über die Rampe und immer wieder Gehgelände.

Bild 15: Fetthennen-Steinbrech vermutlich.

Bild 16: Glockenblumen darunter.

Bild 17: Der Tiroler war schneller als wir.

Nach eigenen Angaben war das seine erste Tour diese Saison über 1000m Höhe. Er spazierte hinauf als würde er im Park spazieren gehen. Respekt vor dieser Grundkondition!

Bild 18: Hier sieht man deutlicher die Mohn-Art bei den Knospen.

Nach etwas mehr als einer Stunde Gehzeit waren wir bereits beim Ausstieg angelangt. Bis dahin verlief der Anstieg teilweise im Schatten und so machte die Hitze nichts aus.

Bild 19: Beim Ausstieg mit noch guter Sicht Richtung Mürzsteger Alpen:

Links Rax-Hochplateau mit flachen Quellwolken, dahinter Schneealm, Donnerwand, Großer Sonnleitstein, Lahnberg und der Göller-Obersberg-Gipfelzug.

Bild 20: Eine Diamond DA62, ein leichtes Aufklärungsflugzeug oder Business Jet.

Davon flogen zwei Maschinen an uns vorbei.

Bild 21: Ein Setter begleitete mit etwas Abstand einen Trailrunner am Weg zum Gipfel.

Beide hatten ein ähnliches Tempo drauf. Den durchtrainierten Unterschenkeln des Läufers nach, ging er diese Route regelmäßig und trainierte vielleicht für den Berglauf, der am Fadensteig noch stattfinden soll.

Wir kehrten erst auf ein Bier auf der Terrasse ein, wo wir vor dem ersten Ansturm von den Zahnradbahn-Benutzern ankamen.

Bild 22: Beim Klosterwappen die Aktion...

Bild 23: ... und das Ergebnis:

Ein Wort zur Bewölkung: In der Früh fast wolkenlos, dann vermehrt flache Quellwolken, wodurch es beinahe unangenehm kühl war, aber keine unmittelbar bedrohlichen Quellwolken.

Bild 24: Gipfelfoto.

So hab ich es immerhin zwei Mal innerhalb eines Monats auf den höchsten Berg Niederösterreichs geschafft.

Bild 25: Bergab hatten wir drei Möglichkeiten, die zum Witzanikreuz war vermutlich am längsten, dafür flachsten.

Das war auch gut so, denn bergab spürte ich noch den Muskelkater in den Oberschenkeln von der Wanderung davor und war ganz froh, dass keine steileren Passagen mehr dabei waren. Unten das ausgedehnte Kuhschneeberg-Plateau, das sich eher im Herbst und Winter lohnt.

Bild 26: Bereits am Fadenweg: Ein Schwalbenschwanz.

Bild 27: Speichersee, Fischteich, was auch immer, das den Voisbach auf der Tränkwiese aufstaut.

Bild 28: Zungenblunzenwurst auf der Edelweisshütte.

Das Essen kann man weiterempfehlen. Dann kamen drei Leute, ein Mann mit schwarzem Zylinderhut. Er setzte sich ungefragt an unseren Tisch, legte einen Zettel auf den Tisch, sagte er hätte Geburtstag, "I am Bürgermeister von ...." und wollte mit uns ein Selfie machen. Wir lehnten etwas verdutzt ab. Anscheinend spielte er auf irgendeine alte Serie an, die ich nicht kannte. Ich fand es bissl übergriffig, hatte nämlich kein Interesse daran, dass mein Bild mit Wildfremden dann auf Social Media herumgeistert. Leute gibt's...

Bild 29: Über uns verdusterte sich der Himmel, ausfasernde Cirren.

Ich schaute aufs Wetterradar, die Vorahnung trügte nicht. Von Westen näherte sich langsam, aber stetig eine breite Gewitterfront.

Bild 30: Blick Richtung Puchberger Becken.

Zum Abstieg wählten wir den steilen Normalweg, während hinter uns das Donnergrollen häufiger wurde. Wir kamen aber noch trocken an.

Bild 31: Lahningries.

Minuten, nachdem wir von Losenheim zurückfuhren, setzte dort Starkregen ein.

Bild 32: Ein letzter Blick zurück offenbarte, wie der Himmel die Schleusen öffnete.

Das hatte zeitlich wieder einmal perfekt gepasst. Danke für Eure Begleitung und Anfahrt!

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