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05.02.23 Waxriegelhaus (1361m) ab Prein an der Rax, Raxalpe

Eckdaten:

  • Wegführung: Prein an der Rax (8.50) - Hütte Prein a.d.Rax 8 (10.00) - Waxriegelhaus (11.20) - Griesleitengraben (12.40) - Preinrotte (14.50)
  • Länge: 11,2 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 670 hm
  • Reine Gehzeit: 5,5 Std.
  • Viecher: Katze, Amsel

Erste Schneeschuhtour im neuen Jahr und das erste Mal weiter weg von der Zivilisation. Entgegen früherer Schneeschuhtouren war es eine ziemliche Stapferei, selbst abwärts, also eher ein gutes Konditionstraining und weniger Genuss. Aber auch das muss zwischendurch sein.

In Payerbach war ich der einzige Fahrgast im Bus nach Prein an der Rax, wo ich bei der Endhaltestelle ausstieg. Dort lag schon genug Schnee.

Bild 1: So konnte ich direkt beim Beginn des Wanderwegs anlegen - zu meinem Leidwesen ohne Spur.

Bild 2: Auch in Prein an der Rax gibt es ebene Flächen, wie für diesen Fußballplatz.

Bild 3: Ausgesprochen mühsame Spurarbeit, da ich mit jedem Schritt tief einsank.

Bild 4: Bei der Grabenquerung wich ich etwas vom markierten Weg ab.

Bild 5: Nach über einer Stunde erreichte ich nach äußerst anstrengender Spurarbeit das ehemalige Alpengasthaus Gruber..

Zu dem Zeitpunkt hatte ich meinen ursprünglichen Plan, übers Gscheid zum Tratenkogel und Windmantel zu gehen, bereits aufgrund des Schnees verworfen. Der Weg dorthin war sicher nicht gespurt, stark verweht und ich wäre kaum vorangekommen.

Bild 6: Dort verzweigt es sich.

Von rechts kommt der Weg vom Preiner Gscheid und hinab in den Rettenbachgraben, der bei Schneeschmelze und Hochwasser nicht begehbar ist.

Bild 7: Ich ging bergauf, wo es ein paar ältere Schneeschuhspuren gab.

Bild 8: Das letzte Stück am Kamm war schon wieder so verweht, dass ich spuren musste.

Bild 9: Während ich kurz pausierte, überholte mich ein Tourengeher.

Bild 10: Gewaltige Schneemengen.

Bild 11: Erkennbar auch wie niedrig die Markierung über der Schneedecke hing.

Mit der Spur wurde es ein wenig leichter.

Dann kam ein kurzer Steilaufschwung am Kamm, der ziemlich eingeweht war, da hatte ich schon etwas größere Mühe, vorwärts zu kommen.

Bild 12: Hier wars windig, dafür etwas festerer Untergrund. Im Hintergrund bereits der Waxriegel.

Bild 13: Komplett eingeschneite Hütte.

Bild 14: Waxriegelhaus (1361m), mein Ersatzziel.

Von der anderen Seite vom Preiner Gscheid her kamen einige Tourengeher. Offen war auch, aber ich hatte genug Verpflegung dabei.

Bild 15: Geflankerl, während ich zum Windmantel und Tratenkogel (Bildmitte) schaute, das hätte sich anständig gezogen.

Eigentlich wollte ich den markierten Weg nehmen, der direkt vom Waxriegelhaus schräg am Hang entlang in den Griesleitengraben hinabführt. Doch auch dieser Weg war nicht gespurt.

Bild 16: Nach etwa hundert Metern gab ich an dieser Stelle auf.

Ich sank hüfthoch ein und kam nicht vorwärts. Alleine zu riskant und bergab wärs auch kein Vergnügen geworden.

Also zurück zum Aufstiegsweg und dort, wo der windausgesetzte Kamm war, auf den Forstweg, der naturgemäß ebenfalls zu spuren war. Nach kurzer Zeit kamen mir ein Tourengeherpärchen entgegen, das sich fürs Spuren bedankte. Ich hätte mich auch gerne bedankt, aber die Skispur bot keinen Halt und im Prinzip musste ich weiter die volle Spurarbeit leisten.

Bild 17: Hier konnte ich eine Kehre abkürzen, mit schönem Blick auf die Preinerwand.

Bild 18: Links Königschusswand, rechts Preinerwand mit Haidsteig am linken Felsrand, dazwischen Preiner Gschütt mit dem Holzknechtsteig.

Bild 19: Rechts die beiden Mugel Johanneskogel (1206m) und Bärenriegel (1185m).

Bei stabileren Schneeverhältnissen wären das schöne Ersatzgipfelziele gewesen, aber ich war vom Bergabspuren schon so geschlaucht, dass ich nur noch ins Tal kommen wollte.

Bild 20: Otto Pehofer-Ring (1983), was immer das bedeuten mag.

Nahe des Habsburghauses sieht man am Weg zum Zikafahnlgraben noch die Umrisse der alten Pehofer-Alm, wo gegen Ende des 19. Jahrhunderts das "Pehofer-Muatterl" lebte, die Dame soll 27 Jahre dort gewohnt haben, ohne in der Zeit einmal ins Tal gekommen zu sein. Meine Sympathien hat sie, das würde mir auch gerade sehr gut tun.

Bild 21: Sanft und mühsam bergab, aber beeindruckende Landschaft, die entschädigt.

Bild 22: Die letzte Kehre in den Griesleitengraben durfte ich durch den Wald abkürzen.

Bild 23: Blick in den schneegefüllten Langermanngraben.

Bild 24: Die Talsohle hatte ich erreicht.

Ich hatte schon länger einmal vorgehabt, die Südausläufer der Rax zu beschreiten vom Preiner Gscheid bis Gsolhirn, vielleicht diesen Sommer.

Bild 25: Die heimtückische Forstwegböschung.

Während die Tourengeher scheinbar mühelos drüberkamen, brach ich hüfthoch ein und konnte mich gerade so befreien.

Bild 26: Rückblick.

Bild 27: Am Ende des begehbaren Grabens wechselte die Spur zum Forstweg zurück.

Bild 28: Bei der Abzweigung Richtung Preiner Wand und Haidsteg legte ich noch einmal eine Pause ein.

Ich setzte gerade zum Schluck Tee an, als von hinten das Tourengeherpärchen angeschossen kam. Dabei hab ich mich so erschrocken, dass ich den Tee verschüttete und die Nase durchspülte. Der Vordermann rief "Sorry!" beim Vorbeifahren. Ich war tatsächlich sehr in Gedanken versunken gewesen.

Bild 29: Schöner Platz in der wärmenden Februarsonne oberhalb vom Griesleitenhof.

Im Hintergrund links Kaltenberg (1302m), dahinter Windmantel (1535m). Von dort wollte ich eigentlich weglos absteigen, wo ich 2016 bei einer Schneeschuhtour einmal aufgestiegen bin.

Bild 30: Lange Eiszapfen.

Als ich die geräumte Straße erreichte, bemerkte ich erst, dass es die Aufstiegshilfe (den Bügel) derart verbogen hatte, das sich nicht gerade steigen konnte. Alleine konnte ich das nicht mehr zurückdrücken, zudem hatte es den Seitenzacken aus der Verankerung gehoben, mehrere Befestigungsschrauben fehlten. Das war also die letzte Tour mit den inzwischen zehn Jahre alten Schneeschuhen, danach hab ich mir die VRT25 gekauft.

Bild 31: Rückblick zur fast wolkenfreien Preinerwand mit Gipfelkreuz.

Im Tal angekommen hatte ich jetzt reichlich Zeit, so früh wollte ich nicht unten sein, der nächste Bus fuhr erst in anderthalb Stunden. Aber das war nicht schlimm. Ich spazierte noch etwas den Ort hinab, das tat ganz gut zum Auslockern nach dem stundenlangen kräftezehrenden Spuren.

Bild 32: Die Katze ließ sich die Sonne auf den Rücken scheinen.

Ich hatte schon das Tele ausgefahren, als ich nebenan eine alte Frau sah, die aus dem Fenster in meine Richtung sah. Wir unterhielten uns kurz, sie war beeindruckt, dass ich alleine bei dem Schnee unterwegs war. "Ich bin neunzig Jahre alt, ich muss nicht mehr auf dem Berg." Dafür sah sie noch ziemlich rüstig aus. Wir verabschiedeten uns, sie schloss das Fenster und ich konnte die Katze fotografieren.

Bild 33: Amseldame im schicken Frühlingsmantel.

Bevor ich die Bushaltestelle Preinrotte erreichte, fragte mich noch ein Autofahrer, ob er ich mich mitnehmen soll, aber ich genoss die Landidylle und war warm genug angezogen, um die knappe dreiviertel Stunde bis zum Bus zu warten, großteils in der Sonne. So konnte ich noch ein paar Vorräte vernichten.

Bild 34: Auf der Rückfahrt mit dem Handy gezoomt durch die Zugscheibe.

Das war einer der kürzeren Schneeschuhtouren der letzten Jahre, aber zugleich eine der anspruchsvollsten, was Spurarbeit betraf. Höher als das Waxriegelhaus wollte ich wegen der Lawinengefahr nicht und für Querfeldeingehen war es mir zu riskant aufgrund des grundlosen Schnees. Aber auch solche Touren sind wichtig, als Konditionstest und zu lernen, wann man besser umdreht.

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