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05.10.23 Rundfahrt "Grüner Veltliner" im Weinviertel ab Enzersdorf bei Staatz

Eckdaten:

  • Wegführung: Enzersdorf bei Staatz Hst. (9.35) - Ruine Staatz (10.00) - Kottingneusiedl - Wildendürnbach (1. Pause) - Galgenberg (11.45) - Pottenhofen - Ottenthal - Falkenstein (2. Pause, 12.50-13.20) - Poysbrunn - Poysdorf - Kleinhadersdorf (3. Pause) - Altruppersdorf - Ameis (15.50) - Enzersdorf bei Staatz (16.00)
  • Länge: 65,5 km (zzgl. 6km Anfahrt zum Bahnhof)
  • Höhenmeter (Aufstieg): 670 hm (700hm mit Ruine)
  • Reine Fahrtzeit: 4,5 Std.
  • Viecher: 2 Katzen, Fasane

Radtour mit Günter. Nach einem frischen Morgen mit niedrigen einstelligen Tiefstwerten im Weinviertel starteten wir bei Enzersdorf bei Staatz.

Bild 1: Erster Programmpunkt war der Staatzer Berg.

Der Berg gehört zur Waschbergzone, die sich mit Kalkklippen vom Waschberg über den Michelberg, die Leiser Berge über Falkenstein bis zu den Pollauer Bergen zieht. Im 11. Jahrhundert wurde die Burg errichtet und 1645 von den Schweden zerstört. Die Hänge beherbergen aus Naturschutzsicht wertvolle Felssteppen und Trockenrasen.

Bild 2: Neoromanische Pfarrkirche (1907 geweiht).

Der Turm im Osten wurde laut Inschrift von Pfarrer Erhard Schilch im Jahr 1412 erbaut. Das Pfarrgebäude war ursprünglich eingeschoßig und wurde 1787 erhöht.

Bild 3: Rustikaler Aufstieg zur Ruine auf 332m Seehöhe.

Die Burg 1072 errichtet, ein Pucho de Stoz scheint als Zeuge auf.

Bild 4: Reste der Anlage.

Bild 5: Ausblick nach Norden:

Rechts der Waldgebiet westlich von Falkenstein, das wir gänzlich umrunden werden bei unserer Rundfahrt. Im Nordwesten konnte man weit bis nach Südmähren schauen. Auffallend dort nur der dreckige Dunst in den Niederungen, der die Fernsicht begrenzte.

Bild 6: Nördliches Weinviertel.

Bild 7: Reste des Bergfrieds, Blick nach Westen: Im Hintergrund der Buchberg (417m) bei Mailberg.

Bild 8: Buchberg rechts und die ausgedehnte Waldzone östlich von Hollabrunn links.

Bild 9: Blick nach Südwesten: Links schauen knapp die Leiser Berge mit dem Buschberg über die Anhöhen.

Bild 10: Im Südosten die Kleinen Karpaten in ca. 60km Entfernung.

Bild 11: Die Geschichte der Burg an der Fassade.

Bild 12: Handyfoto von den Resten des oberen Torbogens.

Im Hintergrund der Falkensteiner Wald, von rechts würden wir später am Nachmittag zurückkommen.

Bild 13: Devin (Maidenberg), mit 554m der höchste der Pollauer Berge, rechts Stolová hora (458m, auch Tafelberg)

In Wildendürnbach legen wir die erste Rast ein, mit gutem Nusskipferl vom Nah und Frisch. Nicht so picksüß wie in Wien.

Bild 14: Kellergasse am Galgenberg (255m).

Bild 15: Idylle pur.

Bild 16: Pollauer Berge aufgereiht im Hintergrund

Kürbisse aufgereiht im Vordergrund. Mein erster selbstironischer Kommentar: Waren Autisten unter den Erntehelfern?

Bild 17: Richtung Pottenhofen fuhren wir kurzzeitig geradewegs auf Tschechien zu.

Bild 18: Mikulov mit dem mächtigen Schloss, das heutige Aussehen stammt aus den Jahren 1719-1730.

Am höchsten Punkt des Heiligen Bergs (Svatý kopecek, 363m) steht die 1623 erbaute St.Sebastian-Kirche. Seit 2010 startet hier der Jakobsweg.

Bild 19: Ab Mittag nahmen die ausgedehnten Altocumulusfelder zu und schoben sich immer öfter vor die Sonne.

Zusammen mit dem lebhaft auffrischenden Westwind kam mir beinahe das Frösteln, aber vor allem im Ostteil der Strecke gab es genügend fiese Gegensteigungen, bei denen ich schnell wieder ins Schwitzen kam.

Bild 20: Rast bei der berühmten Kellergasse von Falkenstein.

Unser Pech: Die ganze Straße war Baustelle, der Asphalt wurde gerade aufgegraben. Nicht gerade das ruhigste Platzerl und alle Heurigen geschlossen. Einer hatte aber zur Selbstbedienung offen. So günstige Preise für einen Weißen Spritzer werde ich nie wieder sehen.

Bild 21: Im Schatten hielten wir es nur kurz aus, Günter wechselte bald auf die Sonnenseite.

Bild 22: Die Gasse bergauf.

Bild 23: Ruine Falkenstein und Pfarrkirche.

Rechts das gelbe Gebäude ist der historische Pfarrhof, eine ehemalige Wehranlage aus dem 12. Jahrhundert. Die frühbarocke Saalkirche wurde um 1050 gemeinsam mit der Burg errichtet. Auffallend ist besonders der wuchtige Kirchturm im Südosten mit romanischen Untergeschossen und gotischem Obergeschoss.

Bild 24: Panorama.

Vor fast genau vier Jahren stand ich hier mit Wolfgang und habe den Ausblick ebenfalls genossen. Damals war die Herbstfärbung nach einem normalen Herbstbeginn mit kalten Nächten allerdings schon fortgeschritten. Mit dem extrem warmen September fehlte die Färbung dieses Mal.

Bild 25: Bild von Günter: Bremer Stadtmusikanten im Märchendorf Poysbrunn am Ausgang einer engen Kellergasse.

Der Ortsname leitet sich von slawisch Bojan ab, früher hieß der Ort Poisbrunn, wie die Inschrift einer ehemaligen Milchgenossenschaft verriet.

Bild 26: Kreativ.

Bild 27: Rückblick von einer Anhöhe bei Poysbrunn nach Falkenstein.

Bild 28: Der berühmte Sockenweg.

"Der VVG (Verein zur Verzückung von Geruchsnerven) erinnert in einer Art Gedenkausstellung an den verlorenen Socken, den wir ja alle zu beklagen haben."

Bild 29: Blick nach Südosten, im Hintergrund die Kleinen Karpaten.

Im Vordergrund im Einschnitt liegt Herrnbaumgarten. Den Abstecher samt Gegensteigung sparten wir uns, sondern fuhren direkt weiter nach Poysdorf.

Dort holten wir uns ein Ananas-Frucht-Eis, anderes gab es nicht mehr, im Winter wird die Eisbox im Supermarkt nicht mehr befüllt. Die nächste Bank fanden wir erst in Kleinhadersdorf gegenüber der St. Rochus Kirche, direkt bei der Hauptstraße. Dabei konnten wir den Bauarbeiten gegenüber bei Flämmarbeiten zusehen.

Die Radroute machte dann noch einen fiesen Schlenker nach Nordwesten bis Föllim und Altruppersdorf mit einzelnen Gegensteigungen, wo ich kurz geschoben habe, weil die Oberschenkel keine Kraft mehr lieferten.

Bild 30: Ursprünglicher Kirchenbau aus dem 12. Jahrhundert, später barocker Anbau, im 18. Jahrhundert durch das südliche Seitenschiff erweitert.

Den letzten Schlenker über Waltersdorf bei Staatz sparten wir uns und fuhren direkt auf der Bundesstraße bis zum Bahnhof, wo wir 20 Minuten vor der Abfahrt des Zuges eintrafen.

Track (ich ließ die AMAP mitlaufen, Wandersymbol bitte ignorieren)

Auch wenn mir am Ende die Kraft ausging und mit dem Gegenwind und bergauf ziemlich schnaufen musste, hat es Spaß gemacht und die Gegend ist immer wieder einen Ausflug wert. Da kamen auch für einen Tag richtig Urlaubsgefühle auf. Danke für den Vorschlag Günter!

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