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20.11.23 Steinkampl (505m), Priefamtannkogel (502m), Großer Buchkogel (509m), Höllensteinhaus (645m), Wienerwald

Eckdaten:

  • Wegführung: Alland Hauptplatz (9.50) - Steinkampl (505m, 10.35) - Priefamtannkogel (502m, 10.45) - Grub (11.10) - Dornbach (12.30) - Großer Buchkogel (509m, 13.10) - Sittendorf (13.40) - Neuweg - Höllensteinhaus (645m, 14.50-15.05) - Gaisbergwiese - Kaltenleutgeben (16.00)
  • Länge: 20,3 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 780 hm
  • Reine Gehzeit: ca. 5,5 Std.
  • Viecher: 2 Rehe

Ursprünglich wollte ich von Heiligenkreuz starten, dann fiel mein Blick auf den Priefamtannkogel, einen sehr originellen Bergnamen, und ich beschloss, die Runde etwas zu erweitern. Wetterlage: Lebhafter Westwind, ständig wechselnde Bewölkung (fotografisch eine Herausforderung), recht mild und bis auf ein paar Regentropfen in der Früh trocken.

Bild 1: Wanderungen starten derzeit öfters mit einem Regenbogen.

Bild 2: Rückblick: Links der Buchkogel (478m), im Hintergrund Richtung Hocheck Schauerwolken.

Bild 3: Die Ahornbäume leuchten derzeit noch.

Bild 4: Über eine Schneise zum ersten Gipfel

Bild 5: Nur etwa zehn Meter entfernt zwei Rehe, leider hab ich nurmehr den Popsch erwischt.

Bild 6: Der Steinkampl heißt nicht ohne Grund so.

Bild 7: Größere Felsgebilde am Westkamm.

Bild 8: Ein stattlicher Steinmann am höchsten Punkt.

Bild 9: Gegenüber Anninger in voller Länge.

Bis hierhin konnte ich das Dornengestrüpp und den verbuschten Kamm noch gut umgehen, auf dem breiten Bergrücken war dann aber Schluss und ich stieg nordwärts zu einem Forstweg ab, der ansteigend praktisch am Priefamtannkogel vorbeiführt.

Bild 10: Unscheinbarer Steinmann ohne Aussicht.

Die Rotte Priefamtann, die zur Gemeinde Heiligenkreuz gehört, hieß früher Priventhan. 1832 hatte der Ort drei Häuser. Vermutet wurde, dass diese frei von Abgaben waren, was vom keltischen Begriff priven abgeleitet wurde.

Bild 11: Wildfütterung, das Verbotsschild sah man nur von unten kommend, sorry.

Nach der Wildfütterung gelangte ich bald auf einen Forstweg und von dort auf den markierten Weg zwischen Alland und Grub.

Bild 12: Leonardikapelle aus dem Jahr 1895 im Neorenaissancestil erbaut.

Von Grub weg wollte ich eigentlich das Hocheck (443m) mitnehmen, der in der OpenTopoMap (OTM) eingezeichnete punktierte Weg war ein Forstweg, der als Reitweg ausgeschildert war. Nach der ansteigenden Kehre scheiterte ich allerdings an ...

Bild 13: ... diesem Gatter:

Es dauert ein wenig, bis man begreift, was ursprünglich auf dem Schild stand. Und erst zuhause sah ich am Foto, dass das links ein verrostetes Drehkreuz war, vielleicht hätte ich sogar durchgehen können. Oben lief aber ein hoher Zaun entlang und auch über den Gipfel. Bei einem weiteren Anlauf weglos den Waldhang hinauf hörte ich unmittelbar oben hinterm Zaun Waldarbeiter und versuchte es daher erst gar nicht. Im Ort Grub selbst war mir nämlich bereits der Fetisch zu Verbotsschildern aufgefallen. Mit solchen Landbesitzern legt man sich besser nicht an.

Bild 14: Kein Gipfel, dafür etwas wärmende Sonne unterhalb des Gipfelhangs.

Kurz schöpfte ich nochmal Zuversicht, den Gipfel doch noch zu erreichen, doch die Steigspur endete bei einer weiteren Wildfütterung (mit Kamera), dahinter nur dichtes Jungbaumdickicht.

Bild 15: Im Vordergrund der Talübergang über den Sattelbach, dahinter zwei Erhebungen, die ich nicht zuordnen kann.

Bild 16: Entlang vom Dornbach.

Der markierte Weg quert hier den Dornbach über eine kleine Betonbrücke, während der Forstweg vom Bach überströmt wird. Ein sehr alter Weg offenbar. Er verläuft gelb markiert eigentlich auch im Talgrund, ist dort aber so verwachsen durch den Jungtannenwald, dass man ihn nicht mehr erkennen konnte. Kurz vor einer weiteren Brücke stieg ich weglos in den Talgrund hinab, denn ...

Bild 17: ... diesen idyllischen Platz wollte ich mir nicht entgehen lassen.

Hier hätte ich einige Zeit verweilen können, wenn der Wind nicht so stark geblasen hätte.

Bild 18: Im Baumstamm ein Bildstock und kleinem Garten mit eisernem Kreuz.

Obwohl in der Karte nicht benannt, dürfte es sich um einen sehr alten Wallfahrtsweg handeln, der hier zwischen Dornbach und Heiligenkreuz verläuft.

Bild 19: Rechts der unscheinbare Weinberg (475m), links der Festleitenberg (516m).

Bild 20: Trockenrasen auf den Erhebungen rechts vom Weinberg.

Eine botanisch nicht uninteressante Region, vielleicht einmal wert, sie im Frühjahr aufzusuchen.

Bild 21: Rückblick auf den Ort Dornbach.

Bild 22: Blick auf den Höppelberg (560m) im Naturpark Sparbach

Bild 23: Sparsam eingesetzte Pastellfarben.

Bild 24: Über Forstwege und zum Schluss weglos fand ich zum Großen Buchkogel (509m) samt KT-Stein.

Den Steinmann hab ich selbst gesetzt. Der Buchkogel ist in der Umgebung deutlich abgehoben durch eine etwa fünf Meter hohe Geländekante mit Gras statt Waldboden.

Beim eher zufälligen, weglosen Abstieg nach Nordosten wurde es dann spannend, denn ich stieß unerwartet auf ...

Bild 25: ...stattliche Felsgebilde, die in der OTM nicht eingezeichnet waren.

Bild 26: Stark bemooste Blöcke.

Bild 27: Von unten noch eindrucksvoller.

Einzelne, größere Blöcke lagen auch noch weiter unten.

Weglos stolperte ich den schönen Buchenwald hinab, bis ich bei einem Weg westlich von Sittendorf wieder in die freie Landschaft trat.

Bild 28: Links der Rohrkogel (516m) mit der auffallenden Kegelform, oberhalb der besonnten Weide steht der Sulzberg (608m).

Bild 29: Blick über den Talgrund mit Sittendorf im Vordergrund hinweg, rechts nördliche Anninger-Ausläufer.

Bild 30: Bei der Pfarrkirche rastete ich noch einmal.

Vor über zehn Jahren kamen wir, damals zu viert, hier vorbei, bei unserer Wallfahrtswanderung von Rodaun nach Mariazell. Erinnerungen habe ich kaum mehr an die Strecke.

So auch nicht an die Pfarrkirche, die historisch interessant ist: Das Langhaus ist im Kern romanisch, wurde um 1700 nach Westen erweitert und umorientiert. Der Turm steht auf der ehemaligen Ostapsis, was am Gemäuer noch gut erkennbar ist. Im Sockel ist der Turm ebenfalls romanisch. Über einen Treppenabgang kann man durch ein versperrtes Gitter in die Gruft unter dem Langhaus schauen, die wahrscheinlich im 18. Jahrhundert angelegt wurde.

Bild 31: Immer wieder faszinierend, wie die Natur bei widrigsten Bedingungen gedeihen kann.

Bild 32: Eventuell Ringloser Hallimasch (Armillaria tabescens)

Bild 33: Burg Wildegg, zwischen 1136 und 1188 erbaut, seit 1923 im Privatbesitz durch katholische Wandervereine.

Bild 34: Je höher ich stieg, desto stiller wurde es.

Bild 35: Die Schatten wurden länger...

Bild 36: Mit der Sonne im Rücken am wohl schönsten Wegabschnitt.

Bild 37: Oberhalb vom Hof Neuweg am Wallfahrtsweg.

Hier hab ich vor zehn Jahren auch ein Foto gemacht, weil mir damals schon die idyllische Lage des Hofs imponierte. Mögen es nicht wieder zehn Jahre werden, bis ich hier vorbeikomme.

Bild 38: Auch die Aussicht wusste hier zu gefallen, mit dem ersten Schneebergblick.

Ich zog noch einmal an und erreichte kurz vor 15 Uhr das Höllensteinhaus. Da es geschlossen hatte und ich nicht wusste, ob es den offenen Kühlschrank wie vom Pächter davor noch gab, hatte ich mein eigenes Getränk dabei. Der Kühlschrank war aber tatsächlich frei zugänglich, immerhin vier verschiedene Biersorten. Leider kein Hainfelder Bier mehr (r.i.p.), dafür Weitra, und auch größeres Angebot an alkoholfreien Getränken. Als ich die Hütte verließ, kam gerade der Pächter mit dem Bus und ließ den Hund raus, der offenbar hinter der Tür gewartet hatte. Dieser verabschiedete sich mit einem unüberhörbaren Bellen von mir.

Bild 39: Abendsonne.

Bild 40: Gießwände im Vordergrund, im Hintergrund Hundsheimer Berge, Flugsicherungstower.

Bild 41: Letzte Sonnenstrahlen trafen auf die Skyline von Wien, gesehen von der Gaisbergwiese.

Bei gutem Licht wählte ich dieses Mal nicht den schmalen Steig, der direkt bei der Kirche in Kaltenleutgeben herauskam, sondern ging nach links am Reithof vorbei und die Waldgasse hinab bis zum Gasthof Kaiserziegel, wo ich Punkt 16 Uhr ankam.

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