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09.11.23 6-Gipfel-Runde mit Peilstein (716m), Wienerwald

Eckdaten:

  • Wegführung: Weissenbach-Triesting Hst. (9.00) - Weinberg (530m, 9.25) - Tassberg (597m, 10.35) - Festenberg (593m, 11.20) - Hafnerberg (11.50) - Hollerberg (607m, 12.50) - Kienberg (681m, 13.35) - Holzschlag (13.55) - Peilstein-Aussichtsplattform (716m, 14.20) - Gipfelkreuz (14.30-14.50) - Neuhaus - Weissenbach-Triesting Hst. (16.05)
  • Länge: 22,5 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 1000 hm
  • Reine Gehzeit: ca. 6 Std.
  • Viecher: 6 Katzen, Mauerläuferin, 3 Rehe, Kraniche am Himmel

Inspiriert durch Wanderfreund Wolfgang, der sich durch meine erste Peilstein-Runde im Herbst 2021 inspirieren ließ, entwickelte ich spontan diesen Tourenvorschlag, um noch einmal in den Genuss bunten Herbstlaubs zu kommen. Der Plan ging auf und bescherte einen Tag voller spannender und kurzweiliger Eindrücke. Ich startete pünktlich um neun bei der Endhaltestelle der Leobersdorfer Bahn in Weissenbach-Triesting.

Bild 1: Reifansammlungen auf der schattigen Wiese, der Südhang vom Weinberg bereits in der Sonne.

Das erste Gipfelziel war der Weinberg mit der weithin sichtbaren Sendeanlage, einfach erreichbar über Forstwegsysteme.

Bild 2: Kurzer gratähnlicher Gipfelaufschwung von Süden.

Bild 3: Neben einem Jägersitz bot sich ein prächtiger Blick ins mittlere Triestingtal.

Die Dunstschichten zeigten deutlich zwei Temperaturinversionen an, eine flache weiter unten und eine markantere mit merklicher Erwärmung auf etwa 500m Höhe, die ich beim Durchsteigen deutlich gemerkt hatte. In Bildmitte hinten Pfarrkogel (470m) und Großer Jauling (464m), am Horizont rechts schaut das Ödenburger Gebirge bei Sopron in 50km Entfernung durch.

Bild 4: Abstieg über einen märchenhaften Herbstwald.

Bild 5: Eventuell ein Aschgrauer Misttintling (Coprinopsis cinerea)

Bild 6: Herbstsonne macht Schlank.

Bild 7: Die abgeholzte steile Ostflanke des Weinbergs.

Bild 8: Bodenfrost auch auf rund 440m Seehöhe, dahinter Anhöhen zwischen Furth und Weissenbach.

Bild 9: Burg Neuhaus aus dem 13. Jahrhundert über dem gleichnamigen Ort.

Bild 10: Schopftintlinge in verschiedenen Entwicklungsstadien.

Bild 11: Fad waren die Forstwege nicht an diesem Tag.

Bild 12: Im Anstieg zum Tassberg diese unbekannte Anlage.

Ehemaliger Bunker? Ich hab nichts darüber gefunden.

Bild 13: Der Weg war das Ziel ...

Bild 14: ...denn am Gipfel befand sich nichts. Daher baute ich einen kleinen Steinmann.

Für den Abstieg wählte ich die weglose Nordseite. Dort sollte es weiter unten wieder Wegspuren geben, die ich dann auch fand.

Bild 15: Von einer ausgedehnten Wiese ein erster Blick zur Felswand am Peilstein (716m) und zum Hollerberg (607m) links.

Bild 16: Zunächst aber geradeaus: Vor mir bereits der Festenberg, mein nächstes Ziel.

Bild 17: Zwischendurch ein prächtiger Schneebergblick, rechts das obere Raxplateau.

Danach versuchte ich auf gleicher Höhe bleibend den Forstweg zu erwischen, der unterhalb des Festenbergs begann und direkt auf den Gipfel führen sollte. Ich fand ein kleines Steiglein und einen breiten Weg, der lückenlos zum Forstweg leitete.

Bild 18-22: Ohne Kommentar. Einfach genießen.

Bild 23: Ein Schwung Kraniche bahnte sich lautstark ihren Weg nach Westen.

Wenn ich nur ein paar Sekunden länger gewartet hätte, dann hätte ich noch einen Schnappschuss mit einem querenden Flugzeug erwischt.

Bild 24: Vom Festenberg ins obere Triestingtal

Im Vordergrund die beiden zusammengewachsenen Ortschaften Altenmarkt und Thenneberg, links hinten die Araburg, deren Bergfried mit bloßem Auge gut erkennbar war.

Bild 25: Fundamentrest einer ehemaligen Aussichtswarte am Festenberg (auch: Vestenberg).

"Im Jahre 1925 wurde beim späteren Heimkehrerbründl ein großes Sommerfest gefeiert, zu dem ca. 3000 Festgäste, teils mit Sonderzügen aus Wien, angereist waren. Der Erlös der Veranstaltung wurde zum Bau einer Aussichtwarte auf dem Vestenberg verwendet, die jedoch nach einigen Jahren wieder einstürzte. Noch heute liegen auf dem Berg Holzbalken der eingestürzten Konstruktion." (Quelle: Marktgemeinde Altenmarkt an der Triesting). Ein Bild zeigt die Aussichtswarte vor 1938.

Bild 26: Fundamentreste einer Wehranlage oder eines Wohnturms am Gipfelplateau.

Eine Burg soll zwischen dem 12. und 14. Jahrhundert bestanden haben.

In der OpenTopoMap ist ein Steiglein eingezeichnet, das nordöstlich ohne Umwege hinabführt. Das fand ich auch auf Anhieb, eigentlich ein aufgelassener Forstweg, der mit dem Bau eines breiteren Forstwegs abgeschnitten wurde.

Bild 27: Hafnerberg.

Eigentlich wollte ich zwischen den Höfen direkt zum Hollerberg queren, aber da befanden sich einige eingezäunte Weiden dazwischen. Lieber keine unnötigen Umwege und freilaufende Hunde, also ging ich ein kurzes Stück des Wallfahrtswegs durch Hafnerberg. Der Umweg lohnte sich:

Bild 28: Auf frischer Tat ertappt.

Auch Katzen sind nicht immer vorsichtig. Diese hatte sich die rechte Pfote leicht blutig geschnitten am spitzen Zaun. Sie machte dann Sprechlaute, aber nicht in meine Richtung, sondern ...

Bild 29: ...weil sich eine weitere Katze näherte:

Die schwarze Katze begrüßte die weißbraune Katze mit einem sanften Kopfstoß, warf sich dann mehrfach auf den Boden.

Bild 30: Die weißbraune Katze setzte sich ungerührt in die Sonne.

Später schlich die schwarze Katze noch ein paar Mal um mich herum, aber strich nicht an meinen Beinen, sondern legte sich ausgestreckt neben die weißbraune Katze und berühte sie mit den Hinterbeinen am Hinterteil. Die weißbraune Katze maunzte und schlich sich langsam davon.

Bild 31: Diese Katze saß lieber im Schatten.

Bild 32: Der goldene Herbst neigt sich seinem Ende zu.

Bild 33: Vom "Erlebnisweg" Peilstein Richtung Wallfahrtskirche.

Hinter mir gingen zwei Frauen mit einem Pferd am Strick und einen Terrier ohne Leine. Sie waren flotter als ich, deswegen ging ich kurz den Hang hinauf und ließ sie vorbei. Das Pferd war offenbar das erste Mal außerhalb der Koppel und eher nervös. Am Ende einer Schafweide drehten sie um. Die Schafe starrten alle in Richtung Pferd, was die Pferdebesitzerinnen kommentierten. Ich näherte mich langsam, weil der Hund immer noch unangeleint war und mich inzwischen wahrgenommen hatte, und wartete darauf, dass er angeleint wurde, zumindest aber in Griffweite blieb. Dieser Moment kam aber nicht. Ich blieb etwas oberhalb stehen, bis sie vorbei waren, der Hund blieb friedlich und kam nicht näher. Trotzdem bin ich bei dieser Hunderasse lieber einmal zu vorsichtig.

Bild 34: Die Schafe rannten im Schweinsgalopp zurück zu ihrem Versammlungspunkt, als das Pferd weg war.

Vom Sattel ging ich zunächst über Forstwegspuren rechts hinauf Richtung Hollerberg. Eigentlich hatte ich mir einen Aussichtspunkt erhofft, von dem man genau gegenüber der Peilstein-Wand einen freien Blick hatte. Ich fand aber keinen.

Bild 35: Dafür einen Schlag mit einer Holzbank und freien Blick nach Westen:

Links Hocheck, rechts die südlichsten Wienerwaldausläufer zwischen Triestingtal und Alland.

Am höchsten Punkt im lockeren Wald gab es immerhin einen kleinen Steinmann auf einem Baumstamm.

Bild 36: Zurück am markierten Weg Richtung Holzschlag.

Kurz vor der Siedlung bog ich links ab und stieg weglos einen steilen Hang hinauf, bis ich auf einen Forstweg traf. Diesen folgend bis zu einer sattelförmigen Wiese. Schon dafür hatte sich der Anstieg gelohnt. Im Jungwald verscheuchte ich durch mein Erscheinen wahrscheinlich ein paar Rehe. Es raschelte verdächtig. Sorry. Hab nur gschaut.

Bild 37: Im Vordergrund die Nordwestflanke des Großen Marchbergs (650m), links dahinter Bischofsmütze (515m).

Eine Ebene dahinter links Großer Bodenberg (504m) und mittig rechts mit dem auffallenden Kegel aus Föhren Ebenberg (489m), ganz hinten Anninger und Steinbruch Gaaden. Am Horizont über dem östlichen Flachland hochnebelartige Stratocumulus an einer ansteigenden Inversion.

Bild 38: Zoom auf die Arnstein-Nadel.

Bild 39: Über das Rehgebüsch hinweg ein weiter Blick zum Schneeberg, Hocheck und Reisalpe, Hochstaff rechts davon.

Bild 40: Zum Schluss weglos durchs Gebüsch fand ich schließlich das Gipfelkreuz vom Kienberg (681m).

Sogar eine sehr alte Holzbank stand gleich dahinter. Und ein Plastikgefäß mit einem Blatt Papier. Zwei Einträge vom Mai und sieben Tage vor meinem Besuch. Scheint nicht allzu oft besucht zu werden, zu Unrecht, oder zu Recht. Die Jäger brauchen ihre Ruhe.

Bild 41: Unterhalb des Gipfels ein traumhafter Blick nach Nordosten:

Links hinten die Föhrenberge, mittig Anninger, rechts der Nordhang vom Hohen Lindkogel.

Über knöchelhohes Dornen- und Brennesselgestrüpp stieg ich zu einem Hochstand ab und spekulierte zutreffend, denn genau unterhalb befand sich der Forstweg. Jäger mögen es bequem. Gleicher Rückweg dann wie hinauf. Weiter am markierten Weg zum Peilsteinhaus. Ich hatte das wahrscheinlich verwechselt mit der Peilsteinhütte, denn das Haus hat Mittwoch bis Sonntag geöffnet, nicht nur am Wochenende. Für eine Einkehr war es aber schon etwas spät und draußen zu kalt. Mein eigentlicher Grund für die fünfte Gipfelbesteigung war jedoch die zwölf Meter hohe Aussichtsplattform, der 2013 errichtet worden war, und irgendwie von mir nie registriert worden war.

Bild 42: Links Hoher Lindkogel, rechts der breite Dernberg (640m)

Bild 43: Zoom zur 1856 errichteten Sinawarte.

Das Schutzhaus Eisernes Tor wurde 1884 angebaut und 1904 erweitert.

Bild 44: Frühwinterlicher Anblick der Schneealm, mit Schauerwand (1819m) links, Amaißbichl (1828m) mittig, rechts Windberg (1903m).

Bild 45: Erst auf der Aussichtswarte sah ich die dösende Katze auf dem Tisch.

Bild 46: Und die zweite sah ich erst, als ich neben ihr stand.

Bild 47: Ausblick vom Gipfelkreuz zum Hafnerberg, links der Festenberg.

Bild 48: Herrliche Lichtstimmung.

Bild 49: Rechts Kienberg, links Hollerberg, gut zu sehen auch der föhrenbewachsene Kalksporn Pankraziberg mit der Kirchenruine.

Bild 50: Glück muss man haben ...

Bild 51: Mauerläuferin (Tichodroma muraria)

Bisher erst einmal gesehen, am Miesleitensteig am 22. November 2022 am Weg zum Krummbachstein. Damals an einer schattigen Nordwand, wodurch das Foto etwas unscharf wurde. Hier aber passten die Lichtverhältnisse perfekt.

Um kurz vor drei brach ich auf. Laut meiner letzten Wanderung sollte ich noch knapp anderthalb Stunden brauchen bis zum Bahnhof. Dieses Mal wollte ich die Gegensteigung zur Burg Neuhaus auslassen, dann würde sich der Zug um 16.18 noch ausgehen. Im Abstieg auf der Wiese ...

Bild 52: ein schönes Panorama mit Berndorf und dominanter Pfarrkirche im Vordergrund.

Links Guglzipf (474m) mit der Franz-Bichler-Warte, einem 34 Meter hohen Aussichtsturm. Dahinter das ausgedehnte Waldplateau südlich vom Größenberg (510m) und am Horizont Rosialiengebirge mit dem Heuberg (748m) als höchste Erhebung.

Aus dem direkten Abstieg am 01er in den Ort über die Kuhweiden wurde nichts. Zumindest von oben war der Weg durch ein Absperrband versperrt, am Beginn der Wiese ein Stacheldrahtzaun. Eine Umleitung "während der Weidesaison" war ausgeschildert. Nur, wann endet auf etwa 500m Seehöhe die Weidesaison? Ein paar Kühe waren zu sehen. Ich ging lieber den Umweg, ehe noch weitere Hindernisse kamen.

Bild 53: Das bescherte mir die sechste Katzensichtung.

Bild 54: Blick zum Gaisstein (974m), rechts Kieneck (1106m).

Nun kannte ich den Weg wieder ab, Neuhaus zunächst entlang der Straße, dann nach rechts auf den Forstweg wechselnd, wo meine Wanderung begonnen hatte. Um kurz nach vier kam ich an, der Zug fuhr pünktlich ab.

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