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15.11.23 Hollabrunner Riegel (922m) und Kulmspitz (758m), Bucklige Welt

Eckdaten:

  • Wegführung: Haßbach (9.35) - Molfritz (10.10) - Urbankapelle - Hollabrunner Riegel (11.40) - Eben (12.30) - Kulmspitz (13.20) - Maierhöfen (14.30) - Kirchau (15.30) - Kulm (16.10) - Haßbach (16.40)
  • Länge: 20,6 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 800 hm
  • Reine Gehzeit: ca. 6 Std.
  • Viecher: 3 scheue Katzen

Zufällig hatten Wolfgang und ich unter der Woche beide gleichzeitig frei. Mit dem abziehenden Sturmtief über Tschechien sollte die herumgeführte Okklusion und der nachfolgende Höhentrog vor allem am Vormittag für weitere Regenschauer sorgen. Zudem war für den Vormittag das Windmaximum angekündigt, mit bis zu 60kt auf 1500m freie Atmosphäre. Witzigerweise kamen wir unabhängig voneinander auf die gleiche Zielregion - noch in vernünftiger Fahrtzeit von Wien erreichbar, östlich genug, um von stärkeren Regenschauern verschont zu bleiben und gleichzeitig nicht zu exponiert für die stärksten Windböen.

Luftmassen-Satellitenbild vom Mittwoch, 15. November 2023, 01 Uhr MEZ, vom tschechischen Wetterdienst:

In der Nacht lag die Kaltfront quer über Österreich, die hochreichend trockene Luft überströmte die Bodenkaltfront und ließ die Wolkenobergrenzen absinken. Gleichzeitig wird die Luftmasse so labilisiert (oben trocken-kalt, unten relativ wärmer und feuchter) und es bildeten sich zahlreiche Schauer. Im warmen Förderband regnete es kräftig. Die mehrfach eingerigelte Okklusion bildete zwei Tiefdruckkerne aus. Der hintere Kern schliff in der Früh knapp am Osten von Österreich vorbei, dadurch verschärfte sich der Druckgradient am Vormittag und es gab recht flächig Spitzen um 90 km/h im östlichen Flachland. Der Windmesser am Klosterwappen scheint momentan wieder einmal zu funktionieren, er hat um 08 Uhr eine Böe von 210 km/h gemessen, sonst von 02 bis 10 Uhr Spitzen um 180 km/h. Es sah also nicht nur optisch unwirtlich aus, sondern war es auch. Am Hochwechsel waren es übrigens "nur" 170 km/h um 11 Uhr. Bei unserer Wanderung schätze ich die stärksten Böen auf 70 bis 80 km/h auf den freien Kuppen.

Wir fuhren von der Abfahrt Neunkirchen über Straßhof und Gramatl nach Haßbach. In Straßhof befindet sich eine sehenswerte romanische Kapelle aus dem frühen 13. Jahrhundert, die vermutlich aus den Resten einer ehemaligen Burg dort gebaut wurde. In Haßbach schauten wir zuerst zur Kirche, die leider versperrt war, denn es handelt sich um eine romanische Saalkirche mit diversen Zubauten im 17. und 19. Jahrhundert.

Bild 1: Am Weg nach Molfritz:

Bild 2: Lieben Gruß zurück.

Bild 3: Gegenüber der Türkensturz über dem Pittental.

Bild 4:In der glasklaren Kaltluft strahlten die Farben umso kräftiger.

Bild 5: Wie auch hier.

Bild 6: Bergfried der Burg Seebenstein, dahinter die Holzwerkfabrik bei Neudörfl.

Bild 7: Neugierige Bewohner.

Bild 8: Weiter Richtung Urbankapelle.

Bild 9: Rückblick: Gegenüber einer von vielen Regenbögen des Tages.

Bild 10: Evtl. Gemeiner Orangebecherling (Aleuria aurantia)

Wuchs auf ein paar hundert Metern verstreut direkt auf dem Forstweg und daneben.

Bild 11: Das sogenannte Türkenkreuz.

Bild 12: Stürmischer Blick Richtung Schneeberg.

Bild 13: Links Hochschneeberg in Wolken, davor das ausgedehnte Gahnsplateau.

Links schaut die aus dieser Perspektive eher unscheinbar wirkende Rote Wand durch.

Bild 14: Panorama Hohe Wand.

Bild 15: Das südliche Steinfeld mit den ausgedehnten Föhrenwäldern.

Anninger (675m) und Eichkogel, dahinter Wien. Im Vordergrund der östliche Ausläufer der Fischauer Vorberge.

Bild 16: Panorama Hohe Wand, Wiener Becken bis Türkensturz.

Bild 17: Der weitgehend windgeschützte Hollabrunner Riegel (922m).

Hier hat es keine Aussicht, aber im Sommer sicher ein schöner, kühler Platz.

Bild 18: Im Abstieg am Rand einer Wiese Blick auf die Hügel östlich der Pitten.

Dort waren wir am 01. Augus 2021 wandern (Edlitz, Lichtenegg und Maria Schnee), samt Gewittererlebnis.

Bild 19: Mit dieser Sichtachse steht das Gfieder (609m) genau vor dem Gösing (898m), links abgesetzt die Nase (731m).

Bild 20: Spätherbstliche Stimmung.

Bild 21: Auch hier.

Bild 22: Ehemalige Burg Windberg (Reste des Palais) aus dem 12. Jhdt.

Jemand hat mich verewigt im Stamm.

Bild 23: Bei Nordwestwind nicht wirklich windgeschützt.

Sonst ein durchaus gemütlicher Platz im Bereich des ehemaligen Bergfrieds bzw. Wohnturms.

Die bis heute besichtigbare und teilweise restaurierte Burg Grimmenstein liegt etwa 100 Meter tiefer als der Gipfel. Sie wurde in den 60er Jahren instandgesetzt und im neoromanischen Stil wiederaufgebaut. Südwestlich vom Gipfel am Ende des Kunzgrabens befand sich eine dritte Wehranlage ("Künberg") - die älteste von den dreien. Auch davon sind noch Mauerreste erhalten, direkt südlich des Ungarhofs (westlich bzw. oberhalb der Kunzgrabenhöhle).

Bild 24: Warmes Licht am Nachmittag am Weg zu den Maierhöfen.

Bild 25: Nacke Baumreihe.

Bild 26: Bestes Licht mit der Sonne im Rücken.

Bild 27: Die beiden Fotografen.

Im Abstieg nach Kirchau konnten wir schließlich ein Naturschauspiel beobachten. Nicht nur die Wiener mit ihrem doppelten Regenbogen über der Stadt, ...

Bild 28: ...sondern hier aus einem schwachen Regenschauer heraus direkt bei Winzendorf bei den Fischauer Vorbergen.

Bild 29: Ein doppelter Regenbogen

Bild 30: Selten so intensiv gesehen bei geringer Mächtigkeit der Schauerwolke

Bild 31: Die Lärchen hübschen den Fichtenwald um die Jahreszeit auf.

Bild 32: Noch ein stattliches Marterl

Je weiter wir dem markierten Weg ins Tal führten, desto schlechter war der Weg auffindbar. Die Markierung am Baum mitten auf der Kuhweide bereits etwas verblichen, dann das Zaunende mit Überstieg in den Dornen, und das letzte Stück zur Straße mehr oder weniger weglos. Auch die Fortsetzung bis zum Ort verläuft mit einem kleinem Schlenker und schon länger nicht mehr direkt zur Kirche.

Bild 33: Innen sehr schlicht gehaltene, außen recht verschachtelt wirkende gotische Pfarrkirche aus dem 14. Jahrhundert

Bild 34: Letzte Gegensteigung zum Ort Kulm hinauf.

Der Forstweg ist durchaus interessant, wirkt abschnittsweise wie ein alter Ziehweg als Hohlweg bzw. mit abgeschliffenen Steinplatten. Gut markiert, aber eher wenig begangen. Der 01er Weitwanderweg verläuft oben am Plateau entlang.

Bild 35: Irgendein Habichtskraut.

Bild 36: Irgendein Schirmling (Macrolepiota spec.)

Bild 37: Der Regenschauer über der Rax streifte uns im Abstieg kurzzeitig.

Bild 38: Ohne Worte.

Bild 39: Vom Ort Kulm sieht man zum Kulmspitz gegenüber.

Bild 40: Die Kirche in Haßbach.

Im allerletzten Dämmerlicht erreichten wir den Parkplatz bei der Kirche. Katzen haben wir mehrere gesehen, die aber alle geflüchtet sind. Eine Katze überquerte im gestreckten Galopp ein Feld und verschwand im Wald. Auch ohne Katzenfoto wars zweifellos aber eine interessante, phasenweise stürmische, aber nicht gefährliche Wanderung.

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