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26.09.23 Kieneck (1106m)-Überschreitung von Hainfeld nach Pernitz, Gutensteiner Alpen

Eckdaten:

  • Wegführung: Hainfeld Bf. (08.50) - Plattnerhöhe (738m) - Steinkampl (702m) - Abzw. Araburg (11.10) - Reingupf (1065m, 12.45) - Kieneck (1106m, 13.25-15.20) - Viehgraben - Leitner (16.25)- Haussteinwiese (17.00) - Pernitz-Muggendorf Bf. (17.55)
  • Länge: 28 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 1060 hm
  • Reine Gehzeit: ca. 6,5 Std.
  • Viecher: Hofhunde, scheue Katzen

Der ewige Sommer findet seine Fortsetzung. Das Monatsmittel vom September 2023 liegt derzeit an etlichen Wetterstationen in Österreich um oder über dem Juli-Mittel von 1961-1990. Ein vierter Sommermonat also und im Oktober werden noch einige Sommertage hinzukommen. Ich fuhr mit dem Cityjet bis St. Pölten und mit dem Direktzug nach Hainfeld.

Bild 1: Über die ruhig fließende Gölsen

Bild 2: Nach Überwindung der ersten Kuhweide auf Forstwegen hinauf zum ersten Gupf, der Sender wurde links umgangen.

Bild 3: Luftige Buchenwurzeln.

Bild 4: Schautafel mit geologischen Erklärungen. Erdgeschichtlich eine interessante Region.

Ausgerechnet an der finstersten Stelle am markierten Forstweg kam mir ein Geländewagen in hohem Tempo entgegen, den ich erst im letzten Moment gesehen hatte.

Bild 5: Dann trat ich auf die idyllischen Wiesenkämme hinaus.

Bild 6: Hinten der wuchtige Unterberg (1342m), rechts Oberhöhe (889m), links Reingupf (1065m) und Kieneck (1106m)

Es war schon ein breiter Hatscher, aber es ging ein wenig Wind am Kamm und dazwischen war immer wieder viel Schatten. So ließ es sich gut aushalten.

Bild 7: Beginnende Laubverfärbung und ...

Bild 8: ... reichlich Herbstzeitlose, hier mit Blauer Holzbiene (Xylocopa violacea), welche die Sonne genoss.

Dann führte der markierte Weg über eine Kuhweide, die durch einen Stacheldrahtzaun von einer weiteren Kuhweide getrennt war. Die Kühe standen alle im Weg. Also wich ich zum Waldrand aus, fand einen Durchschlupf und machte einen kleinen Umweg über eine umzäunte, aber leere Kuhweide.

Bild 9: Am Umgehungskamm, im Hintergrund beginnt der bewaldete Teil der Strecke.

Etwa in Bildmitte am Horizont blass der Anninger (675m, 31km)

Bild 10: Zitzen-Riesenschirmling oder Sternschuppiger Riesenschirmling, jedenfalls Macrolepiota spec.)

Bild 11: Schön gewachsene alte Bäume.

Bild 12: Weiter am Kamm, rechts der Araberg.

Bild 13: Unterberg nun genau im Süden (links), spitz Grünkogel (990m) mit Furtnerberg (1090m) direkt dahinter.

Bild 14: Bei diesem Bildstock rastete ich ein wenig.

Bild 15: Noch einmal herbstlich angehaucht mit Temperaturen, die nicht dazu passten...

Dann erreichte ich nach 2 Std. 20 Minuten Gehzeit die Abzweigung zur Araburg. Das Stüberl hatte dienstags Ruhetag, aber ich wollte ohnehin noch nicht einkehren. Bis zum Veiglkogel, den ich 2016 bestiegen habe, kannte ich die Strecke noch.

Bild 16: Links Unterberg, am Horizont Gippel, rechts Reisalm und Hochstaff, unten das Mariental.

Bild 17: Bis zum Reingupf ging es einige Male kräftig bergauf und bergab, aber durchwegs schön zu gehen.

Ich hatte keine Stecken dabei und meine Trailrunning-Schuhe. Für weite Teile der Strecke ideal mit viel Waldboden.

Bild 18: Ordentlich steile Ostflanken.

Bild 19: Reingupf vor mir.

Zuvor noch einmal hinab in einen Sattel, mit dem tiefsten Punkt auf 730m Seehöhe. Eine letzte Pause, um Kraft zu tanken für den steilsten Teil der gesamten Wanderung.

Bild 20: Der Nordanstieg zum Reingupf hatte es in sich.

Bild 21: Kurz eben am schönen Kamm.

Bild 22: Über den Kamm im Vordergrund stieg ich im Vorjahr mit Werner auf, hinten der Brandlspitz (770m).

Im Hintergrund in Bildmitte Hainfelder Kirchenberg (922m), rechts der Beginn des langen Wald- und Wiesenkamms, auf dem ich einige Stunden vorher die Wanderung begonnen hatte.

Bild 23: Araburg, unverwechselbar.

Den Reingupf hatte ich bald erreicht. Aussicht gab es mit voller Belaubung noch weniger als im Vorjahr. Ich ging daher rasch weiter.

Bild 24: Über die ausgedehnte Lichtung war ich bald am Kieneck.

Bild 25: Auf das gute Essen auf der Enzianhütte hatte ich mich schon gefreut: Hirschgulasch.

Der föhnige Südwind wehte gerade so stark, dass die Sonnenschirme nicht benützbar waren. Dafür schwitzte man trotz Wind ordentlich. Ein paar Gäste waren doch da, deutsche Urlauber, aber auch ein paar Pensionisten. Ein Mann in Jägerkleidung meinte, es wär so heiß, man könnte es kaum glauben. Die Bergmesse am Wochenende davor war sprichwörtlich ins Wasser gefallen, ausgerechnet an den einzigen nennenswerten Regentagen des Monats, wobei die Wildrückenspieße hätten mir sicher geschmeckt. Die hätte ich wohl auch besser vertragen als den Semmelknödel.

Ich blieb eine Weile sitzen, trank noch einen Espresso und noch ein Bier. Der letzte Bus sollte gegen 18 Uhr von der Vizenzikapelle beim Ghf Leitner abfahren. Den früheren Bus um 16 Uhr wollte ich nicht erreichen. Früher hatte ich diese Gelassenheit nicht, sondern stürmte gleich ins Tal, meist in der Furcht, den letzten Bus nicht zu schaffen. Inzwischen kannte ich meine Fähigkeiten und konnte mir Zeit lassen.

Bild 26: Rax und Schneealpe, rechts Donnerwand mit der auffallen Steilflanke.

Im Vordergrund der mehrgipfelige Handlesberg (1370m).

Bild 27: Kurz vor dem Aufbruch ein Blick auf den Viehgraben, den ich hinaushatschen würde.

Im Hintergrund Hohe Wand, rechts Dürre Wand. Im Vordergrund angeleuchtet links Almeskogel (1065m), dahinter Almesbrunnberg (1079m).

Bild 28: Ötscher (1893m) und Türnitzer Höger (1372m).

Über den Matrassteig stieg ich ab, anfangs eine etwas unangenehm abschüssige Querung, dann in steilen Kehren bergab in den Graben. Dabei kam mir eine ca. zwölfköpfige Gruppe junger Leute entgegen, die offenbar auf der Hütte übernachtete. Soviel dazu, dass unter der Woche wenig los ist. Ich kam zügig voran, aber weil ich den früheren Bus ja nicht erwischen wollte, war ich etwa zehn Minuten zu spät bei der Vizenzikapelle.

Bild 29: Einem geschenkten Maul schaut man auf den hübschen Rücken...

Bild 30: Ja, wer bist denn du?

Ich ging einfach weiter und irgendwann musste ich nicht mehr so stark vom Semmelknödel aufstoßen. Der Myrabach war hier im Oberlauf vollständig ausgetrocknet.

Bild 31: Der kurze Gegenanstieg zur Haussteinwiese sollte sich auch noch ausgehen.

Bild 32: Rückblick, links Trafelberg (1146m).

Bild 33: Vorbei am Rothwildgehege.

Bild 34: Hausstein in der Abendsonne.

Zwei scheue Katzen in Muggendorf konnte ich nicht fotografieren, dafür lagen jede Menge Hunde herum oder gingen an mir vorbei auf der Abendrunde.

Bild 35: Entrüstete Ersatzkatze.

Die letzten kleineren Gegensteigungen entlang vom Myrabach spürte ich dann doch langsam und war froh den Bahnhof zu erreichen. Dort setzte ich mich erst einmal auf eine Bank und schaute nach, wann der nächste Zug fuhr. Praktisch gleich sofort dann, denn es war unter der Woche und es gab einen halbstündigen Takt, womit ich nicht gerechnet hatte. So konnte ich gleich zurückfahren und musste nicht lange warten.

Bild 36: Am Schottenring noch ein gezoomter Blick auf den schönen Dreiviertelmond, nachdem die Bim vor der Nase davongefahren war.

In Summe kamen doch etwas mehr Kilometer als geplant zusammen, aber die Füße haben mich gut getragen und ich fühlte mich gut dabei.

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