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12.12.23 Von Höflein über Hadersfeld und Hintersfeld nach Kierling, Wienerwald

Eckdaten:

  • Wegführung: Höflein Hst. - Hadersfeld Obelisk - Tempelwarte - Hintersdorf - Kierling
  • Länge: 15,1 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 460 hm
  • Reine Gehzeit: ca. 4 Std.
  • Viecher: 1 Schwarzspecht

Wanderung aus der Kategorie Double Fail. Hab am Vortag noch lange überlegt, ob ich nach Eisenstadt fahre und im Leithagebirge wandere oder ab Krems/Donau. Auf eine lange Anfahrt und noch längere Kilometer hatte ich bei dem erwartet trüben Wetter mit Tauwetter eher keine Lust. Also kurzfristig umdisponiert und kurze Anfahrt bis Höflein, wo ich noch nie ausgestiegen bin.

Bild 1: Frühromanische Saalkirche Höflein.

Die hab ich bei der Durchfahrt schon interessant gefunden und wollte ich mir einmal genauer ansehen. Die Ursprünge der Kirche liegen in der Mitte des 12. Jahrhunderts, wo erstmals eine "Cellula Hovilin" erwähnt wird, von Hovilin für Meierhof, es wird von einer größeren Anlage ausgegangen, möglicherweise auch ein römischer Wachturm.

Der ursprüngliche Kirchenbau war nur halb so lang. Man sieht ganz rechts im Bild deutlich die Abgrenzung zur barocken Erweiterung im 17. Jahrhundert. Links ist noch ein vollständiges romanisches Fenster erhalten, über den nachträglich eingebauten Fenstern noch Ansätze zu romanischen Fenstern. Auch ein gotisches Spitzbogenfenster ist erhalten.

Bild 2: Spitzbogenfenster und doppelte Wand mit Klangspiel.

Bild 3: Am meisten freut sich der Bewohner über den Briefträger.

Bild 4: Immer oberhalb vom tief eingeschnittenen Brunnengraben, wo sich der Altschnee noch gut hielt.

Bild 5: Am vereisten Weg zum Hadersfelder Obelisken. Hier zog ich die Spikes auf.

Bild 6: Gedämpfte Fernsicht zu den Alpen.

Bei ausgeputztem Himmel und zur richtigen Tageszeit sind Teile der Haller Mauern und Totes Gebirge sichtbar.

Bild 7: Sammy.

Ich hatte aufgrund der letzten negativen Hundeerlebnisse und auf Empfehlung durch einen Hundetrainer dieses Mal Leckerli für Hunde dabei. Dafür war diese Begegnung dann eher schräg, aber sympathisch. Ich setzte mich auf die Bank, packte meine Al Forno Kornspitz-Tomaten-Stange aus, es raschelte. Der Hund ging seinem älteren Herrchen weit voraus, kam freundlich wedelnd näher und ließ sich sogar streicheln. Das Herrchen kam, sie gingen auf eine angrenzende Wiese. Ich raschelte wieder im Rucksack, plötzlich stand der Hund wieder hinter mir, dann neben mir. Das Herrchen kam zurück, schüttelte nur den Kopf, rief den Hund, er hörte erst nicht. Dann bekam er von ihm ein Leckerli, kehrte dann aber wieder zu mir zurück. Erst nach dem dritten Pfiff sprang er dem Herrchen fröhlich nach. Ich hatte keine Angst, er war nur neugierig und war offenbar vom raschelnden Papiersackerln angetaner als von den Leckerlis des Herrchens.

Bild 8: Hinteralm und Muckenkogel rechts, Türnitzer Höger links, davor Kasberg (785m).

Bild 9: Buchbergwarte, dahinter breit rechts Rainstock (1296m,96km) und Geißbühel (849m)

Bild 10: Erster Fehler in der Planung: Öffnungszeiten!

Die Tempelbergwarte (403m) hatte ich das erste Mal am 25. Oktober 2019 aufgesucht. Damals war es leider sehr dunstig und man sah nach Westen nichts. Dieses Mal sah ich auch nichts, aber das lag nicht an der mangelnden Fernsicht, sondern, dass die Warte regulär seit Ende Oktober schon geschlossen ist.

Nach diesem peinlichen Verhauer stieg ich weglos zum 04er Wanderweg zurück statt zurück zur Abzweigung zu gehen.

Bild 11: Inschrift vom Roten Kreuz am Weg Richtung Süden.

Die Forstwege waren teilweise frei, teilweise mit Eisplatten, teils sehr gatschig. Es gab hier und da auch Schneebruch.

Bild 12: Bei Hagenthal überquerte ich die Wiener Straße.

Bild 13: Aufgelassene Gebäude, mutmaßlich aus dem 19. Jahrhundert.

Bild 14: Brücke mit kunstvollem Geländer, sieht man eher selten.

Weiter oben sah es aus wie ein ehemaliges Staubecken an der Geländestufe.

Dann folgte die zweite Enttäuschung des Tages: Ich wollte nämlich zur Hagenbachklamm absteigen und dann nach St. Andrä absteigen. Schon vor dem Beginn des Abstiegs die Ernüchterung: Absperrung und ein Schild das besagte, dass die Klamm wegen Schneebruch und kaputter Brücken gesperrt sei.

Bild 15: Stattdessen folgte ich nun der Radroute Richtung Kierling - mit dem Rad machte das eindeutig mehr Spaß.

Auch hier gab es eine Wintersperre, weil der Weg nicht geräumt oder gesalzen wurde. Aber zu Fuß natürlich kein Problem.

Bild 16: Stift Klosterneuburg und Bisamberg, dahinter Kleine Karpaten.

Bild 17: Das erleuchtete Chorherrenstift.

Ich ging noch bis Kierling und fuhr dann mit dem Bus zum Bahnhof. In dem Tal möchte ich nicht wohnen, so viel Verkehr hier ist. In Kierling zeigten sich dann auch schon erste Ansätze einer Kaltluftinversion mit waagrecht ausbreitendem Rauch. Der Wind war nämlich untertags eingeschlafen.

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