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08.02.23 Großer Otter (1358m), Kleiner Grassberg (1075m) und Krenthaller Wand (940m), Semmering

Eckdaten:

  • Wegführung: Schlagl (9.15) - Großer Otter (11.50) - Schanzkapelle (13.30) - Kleiner Grassberg (14.05) - Krenthaller Wand (14.50) - Im Himmelreich (15.20) - Schottwien Aue (16.10)
  • Länge: 14,4 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 760 hm
  • Reine Gehzeit: ca. 6 Std.
  • Viecher: keine

Erste Tour mit den neuen Schneeschuhen. Wieder mal ein denkwürdiger Tag, nicht nur wegen dem überraschend schneefallfreudigem Stratocumulusfeld, was aus Süden aufzog, sondern wegen der Ankündigung der Stadt Wien die meisten Schutzmaßnahmen ab Ende Februar fallen zu lassen, obwohl sie den Höhepunkt der neuen Infektionswelle (XBB.1.5) erst Mitte März erwarten. Auch außerhalb von Wahlkampfzeiten herrscht neuerdings fokussierte Unlogik. Ich trage meine FFP3-Maske weiterhin, denn erholen kann ich mich nur, wenn ich körperlich gesund bin und mich in der Natur auspowern, aber auch genießen kann. Glücklicherweise hab ich die politische Selbstaufgabe erst am Ende der Wanderung gelesen, als ich schon auf den Bus wartete. Eigentlich sollte ich gar nichts mehr lesen.

Bild 1: Bei der Anfahrt war im Süden schon das kompakte SC-Feld erkennbar.

Bild 2: In Schlagl war es hingegen nochmals sonnig beim Weggehen.

Bild 3: Mitterotter mit nächtlichen Reifspuren.

Eigentlich wollte ich die drei Otter überschreiten, was ich vor zwei Jahren schon einmal wollte, aber dann zu müde war. Dieses Mal lag einfach zu viel Schnee und es gab keine Spuren.

Bild 4: Auch wenn der Vollpfosten im Vordergrund stört, der Sonnwendstein im Sonnenlicht war eine Augenweide.

Bild 5: Die Wiese, ab der ich die Schneeschuhe anlegte. Schöner Bruchharsch.

Im Hintergrund links Schwarzenberg (1352m), Gahns, mittig Hohe Wand, rechts Raachberg. Es war erfreulich windstill, denn der lebhafte Wind sollte von Südosten kommen.

Bild 6: Burg Wartenstein, im Hintergrund Hohe Wand, rechts Gösing.

Ungewöhnlich viele Menschen hab ich getroffen für einen Wochentag. Erfreulicherweise gab es bis fast zum Gipfel eine Schneeschuhspur. Am Anfang kam mir unten ein Tourengeher in der Abfahrt entgegen, später zwei Schneeschuhgeher, bei denen ich mich fürs Spurlegen bedankte. Wenig später noch zwei Wanderer, die knietief eingebrochen waren, vor allem dort, wo der Weg überwächtet war.

Bild 7: Die Heukuppe war mittlerweile in Wolken, Richtung Schneealm schneite es mäßig.

Unten der Sattel zwischen Kleinem Otter und Grassberg mit der Schanzkapelle. Am rechten Rand der Wiese traf ich später drei Forstarbeiter, die Baumstämme aus dem Wald zogen. Dieser ist noch bis Mai nicht betretbar.

Bild 8: Türnitzer Höger noch im Sonnenschein, links Obersberg, rechts Mittagstein.

Bild 9: Größere Schneewechten.

Bild 10: Die markierte Querung war nicht gespurt.

Ich probierte es spaßeshalber, aber ging dann den gespurten Weg weiter.

Bild 11: Die Spur bog dann scharf links den steilen Hang hinauf ab.

Oben im Wald querte die Spur dann weiter nach links, wahrscheinlich zum obersten Forstweg unterhalb des Gipfels, ich blieb in der Falllinie, was ganz gut ging, weil der Schnee sich schon gesetzt hatte und das Einsinken verkraftbar.

Bild 12: Ich kam am Gipfelkamm heraus, noch unverspurt!

Bild 13: Tief winterlicher Eindruck

Bild 14: Ich mühte mich durch die schmale Gasse zwischen den Jungfichten, wo normal der Weg verläuft.

Bild 15: Mächtige Verwehungen.

Bild 16: Nach 2h 35min erreichte ich den Gipfel.

Es war ziemlich ungemütlich mit dem eisigen Südostwind, tiefhängende Wolken und leichtem Schneefall.

Bild 17: Ich rastete kurz etwas abseits vom Kreuz im Schutz der Bäume und genoss die keine Fernsicht.

Jetzt konnte ich weiter überlegen, wie ich abstieg. Die Überschreitung kam nicht in Frage, zu groß die Gefahr, zwischen den riesigen Wechten einzubrechen. Ich war neugierig und folgte der Schneeschuhspur südseitig des Kamms.

Bild 18: Die war gut ausgetreten. Hier kam mir auch eine Schneeschuhgeherin entgegen.

Bild 19: Bei der ausgedehnten Wiese traf ich noch einen einheimischen Wanderer

Wir plauderten kurz. Die Überschreitung der Otter machte alleine keinen Sinn, er war schon 24 Mal im letzten Jahr oben und 16 Mal am Stuhleck.

Bild 20: Zum Abstieg wählte ich wie beim letzten Mal die Forstwegsysteme.

Bild 21: Bei der letzten Kehre wechselte ich dann weglos in den Graben.

Da lag zwar schon deutlich weniger als ganz oben, aber immer noch genug zum Dahinwatscheln.

Bild 22: Das hätte ich sogar unkomplizierter haben können (ich kam von rechts).

Bild 23: Weiter unten ein nicht eingezeichneter Wanderweg.

Bild 24: Dann erreichte ich die im Sommer eingezäunten Weiden oberhalb von Schlagl.

Der Stratocumulus zeigte erste blaue Lücken.

Bild 25: Rückblick, im Hintergrund Raach.

Bei der Schanzkapelle hielt ich eine kurze Rast mit heißem Tee und Kipferl. Dann stapfte ich über die Wiese nordwärts Richtung Grassberg.

Bild 26: Dieses Mal umging ich die obere eingezäunte Weide links im dichten Fichtendickicht.

Das war leider zu dicht, und nachdem ich die als Schal verwendbare Sturmhaube anhatte und darüber die Haube, bemerkte ich nicht, wie mir die widerspenstigen Zweige die Haube vom Kopf rissen. Sofern es keine Nachahmungstäter gibt, dürfte ich ganz gute Chancen haben, bei einer allfälligen Begehung im Frühjahr die Haube wiederzufinden.

Bild 27: Weiter oben gab es diesen Steinmann und schwache Tourenskispuren, wahrscheinlich noch vom Samstag oder Sonntag.

Bild 28: Und oben am Kleinen Grassberg (1075m).

Eigentlich wollte ich in den Graben zwischen Großem und Kleinen Grassberg queren, aber da war wieder nur dichtes Fichtendickicht und zudem viele umgestürzte Bäume. Also blieb ich oben am Kamm.

Bild 29: Genusswanderung bei Sonnenschein.

Bild 30: Herrlich weicher Schnee.

Bild 31: Ausblick von der Krenthaller Wand zum Talübergang Schottwien und Semmeringpass links, rechts Rax in Wolken.

Ab dem Aussichtsplatz gab es wieder Fußspuren und ich folgte schließlich einem Forstweg, bis ich den markierten Weg Richtung Schottwien erreichte. Über Himmelreich, die Stixaussicht kannte ich schon.

Bild 32: Bis weit herab noch schöne Schneeschuhverhältnisse.

Bild 33: Stattlicher Steinmann.

Bild 34: Rückblick.

Bei der Fortsetzung des Weges hab ich dann ein paar Minuten verloren, weil der Wegweiser direkt bei einem Hof nicht sofort erkennbar war.

Bild 35: Unter der ehemaligen Bröselbrücke durch.

Bild 36: Gegenüber die steile Ostflanke des Eselsteins.

Dann verlor ich nochmals ein paar Minuten, weil ich ab Himmelreich die Schneeschuhe abgelegt hatte, aber die untersten 50 Höhenmeter war nur eine dünne, schmierige Schneedecke auf dem steilen Weg, also legte ich sie nochmal an. So verpasste ich den früheren Bus um wenige Minuten.

Bild 37: Sonnwendstein.

Ich ging noch den Ort durch bis zur Haltestelle Gloggnitz Kammerweg beim Sägewerk. Dort hatte ich genug Zeit. Auf der Rückfahrt stiegen in Weißenbach beim handwerklichen Ausbildungscenter dann etliche Lehrlinge ein, darunter auch welche in kurzen Hosen und Leiberln. Brrrr.

Bild 38: Kurz vor der Abfahrt des Zuges Richtung Wien in Gloggnitz.

Auch wenns nicht ganz so lief wie geplant, ein toller Einstand mit den neuen Schneeschuhen. War schön, unterwegs kurze Plaudergelegenheiten zu haben, der Abstieg über den Graben hat ebenso Spaß gemacht wie der unverspurte Kammweg über die Krenthaller Wand, die ich bisher nur aus der schneefreien Zeit kannte.

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