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19.06.23 Von Ebensee auf den Bledigupf (1622m), Höllengebirge

Eckdaten:

  • Wegführung: Ebensee (9.05) - Berggasthof Feuerkogel (12.30-14.00) - Bledigupf (1622m, 14.10) - Wetterwarte (14.30-15.50)
  • Länge: 8 km
  • Höhenmeter : 1200 hm
  • Reine Gehzeit: ca. 6 Std. 45 Min
  • Viecher:Hirschlausfliegen, viele Schmetterlinge

Kurzfristig geänderter Plan, denn ursprünglich wollte ich eine Plateaurunde machen unter Mitnahme des Großen Höllkogels, auf dem ich zuletzt im September 2007 stand. Aber wegen der Zufuhr von Saharastaub sollte die Fernsicht überschaubar bleiben und ich sparte mir daher aussichtsreiche Gipfel. Damals hatte ich nur meine Samsung DigiMax V4 mit 3fach optisch Zoom, möchte mit meiner Canon Powershot G3X das mal bei stabilem Herbstwetter wiederholen. Zudem hätte ich viel Wasser mitschleppen müssen, weil die Riederhütte als nahegelegener Stützpunkt bis auf weiteres geschlossen ist.

Bild 1: Der Aufstieg zum Feuerkogel begann direkt neben meiner Unterkunft.

Bild 2: Warmfrontbewölkung

Das war nicht gut vorhergesagt! Die Warmfrontbewölkung war viel kompakter, sogar mit Fallstreifen. Die Wetterwarte am Feuerkogel registrierte ein paar Regentropfen. Die Taupunkte stiegen merklich an und die Luft fühlte sich extrem schwül an. Ich beglückwünschte mich innerlich, die Sarstein-Überschreitung einen Tag vorgezogen zu haben, denn das wäre eine enorm schweißtreibende Angelegenheit geworden.

Bild 3: Weiße Akelei mit neuen Mitbewohnern auf den Stiegen am Kalvarienberg.

Bild 4: Aussichtsplatz mit Blick nach Süden zum Petergupf (1646m) im Kamm der Hohen Schrott.

Die Bewölkung schattete lange Zeit vor der direkten Sonneneinstrahlung ab, andererseits war die relative Luftfeuchte so hoch, dass ich kaum davon profitierte. Vielleicht waren es aber auch die 1470 Höhenmeter vom Vortag, die ich noch spürte. Eine weitere unangenehme Nebenerscheinung waren einzelne Hirschlausfliegen bis etwa 800 Meter Seehöhe. So früh im Jahr hab ich sie noch nie gesehen. Sie sind besonders lästig, weil sie gerne in den Nacken beißen und man sie zerdrücken muss, um sie loszuwerden. Ich sprühte mich erfolgreich mit Anti-Brumm-Spray ein, lockte dafür eine Hummel an, die mich gefühlt bis zum Gipfel umkreiste.

Bild 5: Rotes Waldvögelein.

Bild 6: Die Schilder sind hier öfter etwas älter und werden zunehmend einverleibt.

Bild 7: Der Steig ist auf einem kurzen Stück im Wald auch versichert.

Wirklich brauchen tut man es nicht, bei Schnee und Eis aber sicherlich hilfreich.

Bild 8: Waldhummel auf Teufelskralle.

Bild 9: Dann querte ich das erste Mal die Skipiste mit Blick auf Kohlstatt und Unterlangbath.

Links Brenntenkogel (1135m), rechts der Doppelgipfel vom Großen Sonnstein (1037m), im Hintergrund Traunstein, Hochkogel und Erlakogel.

Bild 10: Fuchs-Knabenkraut

Die Skipiste war voller Orchideen und anderer farbenfroher Blumen.

Bild 11: Noch ein Fuchs-Knabenkraut

Bild 12: Alpen-Milchlattich (Cicerbita alpina).

Bild 13: Kohlweißlinge auf Wald-Storchenschnabel

Bild 14: Wiesen-Schafgarbe und Rote Lichtnelke.

Bild 15: Vermutlich Dickkopffalter.

Bild 16: Dann folgte ein kurzes Stück Piste, natürlich in der prallen Sonne inzwischen.

Bild 17: Langblättriges Waldvögelein.

Bild 18: Felsen-Ehrenpreis (Veronica fruticans) an der Böschung der Forststraße.

Bild 19: Alpenreben in den Latschen.

Bild 20: Alpen-Steinquendel

Bild 21: Sehr dunstiger Dachstein.

Meine Entscheidung war richtig, auf die höheren Gipfel mit Rundumsicht zu verzichten.

Bild 22: Panorama Totes Gebirge, rechts mit den vielen Schneeresten Schönberg (2093m).

Bild 23: Längerer Einkehr im Gastgarten vom Berggasthof Feuerkogel.

Bild 24: Großer Priel.

Bild 25: Spitzmauer.

Bild 26: Ausgeprägte Föhnfische (Altocumulus lenticularis).

Bild 27: Ein winziger Yorkshire Terrier fing an zu bellen, als die Katze auftauchte.

Die Katze schaute unbeeindruckt und schlich sich dann davon.

Bild 28: Mittagsschlaf.

Bild 29: Die Wetterwarte am Feuerkogel, etwas oberhalb der Alpen-Chalets.

Derzeit sind noch drei Wetterbeobachter oben, die sich abwechseln und täglich das Wetter an die Flugsicherung und alle drei Stunden an die Hohe Warte durchgeben.

Bild 30: Frühlingsenzian unterhalb der Wetterwarte.

Bild 31: Traunsee und Traunstein, Blick ins sehr dunstige Alpenvorland.

Bild 32: Links mit den Schlägen Fahrnaugupf (1239m), rechts Traunstein, Katzenstein, Hochkogel.

Bild 33: Alberfeldkogel (1707m) mit dem geschichteten Gestein.

Bild 34: Hohenaugupf (1062m), Falmbachgupf (1006m) und Fahrnaugupf (1239m).

Zwischen den linken beiden Gupfen liegt die Hochsteinalm, wo man gut essen kann.

Bild 35: Paragleiter mit Falken- und Kremsmauer im Hintergrund.

Bild 36: Trollstein.

Bild 37: Besuch der Wetterwarte

Wetterbeobachter Fritz war gerade draußen, als ich mich als Meteorologe von der Flugsicherung vorstellte. Er lud mich auf einen Besuch ein und so blieb ich bis knapp vor vier.

Bild 38: Im kurzen Abstieg zur Seilbahn, mit flacher Quellbewölkung über dem Toten Gebirge.

Der Abstieg erfolgte knieschonend mit der Seilbahn.

Bild 39: Schmales Eckhaus in den engen Gassen der "Altstadt"

Bild 40: Vom Zimmerfenster aus beobachtete ich am Abend noch Altocumuli castellanus.

Diese Wolkenart ist ein klassischer Gewittervorbote. Sie entsteht, wenn in mittleren Höhen sowohl die Feuchte als die Labilität zunimmt. Das kann nur durch überregionalen Tiefdruckeinfluss, z.B. eine Front oder ein Höhentrog, passieren.

Bild 41: Auffallend hier auch die glatte Wolkenbasis wie mit einem Lineal gezogen.

Das deutet typischerweise auf frontale Hebung hin. Tatsächlich zog am Abend westlich vom Salzkammergut ein Trog mit Multizellenclustern (Gewittercluster mit mehreren eingelagerten Gewitterzellen) durch, dessen Ausläufer sich in Form dieser mittelhohen Quellungen bemerkbar machten.

Bild 42: Er übte nur.

Kleine, hochreichende Quellwolke, die sich schon nach kurzer Zeit seitlich ausbreitete (Temperaturinversion) und wieder in sich zusammenfiel.

Für Gewitter reichte es an diesem Abend nicht mehr, aber weit entfernt waren sie nicht und die Wolkenart Altocumulus castellanus daher ein zuverlässiger Anzeiger für potentielle Gewitterbildung in der Nähe.

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