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28.05.23 Eibenberg (786m), Schöngrabenspitze (995m) und Hohenstein (1195m), Türnitzer Alpen

Eckdaten:

  • Wegführung: Kirchberg Pielach (9.35) - Dörfl auf der Eben (10.30) - Eibenberg (786m, 10.55) - Schöngraben (11.35) - Schöngrabenspitze (995m, 12.30) - Hohenstein (1195m, 13.20-14.40) - Engleitengraben (Norbert-Mader-Weg) - Schrambach Hst. (16.50)
  • Länge: 20,0 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 1180 hm
  • Reine Gehzeit: ca. 5,5 Std.
  • Viecher: 1 Rudel Steinböcke, Katzen, Äskulapnatter, Eidechsen

Durch einen kurzfristigen Diensttausch bekam ich den Pfingstsonntag frei und wollte das stabile Wetter nutzen. Angesichts der Orchideenzeit war das Ziel schnell gefunden und die schon länger geplante Überschreitung des Hohensteins bei geöffnetem Otto-Kandler-Haus konnte angegangen werden.

Hin- und Rückfahrt: CO2-Werte in den Öffentlichen Verkehrsmitteln mit dem Aranet4

In der Westbahn ab Hütteldorf fand ich einen Platz im Selbstbedienungsbistro. Weniger schön war, dass der Kontrolleur (ohne Maske) durchgehend gehustet hat. Die Mariazellerbahn war voll, ein paar Minuten später hätte ich mit der NÖ-Card den Ötscherbären nutzen können. Am Rückweg zwei Mal die alten 5047er Triebwägen, nur eine Garnitur ab Traisen war etwas optimistisch, auch dieser Zug war voll und zu wenig Platz für die Fahrräder. Im Cityexpress saß ich dann ganz hinten alleine, trotzdem schlechte Lüftung. Die U4 war bummvoll. Was lernen wir daraus? Ironischerweise schaffen die modernen Züge mit Klimaanlage (aber ohne HEPA-13-Filter) die Frischluftzufuhr nicht mehr, während man in den alten Zügen mit geöffneten Fenstern die beste Luftqualität hat.

Für die schöne Wanderung im topfitten Zustand war es mir den Aufwand jedenfalls Wert, weiterhin eine Maske zu tragen.

Bild 1: Nein, ich bin nicht der Zug.

Bild 2: Rückblick auf Kirchberg an der Pielach

Auf den Erhebungen im Hintergrund befinden sich auch zahlreiche Orchideenwiesen.

Bild 3: Der erste Hof: Kleinoed.

Ich stand kaum im Hof, als das Fenster aufging und mich die Bewohnerin darum bat, außen herum zu gehen. Erst da sah ich die blassen Markierungen.

Bild 4: Panorama Pielachtal und die westlichen Türnitzer Alpen.

Die Überschreitung vom Texingtal über den Grüntalkogel nach Schwerbach steht auch noch auf meiner Rechnung.

Bild 5: Neugierige Alpakas.

Bild 6: Letzter Blick ins Pielachtal, dann gings auf die 'Eben'.

Bild 7: Mannsknabenkraut.

Bild 8: Gegenüber Geißbühel (849m) und Hochebenkogel (768m).

Bild 9: Wäre auch eine schöne Radstrecke.

Bild 10: Langblättriges Waldvögelein.

Bild 11: Vor mir der Eibenberg (786m), mein geplanter Bonusgipfel.

Bild 12: Kulturlandschaft.

Dann ging ich durch das verlassen wirkende Dörfl auf der Eben. Kurz vor einem Kuhgatter, wo die Kühe auch mitten am Weg lagen, bog ich rechts ab und ging am Rande der Weide nach oben Richtung Forstweg, der auf den Eibenberg hinaufzog. Das erwies sich als Goldgriff, denn weiter oben wuchsen zahlreiche Orchideen:

Bild 13: Wahrscheinlich Fuchs-Knabenkraut.

Bild 14: Mannsknabenkräuter.

Bild 15: Wahrscheinlich Zweiblättrige Waldhyazinthe

Bild 16: Wahrscheinlich Mücken-Händelwurz.

Bild 17: Mannsknabenkraut und Wolfsmilch.

Bild 18: Noch ein Mannsknabenkraut

Bild 19: Gesteinsschichten am Eibenberg.

Der Forstweg führte an der "Wassergenossenschaft Dörfl Zukunft 2015" vorbei, die Wasserversorgung residierte also im Eibenberg. Weiter oben gab es sogar Bänke und einen Tisch an einem Aussichtspunkt in einer Forstwegkehre.

Bild 20: Eibenberg-Nordhang - nur ohne Eiben.

Bild 21: Gipfel mit Grillstelle und Liegen.

Bild 22: Zum Abstieg wählte ich die steile Wiese am Osthang.

Im Hintergrund in Bildmitte mein Tagesziel, der Hohenstein (1195m), die Schöngrabenspitze (995m) ist hier links des vermeintlich zweithöchsten Punkts zu sehen.

Bild 23: Panorama Ost

Am Horizont in Bildmitte Hochreiterkogel (936m) und Sengenebenberg (1104m), rechts Lindenberg (946m), dessen langen Kamm nach Westen zur Schöngrabenspitze wir 2021 am Nationalfeiertag überschritten haben.

Ich blieb auf der Wiese bis zu dem bewaldeten Absatz, dann am breiten Kamm mit ein wenig Gestrüpp und einem alten Weidezaun bis zu ...

Bild 24: ... zu diesem unerwarteten Hindernis, da der Forstweg nicht eingezeichnet war.

Der Abstieg war etwas rustikal, aber ich kam heil herunter. Endgegner Forstwegböschung für Botanikruachler.

Bild 25: Vor mir lag das Gehöft Schöngraben mit scheuen Katzen und neugierigen Hühnern.

Bild 26: Blaue Ährige Teufelskralle (Phyteuma spicatum subsp. coeruleum )

Beim Hof drehte gerade ein Auto mit Wiener Kennzeichen und der Fahrer fragte mich, wo er hier parken könnte. Oberhalb vom Hof die nächste freudige Überraschung - eine Wiese voller Knabenkräuter.

Bild 27: Weißes Fuchsknabenkraut.

Bild 28: Rosa Fuchsknabenkraut.

Bild 29: Rückblick in den idyllischen Graben, im Hintergrund rechts Hochebenkogel.

Der nachfolgende breite Forstweghatscher in der teilweise prallen Sonne war das fadeste Stück der ganzen Strecke.

Bild 30: Eher unauffällig angebracht auch das Gipfelkreuz am nicht höchsten Punkt neben dem Wildzaun.

Bild 31: Ebenwiese mit verblühten Holunderknabenkräutern und der finale Gipfelaufschwung.

Was dann folgte, war ein unvergesslicher Moment. Ich konnte mein Glück kaum fassen, denn ich hatte so nahe bei der Hütte nicht damit gerechnet.

Bild 32: Argwöhnisches Beäugen meiner Anwesenheit.

Bild 33: Die beiden Männer standen mitten auf dem markierten Steig und gingen zunächst nicht weit weg davon.

Bild 34: Die Ruhe selbst.

Als ich einen Schritt auf ihn zu machte, stieß er einen Warnpfiff aus. Ich blieb stehen und wartete, wohin sie sich bewegten. Erst, als sie nach rechts zogen und den Steig verließen, ging ich langsam weiter.

Bild 35: Erst dann sah ich auch den Grund für ihr dominantes Verhalten: Ein Weibchen in der Nähe.

Insgesamt war es ein Rudel von mindestens fünf Steinböcken.

Bild 36: Weiter oben am Nordabbruch des Gipfelbereichs

Rechts der lange Kamm mit der Schöngrabenspitze, dahinter Geißbühel. Links vom Kamm schaut der Eibenberg mit der auffälligen Wiesenfurche am Osthang drüber. Im Hintergrund der Donauraum und das Obere Waldviertel. Das Pielachtal und Kirchberg wirkten bereits weit entfernt.

Bild 37: Schneelage im nördlichen Hochschwab, ganz rechts Ebenstein.

Bild 38: Unterhalb der Prinzbachgraben

Bei der Hüttenterrasse fand ich noch ein freies Platzerl, es war viel los, aber nicht ungut laut. Ich bekam den letzten Schweinsbraten, der hervorragend schmeckte. Dazu trank ich gespritzten Most (statt Bier) und genoss die schöne Aussicht.

Bild 39: Am Schneeberg lag nur noch in den Rinnen Altschnee.

Bild 40: Links Jochart (1266m), rechts Hegerberg (1179m).

Im Hintergrund links Dürre Wand, rechts Öhler und Schober.

Bild 41: Eidechse bei der Hütte.

Bild 42: Panorama Reisalpe, Schneeberg, Türnitzer Höger bis Gippel.

Ursprünglich wollte ich über den Himmel (Wiese ganz links) eine vollständige Überschreitung machen, aber der Übergang über den Hochkogel (1064m) war wegen Forstarbeiten gesperrt. Arbeiten wohl nicht am Pfingstsonntag, aber möglicherweise durch gefällte Bäume verlegte Wege. Abgesehen davon kannte ich den Norbert-Mader-Weg über den Engleitensattel noch nicht.

Bild 43: Trollblumen im Beet neben der Hütte.

Bild 44: Mannsknabenkraut am Gipfelhang.

Bild 45: Steig ab Engleitensattel.

Wenn der lange Forstweghatscher im Engleitengraben nicht wäre, könnte man diesen Abstieg öfter gehen, nämlich schön angelegte Kehren, gar nicht schmierig, sehr schön zu gehen.

Bild 46: Akelei.

Bild 47: Querung des Zögersbachs.

Bild 48: Eidechse.

Bild 49: Mir schlängelte sich eine stattliche Äskulapnatter entgegen.

Auch Forstwege können kurzweilig sein.

Bild 50: Wohnprojekt Lebensraum Niederhof - wirkte wie aus der Zeit gefallen.

Der Niederhof wurde bereits im 16. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt. Seit 1997 gibt es hier ein Wohnprojekt samt Kindergarten, alternativer Schule, Dorfplatz, Kirche. Mir kamen ein paar Bewohner entgegen, die auch wie aus der Zeit gefallen wirkten. Ob man dort die Ruhe und gegenseitige Rücksichtnahme findet, die man im Rest der Welt verloren hat?

Bild 51: Beinwell (Symphytum officinale)

Bild 52: Berg-Flockenblume (Centaurea montana)

Bild 53: Margeriten (Leucanthemum vulgare)

Bild 54: Mohn an der Traisen in Schrambach.

Der Bahnhof war leider nicht ausgeschildert und so ging ich einen kleinen Umweg, aber ich hatte genügend Puffer und konnte vor der Abfahrt noch ein wenig im Schatten sitzen.

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