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14.01.23 Buschandlwand (742m) und Atzberg (612m), Wachau

Eckdaten:

  • Wegführung: Wösendorf (11.50) - Kellergasse - Buschandlwand (13.38-14.26) - Atzberg (15.12) - Wösendorf (16.50)
  • Länge: 12 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 640 hm
  • Reine Gehzeit: ca. 4 Std.
  • Viecher: keine
Mit Verspätung meine erste Wanderung des Jahres. Nachdem mich ein grippaler Infekt (kein Covid19) zwei Wochen flachgelegt hat, wollte ich es langsam angehen und nicht über 12km Strecke kommen, es sollten auch nicht viel mehr als 500 Höhenmeter werden. Und Zeitdruck sollte ich auch keinen haben. Dieses Mal war ich knapp vor der Dämmerung wieder unten, aber die Stirnlampe hatte ich ohnehin dabei. Der späte Aufbruch war Absicht, da die Fernsicht mit sich verstärkendem Abtrocknen der Luftmasse erst am Nachmittag verbessern sollte.

Ich startete pünktlich in Wösendorf in der Wachau, wo ich noch nie war. Ein 300-Seelen-Ort steinzeitlichen Ursprungs, 1163 erstmals urkundlich erwähnt.

Bild 1: Lesehof St. Florian aus dem Jahr 1320 mit gotischen Spitzbögen.

Bild 2: Winzerhaus mit gotischen Eckerker auf abgewellten Konsolen.

Bild 3: Blick stromabwärts bei herrlich klarer Luft.

Bild 4: In der schattigen Kellergasse wehte noch ein kalter Wind.

Bild 5: Rechts Wösendorf, links Joching - beide Ortschaften gehören zu Weißenkirchen.

Die ersten zweihundert Höhenmeter waren am anstrengendsten und ich musste besonders langsam gehen. Es wurde aber mit der Zeit immer besser, was ein gutes Zeichen war. Der Aufstieg von Wösendorf zur Buschandlwand ist zwar markiert, aber nicht mehr ausgeschildert. An zwei Abzweigungen hab ich den Weg beinahe verloren. Der Vorteil ist die Einsamkeit gegenüber dem Normalanstieg von St. Michael bzw. Spitz weg.

Bild 6: Blick stromabwärts zur Ruine Dürnstein in Bildmitte.

Bild 7: Nach einer Stunde und 50 Minuten Gehzeit erreichte ich den Gipfel!

Oben blies ein kalter Südwind, dafür schien noch eine Zeit lang die Sonne. Einige Minuten hatte ich den Platz auf der Aussichtswarte mit Bankerl für mich alleine, dann kamen drei Mountainbiker und später noch zwei Frauen.

Die Fernsicht wurde in der knappen Stunde oben immer besser, da sich die tiefe Stratocumulusbewölkung der abziehenden Trogrückseite zurückbildete, während der Himmel von Schleierwolken der herannahenden Warmfront überzogen wurde. In tiefen Schichten blieb aber klare, trockene Kaltluft bestehen. Die folgenden Aufnahmen sind nicht chronologisch, ich hab die besten Bilder herausgepickt. Manche Aufnahmen musste ich wegen der starken Streuung gegen die Sonne unterbelichten.

Bild 8: Hochschwab-Blick.

Im Vordergrund links mit Skipiste Kleiner Ötscher (1552m,63km), dahinter Hochstadl (1919m, 83km), Ebenstein (2123m,93km), Großer Grießstein (2023m), TAC-Spitze (2019m, 100km), rechts Brandstein und andere Spitzen.

Bild 9: Gesäuse-Blick und bis zu den Seckauer Tauern.

Der Lugauer als mächtiger Klotz war mit bloßem Auge gut erkennbar (107km).

Links schaut hinten blass der Sonntagskogel (2343m, 131km) in den Seckauer Tauern durch, der breitere Rücken links vom Lugauer ist das Stangl (1592m,89km) bei Palfau. Ganz rechts schauen noch Gamskogel (2386m,132km) in den Seckauer Tauern und Leobner (2036m,115km) durch.

Bild 10: Erster Blick stromaufwärts war noch dunstig, unten Spitz an der Donau mit Tausendeimerberg.

Bild 11: Göller in voller Länge.

Bild 12: Veitsch mit Großem Wildkamm (im Schatten) in Bildmitte.

Im Vordergrund Tirolerkogel und Ahornberg.

Bild 13: Ötscher, links Hochschwab-Hauptgipfel und Zagelkogel knapp hinterm Rauhen Kamm.

Bild 14: Aufziehende Schleierwolken mit Rippenmuster (linke Bildhälfte) deuteten auf starke Scherwinde in der Höhe hin.

In tiefen Schichten noch allerletzte Stratocumuswolken in der Kaltluft, über den Bergen erste föhnige Ansätze mit Altocumulus lenticularis mit der sich verstärkenden Südströmung am Nachmittag. Gegenüber der lange Rücken des Jauerlings.

Eigentlich wollte ich noch länger bleiben, bis die Luft noch klarer geworden wäre, doch der kalte Wind am Gipfel war auf Dauer zu ungemütlich. Zum Abstieg wählte ich zunächst den markierten Normalanstieg Richtung Spitz an der Donau.

Bild 15: Leiser Berge mit Buschberg und Radarkuppel links (491m,74.5km), Steinberg rechts.

Bild 16: Weißenkirchen an der Donau und das Tullnerfeld dahinter, rechts die östlichsten Ausläufer des Dunkelsteinerwalds, am Horizont Wienerwald.

Bild 17: Stift Göttweig und Kraftwerk Dürnrohr, dahinter Wienerwald mit Hermannskogel (542m) als höchste Erhebung in 66km Entfernung.

Bild 18: Karpatenblick, rechts der nördlichste Punkt der Alpen bzw. Wienerwald bei Greifenstein

Am Horizont blass die Erhebungen der Kleinen Karpaten in durchschnittlich 130km Entfernung.

Bild 19: Schneeberg inzwischen wolkenfrei, davor Hochstaff (1305m) und rechts davon flacher Jochart (1266m)- die Perspektiven waren wirklich ungewohnt.

Statt am markierten Weg in die Westflanke des Höhenrückens auszuweichen, blieb ich oben am Kamm, der mit Steinmännern markiert war.

Bild 20: Hübsche Granitblöcke.

Bild 21: Auch hier.

Bild 22: In leichtem Auf und Ab erreichte ich unschwierig den Atzberg (612m).

Im tiefen Laub musste ich den ebenfalls mit Steinmännern markierten Abstiegspfad erst suchen, fand ihn aber bald.

Bild 23: Bei einem Bildmarterl traf ich auf einen Forstweg am Michaeler Berg, der mich wieder Richtung Wösendorf zurückführte.

Bild 24: Wösendorf mit vielen mittelalterlichen Wohnhäusern, nur die barocke Pfarrkirche sticht heraus.

Bild 25: Vorgelagerte Terrassenberg mit Weinanbau, im Hintergrund alte Bekannte.

Gegenüber Seekopf (671m) mit neuer Aussichtswarte und Hirschwand links mit Aussichtsfelsen (A/B).

Mit einsetzender Dämmerung erreichte ich Wösendorf und ...

Bild 26: legte bei der "Biertankstelle" vor dem Brauhaus Wösendorf eine kurze Rast ein.

Hier hatte ich schon beim Aufstieg den Kühlschrank wahrgenommen mit Selbstbedienung und Kassa. Das Bier schmeckte vorzüglich.

Den früheren Bus hatte ich ohnehin schon verpasst und hetzen wollte ich nicht. Gelungener Abschluss und Bewährungsprobe nach dem langen Krankenstand.

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