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13.12.2022 Stuhleck (1782m) ab Steinhaus am Semmering, Fischbacher Alpen

Eckdaten:

  • Wegführung: Steinhaus am Semmering Hst. (8.14) - Hasental - Hocheck - Spitaler Alm - Stuhleck (1782m, 11.35-11.50) - Karl-Lechner-Haus (1449m, 12.25) - Gaißschlager (13.45) - Spital am Semmering Hst (14.23)
  • Länge: 17 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 1030 hm
  • Reine Gehzeit: ca. 5,5 Std.

Der Dienstag zeichnete sich schon tagelang mit traumhaftem Wanderwetter ab. Unsicher war nur bis zuletzt, wie viel Neuschnee fallen würde. Ich fand auch trotz Webcams nicht klar heraus, wie gut die Schneelage am Stuhleck sein würde, daher packte ich die Schneeschuhe lieber mal mit ein. Eigentlich hätte es ein Tag mit Fernsicht bis zum Anschlag werden sollen. Erst im Tagesverlauf die Winddrehung auf Südost und Anfeuchtung in den unteren Schichten mit aufziehendem Hochnebel am Abend. Tatsächlich drehte der Wind schon um Mitternacht auf Süd (siehe Hochwechsel-Daten vom Lawiwadi NÖ). Die ÖBB machten es ebenfalls spannend - mit sechs Minuten Verspätung rollten wir in Payerbach ein, aber der Anschlusszug zum Semmering wartete. Das hätte man auch durchsagen können, dann wär ich weniger nervös gewesen. Als wir den Semmering überquerten, wehte dort bereits ein mäßiger Südwestwind.

Bild 1: Durch Schneekanonen erzeugte Nebelschwaden in Steinhaus am Semmering.

Bild 2: Ein seltener Nebelbogen am Ausgang des oberen Fröschnitztals.

Bild 3: Ich bog bald rechts ins Hasental ein, oben an den letzten Höfen vorbei.

Bild 4: Veitsch hinten, rechts Kampalpe.

Bild 5: Die Schneelage auf der Veitsch schaute aus der Ferne nicht schlecht aus.

Bild 6: Aber auch das Klosterwappen mit Bockgrube darunter wussten zu gefallen.

Bei etwa 1100m legte ich die Schneeschuhe dann an, in der Hoffnung, dass der Schnee ab da nur mehr werden konnte. Leider verläuft dieser Aufstiegsweg überwiegend als Hohlweg bzw. am Kamm, war also großteils nur mausknietief bedeckt. Erst bei der Querung am Hocheck vorbei wurde die Schneelage dann besser.

Bild 7: So wie hier mit Sonnenschein.

Bild 8: Diamanten der Natur

Bild 9: Vorgeschmack auf die gute Fernsicht heute: Seckauer und Eisenerzer Alpen.

Links Maierangerkogel (2356m,86km), Hochreichart (2416m), Geierhaupt (2417m), in Bildmitte Gößeck (2214m), rechts hinten Geierkogel (2231m) und Himmeleck (2096m), rechts Eisenerzer Reichenstein (2165m).

Bild 10: Hochschwab und Veitsch, davor Kreuzschober und unten Mürzzuschlag.

Bild 11: Im leichten Gefälle südseitig vom Hocheck nahm die Schneelage dann merklich zu.

Bei der Abzeigung entschied ich mich für den oberen Anstieg über die präparierte Forststraße und gegen das Karl-Lechner-Haus. Im Nachhinein eine goldrichtige Entscheidung, denn im Tiefschnee hätte ich mich ziemlich geplagt im Aufstieg.

Bild 12: Bei dem freien Schlag empfing ich der kräftige Südwind. Schneealm und Heukuppe rechts.

Bild 13: Erster Blick zum noch weiten Alois-Günther-Haus, das Ruhetag hatte.

Der spätere Abstieg zum Karl-Lechner-Haus führt durch die linke bewaldete Flanke.

Bild 14: Schneeberg am Horizont, rechts Sonnwendstein.

Bild 15: Rückblick zum Aufstiegsweg übers Hocheck und den stark verwehten Schlag im Vordergrund.

Bild 16: Kurz darauf erreichte ich die Aufstiegsroute für Skitourengeher.

Hier gemischtes Publikum. Skitourengeher, aber auch Spaziergänger mit Spikes, wahrscheinlich vom Pfaffensattel. Ich weit und breit der einzige Schneeschuhgeher. Die größte Herausforderung bestand jetzt darin, den Akku warm zu halten, denn das rote Lämpchen blinkte sofort nach wenigen Aufnahmen in der Eiseskälte.

Bild 17: Schneefahnen um die Hütte zeigten den Sturm an, den ich so nicht erwartet hatte.

Gut, dass ich mich in der Früh sowohl für die Windjacke als auch für das kurzärmelige Primaloft entschieden hatte, das ich vor dem finalen Gipfelsturm drunterzog.

Bild 18: Dürrenstein und Ötscher aus ungewohnter Perspektive.

Bild 19: Im Gegensatz zu den Tourengehern wählte ich die direktere Route am Kamm mit dem stärkeren Wind.

Bild 20: Marslandschaft.

Bild 21: Nach drei Stunden und 20 Minuten Aufstiegszeit erreichte ich den Gipfel!

Der Sturm ließ mich nur wenige Bilder machen. Der benachbarte Hochwechsel hatte 60-70 km/h, am Stuhleck waren es eher noch mehr bei rund minus zwölf oder dreizehn Grad. Da gefroren die ungeschützten Finger in Sekundenschnelle.

Offenen Winterraum hab ich keinen gesehen, die Tür war zugeweht. Das war unvorteilhaft. In der etwas windgeschützten Ecke mit den Bänken machte ich nur kurz Pause für Tee und Jause. Für längeres Stehen wars zu ungemütlich, die Füße wurden sofort kalt.

Bild 22: Ganz links Eisenerzer Reichenstein, dann Trenchtling, Griesmauerkogel, Meßnerin mit brettlweißer Südflanke.

Gesäusegipfel schauen direkt dahinter hervor, das Hochtor war unverkennbar (2369m), rechts spitzelt aber auch die Planspitze (2117m) durch. Im Vordergrund mit dem flachen Rücken Troiseck (1466m).

Bild 23: Gipfelpanorama West.

Bild 24: Seckauer Zinken rechts, am Horizont ein paar Nockberge (ca. 150km entfernt)

Bild 25: Seckauer Tauern und Gößeck.

Bild 26: Nockberge.

Eisenhut (2441m,156km), Prankerhöhe (2166m), Goldachnock (2171m), Kirbisch (2140m) waren mit bloßem Auge zu erkennen. Ganz rechts weiß schaute noch Kleiner Königstuhl (2254m,162km) durch. Im Vordergrund links Roßeck und Mugel.

Bild 27: Gahns, Sonnwendstein, rechts Otter.

Im Wiener Becken die angesprochene Dunstschicht. Bei trockener Luft kann man bis zur Mala Fatra in der Slowakei sehen.

Ursprünglich wollte ich nach Mürzzuschlag absteigen, über Schwarzriegelalm und Bettelbauer, aber dafür war es mir zu windig, also stieg ich zum Karl-Lechner-Haus ab, das leider erst ab 15.30 öffnet, seltsame Uhrzeit.

Bild 28: Abstiegsweg entlang der Markierungsstangen.

Bild 29: Reifskulpturen.

Bild 30: Arktische Schönheiten

Bild 31: Weiter unten wurde das Gelände langsam übersichtlicher.

Ein paar Spuren gab es noch als Anhaltspunkt, im wesentlichen hatte ich den Pulverschnee aber für mich alleine.

Bild 32: Polarstaub.

Bild 33: Herrliches Stapfen.

Bild 34: Abstieg zum Forstweg.

Bild 35: Karl-Lechner-Haus, ausgeprägte Schattenlage.

Den Kaltenbachgraben wollte ich nicht absteigen, da war nur noch Schatten. Daher ging ich über Forstwegsysteme westlich am Hocheck vorbei. Wie erhofft war die Schneelage am Forstweg etwas bessrer und ich konnte länger ohne Steinkontakt dahinwatscheln.

Bild 36: Und das im Sonnenschein

Bild 37: Eisenerzer Reichenstein links, Trenchtling Bildmitte, Griesmauerkogel rechts.

Bild 38: Ringkamp (2153m) und Hochweichsel (2006m), davor Krautgartenkogel (1988m) in den Aflenzer Staritzen.

Bild 39: Rückblick zum Stuhleck mit dem steilen Lyragraben unterhalb dem Gipfelhang.

Bild 40: Bankerl mit Aussicht.

Bild 41: Geierhaupt, Gamskogel und Gößeck.

Bild 42: Die Seckauer noch einmal aufgereiht.

Bild 43: Dann hieß es Abschied nehmen: Bei der Kehre wechselte ich auf die Spikes.

Weil ich den gleichen, etwas faden Aufstiegsweg nicht zurückgehen wollte, nahm ich bei der Abzweigung den Weg Richtung Spital am Semmering. Auch der war lange Zeit ein Hohlweg.

Bild 44: Gaißschlager (1046m) mit Stuhleck.

Bild 45: Typisch Wechselgebiet mit Heidekraut.

Bild 46: Unterm Skilift durch zum Ort, gegenüber wieder Kampalpe.

Bild 47: Die Zeiten sind lange vorbei.

Bild 48: Der zurückgelegte Weg.

Um 14.25 traf ich bei der Haltestelle ein, um 14.42 kam der Regionalzug nach Payerbach. Wieder war ich fast der einzige Fahrgast. Da ist der Zwei-Stunden-Takt wohl vertretbar.

Schön war's.

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