Start über Innsbruck lokale Windsysteme Föhn Niederschlag Ereignisse Galerie Impressum

06.02.2022 Schnalzstein (1546m), Mürzsteger Alpen

Eckdaten:

  • Wegführung: Donaudörfl (10.40) - Waldhüttensattel (12.00) - Schnalzstein (12.50) - Hofalm (Jause, 13.45) - Donaudörfl (15.20)
  • Länge: 11,5 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 670 hm
  • Reine Gehzeit: ca. 3,5 Stunden

Wetterlage: Nicht ganz trivial. Kräftige Westströmung in der Höhe bis Mittag, danach drehte der Wind bis in höhere Lagen (Hochkar, Rax) auf Süd zurück.

Zum dritten Mal in Folge hatte ich die Cirrus- und Altocumulusbewölkung wesentlich dichter eingeschätzt als es der Fall war. Wir hatten während der gesamten Tour Sonnenschein. In diesem Fall hielt sich allerdings stundenlang über dem Wald- und Mostviertel ein Sonnenfenster. Weiter östlich vom Tullnerfeld über Alpenostrand bis Ungarn eine stehende hochreichende Welle.

Das Satellitenbild zeigt über Deutschland eine Teiltiefentwicklung, mit einem Warmfrontteil über Norddeutschland und einem Kaltfrontteil über Südwestdeutschland.

Tour mit Marco. Abfahrt ab Bad Vöslau über mehrere Pässe zunächst nach Kernhof. Über das schneefreie Pottenstein, dann in den idyllischen Grabenweggraben, über "Auf dem Hals (662m) mit Schneeresten nach Gutenstein, dort wieder schneefrei. Von dort weiter über den Rohrer Sattel (864m), dort lag schon deutlich mehr, mindestens 30cm. Nochmal deutlich mehr, über 50cm , lagen am Ochsattel (820m).

In Kernhof besichtigten wir die Standorte für eine künftige Wetterstation der ZAMG. Das ist durchaus spannend, weil es hier immer wieder zu kräftigen Südföhnereignissen in Sturmstärke kommt. Auch der Nordwesteinfluss vom Gscheid her ist spürbar.

Im Anschluss fuhren wir weiter nach Donaudörfl über den Lahnsattel, wo rund ein Meter Schnee lag, das Maximum an Schneedecke im Tal.

Bild 1: Häuser vom Donaudörfl

Vergleichsfoto 05. Februar 2017 - meine damals letzte Tour vor der Übersiedlung nach Salzburg.

Bild 2: Zum Glück gespurt, denn der Harschdeckel war brüchig.

Der Waldhang rechts zeigte Spuren kleinerer Lockerschneelawinen von den Vortagen.

Bild 3: Stellvertretend für den Wegverlauf im Saugraben ab etwa 980m Seehöhe: Der Forstweg war eingeweht.

Anfangs noch eine breite Spur am linken Rand, im oberen Teil immer schmaler und teilweise abschüssig. Der Hang ist meist zwischen 30 und 35 Grad steil und nur locker bewaldet. Durchaus mühsam zu gehen.

Bild 4: Am Waldhüttensattel mit Blick zum Gippel (1669m), dahinter Preineckkogel (1449m)

Bild 5: Blick nach Kernhof, im Hintergrund Türnitzer Höger, Hinteralm und Reisalpe.

Bild 6: Nahaufnahme von Kernhof.

Von Südosten her kommen die Föhnwinde, von Nordwesten turbulentes Herabmischen des Höhenwinds.

Nach dem Sattel gingen wir zunächst den Forstweg Richtung Hofalm, um den schmalen, überwächteten Kamm zu umgehen. Auch am Forstweg wieder Überwächtung, aber nicht ganz so unangenehm. In der ersten Linkskehre bogen die Spuren ab. Wir folgten zurück auf den Kamm, der ab dort breiter wird.

Bild 7: Aufgefirnter Schnee am Steilhang.

Bild 8: Leuchtender Schneeberg mit stehenden Leewellen.

Bild 9: Blick zum Gesäuse.

Links Riegerin (1939m), dann Lugauer (2217m) von der breiten Seite, dann Gsuchmauer (2116m), Hochtor (2369m), Kleiner und Großer Hochstadl und ganz rechts die weiße Pyramide Graskogel (1742m).

Bild 10: Am Gipfel vom Schnalzstein (1746m).

Kräftige Böen, aber nicht so heftig wie befürchtet. Dafür weiterhin unerwartet sonnig.

Bild 11: Hochtor, Admonter Reichenstein, Planspitze direkt davor, rechts Sparafeld, ganz rechts Hochstadl.

Vor dem Hochtor das Hochzinödl.

Bild 12: Dachstein-Blick!

Koppenkarstein (2863m), Dirndln (2832m), Hoher Dachstein (2995m), rechts Natterriegel (2065m), Hexenturm (2172m).

Bild 13: Nochmal Kernhof mit seinen unterschiedlichen Windeinflüssen.

Der Südföhn verendet dort, wo das Tal schmal wird, etwa bei der Radwegbrücke nordöstlich vom Gehöft Kurzenthal (677m).

Bild 14: Panorama vom Hochschwab über Dachstein, Gesäuse bis Totes Gebirge und Göller.

Bild 15: Kleiner Göller und Göller.

Bild 16: Blick zum Seitental zwischen Kernhof (690m) und Gscheid (970m, im oberen Teil Keertal)

Hier findet kaum Gebirgsüberströmung im Sinn eines absinkenden Föhnwinds statt, die Höhenströmung sinkt eher parallel zu den Gebirgskämmen ins Tal und nicht über eine markante Barriere wie dem Göller-Gippel-Kamm. Daher vermute ich weniger ausgeprägte Föhneffekte.

Bild 17: Türnitzer und Gutensteiner Alpen.

Hier ist auch gut vorstellbar, dass der Südföhn in Kernhof je nach Anströmungrichtung eher vom Sattel zwischen Gippel und Gamsmauer oder vom Waldhüttensattel absteigt.

Bei der Hofalm rasteten wir in der Sonne. Danach gingen wir kurz Richtung Forstweg - die Spuren waren aber wieder zugeweht und auch dort alles überweht und es wäre wieder mühsam gewesen zum Queren. Daher gingen wir zurück Richtung Aufstiegsweg und querten bequem im Tiefschnee zurück.

Bild 18: Gippel

Bild 19: Hochschneeberg, davor Lahnberg (1594m).

Auch am Schneeberg ging das Schneefegen am Nachmittag zurück, also drehte selbst bis 2000m Höhe der Wind vorübergehend auf Süd.

Bild 20: Hohenstein (1195m), dahinter das Waldviertel.

Bild 21: Schlüsselstelle

Bei einem Lawinen 3er bzw. 4er mit frischen Triebschneeansammlungen, oder einer stärkeren Erwärmung (südwestseitig) im Spätwinter würde ich hier nicht gehen wollen.

Bild 22: Lockerschneelawinen im lichten Wald.

Bild 23: Zurück am Talgrund.

Mit letzten Sonnenstrahlen der nun zunehmenden Schichtwolken kamen wir wieder am vereisten Parkplatz an. Getroffen haben wir unterwegs niemanden, mit uns gingen aber ein paar Skitourengeher los.

© www.inntranetz.at