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12.08.22 Kahlkopf (418m), Merkenstein (572m), Hoher Lindkogel (834m), Hinterer Lindkogel (702m), Wienerwald

Eckdaten:

  • Wegführung: Pottenstein (9.35) - Kahlkopf (418m, 10.00) - Herrgottkreuz (10.20) - Türkenbrunnen (11.35) - Alter Turm (11.40) - Merkenstein (572m, 11.55) - Eulenrast (12.45) - Hoher Lindkogel (834m, 13.25-14.30) - Hinterer Lindkogel (702m, 15.30) - Schneebergblick (16.00) - Kaisersteinweg - Waldandacht - Bad Vöslau Bf. (17.20)
  • Länge: 21,3 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 750 hm
  • Reine Gehzeit: ca. 6 Stunden
  • Tiersichtungen: Schwarzspecht

Das wurde dann wegen nicht abkürzbarer Forstwege doch etwas länger als geplant, aber es ist alles gut gegangen. Keine Beschwerden, am Ende spürte ich nur die Füße wegen kilometerlanger Forstwege.

Bild 1: Start in Pottenstein mit Überquerung der Triesting. Niedrigwasser ja, aber kein ausgetrocknetes Flussbett.

Bild 2: Das älteste Bauwerk im Ort ist der romanische Doppelkarner aus dem späten 12. Jahrhundert.

Bild 3: Steinbruch zur Linken.

Bild 4: Abstecher zum Kahlkopf (418m) mit Ausblick zum Waxeneck (796m) und Hohenberg (652m) davor.

Bild 5: Das mittelalterlich geprägte Zentrum um die Kirche von Pottenstein.

Das untere Turmgeschoß ist romanisch, im 14. Jahrhundert gotisierend erhöht, der Chor nach Osten erweitert. Das romanische Langhaus wurde 1808 abgerissen und durch einen gedrehten klassizistischen Längsbau ersetzt. Manche der Profanbauten in Kirchennähe reichen bis ins 13. Jahrhundert zurück, etwa das 1264 erstmals erwähnte Mauthaus.

Bild 6: Weiter stromabwärts liegt Berndorf.

Im Hintergrund links der nordöstlichste Teil der Hohen Wand, rechts Lindkogel (872m) und Vordere Mandling (925m), daneben Hammerl (788m) und Großer Rosenkogel (841m), ganz rechts verdeckt die Hohe Mandling.

Ausgedehnte Altocumulusfelder deuten auf Feuchtezufuhr in den mittleren Schichten hin.

Bild 7: Herrgottkreuz.

Im Misch- und Laubwald war die Trockenheit nicht so arg, der Boden noch ansatzweise feucht, keine Anzeichen von Trockenstress bei den Blättern erkennbar - zumindest als Laie nicht.

Bild 8: Anders hingegen die "frühherbstliche" Laubverfärbung am Südhang des Hohen Lindkogels.

Bild 9: Färberkreuz.

Bild 10: Reste des ehemaligen Zugangstores zur Ruine Merkenstein.

Die Burganlage muss wahrlich riesig gewesen sein. Da wird einmal eine Winterbegehung fällig, wenn das Gestrüpp verschwunden ist. Alternativ eine offizielle Führung vom Stadtmuseum Bad Vöslau (momentan sind aber keine Termine ausgeschrieben).

Bei meinem ersten Besuch stieg ich über den unspektakulären Murggengartengraben zum Eisernen Tor auf. Dieses Mal ging ich bis zum Schloss weiter und bog dann links Richtung Türkenbrunnen ab.

Bild 11: Unweit des eingezäunten Schlossgartens befindet sich diese alte Mauer.

Was sich hier wohl einmal befunden haben mag?

Bild 12: Der Türkenbrunnen wurde um 1811 im Zuge der Errichtung des Landschaftsgartens angelegt.

Ein 62 Meter langer Gang führt zu einer Quelle. Während der Türkenbelagerung soll in der Nähe das Zelt des Kommandanten gestanden haben, daher der Name.

Bild 13: In der Kuppel.

Bild 14: Der Aussichtsturm, um dieselbe Zeit errichtet.

Der Turm ist frei zugänglich, eine hölzerne Treppe führt auf die geräumige Aussichtsplattform. Die Fenster können geöffnet werden. Das Turmbuch war leider völlig zerfetzt, entweder Vandalismus oder hungrige Tiere.

Bild 15: Überraschenderweise genießt man trotz der geringen Höhe noch eine gute Aussicht.

Hier über die Hohe Mandling hinweg zum Schneeberg, im Hintergrund türmen sich Gewitterwolken (links Cmulus congestus mit Übergang zu Cumulonimbus capillatus, rechts incus).

Bild 16: Gesamtansicht vom Schneeberg bis Kieneck

Bild 17: Gaißstein (974m) und Kieneck (1106m).

Bild 18: Idyllische Wiese, auf der ich es bei 10 Grad weniger länger aushalten hätte können.

Rechts der sogenannte "Sprechende Baum".

Bild 19: Unterberg (1342m) in Bildmitte, im Hintergrund schmale hochreichend konvektive Wolken (Schauerzellen).

Nach ausgiebiger Besichtigung ging ich weglos weiter.

Bild 20: Merkenstein (572m) mit quadratischem alten Gemäuer am höchsten Punkt.

Dieser befindet sich noch innerhalb des Landschaftsgartens. Sein Zweck bleibt unklar.

Bild 21: In den Mauerboden eingelassene Befestigung.

Bild 22: Interessanter als die Mauern sind aber die riesigen Föhren unweit davon.

Bild 23: Bei der linken gab es einen Hochstand.

Bild 24: Rückblick vom vorbeiführenden Forstweg.

Von hier wäre der Gipfel am leichtesten zu finden.

Nach dem Gipfel verließ ich den Garten, die Mauer war an mehreren Stellen durchbrochen.

Bild 25: Weiter gings auf etwas zu sonnigen Forstwegen.

Bild 26: Ab und zu mit Ausblicken, wie hier zum Dernberg (640m).

Der Mugel im Vordergrund trägt keinen Namen, wirkt aber aufgrund der Föhren am Gipfel interessant.

Bild 27: Falter auf Distel.

Der erste Versuch, den langen Forstweghatscher abzukürzen, schlug in der Kehre fehl. Zu viel Gestrüpp. Beim zweiten Versuch hatte ich Glück.

Bild 28: Bei der Abzweigung zum offiziell unmarkierten Weg (mit grünen Tupfern an den Bäumen) befindet sich das Smerda-Bankerl.

Bild 29: Entspanntes Liegen am Tisch.

Bild 30: Der Rastplatz wird auch Eulenrast genannt.

Es hatte übrigens knapp 21,5°C hier auf 660m Seehöhe.

Bild 31: Die Buchkassette war voller Ameisen mit Puppen.

Ich ließ das Buch daher in der Kassette. Spinnweben waren auch drum herum - hier war schon länger niemand mehr vorbeigekommen. Was mich nicht wunderte. Die Ausgangspunkte im Südwesten sind alle nur mit Auto erreichbar. Es führen ausschließlich Forstwege hierher. Allenfalls Mountainbiker könnten hier vorbeikommen.

Bild 32: Zum Schluss wieder am markierten Weg hinauf zum Gipfel.

Bild 33: Gute Sicht zur Araburg (links) und zum Sengenebenberg am Horizont.

Bild 34: Speisekarte, die keine Wünsche offen ließ

Mit jedem Besuch gefällt es mir hier besser. Der Gastgarten ist wirklich idyllisch. Viel war nicht los, was mich etwas wunderte, weil es immerhin ein Tag ohne drückende Hitze war. Ich aß wie beim letzten Mal das Krenfleisch mit Kartoffeln. Statt dem Bier (Ottakringer, was mir gar nicht schmeckt) nahm ich aber den klaren Birnensaft, um Elektrolyte aufzufüllen. Das hatte ich auch notwendig nach knapp vier Stunden Wanderung.

Nach einer Stunde Rast und gestärkt durch einen Espresso brach ich auf. Statt dem direkten Abstieg ins Helenental (wahrscheinlich wieder über den Kaiserspitz) entschied ich mich, den langen Nachmittag auszunutzen. Statt über den Brennerstieg ging ich dieses Mal direkt nach Süden Richtung Murggengartengraben, bog dann aber links ab und folgte dem Forstweg, vorbei an der Brezelbuchenrast, bis ich wieder auf den 04er Richtung Sooßer Lindkogel traf. Keine lohnenswerte Alternative zum Kammweg, aber mal was Neues.

Bild 35: Außer Mountainbikern begegnete ich niemanden mehr und hatte meine Ruhe am Hinteren Lindkogel.

Damit war mein Hunger auf neue Wege aber noch nicht gestillt. Dieses Mal stieg ich über den Weg ab, der am Zottkreuz vorbei führte: Gedenken an den Revierjäger Otto Zott, der am 23.06. 1945 im Alter von 47 Jahren erschossen wurde.

Bild 36: Vorbei am Urgroßvaterbaum, einer abgebrochenen Rotbuche.

Bild 37: Rastplatz mit Blick ins südliche Wiener Becken.

Bild 38: Unweit davon ein Bankerl mit "Schneebergblick"-Taferl.

In einer markanten Rechtskurve verließ ich den Forstweg, der Weiterweg war immer noch markiert als Kaisersteinweg und führte in zahlreichen Kehren bis zur Waldandacht.

Bild 39: Aussichtspunkt mit Blick auf Bad Vöslau bei den Felsen.

Bild 40: Hinterm Anninger stiegen riesige Rauchwolken des Brandes einer Lagerhalle in Inzersdorf auf.

Bild 41: Das Höhentief sorgte rückseitig für ausgeputzten Himmel und gute Sicht bis zu den höchsten Gipfeln der Kleinen Karpaten

Mit sechs Minuten Puffer kam ich in Bad Vöslau an und erwischte gleich den nächsten Zug zurück nach Wien.

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