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24.10.2022 Lahngangkogel (1778m), Ennstaler Alpen

Eckdaten:

  • Wegführung: Kaiserau (10.12) - Edenburgertörl (1308m, 10.35) - Wagenbänkalm (1540m, 11.10) - Lahngangkogel (1778m, 11.40) - Oberst-Klinke-Hütte (13.00-14.00) - Kaiserau (14.48)
  • Länge: 8,4 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 650 hm
  • Reine Gehzeit: 3,5 Std.
  • Viecher: irrierte Vögel, Heuschrecken

Abreisetag und Wetterumschwung im Tagesverlauf. Die Nacht haben wir beide unruhig geschlafen, kein Wunder, der Südföhn war vorlaufend zur Kaltfront nochmals durchgebrochen und in der Früh hatte es immer noch rund 16 bis 17 Grad, und das auf 1100m Seehöhe! Unnatürlich warm. Ich wachte mit nassgeschwitztem Nacken auf, als hätte ich einen Infekt, erkannte aber zum Glück bald, dass es wirklich an der Wärme lag.

Die Kaltfront sollte laut ICOND2 nicht vor 16 Uhr eintreffen, vorlaufend waren aber bereits leichte Schauer möglich. Tatsächlich dauerte es viel länger, bis die Front ankam und wir hatten auf der gesamten Runde noch längere sonnige Phasen bei angenehm wenig Wind.

Da es an der Strecke lag, hatte ich die Tour ab Kaiserau ausgesucht - den berühmten Gesäusegipfeln einmal ganz nah sein. Wir parkten mutterseelenalleine auf dem riesigen Parkplatz vor der Liftanlage und waren uns erst nicht sicher, ob wir die Mautgebühr automatisch mitentrichten mussten, denn die zweite Schrankenanlage sahen wir erst im Abstieg.

Bild 1: Schloss Kaiserau, dahinter eine relativ neu angelegte Photovoltaikanlage.

Es handelt sich dabei um insgesamt 6 Sonnenkraftwerke, die Jahresleistung beträgt 800 000 Kilowattstunden, womit 230 Haushalte versorgt werden können und laut Hersteller 280 Tonnen Kohlendioxid eingespart werden. Bereits im April 2010 wurde vom Land Steiermark festgestellt, dass es keine Umweltverträglichkeitsprüfung für diese Anlage benötigt.

Bild 2: Aufstieg entlang der Lifttrasse bis zur ersten Forstwegquerung.

Im Rückblick sieht man, wie viel Fläche bereits für die PV-Anlage verwendet wurde. Geplant waren bis zu 10 Hektar Weidefläche für die Versorgung von 1000 Haushalten. Im Vordergrund Toneck (1426m) und Klosesterkogel (1565m), links Hohe Trett (1681m) und Grimming (2351m). Am Himmel ausgedehnte Altocumuli in verschiedenen Höhen als Vorbote der Front.

Bild 3: Ohne Infrastrukturglumpat.

Bild 4: Markante Wegkreuzung ...

Bild 5: ... mit Blick in die Seckauer und Rottenmanner Tauern

Ganz rechts Hochhaide, dann Dreisteckengrat und Großer Bösenstein mit Wolke, weiter hinten Bruderkogel (2299m) bereits dicht eingehüllt. Mittig im Vordergrund Sunkmauer (1561m) und Lärchkogel (1666m), links markant Triebenstein (1810m), dann Geierkogel (2231m) und ganz links Sonntagskogel (2229m).

Bewölkung wieder interessant, die niedrigen Stratocumulsbänke deutet auf frontale Bewölkung hin, mit immer weiter absinkenden Untergrenzen als Merkmal für den nahenden Kaltfrontdurchgang. Darüber Altocumulus stratiformis.

Bild 6: Der sehr schön angelegte Gustlsteig.

Bild 7: Johdithi Tritt.

Bild 8: Damit ist dieser spektakuäre Talübergang gemeint.

Bild 9: Die idyllisch gelegene Wagenbänkalm.

Bild 10: Von Norden sah der Lahngangkogel wenig einladend mit Waldflanken aus, am Gipfelkamm hingegen Heidekraut, Lärchen und weicher Waldboden.

Bild 11: Lahngangkogel (1778m), das Kreuz steht nicht am höchsten Punkt.

Als Skitour ebenso beliebt und vom Gelände her würde es mit Schneeschuhen auch gut gehen.

Bild 12: Vom Gipfel ins Paltental, dunstig, aber nicht unmittelbar bedrohlich.

Bild 13: Admonter Reichenstein (2251m) und Totenköpfl (2184m).

Bild 14: Kalbling (2196m) mit dem Aufstiegsweg ab Klinkehütte.

Bild 15: Im Osten dunstige Sicht.

Links Hochtor und Großer Ödstein, daneben Gsuchmauer und Stadelfeldschneid, mittig links Hochschwabgipfel, rechts Eisenerzer Reichenstein, ganz rechts Zeiritzkampel und Leobner. Im Vordergrund der Waldkamm ist der Verbindungskamm von der Mödlinger Hütte zum Admonter Reichenstein. So unspektakulär.

Bild 16: Dort, wo der Gipfelkamm freier wird, entfaltete sich das ganze Panorama der Gesäusegipfel.

Bild 17: Links Hochtor (2369m), rechts Großer Ödstein (2335m), einer der schwierigsten Gesäusegipfel.

Bild 18: Tolles Licht.

Bild 19: Was für ein schöner Kamm - von unten hätte man das nie gedacht.

Bild 20: Panorama Riffel, Kalbling, Sparafeld und Reichenstein mit Totenköpfl.

Die linken drei sind von der Klinkehütte her relativ leicht erreichbar, wenn der steile Zustieg von Süden bezwungen wurde.

Bild 21: Anders der Admonter Reichenstein:

Hier quert der markierte Steig lange die abschüssige Südflanke, um dann im Bereich der Rippe, die sich vom Totenköpfl hinabzieht, die Herzmann-Kupfer-Platte zu queren, eine abschüssige, ausgesetzte Stelle, die im Abstieg unangenehmer ist als im Aufstieg (Rückweg). Danach verläuft der Weg steil in der Schlucht zwischen Gipfel und Totenköpfl. In Summe ein Auf- und Abstieg, der neben Kraft und Ausdauer vor allem absolute Trittsicherheit und Schwindelheit erfordert. Sichern kann man sich hier nirgends.

Bild 22: Nein, das war nicht die Oberst-Klinke-Hütte.

Bild 23: Landschaftlich spektakulär.

Bild 24: Der Aufstieg zum Kalbling quert eine Schuttrinne.

Bild 25: Eisenerzer Reichenstein in Bildmitte.

Bild 26: Bildwiederholungen waren nicht vermeidbar bei diesem Panorama.

Vom Kalblinggatterl (1542m) am Sattel verliert der Steig zur Mödlinger Hütte über 300 Höhenmeter.

Bild 27: Kalblinggatterl unten mit älterem Schlag.

Um 12.54 kamen wir bei der Oberst-Klinke-Hütte an. Dann die Enttäuschung. Draußen ein Schild, dass die küche bereits um 13 Uhr schloss, die Hütte um 14 Uhr. Davon stand bei der Sektion Alpenverein Admont und anderen Quellen aber nichts ("täglich geöffnet bis 26. Oktober"). Wir gingen in den verwaisten Gastraum, die Wirtin bot uns noch Frittaten- oder Gulaschsuppe an und machte uns dann noch ein Gulasch als Hauptgericht. Wir beklagten, dass man das schon auf die Webseite hätte schreiben können, dass sie früher schließen. Die Wirtin begründete es damit, dass der Nationalfeiertag der letzte Tag war, und sie vorher noch ein paar Mal in ihre Kärntner Heimat fahren müssten.

Das hat mich nicht überzeugt. Es ist eine Schutzhütte, kein Gasthof irgendwo im Tal, der je nach Gusto aufsperrt oder nicht. Außer uns kam noch ein junges Pärchen mit Kletterausrüstung, vier Wiener, die vermutlich vom Kalbling abgestiegen sind und noch ein paar weitere Gäste. Sie bekamen nur noch Suppen und Mehlspeisen. Überrascht war jeder.

Bild 28: Gutes Gulasch mit Knödel.

Entgegen meinen Befürchtungen hab ich das Gulasch schadlos vertragen. Lag entweder an den zwei Laktosetabletten vorher oder es war wirklich nichts drin, was bei mir sonst Blähungen und Krämpfe auslöst. Der Wirt brachte das Essen und führte beinahe entschuldigenden Smalltalk, nachdem die Wirtin eher verständnislos reagierte, als wir die Öffnungszeitenverkürzung ansprachen. Später fiel uns ein, dass es bereits gereicht hätte, wenn am Parkplatz ein Hinweisschild aufgestellt worden wäre. Dann hätten wir unsere Gipfelpause verkürzt oder hätten es umgekehrt gehen können.

Bild 29: Nach einer guten Stunde Essen und Trinken in der Sonne machten wir uns an den Abstieg..

Bild 30: Ja.

Bild 31: Die Mure sah relativ neu aus.

Bild 32: Rechts hatte es den Weg mit den Markierungen verlegt bzw. einen tiefen Graben hineingerissen.

Die Schotterrinne besteht laut Karte schon länger, aber das mitgeführte Material könnte von diesem Jahr stammen.

Bild 33: Kalbling ganz nah..

Der Gipfel ist völlig unproblematisch über eine flache Rasenrampe von Norden erreichbar.

Bild 34: Letzer Blick zurück.

Nach viereinhalb Stunden Gehzeit mit einigen Pausen erreichten wir wieder den Ausgangspunkt und noch vor der Kaltfront am Abend Wien.

© www.inntranetz.at