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02.09.22 Höchstein (2543m), Schladminger Tauern über Moaralmsee

Eckdaten:

  • Wegführung: Stangalm (8.25) - Moaralmsee (1824m, 10.20) - Filzscharte (2213m, 11.30) - Obere Filzscharte (2278m, 11.40) - Höchststein (2543m, 13.00-14.00) - Zwieselscharte (14.40) - Kalblinglochscharte - Seeschartl (2070m, 16.30) - Moaralmsee (17.15) - Stangalm(18.30)
  • Länge: 13,0 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 1250 hm
  • Reine Gehzeit: ca. 8 Stunden

Zweiter Tag des Moderatorentreffens. Dieses Mal mit kundiger Begleitung durch Tauernfuchs Manfred, der bereits alle Grate und die meisten Gipfel bestiegen hat. Seit ein paar Tagen hatte sich bereits abgezeichnet, dass der Freitag der stabilste Tag werden würde. Damit stand fest: Es wird der Höchstein.

Bild 1: Nebel im Ennstal, darüber eine Hochnebelschicht.

Später wuchsen beide Nebelschichten zusammen, der Nebel im Ennstal stieg an und hüllte auch Gröbming ein.

Bild 2: Talschluss bei der Stanglalm mit Blick zum Moarkar und dahinter unserem Tagesziel Höchstein in der Morgensonne.

Bild 3: Phlegmatisches Shetlandpony, das sich nicht vom Fleck rührte, als wir vorbeigingen.

Über ausladende Forstwegenkehren und zum Schluss über viel Wasser am Weg überwanden wir die ehemalige Gletscherstufe.

Bild 4: Rückblick - weiterhin Hochnebel im Ennstal.

Stoderzinken und Grimming rechts.

Bild 5: Die wuchtige Pyramide rechts ist der Elm (2128m)

Links Wildgösl (2062m), Scheiblingkogel (2062m), Salzofen (2070m) und Hochkogel (2091m).

Bild 6: Nach knapp zwei Stunden Gehzeit erreichten wir den Moaralmsee.

Rechts das Seeschartl, über das wir am Nachmittag absteigen werden.

Bild 7: Blick nach Norden: Der Hochnebel im Ennstal lichtete sich inzwischen, links Hauser Kaibling.

Bild 8: Übers Kemetgebirge zum westlichen Toten Gebirge.

Die beiden auffälligen Spitzen sind rechts Rinnerkogel (2012m) beim Wildensee und links Großer Scheiblingkogel (2020m), ganz links Schönberg (2093m), alle in 40km Entfernung.

Bild 9: Vom See stiegen wir nach kurzer Rast über anfangs moderate Kehren zur Filzscharte an.

Bild 10: Hoher Dachstein noch in Wolken.

Die unangenehmste Stelle ist knapp unterhalb der Felswand im Schatten, wo die Steine feucht waren. Sonst keine Probleme.

Bild 11: Links Karlspitze, rechts Bärfallspitze (2150m)

Bild 12: Links Untere Filzscharte, rechts (Obere) Filzscharte.

Bild 13: Von der Filzscharte (2213m) ein Blick zum Pfannsee, der tatsächlich die Form eines Reindls hatte.

Dort hinab würde man von der Hans-Wödlhütte (1528m) im Seewigtal aufsteigen, hätte aber den Nachteil gehabt, dass man den selben Weg zurückgehen hätte müssen. So konnten wir ab Moaralmsee eine Runde drehen. Gegenüber Vockentalspitze (2404m) und Gamskarspitz (2491m).

Bild 14: Schnappschuss vom Günter, der zu Interpretationen einlädt.

Bild 15: Bei der Oberen Filzscharte legten wir nochmals eine kurze Rast ein.

Dabei kam auch der Wegewart mit einer gelben Tafel im Rucksack an uns vorbei. Ab hier hatten wir drei Möglichkeiten, entweder über die Blockfeldwüste zur Kaltenbachschulter, über einen parallelen Verbindungsweg weiter oberhalb weiter oder direkt auf den Grat zum Gipfel. Manfred machte uns den Grat schmackhaft.

Bild 16: Der schroffe Grat zwischen Höchstein und Hochwildstelle, den Manfred schon beschritten hat.

Mit Walcher, Pulverturm, Torwart, Gruberberg, Neualmscharte (2347m), Kleiner Wildstelle dazwischen.

Bild 17: Anfangs noch mäßig steile Kehren, die Zeit zum schauen ließen.

Wie hier zum Pfannsee und Waseneck darüber. Links die Obere Filzscharte.

Bild 18: Werner taugte das Gelände sehr.

Bild 19: Dann wurde es richtig steil!

Die Trittbügel waren eher für großgewachsene Menschen geeignet. Zwei Mal brauchte ich Hilfe von Günter, der hinter mir ging, weil ich den nächsten Tritt nicht erreichen konnte.

Bild 20: Danke, Günter!

Bild 21: Foto von mir und Werner.

Die Steilheit fiel mir erst später auf den Bildern auf.

Bild 22: Abdrängende, links feuchte Platte.

Bild 23: Unangenehm: Ich blieb beim höher Steigen mit dem Rucksack am Felsen hängen.

Ich brauchte ein paar Versuche, bis ich rechts rausqueren konnte.

Bild 24: Letzte knifflige Stelle, der Übergang vom Trittbügel aufs Stahlseil.

Hier musste ich mich am Seil hochziehen, wofür mir aber mit links die Kraft fehlte. Schlussendlich hab ichs dann aber doch geschafft. In Summe ein A/B-Steig mit einzelnen B-Stellen. Kein richtiger Klettersteig, weil nicht durchgehend versichert. Alleine wäre ich wohl umgedreht, im Abstieg nicht zu empfehlen.

Bild 25: Danach folgte einfaches Blockwerk zum Kraxeln.

Der Vater mit zwei Kindern kam uns hier entgegen. Der jüngere Sohn ging hinter ihm und war der Abstieg nicht geheuer. Für das Alter fast ein wenig schwieriges Gelände.

Bild 26: Rückblick auf den Grat und die Filzscharte weit unten.

Bild 27: Der breite Blockgrat war dann überwiegend Gehgelände.

Und oben! Nach insgesamt viereinhalb Stunden Gehzeit hatte ich den Gipfel erreicht. Für mich der schwierigste Anstieg seit der Gallenblasen-OP Mitte Juli und zugleich einer der schwierigsten überhaupt. Anfangs hab ich mir zugegeben schwer getan und bei den ersten weit auseinanderliegenden Trittbügeln dachte ich mir noch "Das ist über meinem Niveau.", aber weiter oben ging es dann besser und begann mir Spaß zu machen.

Bild 28: Blick ins benachbarte Preintal, mit Sonntagskarseen links und Lämmerkar rechts. Dazwischen das Waldhorn (2702m).

Dahinter links Kieseck (2681m) mit Rettingscharte (2326m), rechts Deichselspitze (2684m).

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Bild 29: Dachstein immer noch in Wolken, unten rechts der kleine See, an dem wir später im Abstieg vorbeikommen sollten.

Bild 30: Bischofsmütze dann wolkenfrei, rechts Gosaustein.

Beeindruckende Gegensätze zwischen schroffen Kalkwänden und den ausgedehnten Latschenwiesen am Fuß.

Bild 31: Der Moaralmsee knapp siebenhundert Höhenmeter unter uns.

Bild 32: Mosermandl und Windischkopf, unser Ziel vor zehn Jahren, davor die Rießlwand (2377m).

Bild 33: Verbindungsgrat zur Hochwildstelle mit Grubersee links.

Bild 34: Blick zu den Hohen Tauern.

Links Ankogel (3246m) in Wolken, mittig Tischlerspitze (3001m) und Tischlerkarkopf (3002m), vorne links die markante Spitze: Große Guglspitze (2638m), mittig Zwillingwand (2518m), rechts wuchtig Weißeck (2711m), auf dem wir vor 10 Jahren ebenfalls schon standen.

Natürlich hatte ich Leopolds Wanderbericht zum Höchstein gelesen (Paulis Tourenbuch). Er war mit Kind und Hund oben, empfand am Gipfel aber eine gewisse Unruhe, weil er die Kletterstellen hinauf auch wieder hinabgehen musste. Ich verspürte eine ähnliche Unruhe am Gipfel.

Bild 35: Daher warf ich schon einmal einen Blick auf den Abstiegsweg: Kurzer luftiger Grat, dann links hinab.

Bild 36: Zuvor noch das Gipfelfoto.

Bild 37: Der Abstieg war dann viel einfacher als befürchtet, gut gestuftes Blockgelände.

Bonusbild von Manfred: Zwischendurch Sitzen war entspannend.

Die Kletterstellen waren rasch überwunden, von der Südwestseite lag die Schartenhöhe viel höher und der Abstieg war entsprechend kürzer. Zum Schluss in engen schottrigen Kehren hinab zur Zwieslingscharte.

Bild 38: Kaltenbachsee

Bild 39: Ankogel mittlerweile fast wolkenfrei.

Bild 40: Der etwas ausgesetzte Steig querte die Südflanke des Höchsteins.

Bild 41: Röthelstein (2247m) und Bischofsmütze, im Hintergrund Berchtesgadener Hochthron.

Im Vordergrund mit Skipiste Rittissberg (1565m) mit Aussichtswarte.

Bild 42: Ab Zwieslingscharte kamen die nächsten Kletterstellen - hier mit Gartenschlauchseil.

Bild 43: Und Textilseil mit kurzer ausgesetzter Querung.

Bild 44: Manfred entdeckte schon früh den kleinen See gegenüber.

Bis dahin war es noch ein gutes Stück. Gegenüber links Kühofenspitze und Moaralmspitze (2267m). Zwischen beiden Spitzen führte die Kalblinglochscharte, über die wir abstiegen.

Bild 45: Zur Abwechslung wieder ein paar Kletterstellen.

Bild 46: Verdientes Seele baumeln lassen am See.

Bild 47: Spiegelungen.

Bild 48: Lungauer und Steirische Kalkspitze links, Mosermandl rechts.

Bild 49: Kar oberhalb des Moaralmsees, hier gab es aber keinen Steig.

Bild 50: Rückblick zur Zwieslingscharte.

Bild 51: Weiterer Abstiegsweg im Kaiblingloch.

Insgesamt mit weniger Gegensteigungen. Der Einschnitt vor der Bärfallspitze (im Schatten) ist das Seeschartl, unsere letzte Scharte vor dem Abstieg zum Moaralmsee.

Bild 52: Seeschartl (1070m) im schönen Abendlicht.

Bild 53: Der Abstieg war auch hier ein Knieschinder.

Bild 54: Während Manfred ein Bad nahm, prüfte Günter argwöhnlich die Temperatur.

Der weitere Abstieg sah in der Früh von unten wesentlich einfacher aus, doch der starke Regen zwei Tage vorher hatte ganze Arbeit geleistet. Der Steig war streckenweise völlig gatschig verschlammt, überall flossen kleine Bäche. Konzentriertes Steigen blieb bis zum See nicht erspart.

Bild 55: Diese Eindrücke entschädigten aber. Links über die Schulter steigt der Steig zur Filzscharte an.

Bild 56: Wanderer könnten uns nicht egaler sein.

Die letzten Kilometer bis zum Parkplatz zogen sich.

Bild 57: Blick bei inzwischen frischen 13 Grad zurück.

Die Einkehr bei der Stanglalm musste leider entfallen. Privatfeier des Hüttenwirts, sein sechsjähriger Sohn hatte Geburtstag.

Der Hüttenwirt empfahl den Kirchenwirt in Haus im Ennstal bzw. Grafenwirt in Aich. Den Kirchenwirt suchten wir erst vergebens, der Grafenwirt wies uns mangels Reservierung ab. Es ließ sich aber während einer Bergtour schlecht reservieren. Blieb also der Tieschnhof in Kaindorf. Werner rief zur Sicherheit an. Das war gut so, denn so blieb der Koch wegen uns länger. Ich hatte den Tipp von einer Bekannten aus Öblarn bekommen.

Bild 58: Ein Goldgriff: Beiriedschnitte - rosa gebraten, schon lange nicht mehr so ein gutes Fleisch gegessen.

Der Abend wurde noch schöner mit dem Besuch von Leopold (Paulis Tourenbuch) selbst, der seit ein paar Jahren in Gröbming wohnt und die Berge in der Umgebung seitdem abgegrast hat. Es hat mich sehr gefreut, Dich kennenzulernen. Und danke an Manfred für die Gipfelidee mit der schönen Rundtour.

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