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23.10.2022 Großer Knallstein (2599m) ab St. Nikolai, Schladminger Tauern

Eckdaten:

  • Wegführung: St. Nikolai (1127m, 8.04) - Kaltherberghütte (1608m, 9.25) - Unterer Klaftersee (1884m, 10.25) - Großer Knallstein (2599m, 12.35-13.30) - Kaltenberghütte (15.50-16.27) retour (17.34)
  • Länge: 15,7 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 1480 hm
  • Reine Gehzeit: Std.
  • Viecher: Gämsen

Dritter Tag. Nach einer kurzen Tour am Anreisetag mit Höhenluft schnuppern und dem Regentag gestern Aufwärmspaziergang im Tal zeichnete sich der Sonntag schon länger als idealer Tourentag ab. Die Kaltfront zog schon am Vorabend ab und es lockerte nachtsüber auf. Auf den Wiesen bildete sich überwiegend Tau. Für Bodennebel ist der Talboden zu stark geneigt bzw. beginnt hinter St. Nikolai die steile Rampe zum Sölkpass.

Bild 1: Die 1480 erstmals urkundlich erwähnte Pfarrkirche - unser Quartier lag im Pfarrhof gegenüber.

Die beiden unteren Geschosse stammen aus der Gotik. Im Hintergrund links Süßleiteck (2507m) und Schimpelspitz (2413m).

Bild 2: Im Tal war es noch frisch, aber wir kamen rasch über die Inversion und konnten aufs kurze Leiberl wechseln.

Hier Steinrinneck (2247m) rechts und Süßleiteck, Schimpelspitz links, ganz links Schimpelgrat.

Bild 3: Im ebenen Talboden bildeten sich ein paar Dunstschwaden.

Bild 4: Ganz hinten der Dürrmooswasserfall, den wir uns am Vortag angeschaut haben.

Er entspringt bei der Dürrmooshöhe (2064m) zwischen Schimpelgrat und Breitmodl (2380m)

Bild 5: Beginn der Forstwegabkürzungen.

Bild 6: Im oberen Teil kreuzte der alte Fahrweg einen relativ neu angelegten breiten Fahrweg.

"Wie mit Skischuhen am Strand gehen", sagte mein Begleiter. Wir sanken mit jedem Schritt auf der frisch durchnässten Erde ein. Dafür hatten wir den ersten Blick auf unser Tagesziel, den Großen Knallstein.

Bild 7: Überraschenderweise war der Bierbrunnen bei der Kaltherberghütte gefüllt.

Ich hatte in weiser Voraussicht noch einen Fünfeuroschein eingepackt. Damit war das Bier im Abstieg gesichert.

Nach kurzer Einschmierpause und Marillensafterl gingen wir weiter. Außer uns war noch ein gutes Dutzend Wanderer, meistens Einheimische, unterwegs, die teils irritiert waren, nicht unter sich zu sein. Doch ich hatte mich vorher schlau gemacht und wusste, dass die Schneefallgrenze beim Frontdurchgang über Gipfelniveau lag.

Bild 8: Gegenüber wartete die erste Steilstufe, links an der Erhebung vorbei ins Kar des Unteren Klaftersees.

Bild 9: Blick in ein stilles Kar, hinten rechts ein Gipfel namens Schönwetter (2144m).

Die beiden Frauen vor uns hatten Trailrunningschuhe an und kamen in den "Genuss" nasser Füsse beim Danebensteigen im sumpfigen Boden. Hohe Schuhe haben eben manchmal schon ihre Vorteile. Aber bei der ungewöhnlich warmen Luft trockneten sie eh schnell.

Bild 10: Verfallene Hütte weiter oben im stillen Kar.

Bild 11: Goldene Lärchen im ersten Steilaufschwung.

Dieser war durch enge Kehren gekennzeichnet, teils mit hohen Tritten, durchaus kraftraubend.

Bild 12: Kurz flacher, aber etwas rumpelig mit ein paar felsigen und nassen Stellen.

Bild 13: Pyramide.

Der Aufstieg zum Gipfel erfolgt über die linke (SO-) Schulter zum sichtbaren Vorgipfel und dann flach ansteigend zum Gipfel.

Bild 14: Der Untere Klaftersee (1884m), der zunehmend zu verlanden beginnt.

Bild 15: Wahrlich einmalige Kontraste Ende Oktober, wenn eigentlich Schnee das braune Sumpfgras verdecken sollte.

Bild 16: Zu schön, um ihn nicht mindestens drei Mal zu zeigen.

Bild 17: Erst weiter oben sah man den eigentlichen See.

Bild 18: Im Hintergrund Badstubenspitz (2076m).

Bild 19: Wasserfall.

In Zeiten europaweiter Dürre schätzten wir uns glücklich, das Trinkwasser zu unseren Füßen zu haben. Es schmeckte köstlich frisch.

Bild 20: Das nächste Steilstück

Die gut trainierten Einheimischen überholten uns alle im zügigen Tempo, während wir die erste Rast einlegten und die Ausblicke genossen.

Bild 21: Der Obere Klaftersee hatte auch einmal größere Ausmaße.

Links Schönwetter, rechts Badstubenspitz.

Bild 22: Die letzten vierhundert Höhenmeter.

Bild 23: Im Osten tauchten die ersten Gesäusegipfel auf: Links Kalbling (2196m) und Sparafeld (2247m), rechts Admonter Reichenstein (2251m) und Totenköpfl.

Davor links Hochrettelstein (2220m), rechts Diewaldgupf (2125m).

Bild 24: Pyhrnpass.

Links Großer Größtenberg (1724), rechts Bosruck (1992m) und Großer Pyhrgas (2244m). Hinterm Pass Gamsstein (1273m,71km) und am Horizont das Waldviertel. Rechts vom Gamsstein Ochsenstrauß (1021m,142km).

Bild 25: Bosruck, Großer Pyhrgas, Scheiblingstein und Kreuzmauer in den Haller Mauern.

Bild 26: Weißensee (2229m), dahinter Seekarlspitz (2523m).

Hier war der Gletscher noch nicht so lange weg, die Felsen erkennbar abgeschliffen.

Bild 27: Die letzte Steilstufe, technisch unschwierig, aber die Höhenluft machte sich langsam bemerkbar.

Im Hintergrund Weißensee und Ahornsee (2069m).

Bild 28: Am Gipfelgrat mit wenigen Schneeresten vom kühlen September, unten das Knallkar.

Im Ennstal hielt sich bis Mittag noch Hochnebel.

Dann war's geschafft. In viereinhalb Stunden mit einigen Pausen erreichten wir den Gipfel. Eine gute halbe Stunde waren wir dann ganz alleine oben und konnten die Rundumsicht in aller Ruhe genießen. Der Wind war anfangs noch schwach aus West und legte in der Gipfelpause spürbar zu. Dennoch konnte man im Windschatten beinahe im kurzen Leiberl sitzen - und das auf 2599m Höhe!

Es folgen wieder einige Panoramen (29-52) bei fast maximaler Fernsicht!

Bild 29:Im Norden Haller Mauern in voller Länge - rechts Stumpfmauer (1770m) und Tanzboden (1727m) in den Ybbstaler Alpen in 74km Entfernung.

In der Bildmitte Hexenturm (2172m), davor Mölbegg (2080m).

Bild 30: Gesäuse und Ybbstaler Alpen.

Im Vordergrund links Admonter Frauenmauer (2172m) und Großer Buchstein (2224m), Sparafeld und Reichenstein, Planspitze und Großer Ödstein. Rechts vom Buchstein Ötscher (1893m) in 110km Entfernung. Hochhaide (2363m) ganz rechts in den Rottenmanner Tauern.

Bild 31: Hochschwab-Blick

Links Hochwart (2210m), Hauptgipfel (2277m,94km), Zagelkogel (2255m), mittig Karlhochkogel (2096m), rechts Fölzkogel (2022m). Im Vordergrund der Spitz Zinkenkogel (2233m), links Kleiner Bösenstein (2395m). Faszinierend, dass sich die wenigen Schneereste im Hochschwab immer noch gehalten haben.

Bild 32: Tennengebirge und Dachstein.

Zwischen Rötelstein (2247m) und Bischofsmütze ganz hinten Lattengebirge mit Karkopf (1738m) und Dreisesselberg (1680m) in den Berchtesgadener Alpen.

Bild 33: Schattengipfelselfie.

Im Vordergrund der Kleine Knallstein (2378m), der blockige Grat hinüber sah nicht sehr einladend aus. Hinter dem hochnebeligen Ennstal Kammspitz und Grimming.

Bild 34: Glocknergruppe!

Ganz links unverkennbar das Große Wiesbachhorn (3564m), links davon noch Klockerin (3425m) und Hinterer Bratschenkopf (3413m), dann Kleines Wiesbachhorn (3283m), Hoher Tenn (3368m) und flach Bauernbrachkogel (3125m), spitz dahinter Kitzsteinhorn (3203m).

Bild 35: Kitzbüheler Alpen

Im Vordergrund rechts Hohes Schareck (2575m), links der markante Doppelgipfel links Höllwand (2287m, rechts Sandkogel (2249m) in der Ankogelgruppe. Ganz links hinten Pihapper (2513m,114km) in der Venedigergruppe. Im Hintergrund mittig und rechts Kitzbüheler Alpen in bis zu 150km Entfernung.

Bild 36: Ankogel

Links Kasereck (2740m), rechts Zischken (2661m), dazwischen Kölnbreinspitze (2934m) und Ankogel (3246m).

Bild 37: Im Süden war es deutlich dunstiger mit beginnendem Südstau.

Ganz links im Dunst mit Quellwolken Großer Speikkogel (2140m) auf der Koralpe, rechts langgestreckt mit Stratocumulusbank Ladinger Spitz (2079m) der Saualpe. Ganz rechts der langgestreckte Rücken mit mehreren kleinen Erhebungen sind die Grebenzen. Am Horizont ist noch blass eine Pyramide zu sehen - Uršlja gora (Ursulaberg, 1699m) in 119km Entfernung, der östlichste Gipfel der Karawanken.

Bild 38: Im Vordergrund Frauenalpe (1997m,31km), dahinter Hoch Obir (2139m,98km) in den Karawanken.

Dahinter wären bei guter Sicht die Steiner Alpen zu sehen, hier aber vollständig den Quellwolken (Südweststau) eingehüllt.

Bild 39: Das mitgebrachte Gipfelbier redlich verdient.

Für uns beide war es der höchste Gipfel dieses Jahr, und der zweite 2500er nach dem Höchstein (2543m) Anfang September. Für mich war es sogar der höchste Gipfel seit der Kolbenspitze (2868m) in den Ötztaler Alpen am 29. August 2018.

Bild 40: Noch einmal genauer der Blick nach Westen:

Pihapper, Höllwand und Sandkogel links, rechts Schiedeck (2339m), dahinter Kreuzjoch (2558m,150km). Hinten am Horizont als Pyramide Hirzer (2725m) in den Tuxer Alpen in fast 175km Entfernung!

Bild 41: Watzmannblick!

Wie schon fünf Tage vorher am Brandstein im Hochschwab, jetzt natürlich viel näher ganz rechts Watzmann (2713m,83km), mittig Hocheisspitze (2523m), links Großer Hundstod (2593m).

Bild 42: Die weiteste Fernsicht ging wieder einmal Richtung Bayerwald.

Links Rinnerkogel (2012m), dann Plattenhausriegel (1376m,187km), weiter rechts Lusen (1373m,183km), Moorberg (1370m) und Steinfleckberg (1341m).

Bild 43: Noch einmal Pyhrnpass mit Gamsstein und Ochsenstrauß dahinter, rechts unverkennbar Großer Peilstein (1061m,138km), davor Brunnbacheck (1472m) im Almkogel-Höhenzug.

Bild 44: Hohe Tauern, Schladminger Tauern, Tennengebirge, Dachstein.

Die markantesten Gipfel in der Nähe sind links Hochgolling (2862m) und Hochwildstelle (2747m) rechts.

Bild 45: Links am Hochgolling vorbei: Schareck (3123m), davor Hundstein (2614m), rechts Hochfeind (2687m) und links Schwarzeck (2636m).

Mich interessierte aber beinahe mehr das langgestreckte Cumuluswolkenband im Hintergrund. Laut Satellitenbild waren das durch die kräftige Westsüdwestströmung ausgelöste Schwerewellen (trapped lee waves) mit länglichen Wolkenstraßen über Osttirol.

Bild 46: Xeisgipfel: Zwischen Totenköpfl und Diewaldgupf Gemeindealpe (1626m) in 110km Entfernung!

Bild 47: Schafberg (1782m) und Spinnerin (1725m), links Speikberg (2125m), rechts Hirschberg (2017m) im Dachsteingebirge.

Bild 48: Hoher Krippenstein (2108m) mit Infrastruktur.

Den hab ich nur deswegen herangezoomt, weil etwas markant in der Sonne reflektiert hat. Links schaut knapp der Rinnkogel (1823m) im Katergebirge durch.

Bild 49: Links das Scharfe Eck (1818m), mittig Kordeschkopf (2126m,109km) Karawanken, rechts Eisenhut (2456m)

Hinterm Eisenhut blass Raduha (2062m,116km) in den Steiner Alpen.

Bild 50: Hochalmspitze (3360m)

Bild 51: Planspitze, Großer Ödstein und Hochhaide.

Bild 52: Gipfelfoto.

Bei soviel Fernsicht und Panorama nah und fern konnten wir uns kaum lösen.

Bild 53: Der niedrige Sonnenstand machte aus den Blockzacken richtige Kunstwerke.

Bild 54: Haller Mauern mit Umrahmung.

Bild 55: Abstieg ins weite Kar.

Bild 56: Rückblick zum Gipfel, wo der Wind merklich aufgefrischt hatte.

Bild 57: Eventuell ein Habichtskraut.

Bild 58: Wie ein Ölgemälde: Oberer Klaftersee.

Bild 59: Rückblick zum (Vor-)Gipfel vom Unteren Klaftersee.

Bild 60: Lärchen in der Nachmittagssonne.

Im Hintergrund links Unholdingspitze (2293m) und Tischfeldspitze (2268m), die Leopold (Paulis Tourenbuch) schon mit seiner Anwesenheit beehrt hat, rechts im Vordergrund Deneck (2433m) und Breitmodl (2380m), weitere leichte Wanderberge.

Bild 61: Verdientes Bier auf der Kaltherberghütte.

Hier rasteten wir noch einmal eine Dreiviertelstunde und genossen die letzten Sonnenstrahlen.

Bild 62: Zwei Farbtöne.

Bild 63: Ein Rudel Gämsen hoch oben am Kamm.

Bild 64: Die Schafe gegenüber vom Gasthof.

Der Gamsjägerwirt sah geschlossen aus. Erst bei der Abreise erfuhren wir von unserer Vermieterin, dass er bis Weihnachten geschlossen hatte. Dann würden die Tourengeher wiederkommen. Aber wir waren auch so versorgt. Werner kochte ein exzellentes Spaghetti mit ungeräuchertem Schinken und Ei mit etwas Gemüse, ideal zum Kohlenhydrate auffüllen.

Ein rundumgelungener Tourentag.

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