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21.07.21 Pribitz (1579m) über Reihensteig, Hochschwab

Eckdaten:

  • Wegführung: Grüner See (8.35) - Reihensteig - Pribitz (11.15) - Sonnschienhütte (13.40) - Klammboden (15.30) - Grüner See (16.45)
  • Länge: 19,1 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 1050 hm
  • Gehzeit Gesamt (inkl. Fotografierpausen): ca. 7 Std.
  • Viecher: Steinböcke

Eine knappe Woche Urlaub in Tragöß am Grünen See mit öffentlicher Anreise. Eine Herausforderung. Die knapp 2km zur Unterkunft ging ich zu Fuß und zog den Rollkoffer mit Höllenlärm hinter mir her. Das ganze Stück muss man auf der Straße gehen. Das war's mir aber Wert. Der Seehof erhielt mäßige Kritiken auf Google, wobei das ausschließlich unzufriedene Tagesgäste waren. Von der Höflichkeit her gab es nichts zu beanstanden, nette Kellner und Kellnerinnen, nette Wirtshaustochter an der Rezeption, netter Gastwirt. Frühstück ok, etwas später leider für größere Wanderungen (erst ab 8 Uhr) im Hochsommer. Abendessen nur bis 18.30 und letzte Getränke meist gegen 20 Uhr. Als Quartier für Tagestouren würde ich es nicht mehr nehmen, zumindest ohne Auto. Sonst gab es für mich aber nichts zum Meckern.

3G wurde streng kontrolliert wegen der Strafen, vom Personal trug leider niemand Masken, weil gesetzlich nicht mehr notwendig. Ich wurde bei Ankunft auch gleich zwei Mal darauf hingewiesen, dass ich die Maske absetzen könnte. Ich wollte aber nicht.

Der Massentourismus war dann eher etwas erschreckend. Publikum wie in Salzburg, Hallstatt, Zwölferhorn oder Krimmler Wasserfälle. Daher war ich auch nur am Anreisetag am Grünen See.

Bild 1: Start am nächsten Morgen, mit dem Tagesziel vor Augen.

Bild 2: Mücken-Händelwurz

Bild 3: Den abzweigenden Forstweg fand ich sofort und auch die originellen Verbotsschilder.

Der Steig ist einmal gefunden nicht mehr zu verlieren, ein paar Kehren durch schönen Buchenwald.

Bild 4: Dann eine zugewachsene Schotterrinne querend.

Bild 5: Leicht ausgesetzte und versicherte Stelle.

Bild 6: Und schon hat man die steile Aufstiegsrinne erreicht, in der es in zahlreichen Kehren bequem aufwärts geht.

Bild 7: Da geht es nicht hinauf.

Bild 8: Beim Wandfuß ist Schluss.

Ganz rechts sieht man schon die geneigte Holzbrücke. Aber wo geht es hinauf?

Bild 9: Rückblick

Rechts die steile Westwand der Meßnerin, links der Einschnitt zum Scheideck. Im Hintergrund der Ochsenboden mit Buchbergkogel (1700m) links.

Bild 10: Ich werde beobachtet.

Leider lagen die, teilweise jungen, Steinböcke alle im Schatten, das war schwierig mit der Kamera. Ich hatte den Fehler begangen, die große Kamera mitzunehmen, für dessen Handhabung ich mangels Praxis auf die Schnelle nicht die richtigen Einstellungen fand.

Bild 11: Holzleiter mit Auflösungserscheinungen.

Die untere Sprosse war ganz weg, die mittlere so lose, dass man nur auf die Verankerung steigen konnte, was ich aber vorher ein paar Mal prüfte. Der große Stein rechts war locker. Ohne das Seil wärs schwierig geworden.

Bild 12: Rückblick - das Geländer war zu wacklig, um sich dran festzuhalten.

Die eigentliche Schlüsselstelle folgt danach, aber da hab ich kein Foto. Der Steig wird sehr schmal und quert einen abschüssigen Schotterfächer. Da fiel mir Paulis (Tourenbuch-) Bericht wieder ein, der die Stelle oberhalb umgangen hatte. Und tatsächlich war oben auch ein alternativer Steig erkennbar. Ich hangelte mich an einem Baum aufwärts und konnte so das abgerutschte Wegstück umgehen. Ab da wurde es wieder einfacher. In den Sattel, dann über Kehren in den Latschen bergaufwärts.

Bild 13: Rundblättriges Wintergrün (Pyrola rotundifolia)

Bild 14: Orangerote Habichtskraut (Hieracium aurantiacum)

Im Aufstieg überholte mich ein älteres Paar aus Krieglach, die sich wunderten, dass ich den Jagdsteig kannte. Wir kamen ins Plaudern und es stellte sich heraus, dass die Frau meine Webseite (und die von Pauli) kannte. Herzliche Grüße an der Stelle. Sie erzählte vom Krieglacher Berufsfotografen Jacob Hiller, der auch mit ganzer Fotoausrüstung bewaffnet unterwegs ist. Bild 15: Blick vom Gipfel auf Tragöß und Kreuzteich.

Links ein paar ausgeprägtere Waldgipfel: Mähwiese (1301m), Ranzerberg (1304m) und Wohntalhocheck (1456m) - auf der Mähwiese stand ich ein paar Tage später (siehe Bericht).

Bild 16: Tiefblick zum Grünen See.

Bild 17: Trenchtling gegenüber

Nach einer ausgedehnten Gipfelpause - außer uns waren sonst nur wenige Einheimische heroben - ging ich kurz zurück und bei einem großen Steinmann links. Die Umgehung der Pribitzer Alm hatte ich erst am Vorabend in einem Bericht entdeckt.

Bild 18: Almboden und Meßnerin.

Bild 19: Der obere Graben vom Lamingtal mit Lamingsattel zwischen Trenchtling und TAC-Spitze (2019m) bzw. Griesmauer.

Der schön angelegte Steig mündet weiter nördlich der Pribitzalm wieder in den Forstweg. Zuvor zweigt noch der Stockerwandsteig ab, der bei Pfarreralm in der Lassing beginnt und eine Alternative zum Reihensteig darstellt, wenn auch im unteren Teil ausgesetzter.

Bild 20: Um diese Mutterkuh mit säugendem Kalb machte ich einen großen Bogen.

Bild 21: Stein-Nelken.

Bild 22: Blick vom Pribitztörl zum Brandstein (2003m), rechts Ebenstein (2123m).

Unten verläuft die Russenstraße, von der der Reitsteig abzweigt und etwa in Höhe der Kuhweide endet - wahrscheinlich der leichteste Anstieg auf die Pribitz abgesehen vom langen Forstweghatscher ab Sonnschienhütte.

Bild 23: Tiefblick in die Lassing, im Hintergrund links die markante Frauenmauer (1827m), dahinter links Kaiserschild (2084m) und Hochkogel (2105m).

Mittig schaut noch die Kaltmauer (1929m), rechts Brandstein.

Bild 24: Klammboden, mein späterer Abstiegsweg.

Meßnerin als Klotz dazwischen.

Bild 25: Ich hab die Hochfläche erreicht.

Bild 26: Knöllchen-Knöterich (Persicaria vivipara)

Bild 27: Ebenstein (2123m) und Vorderer Polster (1994m).

Bild 28: Sonnschienhütte.

Die Hütte war zu dem Zeitpunkt, gegen 14 Uhr, nicht allzustark besucht. Covidregeln in Eigenverantwortung. Selbstbedienung. Vor mir kam gerade eine Frau mit FFP2-Maske heraus. Ich ging damit herein, und war erfreut, dass mich deswegen keiner blöd anmachte oder ansah wie ein Auto.

Nach kurzer Rast mit Kaspressknödelsuppe machte ich mich wieder an den langen Abstieg.

Bild 29: Alpenröschen.

Bild 30: Rückblick.

Bild 31: Dann lag der Klammboden vor mir - der Anblick erinnerte mich an den Großen Ahornboden im Karwendel.

Bis ich unten war, waren aber noch endlose, steile Kehren zu überwinden, teilweise recht holprig.

Bild 32: Türkenbundlilie.

Bild 33: Abstieg gemeistert - über die Senke gehts zum Plotschboden und weiter zur Häuselalm.

Manchmal lauern die Gefahren aber nicht in der Beschaffenheit des Untergrunds, sondern in der Umgebung ..., das wurde mir schmerzhaft bewusst, als mich am schönen Klammboden eine Pferdebremse in die Kniescheibe stoch. Es blutete sofort, ich sah das Viech aber erst, als es durch meine dicken Kompressionsbeinlinge in den Unterschenkel stoch. Ich plünderte das Erstehilfeset, desinfizierte den Stich und klebte ein Pflaster aufs Knie, das nicht hielt, doch zum Glück hörte es bald auf zu bluten. Problem: Ich hatte damit nicht gerechnet. Mit Zecken ja, aber nicht mit Bremsen, und hatte weder Fenistil noch Cortisonsalbe dabei.

Bild 34: Spektakulär ging es durch die Klamm.

Im oberen Bereich war der Bachverlauf ausgetrocknet, dann schoss das Wasser urplötzlich aus dem Berg. Unten rauschte es ordentlich.

Bild 35: Westwand der Meßnerin.

Bild 36: Zum Abschluss Gebirgsforelle.

Originelles Detail am Rande....nach dem Essen wollte ein Tourist meinen restlichen Fisch fotografieren. Jo eh!

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