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01.08.21 Lichtenegg und Maria Schnee von Edlitz, Bucklige Welt

Eckdaten:

  • Wegführung: Edlitz (9.55) - Schafferhof (10.20) - Pregart (11.07) - Lichtenegg (11.50) - Kaltenberg (Maria Schnee, 13.15-15.55) - Dermakapelle (16.30) - Edlitz (17.25)
  • Länge: 13,5 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 530 hm
  • Gehzeit Gesamt (inkl. Fotografierpausen): 5 Std.
  • Viecher:3 Katzen

Wechsel oder Bucklige Welt ohne Gewitter ist möglich, aber anscheinend nur schwer erreichbar. Tour mit Wolfgang - aufgrund der hochlabilen Wetterlage mit kniffliger Tourenplanung. In der Nacht zogen bereits Schauer durch, beim Wegfahren um 08 Uhr überrollte ein Starkregengewitter (im Norden von Wien sogar kleiner Hagel) Wien. Wir fuhren nach Süden, die Berge wolkenverhangen mit tiefem Stratus. Bei der Anfahrt sah ich einen weiteren Gewittercluster über der südlichen Steiermark, der rasch nordostwärts zog. Darin eingebettet eine Linie mit stärkeren Echos.

In Edlitz angekommen ist es zwar trocken, aber der Cluster steht praktisch vor der Tür. Mir ist das zu riskant wegen der eingelagerten Starkregenechos, vor allem wegen Blitzschlaggefahr. Daher besichtigen wir zuerst die Wehrkirche in Edlitz.

Bild 1: Im 2020 eingerichteten Franziskusgarten

Bild 2: Wechselvolle Baugeschichte mit Wohnräumen im Dachgeschoss und Schießscharten.

Die erste Kirche wurde 1192 erstmals urkundlich erwähnt. Um 1450 wurde die Kirche neu gebaut.

Bild 3: Rispen-Fuchsschwanz (Amaranthus cruentus)

Die Samen und Laubblätter sind (gekocht) essbar und sehr nahrhaft.

Bild 4 Liebe bis in den Tod.

Nach prüfendem Blick aufs Radar gab ich grünes Licht. Der Cluster zeigte deutliche Abschwächungstendenzen beim Überschreiten des Semmering-Wechsel-Gebiets.

Bild 5: Der aufgesetzte Glockenturm - das untere Geschoß ist wahrscheinlich vom Vorgängerbau.

Bild 6: Barockes Eingangsportal vom Pfarrhof.

Bild 7: Fußballfan oder Schokobananen?

Und es dampfte nach dem Niederschlag, die ersten Höhenmeter waren schweißtreibend, aber nicht unangenehm heiß dank der Restbewölkung.

Bild 8: Im Anstieg zum Schafferhof - als erstes fiel die Stille auf.

Bild 9: Das wärs als Zweitwohnsitz....

Bild 10: Ausblick von Prägart Richtung Lindenhof, in Bildmitte hinten der Klosterberg (745m) mit der Ruine bei Landsee.

Bild 11: Ausflugsziel Windrad Pesendorf

Das einzige Windrad in der Umgebung steht auf 800m Seehöhe mit einer Aussichtskanzel in 60 Meter Höhe. Hinauf führen mehr als 300 Stufen. In ganz Europa gibt es nur acht solcher kombinierter Aussichtstürme. Mit der NÖ-Card ist der Besuch kostenlos, am Wochenende von April bis September 13 bis 17 Uhr betretbar.

Bild 12: Die wuchtige Wehrkirche Lichtenegg.

Bild 13: Goldener Schnitt.

Bild 14: In Bildmitte das Windrad, das von einem tiefen Graben von Lichtenegg getrennt ist.

Dorthin ist aber ein weiterer schmaler, tief eingeschnittener Graben zu überwinden.

Beim Lindenhof macht der markierte Weg eine scharfe Linkskurve noch vor dem Hof, dann sind unterhalb des Forstwegs am Baum schwache Markierungen erkennbar. Beinahe wären wir dran vorbeigegangen wie damals Wolfgang bei einer Winterbegehung. Steile Kehren führen hinab in den Graben mit dichtem Grünbewuchs.

Bild 15: Knopfstieliger Rübling (Marasmiellus confluens)

Bild 16: Tschudihof

Bild 17: Interessante Gesteine in der mittelalterlichen Mauer vom Kirchenhof.

Bild 18: Innerhalb der Wehrkirche Lichtenegg mit dicken Mauern.

Bild 19: Sonnenhut (Echinacea purpurea alba)

Bild 20: Wehrkirche mit romanischem Langhaus vor 1250.

Im 15. Jahrhundert zur Wehkirche ausgebaut mit erhöhtem Kirchturm und Wehrgeschoss. Besonderheit ist die darin enthaltene Kochstelle mit Backofen und Wohnräumen.

Bild 21: Als sie uns sah, setzte sie sich nieder, machte einen Buckel und flüchtete schließlich.

Bild 22: Marterl auf der Wieden

Bild 23: Ruhiges Bankerl mit reifem und von Unwettern noch verschontem Getreide.

Bild 24: Die 1756 erbaute Wahllfahrtskirche Maria Schnee in 850m Höhe, relativ wuchtig für die Umgebung.

Bild 25: Junge Glückskatze.

Bild 26: Gar nicht scheu.

Bild 27: Wetterumschwung: Der Stickelberg (881m) mit dem unverkennbaren Doppelgipfel wird gerade von Süden her eingehüllt.

Bild 28: Schnell noch ein Blick in das unerwartet schlichte Kirchesinnere.

Bild 29: Unser Weiterweg wird gerade vernebelt.

Wolfgang zieht völlig berechtigte Vergleiche mit dem Einnebeln bei unserer Tour in den Haller Mauern 2010 oder auch am Schmittenstein vor 4 Jahren. Plötzlich einfallender Nebel im hohen Tempo, aufliegende Stratusbewölkung. Kein gutes Zeichen. Über der Steiermark näherte sich schon der nächste Gewittercluster und der nahm Fahrt auf. Ich hatte kein gutes Gefühl mit dem Abstieg in teilweise exponiertem Gelände. Daher zogen wir die Einkehr im Gasthof Maria Schnee vor.

Unglück im Glück: Weder im noch vor dem Gasthaus Empfang - ich konnte daher nicht aufs Radar schauen, wann die nächste Lücke kam. Wir kehrten gegen 13.25 ein, um 14.15 bemerkte ich draußen Regen. Kurz darauf ein paar kräftige Donner. Laut Blitzanalyse gab es mindestens vier Blitzschläge in der Nähe des späteren Abstiegswegs. Es regnete noch gut eine Stunde zum Teil intensiv, aber ohne Gewitter weiter. Ich trank ein Wolfsbräu, das verdammt süffig war und musste mich beherrschen. Wir zeigten unsere Nachweise unaufgefordert und mussten uns registrieren, sonst wurde von den neueren Gästen niemand kontrolliert. Zugegeben ein Risiko.

Als wir kurz vor 16 Uhr aufbrachen, hatte die Wolkendecke angehoben und deutlich mehr Struktur bekommen. Der Wirt bekam Mitleid und schenkte uns zwei Pelerinen, die er geschenkt bekam (Werbesgeschenke mit der tutgut-Wanderung-Aufschrift). Wolfgang hatte einen Schirm mit und mir reichte die Regenjacke. Daheim war es viel einfacher und ich erkannte auf Anhieb, wie man in das Ding schlüpfen muss.

Der Regen wurde sukzessive weniger, zudem war es merklich kühler. Der Luftmassenwechsel war da. Inzwischen ließ ich mich mit Infos versorgen, dass keine weiteren Gewitter eingelagert waren.

Bild 30: Gänsefleisch ma zur Seite gehen?

Bild 31: Schöner Waldabschnitt bis zur Dermakapelle. Es herbstelte.

Bild 32: Offenes Gelände, aber keine Gefahr mehr von oben.

Bild 33: Ausblick nach Westen zum Kulmriegel (rechts) und Kampstein links.

Das Starkregengebiet lag noch weiter im Westen, wir gerieten zunehmend in eine Phase mit nur noch leichtem Regen.

Bild 34: Stellenweise etwas verwachsener Weg hinab, dann wieder deutlicher Wegverlauf.

Bild 35: Bucklige Welt (Symbolbild).

Ankunft bei Auflockerungen in Edlitz. Schön war's.

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