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05.01.21 Eng - Krummbachstein - Lackabodengraben, Schneebergland (Gahns)

Eckdaten:

  • Wegführung: Payerbach-Reichenau Bf. (9.20) - Eng (10.00) - Knofeleben (11.20) - Krummbachstein (1602m, 12.25) - Alpleck (13.10) - Lackabodengraben - Bahnhof (15.45)
  • Länge: 17,5 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 1150 hm
  • Reine Gehzeit: ca. 5 Std. 45 Min.
  • Fußstatus: beidseitig spürbar im Aufstieg

Die Berechnung von Hochnebelobergrenzen funktioniert eher schlecht als recht. Die öffentlich verfügbaren Vorhersageaufstiege sind zu grob aufgelöst, demnach hätte es gereicht, über 1000m Seehöhe zu kommen. Nach meinem aussichtslosen Unterfangen auf der Vorderen Mandling zwei Tage vorher wollte ich aber kein Risiko eingehen. Bis während der Anfahrt war ich mir nicht sicher, ob ich den Mittagstein (1300m), Saurüssel (1340m) oder Krummbachstein (1602m) wählen sollte. Nachdem auf dem Mittagstein bis knapp unter dem Gipfel eine dünne Neuschneedecke sichtbar war, entschied ich mich spontan dagegen, zu riskant die letzten (eisigen) Höhenmeter, die recht steil waren. Außérdem hatte ich wegen der Winterausrüstung einen schweren Rucksack und der Anstieg ist durchgehend sehr steil.

Ich entschied mich dann für den Krummbachstein. Wäre der Aufstieg ab Knofeleben wegen der Schneelage nicht gegangen, hätte ich als Ersatzziel den Saurüssel genommen.

Bild 1: Heukuppe (2007m) und Karl-Ludwig-Haus in Bildmitte.

Bild 2: Ein paar flache Nebelschwaden in den Niederungen, sonst klare Luft.

Bild 3: Tratenkogel (1565m) und Windmantel (1535m) mit überschwappendem Stratus.

Davor Kaltenberg (1302m), den ich am 30. April 2016 überschritten habe.

Bild 4: Hahn nicht solo.

Bild 5: Am Beginn der Eng ein Blick zum Kreuzberg und Sonnwendstein.

Bis zur Eng war der Waldboden aper, danach begann eine dünne, höchstens Zentimeter dicke Schneedecke. Darunter an einigen Stellen allerdings Blankeis. Daher legte ich die Spikes (Chainsen Pro) früh an und setzte sie erst am Rückweg an der gleichen Stelle wieder ab. Am Waldboden gab es wenige frische Spuren, auch von einem Hund.

Die Schneehöhe wurde erst ab ca. 1000m Seehöhe allmählich mehr, aber Schneeschuhe brauchte man definitiv keine.

Bild 6: Bei zunehmend verfallenen Holzriesen.

Bei der Felswand befand sich immer ein kleiner Holzunterstand, der wurde abgebaut.

Bild 7: Reifblumen auf der Knofeleben

Bild 8: Makro II

Bild 9: Makro II

Bild 10: Makro III mit dem Handy.

Bild 11: Nach genau zwei Stunden erreichte ich die geschlossene Hütte.

Auf der Terrasse saßen drei Wanderer und genossen den Sonnenschein bei nahezu Windstille. Beim letzten Anstieg sah ich Richtung Gipfel einen größeren Stratusfetzen und hoffte, dass er sich noch auflösen würde. Um nicht das gleiche Schicksal wie an der Vorderen Mandling zu erleiden, ging ich ohne Pause weiter. Zum Glück gab es schon eine deutliche und festgetretene Spur, mit den Spikes ideal zu begehen, ohne ständig konzentriert steigen zu müssen.

Bild 12: Blick von einem Felsvorsprung ins nebelgefüllte Höllental.

Rechts Stadelwand (1407m) und Stadelwandleiten, davor Brandschneide (1165m) und Wasserofensattel (1118m).

Bild 13: Tiefblick.

Bild 14: Immer an der Kante entlang.

Bild 15: Rax, rechts Großer Sonnleitstein, Donnerkogel und Lahnberg.

Bild 16: Am Sattel.

Ich kannte bisher nur den Direktanstieg an den Felsen entlang (links), folgte aber aus Neugier den Spuren rechts, von denen ich dachte, dass man damit die kurze Felspassage links umgehen würde.

Bild 17: Tatsächlich führten die Spuren zur grün markierten Querung östlich vom Gipfel, die direkt bei der Alpenfreundehütte endet.

Bei großen Schneemengen könnte die Querung etwas unangenehm sein, so aber noch kein Problem.

Bild 18: Von Nordosten dann nur noch flach ansteigend zum Gipfel.

Bild 19: Nach genau drei Stunden hatte ich den Gipfel erreicht.

Alleine war ich nicht, genau hinter dem Kreuz saß ein Mann.

Bild 20: Blick zum Baumgartner und Hohen Hengst (1450m) rechts.

Die Nebelobergrenze im Puchberger Becken lag recht genau bei 1300m und damit deutlich höher als geplant.

Bild 21: Im Norden ein einziges Nebelmeer, aber auch über den Gipfel zogen anfangs lockere Stratocumuli.

Bild 22: Großer Sonnleitstein, rechts dahinter Steinerkogel (1589m).

Bild 23: Gegenüber der Große Saugraben, rechts der Emmysteig, der sich vom Waxriegel herabschlängelt.

Bild 24: Im Vergleich zu Bild 12 ist die Nebelobergrenze deutlich angestiegen.

Bis auf den Ötscher (1893m) ist heute kein höherer Gipfel sichtbar, bei klaren Bedingungen wäre zwischen Waxenegg (ganz links) und Großer Sonnleitstein bzw. Glatzeter Kogel der Große Priel (132km) zu sehen.

Bild 25: Auch im Süden ein einziges Nebelmeer.

Ganz kurz war noch der Zirbitzkogel (122km) zu sehen, verschwand aber bald in steigenden Nebelwolken. Auch links der Feichterberg und Mittagstein waren bereits im Nebel. Ich hatte mich also richtig entschieden, höher zu steigen.

Der Cirrostratus am Horizont gehörte bereits zu den ersten Ausläufern des Italientiefs in über 150km Entfernung (über Slowenien und Nordostitalien), die in der Folgenacht ein wenig Neuschnee am Alpenostrand bringen sollten.

Bild 26: Auch die Rax wurde von allen Seiten eingehüllt.

Bild 27: Nach kurzer Sonnenjause stieg ich langsam ab.

Im Hintergrund schauten Hochwechsel (1742m) und Stuhleck (1782m) noch knapp aus dem Stratocumulus. Es würde nicht mehr lang dauern, bis auch bei mir die Sonne verschwinden würde.

Bild 28: Winterlichster Abschnitt.

Bild 29: Kurz vor der Abzweigung kam mir ein Schneeschuhgeher entgegen, der vom Alpleck her aufgestiegen war.

So bin ich damals im März 2015 bei meiner ersten winterlichen Besteigung aufgestiegen. Jetzt lag dafür viel zu wenig Schnee. Im Hintergrund ist der Stratocumulus schon fast auf Augenhöhe.

Bild 30: Noch einmal kurze Rast bei der Jagdhütte.

Bisschen Flucherei, dass die Sonne schon wieder so schnell weg war. Ist derzeit etwas verhext bei meinen Touren. Dann stieg ich ab.

Bild 31: Elisabethkirchlein und Waxriegel (1888m).

Bild 32: Im Lackabodengraben.

Auch die Lackabodenhütte hat man abgetragen oder ich war schasaugert.

Der Graben ist mit viel Schnee jedenfalls angenehmer zu begehen als mit der dünnen Auflage. Bei den Holzriesen traf ich ein älteres Paar im Aufstieg, da war's schon halb drei vorbei. Die Globalstrahlung hatte unterdessen ganze Arbeit geleistet und den Zentimeter im unteren Teil der Eng vollständig abgeschmolzen.

Bild 33: Die Sonne war dann weg, Stratocumulus mit etwa 1400m Untergrenze.

Bild 34: Zwischendurch schaffte sie es aber doch noch durch die Wolken.

Bild 35: Kühne Wand.

Bild 36: Und ein zartes Grün in diesem Nichtwinter.

Bild 37: Kunstwerke über dem Waldboden.

Bild 38: Ganz links Tratenkogel in Wolken, rechts Sitzbichl (1212m), dazwischen am Sattel (1125m) steht das Tattermannskreuz.

Leider keine Katzen und Hunde heute, um 15.45 schlug ich am Bahnhof auf.

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