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05.10.2021 Bärenwand (1047m) - Kampalpe (1535m) - Ochnerhöhe (1403m) - Speckbacher Hütte (1094m)), Semmering

Eckdaten:

  • Wegführung: Spital am Semmering (9.53) - Bärenwand (1047m, 10.30) - Kampalpe (1535m, 11.35) - Ochnerhöhe (1403m, 12.35) - Ziereck (1316m, 12.50) - Roterberg-Aussicht (14.20) - Kalte Rinne (14.40) - Orthof - Speckbacher Hütte (1094m, 15.30-16.15) - Stoyerhöhe - Payerbach-Reichenau Bf. (17.50)
  • Länge: 24,9 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 1240
  • Reine Gehzeit: ca. 6 Std. 45 Min.
  • Viecher: 1 Katze, Eichelhäher, 1 schwarzes Eichhörnchen

Vor der Wanderung erhob ich mich am Vorabend noch erstmals mit einem Kleinflugzeug in die Lüfte und konnte dank meines Piloten Fabian einen schönen Sonnenuntergang erleben. Das war durchaus kurzweilig aufgrund der föhnigen Südwestströmung.

Bild 1: Start am Flugplatz in Bad Vöslau mit der Aquila A211, einem Zweisitzer.

Bild 2: Im Anflug auf den Schneeberg beim Aufstieg durch die Dunstschicht (18.00 lct)

In der Höhe künden Altocumulus lenticularis die zunehmende Föhnströmung an. Wir hatten aber noch ruhige Windverhältnisse, meist 10-15kt Südwind, nur kurzzeitig mal 20kt. Kaum turbulent.

Bild 3: Im Alpenvorland bereits ausgeprägte Dunstschicht mit ersten Stratocumulus-Ansätzen (18.14 lct)

Der Eindruck täuschte allerdings, laut Satellitenbild war der Hochnebel noch relativ gering ausgebreitet, das meiste noch feuchter Dunst.

Bild 4: Blick zum Ötscher mit dem Rauhen Kamm, der einsam aus dem Hochnebelmeer hinausragte.

Die Obergrenze der Hochnebeldecke lag bei rund 1400m Seehöhe.

Bild 5: Aufnahme im Weitwinkel.

Leider hab ich zu spät bemerkt, dass ich mit dem Weitwinkelobjektiv nur die Scheibe scharf stellte. Die Handyfotos wurden alle besser.

Bild 6: Im Rückflug zum Flugplatz (18.18 lct) - noch eine knappe Dreiviertelstunde bis ECET (Ende der bürgerlichen Abenddämmerung).

Blick zum Schneeberg und Kuhschneeberg, rechts die Rax. Im Hintergrund bildeten sich erste Stratocumulusbänke über dem Wechsel aus. Das deutsche ICOND2-Modell hatte diese perfekt abgebildet, sie stehen für zunehmende Gebirgsüberströmung.

Bild 7: Cockpit-Innere.

Etwas gewöhnungsbedürftig, dass der Pilot beim Ansteuern des Steuerknüppels auch den vom Co-Piloten mitsteuert. Breitbeinig sitzen kein Nachteil.

Bild 8: Im Anflug auf die Piste in Bad Vöslau.

Bei der Landung hatten wir bis kurz vor dem Aufsetzen noch unangenehmen Seitenwind (Nordostwind mit 15kt), beim Landen wurde dieser aber rasch schwächer. Rechts vorne das ÖAMTC-Fahrtechnikzentrum. Die davor liegende Ortschaft Teesdorf muss aus Lärmschutzgrunden vor dem Ausrichten auf die Piste umflogen werden.

Zum Abschluss gab es noch eine vorzügliche Rindsroulade mit Bandnudeln und ein Starobrno im Restaurant am Flugplatz. Gerne wieder!

Bild 9: Anfahrt mit dem Eurocity Richtung Triest nach Mürzzuschlag, ausgeprägte Rotorwolke über dem Alpenostrand.

Im Eurocity war wenig Platz, nur wenige 2.Klasse-Sitzplätze, viele Abteilplätze, ein eigenes Radabteil, 1. Klasse und dafür ein luxuriös großer Speisewagen mit viel besserer Karte als die ÖBB seit es die Railjets gibt und den DoN. Ich aß Omelette mit Pilzen und Semmeln zum Frühstück, ehe ich meine FFP3-Maske wieder aufsetzte.

In Mürzzuschlag dann wie befürchtet Orientierungsprobleme wegen dem Bahnhofsumbau. Ausgeschildert war nur der Zugang zum Schienenersatzverkehrsbus, nicht aber zum Busbahnhof. Ich sah den Weg zur Unterführung und kam so gerade noch rechtzeitig. Mehr Infos wären schön gewesen.

Bild 10: Erwartungsvoller Start in Spital am Semmering.

Bild 11: So ein schönes Tier!

Der erste Anstieg geht windgeschützt durch den Wald. Bei einer großen Forstwegkehre sah ich Steigspuren in Richtung eines Felsen entlangziehen und die Neugier siegte.

Bild 12: Auf der Bärenwand (1047m).

Blick auf Spital am Semmering, links die mäßig steile Flanke des Stuhlecks.

Bild 13: Die 1160 erbaute Pfarrkirche.

Sie entstand in drei größeren Bauperioden, von der Romanik über die Früh- zur Spätgotik.

Bild 14: Gesicherter Aussichtsfelsen.

Bild 15: Weiter über den Probststeig.

Ein schmaler, aber kaum ausgesetzter Steig durchwegs im Wald. Für Schneeschuhtouren allerdings ungeeignet.

Bild 16: Bei lebhaftem Südwind stand ich kurz darauf am Gipfel der Kampalpe (1535m).

Gegenüber der Baumkogel (1416m), im Hintergrund recht dunstiges Mürztal, aber wegen der Aussicht hatte ich diese Route ohnehin nicht gewählt. Der Weg war das Ziel.

Bild 17: Der fiel mir schon beim letzten Mal (30.12.2015) auf.

Bild 18: Das Stuhleck befand sich wie der Wechsel unter einer kompakten Stratocumulusdecke.

Klasse Überströmung mit Aufstieg feuchter Luft und Kondensation. Sehr turbulent, nicht sonderlich laminar geprägt. Am Hochwechsel erreichte der Wind immerhin knapp 100 km/h. Kein extremes Föhnereignis, aber ruppig.

Bild 19: Das Gipfelkreuz steht unterhalb des Hauptgipfels auf einem Felsvorsprung.

Bild 20: Das Stuhleck wäre, auch wegen dem momentan geschlossenen Alois-Günther-Haus, kein gutes Tourenziel gewesen.

Nach einer kleinen Rast ging ich am Kammweg weiter.

Bild 21: Gegenüber die ausgedehnten Weiden der Kampalm und Schneeberg dahinter.

Bild 22: Erste Ansätze herbstlicher Verfärbung.

Bild 23: So mag ich die Bergpfade am liebsten - angenehm weich zu gehen..

Bild 24: Bergahorn.

Von meiner Erstbegehung am 12. Juli 2013 wusste ich noch von den uralten Bergahörnern im Kamm zwischen Kerschbaumkogel und Ziereck.

Bild 25: Herbstliche Töne.

Bild 26: Bergahorn mit verfallenem Hochstand.

Bild 27: Auch diesen Gesellen fotografierte ich vor acht Jahren.

Bild 28: Ochnerhöhe, in der AMAP mit 1403m angegeben.

Bild 29: Beim Ziereck wieder liebliches Heidekraut.

Bild 30: Baumpilze.

Kurz vor dem Anstieg zum Pinkenkogel bog ich auf den gelb markierten Steig ab, auch ein schöner, schmaler Steig.

Bild 31: Durchgucker zur Rax, von Süden her nun sichtlich eingehüllt.

Bild 32: Große Schneise mit Aussicht.

Über die Schneise würde ich, einem aufgelassenen Forstweg folgend, absteigen bis zum nächsten markierten Weg, dann unten beim Golfplatz (Wiesenfläche) vorbei und beim nächsten Waldrücken (Roter Berg, 1144m) wieder aufsteigen, diesen umrunden, und zum Schluss auf den Kreuzberg dahinter erneut aufsteigen. Im Hintergrund links Rax, rechts Schneeberg und davor Mittagstein und Feuchterberg.

Bild 33: Gleicher Ausschnitt, aber Handyweitwinkel.

Bild 34: Meierei mit Golfplatz.

Bild 35: Ein bisserl Gutensteiner Alpenfeeling beim Anstieg und Querung am Roten Berg.

Am 29. September 2015 hab ich den Roten Berg noch unmarkiert am Kamm überschritten.

Bild 36: Beim Kamm ist ein Aussichtsbankerl mit Blick zum Wolfsberg und Sonnwendstein.

Bild 37: Im Abstieg Polleroswand (979m) und Kalte-Rinne-Viadukt.

Genau darüber der Kreuzberg mit der Speckbacher Hütte (1094m).

Der Abstieg ging wieder überwiegend entlang schmaler Pfade, aber weicher Waldboden, da konnte ich gut Tempo machen.

Bild 38: Die Kalte Rinne ist erreicht.

Gegenüber die Kletterwände des Falkensteins (1009m).

Die Zeitangabe 50min bis Orthof am Wegweiser waren kurz etwas demotivierend, ich hatte bereits Hunger.

Bild 39: Bei der Überquerung der Straße sagte ein Wegweiser 20min nach Orthof.

Ich sparte mir also weitere hundert Höhenmeter Gegenanstieg und hatschte einfach die Straße entlang auf gleicher Höhe. Plötzlich sah es wieder viel besser aus mit der geplanten Route.

Bild 40: Auch ein Pferderücken kann entzücken.

Bild 41: Einkehr in der Speckbacher Hütte!

Nach bereits 18km Strecke und über 1200 Höhenmetern ein verdientes Surschnitzel und ein Bier. Die Sonne war schon weg, aber der lebhafte Südwind noch mild. Drinnen saßen überwiegend ältere Gäste, denen zu kalt war, draußen kamen noch zwei Mountainbiker. Ich wollte den letzten wärmeren Tag für längere Zeit lieber draußen verbringen, was ohnehin sicherer ist in diesen Zeiten.

Ich rastete für eine gute Dreiviertelstunde und war wieder genug gestärkt für den langen Abstieg zum Payerbach-Reichenau Bf.

Bild 42: Spiel mit der Schärfe

Bild 43: Kurioses am Wegesrand.

Bild 44: Stoyerhöhe mit Mittagstein dahinter.

Bild 45: Der Wind hatte schon deutlich abgeflaut, die Hauptwindrichtung sieht man hier gut.

Bild 46: Zoom auf den Mittagstein (1300m).

Bild 47: Buchenpilz.

Bild 48: Riesige Buchen.

Bild 49: Vielsagender Blick.

Bild 50: Rotgrün - das Modell der Zukunft.

Knapp vor der regulären Abfahrt des Regionalzugs erreichte ich den Bahnhof. Leider fiel ausgerechnet diese Verbindung aus. Um 18.24 fuhr ich dann zurück.

Immerhin die längste Tour seit der 24-Stunden-Wanderung im Juni 2018. Keinerlei Beschwerden und Luft nach oben war auch noch. Die Einkehr hat sich auch gelohnt.

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