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15.06.2021 Hochstadelberg (1289m) und Hintere Tormäuer, Ybbstaler Alpen

Eckdaten:

  • Wegführung: Gösing (890m, 9.20) - Klamm - Wastl am Wald (10.00) - Hochstadelberg (1285m, 11.00) - Annakreuz (12.15) - Reith (12.35) - Kaiserthron (13.20) - Lassingfall - Hintere Tormäuer (13.50) - Erlaufboden - Gösing (16.10)
  • Länge: 21,5 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 1000
  • Reine Gehzeit: ca. 6 Std.
  • Viecher: 2 Rehe, 1 Eichkatzl, 1 tote Ringelnatter, 4 Ringeltauben, 1 Auerhenne
  • Zeckenstatistik: 0

Lange Anfahrt, doch seit über vier Jahren war ich nicht hier mehr unterwegs. Die Himmelstreppe rollte pünktlich in Gösing ein. Dieses Mal hatte ich mich auch bei den Zugbegleitern versichert, dass der Zug auch wirklich stehenblieb, nachdem er das bei der vorletzten Tour im Pielachtal nicht getan hat.

Bild 1: Gösing Bahnhof, gegenüber Ötscher.

Wenn man meine Runde sich ausging wie geplant, sollte ich hier am späten Nachmittag wieder anlanden.

Bild 2: Zuerst auf der Straße nach Obergösing mit ersten Blicken zum Hochschwab und Gemeindealpe, rechts Großer Koller (1109m)

In Bildmitte sieht man den Krautgartenkogel (1988m) und Hochweichsel (2006m) rechts). Links vom Baum Hochanger (1682m).

Kurz vor dem Klammweg komm ich bei einer überfahrenen Ringelnatter vorbei, der der Kopf zerquetscht wurde. Kein schöner Anblick.

Bild 3: Die Klamm ist gut markiert, aber offenbar selten begangen mit viel Gemüse im feuchten Graben.

Ihren Namen verdankt sie den weiter oben im Graben beidseitig steil aufragenden Felswänden.

Danach suchte ich wie üblich wieder einmal die Fortsetzung des MARKIERTEN Weges. Von weitem hörte ich bereits Forstarbeiten und hoffte, dass sie nicht den Weg versperrten.

Bild 4: Das Problem lag woanders: Das Schild lag am Boden und der Weg war nicht mehr zu sehen.

Also ging ich entlang der Straße weiter bis Wastl am Wald

Bild 5: Dort, wo die Wetterstation des Lawinenwarndiensts Niederösterreich steht, sollte eigentlich ein markierter Weg abzweigen.

Die Station stand auf einer großen Wiese. Davor mehrere Schilder mit "Privatgrundstück. Betreten verboten!" und weit und breit kein Wegweiser, keine Markierung, nichts.

Das fing ja wieder einmal gut an. Also hatschte ich die Straße aus, nicht schön mit dem Verkehr.

Bild 6: In der zweiten Kehre verließ ich die Straße in den Wald und stieß bald wieder auf frische Markierungen

Bild 7: Bei einem zugewachsenen Schlag ist der Steig zeitweise etwas undeutlich erkennbar, aber weiter gut markiert.

Bild 8: Dürrenstein und Ötscher.

Bei BERGFEX führt die Markierung zum Halbartschlager weiter, wo sie endet. Dort war aber befristetes forstliches Sperrgebiet, ich ging rechts weiter. Dabei traf ich auf zwei alte Einheimische, die mir entgegenkamen. Sonst bin ich bis Reith niemandem begegnet.

Bild 9: Ausgedehnte Wiesen unterhalb des Futterkogels (1220m, rechts), links Riesberg (1152m).

Am Forstweg zweigt dann rechts ein unmarkiertes Steiglein ab.

Bild 10: Es endet bei einer Forstwegkehre. Schon wieder Sperrgebiet.

Ich ging aber nicht am Forstweg weiter, sondern wollte auf den Kamm wechseln, wo ein Steiglein fortsetzte.

Bild 11: Sensationale Beobachtung: Eine Auerhenne am Wegrand!

Sie blieb einige Sekunden ruhig sitzen, ehe sie mich bemerkte. Zuvor hatte ich schon zwei Mal flüchtig eine gesehen, am Sirnitzgupf und am Hohen Hengst, war aber jedes Mal zu langsam mit der Kamera. Hier war ich etwa zehn Meter entfernt und mit dem Tele schnell genug.

Bild 12: Glücklich ging ich den schönen Kammweg weiter bis zum Gipfel.

Bild 13: Panorama Ötschergräben.

Ganz rechts der Erlaufboden, hinter dem Großen Koller befinden sich die Hinteren Tormäuer, die ich noch durchschreiten wollte.

Bild 14: Hochschwabgruppe in Bildmitte, im Vordergrund die Langseitenrotte mit Joachimsberg und Wienerbruck

Bild 15: Ötscher und der östliche Kamm in den Weyer'schen Bögen mit Gitzenkopf (1328m), Hühnerkogel (1345m) und Alpl (1405m).

Links schaut aber noch was höheres durch, das ich zuerst fälschlicherweise für das Warscheneck hielt, aber dazu passte die Fortsetzung nicht.

Bild 16: Sengsengebirge: Gamsplan (1902m), Hoher Nock (1963m) und Hochsengs (1838m, 80km)

Bild 17: Hochstadl (1919m) mit relativ viel Altschnee für Mitte Juni.

Bild 18: Dürrenstein.

Bild 19: Hochschwab: Ringkamp (2153m), Hochschwab-Hauptgipfel (2277m), Zagelkogel (2255m) und Hochwart (2210m), ganz rechts Karlstein (2016m).

Vor dem Ringkamp steht der Vordere Zellerhut (1629m), rechts Hüttenkogel (1473m).

Bild 20: Im Osten Schneeberg und Göller am Horizont.

Bild 21: Der Gipfel-Südhang, über den ich später absteigen werde.

Bild 22: Zuvor aber noch ein Zoom auf den Rauen Kamm.

Nach so viel Panorama wurde es Zeit, den Blick auf den Boden zu richten:

Bild 23: Gelbes Alpen-Stiefmütterchen

Bild 24: Orchis mascula subspec. speciosa - Prächtiges Manns-Knabenkraut

Bild 25: Gelbes Alpen-Stiefmütterchen

Bild 26: Dactylorhiza sambucina - Holunder-Fingerwurz

Bild 27: Steiler Wiesenhang.

Bild 28: Mannsknabenkraut

Bild 29: Orchis mascula subspec. speciosa - Prächtiges Manns-Knabenkraut

Bild 30: Dactylorhiza sambucina - Holunder-Fingerwurz

Bild 31: Dactylorhiza sambucina - Holunder-Fingerwurz

Bild 32: Orchis mascula subspec. speciosa - Prächtiges Manns-Knabenkraut

Bei der Wiese links haltend kam ich auf einen Forstweg und an einer Jagdhütte vorbei.

Bild 33: Von dort hat man ein schönes Panorama zum Hochschwab, links Alpl (1239m) und Bichleralpe (1378m).

Bild 34: Formschöner Ausschnitt.

Bild 35: Der folgende Forstweg-Abschnitt zum Annakreuz zieht sich etwas.

Bild 36: Phyteuma spec. (Teufelskrallen-Art)

Bild 37: Kirche in Reith

Bild 38: Auf dem Haus stand schon stark verblichen "Fremdenzimmer" an der Fassade.

Bild 39: Rauer Kamm von der Längsseite.

Bild 40: Kuckuckslichtnelke

Bild 41: Schafe machen Siesta.

Bild 42: Von Antlitz zu Antlitz

Nach einem Gehöft, wo eine Familie gerade gegrillt hat und mir unverschämt anziehender Grillfleischgeruch in die Nase zog, führte der markierte Weg mitten durch das Grundstück eines abgelegenen Haus durch. Ein Auto mit Wiener Kennzeichen parkte am Weg. Markierungen sah ich keine mehr. Ich brauchte ein paar Minuten, bis ich weiter ging. Eine ältere Frau saß auf einem Liegestuhl und las. Tatsächlich, der Weg ging mitten durch das Grundstück.

Bild 43: Am Böschungsrand wuchsen Waldvögelein.

Danach hatte ich die Wahl, links über die Schlucht zum Lassingfall abzusteigen, was ich schon zwei Mal gegangen bin. Oder rechts zum Kaiserthron.

Bild 44: Ich ging rechts und kam an Trollblumen vorbei.

Bild 45: Ausblick vom Kaiserthron in die Ötschergräben.

Bild 46: Stierwaschmäuer mit Ötscher.

Ab Kaiserthron war der Steig als alpin ausgewiesen und auf Trittsicherheit und Schwindelfreiheit wurde hingewiesen. Zumindestens bis zur Einmündung in den Steig vom Lassinggraben kommend handelt es sich um einen normalen Waldsteig ohne jede Schwierigkeit. Der Lassingfall führte relativ wenig Wasser und das Foto ist eher uninteressant.

Bild 47: Das spektakuläre Felstor, durch den der Steig zum Stierwaschboden hinabführt.

Vom Stierwaschboden soll laut Karte ein unmarkierter Steig zum Marienstein, einem Aussichtspunkt führen. Naja, vielleicht ein anderes Mal...

Bereits im Abstieg kamen mir zahlreiche Leute entgegen, auch viele Familien mit kleinen Kindern. Damit verwarf ich kurzerhand Plan B mit dem etwas kürzeren Weg zum Ötscherhias mit Einkehr und anschließendem Aufstieg zur Haltestelle Erlaufklause. Letzendlich wohl nicht sooo viel kürzer. Die Hinteren Tormäuer waren deutlich ruhiger.

Bild 48: Stauweiher Stierwaschboden.

Bild 49: Im schluchtartigen Graben.

Bild 50: Nur die Stromleitung stört.

Bild 51: Es gibt nur wenige Möglichkeiten, direkt ans Wasser zu gelangen wie hier.

Die Steiganlagen sind nicht so spektakulär wie im Ötschergraben, aber die Wegführung ist dafür abwechslungsreicher. Zwischendurch schattige Waldpassagen mit mehreren Quellen, dann wieder Felssturzszenerie.

Bild 52: Wie hier

Bild 53: Aus der Westwand des Großen Kollers sind etliche große Felsbrocken abgestürzt.

Bild 54: Wildwasserabschnitt.

Bild 55: Alpen-Waldrebe (Clematis alpina)

Der Erlaufboden wird durchschritten, die Sonne knallt gut hinein. Ich schaute auf die Uhr, der frühere Zug würde sich noch ausgehen. Auf mich warteten nochmal 350 Höhenmeter Gegensteigung. Der Steig kürzte dabei im wesentlichen zahlreiche Forstwegkehren ab und war gut erkennbar.

Bild 56: Rückblick zum Erlaufboden (verdeckt), links der von mir komplett umrundete Großer Koller.

Etwa nach 200 Höhenmetern wurde mir dann doch zu warm und ich zippte die Wanderhose ab. Keine fünf Minuten später kamen mehrere Passagen mit kniehohen Brennnesselstauden. Das lenkte wenigstens von der Hitze ab.

Bild 57: Blumenwiese.

Bild 58: Ungewohnte Farbkontraste beim Alpengasthof.

Freibecken, Goldfischteich und eine kleine Allee für betuchtere Hotelgäste des 4-Sterne-Hotels. Übernachtungspreis 149 Euro. Das ist dann doch etwas viel.

Um 16.10 erreichte ich den Bahnhof. Um 16.38 kam die Himmelstreppe.

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