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25.09.21 65. Tour auf den Gaisberg (1287m), Osterhorngruppe

Eckdaten:

  • Wegführung: Parsch Schmederer-Platz (10.20) - Hiesberg - Gersberg - Skiroute - Gaisberg (1287m, 12.15-13.10) - Abstieg Normalweg nach Parsch (14.35)
  • Länge: 8,5 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 850 hm
  • Gehzeit Gesamt (inkl. Fotografierpausen): ca. 3 Std. 15min
  • Viecher: 3 Katzen

Im Zuge eines geplanten Treffens kam ich wieder einmal nach Salzburg. Ankunft 9.52 am Hauptbahnhof, mit dem 6er nach Parsch. Ich sehnte mich nach den Hiesbergkatzen.

Bild 1: Rosen streuen.

Bild 2: Am Gersbergweg war einiges neu, wie diese Wohnanlage.

Hier stand lange Zeit das Sanatorium Breyer, 1889 errichtet. Die letzten Jahre stand es leer und war in desolatem Zustand. Seit 2019 wurde es abgerissen und durch diesen Wohnbau ersetzt.

Bild 3: Von dieser Wohnung stand 2019 noch der Rohbau.

Bild 4: Erster Blick zum Watzmann rechts, mittig die markante Schönfeldspitze, links Funtenseetauern

Bild 5: Dort, wo früher ein Golden Retriever wachte, döste jetzt eine Katze.

Am Hiesberg sah ich zwar die Napfe für die Katzen, aber nicht die Katzen selbst. Schade.

Bild 6: Hoher Göll, Watzmann und Untersberg mit dem Salzburger Becken.

Bild 7: Immerhin empfing mich eine Hiesbergkatze.

Der schwarzen Katze bin ich vor zwei Jahren begegnet, wo sie noch ganz klein war. Die Begegnung wäre länger ausgefallen, aber von oben kam eine Wanderin mit Hund, wodurch die Katze ängstlich in die Hecke flüchtete und nicht mehr hervorkroch.

Bild 8: Schon oberhalb vom Hiesberg.

Bei der Gersbergalm baute gerade ein Mann in Uniform einen Campingstuhl auf und fragte zwei Burschen, wo sie hinwollten. Er sagte, auf keinen Fall weiter zum Nockstein gehen. Da würden derzeit Bodenarbeiten stattfinden für den Bau der geplanten 380kV-Leitung. Am Rückweg saß er mit Kollegen am Beginn des Wanderwegs, offenbar sollten sie Wanderer davon abhalten, weiterzugehen. Aus der Richtung waren immer wieder Hubschrauber zu hören.

Ich bemerkte früh, dass der Steig stark frequentiert sein würde, und entschied mich für den steileren, dafür ruhigeren Anstieg am Rand der ehemaligen Skiabfahrt. Der Steig ist bis zum Gaisbergrundwanderweg einwandfrei in Schuss. Ich war alleine bis kurz vor dem Ausstieg, wo sich ein Mann sichtlich aufgrund der Steilheit des Geländes abmühte.

Bild 9: Ausgeschnittener Steig - kein Geröll und weniger Wurzeln wie am Normalweg.

Dann erreichte ich den Rundwanderweg, auch hier war viel los. Erstmals sah ich schräg gegenüber vom Ausstieg die Fortsetzung, die mir noch gefehlt hatte. Ich hatte davon gelesen, dass es auch oberhalb des Weges einen Steig bis zum Gipfel gab. Ich kam hier aber nicht so oft vorbei und entweder versperrte Gestrüpp oder meterhohe Schneewände vom geräumten Rundwanderweg den Einstieg. Ich überlegte noch, aber nachdem es vom markierten Normalanstieg bereits lärmte - Leute riefen und pfiffen durch den Wald, dachte ich, na das schau ich mir mal an.

Bild 10: Oberhalb des Rundwanderwegs mit Blick zum Plainsberg, Hochgitzen und Haunsberg.

Bild 11: Kapuzinerberg und Kühberg in Verlängerung.

Bild 12: Herrlicher Wiesenhang.

Durch die ausgeprägte Nordseite war der Steig recht feucht, im Spätherbst und Winter ist er wahrscheinlich öfter vereist (ideal für Spikes). Durchwegs steil, aber dennoch angenehm zu gehen. Erst weiter oben überholten mich zwei Einheimische.

Bild 13: Rückblick die Aufstiegsschneise entlang..

Bild 14: Der Sender am Gipfel kam näher.

Vorher macht der Steig noch eine Rechtskurve und führt dann durch den Wald zu einem Verbindungssteig zwischen markiertem Steig und der Rampe für die Paragleiter. Den Verbindungssteig bin ich zwar schon einmal gegangen (lange her), hatte den Steig von unten kommend aber offenbar übersehen.

Nach knapp zwei Stunden stand ich jedenfalls glücklich, um einen weiteren Anstieg bereichert, bei bester Fernsicht zum 65. Mal auf dem Gaisberg.

Es folgen ein paar bekannte hohe Gipfel in der Umgebung:

Bild 15: Großwand (2415m) und Große und Kleine Bischofsmütze (2458m, 2430m), davor Hoher First (1718m).

Bild 16: Glocknerblick!

Von links nach rechts: Großes Wiesbachhorn (3564m), Schneespitze (3317m) mit Hohem Tenn gleich davor, Großglockner (3798m), Glockner- und Teufelshorn und Hofmannspitze (3722m).

Bild 17: Panorama Flachgau bis Totes Gebirge.

Bild 18: Traunstein (1691m) und Hochkogel (1486m).

Bild 19: Brunnkogel (1508m) links, Schafberg (1782m) rechts, dazwischen Kleiner Priel (2136m) und Zwillingskogel (2184m).

Bild 20: Chiemsee im Bayrischen Alpenvorland.

Bild 21: Nockstein (1042m).

Beim gut besuchten Gaisbergspitz kehrte ich bei Hirschgulasch und Bier ein. Das Lokal war wie der restliche Berg fest in deutscher Pensionistenhand. Anekdote am Rande. Beim Anstieg zur Gersbergalm überholte mich auf dem kurzen Straßenstück ein Auto mit Miltenberger Kennzeichen - meinen Heimatlandkreis.

Die Einhaltung der 3-G-Regel wurde streng kontrolliert. Manchen wars aber anscheinend wurscht. Als ich am Gipfel auf einem Bankerl saß, setzte sich zwei ältere Frauen ungefragt zu mir und kamen dabei ziemlich nahe. Im Gastgarten, wo noch genug Tische frei waren, setzte sich ein älterer Mann zu mir, der behauptete, einen Wohnzimmertest gemacht zu haben, den er aufgrund technischer Probleme am Handy dann nicht herzeigen konnte. Er schnupfte Tabak und schneuzte sich dann mehrmals. Ich trank zügig aus und ging wieder. Muss zugeben, finde solche Situationen - auch im Freien - immer etwas unangenehm. Lassts euch doch einfach impfen, dann könnte man das Gschnas rascher hinter uns lassen.

Bild 22: Vom Gastgarten gelang mir dafür dieser schöne Blick zur Hochalmspitze (3360m, links) und Ankogel (3246m, rechts) über den Pass Lueg.

Bild 23: Auch der Hohe Dachstein mit seinem kümmerlichen Gletscher zeigte sich glasklar.

Das Gulasch lag etwas im Magen und mich gierte es nach dem Abstieg, zumal mir oben zu viel Trubel war wie immer.

Bild 24: Sender im Abstieg über den Normalweg.

Den Abstieg legte ich in flottem Tempo zurück. Auch nach zweijähriger Pause erinnerte mich noch an jede Kehre, den Untergrund und wie ich am besten steigen musste. Ich kam zügig voran und im unteren Teil begegnete ich kaum noch Wanderern.

Bild 25: Rückblick zum alternativen Aufstiegsweg:

Über den breiten Rücken unterhalb des Senders führt der markierte Steig, am lichteren Parallelrücken, dazwischen ein Graben, der Skiroutensteig.

Bild 26: Downtown.

Bild 27: Noch eine dösende Katze.

Bild 28: Originelle Verwendung von Holzstämmen.

Bild 29: Track in der ApeMap.

Nun fehlt mir wirklich nicht mehr viel. Ein paar aufgelassene Verbindungssteige noch im unteren Teil zwischen Nockstein und Gersbergalm, sowie - ambitioniert, über die Kapaunschulter ab Kapaunkurve. Ob das überhaupt realisierbar ist, am ehesten in der gestrüppfreien Zeiten, bevor der große Schnee kommt.

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