Start ueber Innsbruck lokale Windsysteme Foehn Niederschlag Ereignisse Galerie Impressum

12.01.2020 Wandlkogel (1313m) über Rotmoos, Dachsteingebirge

Eckdaten:

  • Wegführung: Heilbrunn - Halbachgraben - Rotmoos - Wandlkogel (1313m) - Steinitzenalm
  • Länge: 13,5 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 550 hm
  • Gehzeit: ca. 4 Std.
  • Fußstatus: Keine Beschwerden

Derzeit befinde ich mich in Bad Mitterndorf auf meiner ersten Kur, Folge des Knochenmarködems im Vorjahr und einiger ausgefallener Urlaube, sodass ich jetzt vor allem die Auszeit genieße. Sonntag ist immer therapiefrei, da kann man machen, was man will. Logisch, dass ich das schöne Wetter nutzen wollte. Dem Skizirkus wollte ich nach Möglichkeit entgehen, daher war die Tauplitz keine Option. Aber es gibt ja noch Paulis Tourenbuch und Pauli hat einige der selbst den Einheimischen unbekannten Gipfel in den letzten Jahren abgegrast und Berichte darüber verfasst. Dieser diente mir als Inspiration für diese Tour. Ich benötigte für 13,46km und 550hm 4 Stunden und 12 Minuten, bei insgesamt fünfzehn Minuten Pause höchstens. Schuld war der Umstand, dass ich erst nach dem Mittagessen aufbrach und zum Einbruch der Dunkelheit wieder unten sein wollte. F

Bild 1: Zimmerblick derzeit, auf den angeleuchteten Zinken (1854m) bei Vollmond.

Bild 2: An der Einmündung der Salza in den Salzastausee herrscht derzeit Niedrigwasser.

Bild 3: Der nächtliche flache Nebel sorgt bei knapp zweistelligen Minusgraden für herrliche Reiflandschaften.

Bild 4: Ohne Worte.

Bild 5: Blick auf mein Ziel in Bildmitte: Wandlkogel (1313m)

Bild 6: Noch vor der Kraglhittn bog ich links in den Hallbachgraben ein. Der Forstweg war bis weit hinauf geräumt, also blieben die Schneeschuhe am Rucksack. Auch die Spikes waren bergauf nicht notwendig wegen einer griffigen Pistengerätspur. Im Graben blieb es ordentlich frisch, kein Sonnenstrahl kommt dort hinein im Winter.

Bild 7: Symptomatisch für den Wegverlauf.

Bild 8: Bei der ersten Kehre mit einem breiten Schlag bot sich ein herrlicher Blick nach Osten, hier zum Rosskogel links (1890m) und Hochmölbling (2336m) und Mittermölbing dahinter.

Bild 9: Links Hochtausing, ganz rechts Harting, mittig Natterriegel, Mittagskogel leuchtend weiß, Grabnerstein, Admonter Warte, über dem Harting Pleschberg.

Bild 10: Grimming-Stock, am Nordhang bis zum Stribinggraben, wo der Nordanstieg verläuft, erstreckt sich der Krunglwald.

Bild 11: "Kammmolch-WG" (Triturus carnifex), ein Schild weist daraufhin, dass hier keine Zierfische ausgesetzt werden dürfen, weil die sich vom Laich des Molchs ernähren.

Bild 12: Im Norden dominiert die mächtige Pyramide vom Elm (2128m) im Toten Gebirge.

Bild 13: Maximalzoom auf den Kleinen Buchstein (1990m) und Großen Buchstein (2224m) in 55km Entfernung.

Bild 14: Jännerlaub kurz vor der Rotmoosalm.

Bild 15: Bei dem großen Holzstapel ist Schluss mit Tragen, ab dort schnallte ich die Schneeschuhe an und ging kerzengerade den Hang hinauf. Im Hintergrund ist schon der Wandlkogel zu sehen.

Das Spuren geht auf dem hartgefrorenen Schnee anfangs gut, je weiter hinauf man kommt, desto brüchiger wurde der Harschdeckel. Für wenige Höhenmeter klassischer Bruchharsch.

Bild 16: Dann war der eingezeichnete Weg erreicht, auf dem überraschend eine frische Tourenskispur entlangführte.

Am gegenüberliegenden Hang sah ich eine Fortsetzung der Spuren, außerdem eindeutige Schwünge eines abfahrenden Skitourengehers. Das sah auch für mich gut gangbar aus, ohne stark einzubrechen.

Bild 17: Die Buchsteine inzwischen in voller Pracht sichtbar.

Bild 18: Panorama mit Hochmölbing, Gwendlingstein, Hechlstein, Hochtausing, ein Stück Haller Mauern und Buchstein.

Bild 19: Über diesen Hang ging ich nicht hinauf. Der Schnee war sulzig und man brach tief ein. Ich folgte der Spur links um den Hang herum und schaute nach einer günstigen Stelle, um rechts hinaufzusteigen. Der Gipfel war nicht mehr weit entfernt.

Bild 20: Selfie

Bild 21: Rückblick auf den Aufstiegsweg. Die Schneehöhe konnte sich inzwischen sehen lassen.

Bild 22: Südlich am Grimming vorbei sieht man die Schoberspitze (2126m) bei der Planneralm in den Wölzer Tauern.

Am Südhang ergab sich keine Aufstiegschance, zu weicher Schnee, zu steiler Hang, auf den die Mittagssonne knallte. Ich ging hinab in den Sattel, um den Westhang herum, auch da führten Spuren entlang.

Bild 23: Dann sah ich den Wildzaun, den Pauli damals noch übersteigen musste. Ich hatte es bequemer. Gleich dahinter rechts über den Kamm hinauf, immer den reichlichen Wildspuren und Bemmerln nach.

<

Bild 24: Gipfelbaum am Wandlkogel (1313m), meinem zweiten Dachsteingipfel nach dem Ausseer Zinken Mitte Oktober 2017!

Naturgemäß keine Aussicht dort oben, also stieg ich gleich wieder ab, auch, um die Wildtiere in Ruhe zu lassen, denn es sah ziemlich frisch verschissen aus. Aber wie so oft gilt bei diesen Touren, der Weg ist das Ziel und im Abstieg ergaben sich noch einige nette Durchgucker in die umliegende Bergwelt.

Bild 25: z.B. zum Loser (1837m)

Bild 26: Oder zum Schafberg (1782m)

Bild 27: Der sonnenbeschienene Gipfelaufbau vom Wandlkogel von Süden, durchaus ein felsiger Berggenosse.

Dann herrschte kurzzeitig Orientierungslosigkeit. Wie immer, wenn die Höhenschichtlinien auf der Karte weit auseinander gehen, wird das Gelände unübersichtlich, mit unerwartet tiefen Gräben, steileren Hängen, manchmal sogar kleine Felsabsätze. Ich versuchte erst zum eingezeichneten Forstweg zu queren, der lag aber etwas tiefer unten und am Hang befanden sich kleine Nadelbäume mit versteckten Hohlräumen, dort wollte ich nicht hineinfallen. Der Weg war nicht einmal sichtbar, also nicht geräumt und hätte noch einige Windungen gemacht, bevor es hinabging. Also querte ich Richtung unbenannter Erhebung, die Pauli damals überquert hatte, und stieß auf ein Wegerl, das weder in der amap noch kompasskarte, aber in der base map (open street map) eingezeichnet war. Die hatte überhaupt weitaus mehr Wege und so konnte ich problemlos navigieren.

Bild 28: Herrlich unverspurt, noch pulvriger Schnee mit rund 1cm Reifansatz. Dieser dürfte schattenseitig beim nächsten Neuschnee ein Problem darstellen (lockere Unterlage). Mittig Hohe Radling (1398m), dessen Anstieg ich damals abbrechen musste, da sich der Jagdsteig im Steilgelände verlor. Links Sandling, rechts Loser.

Bild 29: Links Elm, dann Rotgschirr (2270m), Feuertalberg (2396m) und Schermberg (2376m)

Bild 30: Rückblick zum immer noch sonnigen Wandlkogel.

Ich folgte dem Wegerl, bis ich den markierten Weg erreichte, der Richtung Hochmühleck hinaufzieht. Bei der erstbesten Gelegenheit verließ ich den Weg und querte hinab.

Bild 31: Vom Wald, da kam ich her, überquerte diese schöne Ebene mit weichem Schnee.

Bild 32: Loser, Bräuningzinken, rechts Rötelstein.

Bild 33: Blick auf die ausgedehnte Steinitzenalm, nur im Sommer bewirtschaftet, von einer der letzten Sennerinnen der Region.

Bild 34: Am Grimming zeichnete sich langsam das Abendrot ab.

Bild 35: Gwendlingstein, Hechlstein und Hochtausing im Abendrot.

Bild 36: Abendrot am Nojer (1492m).

Ab Steinitzenalm war der Forstweg zwar geräumt, aber bereits ziemlich vereist. Zeit für einen Wechsel, die Spikes kamen zum Einsatz. Eine goldrichtige Entscheidung, sie mitzunehmen! So konnte ich zügig absteigen, ohne Gefahr, auszurutschen. Der Weg zieht sich ziemlich in dem engen Graben, und die Luft kühlte jetzt spürbar ab. Pausen machte ich insgesamt nur zwei, kurze Trinkpause und etwas Studentenfutter. Wanderung zwischen Mittag- und Abendessen, da brauchte ich nicht mehr.

Bild 37: Lawinenstein links, davor Planwipfel mit der Simonywarte, ein Halbtagesziel, wenn ich zwischen den Therapien länger frei haben sollte. Rechts von der Sonne angeleuchtet die Bergerwand unterhalb des Weißkirchl (1526m), einem eher unbekannten Gipfelplateau.

Im Talbecken breitete sich bereits wieder flacher Nebel aus, wenige Minuten nach Sonnenuntergang. Die Kaltluftschicht war sehr dünn, wuchs aber laut Höhe des Reifansatz an den umliegenden Bäumen im Laufe der Nacht noch etwas an, kaum mehr als zwanzig Meter Dicke insgesamt. Darüber blieb es etwas milder, Plusgrade oberhalb der Höheninversion ab etwa 1200m.

Bild 38: Gwendlingstein und Hechlstein mit seichtem Nebel (MIFG, von mince fog, Abkürzung in der Flugmeteorologie).

Bild 39: Nebelschwaden bilden sich auch immer in der Senke zwischen Kraglhittn und Salzafluss.

Bild 40: Wunderschönes Abendrot.

© www.inntranetz.at