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15.09.2020 Sonnwendstein (1523m) -Überschreitung, Semmering

Eckdaten:

  • Wegführung: Maria Schutz (9.35) - Pollereshütte (geschlossen, 11.30) - Sonnwendstein (1523m) - Erzkogel (1504m, 13.20) - Hirschenkogel (1340m, 15.00) - Semmering Bf. (16.45)
  • Länge: 10,5 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 900 hm
  • Reine Gehzeit: ca. 4,5 Std.
  • Viecher: 1 Kröte, 1 C-Falter
  • Fußstatus: beschwerdefrei

Tour zu dritt, Anreise öffentlich bis Maria Schutz. Für mich ungewohnt: Im Bus saßen weitere Wanderer, bisher war ich immer der Einzige. In Maria Schutz angekommen die erste Enttäuschung: Beim Beginn des Gebirgsjägersteigs stand, dass die Hütte Dienstag Ruhetag habe. Ich hatte am Vortag extra nachgeschaut, weil ich dort noch nie eingekehrt bin. Auf der Webseite stand, dass sie täglich geöffnet habe, nur bei Sauwetter solle man sicherheitshalber vorher anrufen. Später am Abend schaute ich auf Hinweis noch einmal nach, plötzlich stand da das mit dem Ruhetag, dafür war der Hinweis mit dem Sauwetter-Anruf nicht mehr vorhanden. Hab ich auf zwei unterschiedlichen Hüttenseiten nachgeschaut oder haben die das kurzfristig geändert? Oben waren nämlich mehrere Wanderer, die sich der Reaktion nach auch über die geschlossene Hütte gewundert haben.

Bild 1: Blick zur Pollereswand und zur Rax mit Heukuppe, davor die Luckerte Wand (1128m).

Bild 2: Ruine Klamm

Bild 3: Felszapfen im oberen Teil des Steigs.

Ich hatte von meiner Erstbegehung ein paar steilere Passagen im Wald in Erinnerung, die irgendwie nicht mehr kamen. Relativ harmlose Kehren bis zum Schluss. Herrlich zu gehen.

Bild 4: Mehrere gefranste Enzianblüten (Gentianopsis ciliata)erblicken das Tageslicht.

Dann kamen wir zur geschlossenen Hütte.

Bild 5: Doch unerwartet die Rettung: Ein Kühlschrank mit den Grundnahrungsmitteln!

Mit der mitgebrachten Brotzeit und gekühltem Bier ließ es sich gut auf der Terrasse aushalten.

Bild 6: Nach der Rast stiegen wir noch zum Blickplatz Sonnwendstein auf.

Ziemlich dunstig leider, die Höhe der Inversion lag relativ weit oben auf knapp 2000m Höhe. Schneeberg und Hohe Wand waren gut zu erkennen. Im Vordergrund der lange Kreuzberg, der das Schwarzatal von den Adlitzgräben trennt.

Bild 7: Zoom auf die Bröselbrücke von Schottwien.

Rechts vom Ort führt ein unmarkierter Steig zur Felswand am Beginn des Orts und dann über die Krenthaller Wand zum Grasberg. Das möchte ich im Herbst unbedingt noch einmal gehen. Ich hoffe, man darf dann noch oder wieder raus.

Bild 8: Gamperlgraben-Viadukt

Bild 9: Da liegen sie, die Killerkühe, die nur darauf warten, sich heimtückisch auf hilflose Wanderer zu stürzen.

Bild 10: Österreichischer Kranzenzian (Gentianella austriaca) am Fuß vom Erzkogel (1504m).

Bild 11: Ausgedehnte Gipfelrast mit Blick zur Otterfamilie gegenüber, links Grasberg.

Bild 12: Nektarabstäuber auf Distel.

Bild 13: Über den Dürriegel steuern wir den Hirschenkogel mit der Aussichtswarte an.

Links das Stuhleck, weiter entfernte Gipfel verschwinden allesamt im Starkdunst. Bei idealen Bedingungen sieht man von hier bis Zirbitzkogel, Nockberge, Seckauer und Rottenmanner Tauern.

Bild 14: Dafür ist der Blick auf den Boden heute auch interessant: Frühlingsenzian (Gentiana verna)

Es ist nicht ungewöhnlich, dass dieser im Herbst ein zweites Mal blüht.

Bild 15: Rückblick zum Sonnwendstein.

Bild 16: Herbst-Zeitlose (Colchicum autumnale)

Die deutsche Giftpflanze 2010 ist für Mensch und Tier tödlich und auf Weideflächen nicht gerne gesehen. Sie ist dafür extrem trittempfindlich. Das Gift kommt durch eine Mischung von über 20 Alkaloide zustande, darunter Colchizin, das in allen Pflanzenteilen enthalten ist. 5g der Samen sind für den Menschen tödlich, bei Rindern sind es rund 1500g.

Bild 17: Rax-Glockenblume (Campanula praesignis)

Bild 18: Echte Leinkraut (Linaria vulgaris)

Bild 19: C-Falter (Polygonia c-album)

Bild 20: Große Sterndolde (Astrantia major)

Zum Hirschenkogel nehmen wir den alten Steig neben der hässlichen Forststraße, viel schöner zu gehen im lichten Buchen-Fichten-Mischwald. Kurz darauf meine zweite Enttäuschung: Die Aussichtswarte ist wegen Umbaumaßnahmen gesperrt. Absperrbänder verhindern den Aufstieg, oben arbeiten zudem Bauarbeiter mit schwerem Gerät. Davon stand nirgends etwas und ich hab auch nichts gefunden. Trost war die schlechte Fernsicht durch den Starkdunst. Interessanter wäre es sowieso, wenn im Tal Hochnebel liegt und die Nebelschlange über den Semmering reicht.

Bild 21: Schmalblättriges Weideröschen (Epilobium angustifolium)

Bild 22: Junges Wauzi.

Bild 23: TAWES-Station (Teilautomatische Wetterstation) am Hirschenkogel unweit vom Liechtensteiner Haus mit Thermometerhütte.

Beim Abstieg über den markierten Wanderweg, der zunächst parallel zur Skipiste durch den Wald verläuft, folgen wir einem Steiglein, das nach links abzweigt und ...

Bild 24: ... bei dieser Felsgruppe ohne Aussicht endet.

Bild 25: Das einsame Bankerl wurde gerade von einem Ameisenhaufen in Beschlag genommen.

Wir stiegen weiter über die Skipiste ab.

Bild 26: Noch einmal hübsche Herbstzeitlose.

Bild 27: Na, wer bist denn du?

Im Abstieg beinahe draufgetreten.

Bild 28: Pinkenkogel (1292m) gegenüber mit der geschlossenen Hütte.

Auch die Enzianhütte hatte Ruhetag.

Bild 29: Ob das Symbolbild für die heurige Wintersportsaison wird?

Am Semmeringpass kehrten wir noch auf ein Getränk und Kaspressknödelsuppe auf der Terrasse eines Gasthauses ein. Da war es kurz nach vier. Um halb fünf zahlten wir und gingen im schnellen Tempo Richtung Bahnhof, wo wir zeitgleich mit dem einfahrenden Railjet eintrafen. Der war zum Glück relativ leer, sodass wir entspannt bis Wien einrollten.

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